Bye Bye Boobies – Crossplay für Frauen

Um ein Thema kommt man als Frau beim Cosplayen von männlichen Charakteren fast nicht herum und das ist das Abbinden der eigenen Oberweite. Hierfür gibt es mehrere Techniken und es lohnt sich auf jeden Fall auszutesten, was für einem persönlich am besten funktioniert. Und dies am besten VOR der Convention. 🙂

Dieser Blogeintrag beinhaltet die Erfahrungen die ich bisher mit meinem B-Körbchen gemacht habe. Dies heißt nicht, dass es universell für jeden genau gleich funktioniert.

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Fotograf: Danimaginarium

Warnhinweis

Bitte beachte, dass unsicheres und häufiges Abbinden deinem Körper schaden kann. Seien es permanente Verformung der Brüste, Narbenbildung oder das Einschränken der Atmung, wenn du dich zu eng abbindest. Es gibt noch keine Langzeitstudien über die gesundheitlichen Auswirkungen beim Abbinden, daher ist es absolut wichtig, dass du auf deinen eigenen Körper hörst.

Methoden

Bandagen

Irgendwie haben wir fast alle mit Bandagen angefangen, oder? Es ist eine günstige und einfache Methode mit einem kleinen Haken…. Sie haben die Tendenzen runterzurutschen und dies meist im unpassendsten Moment. Auch sind sie nicht die sicherste Abbindmethode, denn das Risiko besteht, dass man sie zu eng bindet. Dies kann zu Atembeschwerden und Hautirritationen führen.

Bandagen wurden entworfen um die Bewegung einzuschränken, wenn du also atmest, werden sie enger und enger. Nicht zu vergessen sind die Sicherheitsnadeln und die Haken mit denen man die Bandagen befestigt, da diese aufgehen und einem verletzten könnten. Für ein kurzes Photoshoot ist diese Methode durchaus denkbar.

Sport-Tape

Bitte benutzt auf KEINEN Fall Produkte die nicht für den direkten Hautkontakt gemacht worden sind! Also auf GAR KEINEN FALL Klebeband, Malertape oder Klebestreifen benutzen. Denn diese können die Haut, das Brustgewebe und sogar deine Rippen verletzen.
Benutze stattdessen eigens dafür designte Produkte wie Sport Tape oder Trans Tape. Bitte denk daran, deine Brustwarzen vorher mit einem Pflaster zu schützen, denn das Abziehen des Tapes kann sonst schmerzvoll werden und dich verletzen, da das Gewebe sehr sensibel ist.

Schritt für Schritt

  1. Herkömmliches Pflaster auf den Brustwarzen anbringen.
  2. Nicht nach unten drücken, sondern Brust nach oben heben! Dies ist schonender für das Brustgewebe.
  3. Klebe das Tape vorne fest, dann ziehe es über die Brust, unter dem Arm hindurch bis ca. zum Schulterblatt und drücke es fest. Das Tape auf keinen Fall um den ganzen Oberkörper kleben, denn dies schränkt Atmungsfreiheit und Bewegungen ein.
  4. Wiederholen. Ich brauche etwa 3-4 Schichten.
  5. Teste immer wieder den Tragekomfort, schließlich wirst du darin einige Zeit verbringen.

Um das Tape wieder loszuwerden, gehe bitte vorsichtig vor und ziehe das Tape langsam Stück für Stück ab. Beim Lösen des Tapes kann auch etwas Öl helfen.
Youtube bietet hier etliche hilfreiche Step by Step Tutorials an unter den Begriffen Chest Taping, Trans Tape Binding oder Brüste Abbinden mit Tape.

Bisher habe ich die Methode für zwei Makeup Tests benutzt und es hat für eine Stunde gehalten. Für eine Convention wäre mir die Methode persönlich zu unsicher und unbequem. Je größer der Brustumfang, desto schwieriger, unbequemer und riskanter wird es.

Eine Methode die ich noch nicht persönlich ausprobiert habe, sind muskelbepackte Oberkörper aus Silikon. Was ich von anderen Cosplayern gehört habe, ist, dass Babypuder hilft beim Rein- und Rauskommen, ebenso ein Helfer, da der Suit die Bewegungsfreiheit ein wenig einschränkt und er durch das Schwitzen gerne am Körper klebt. Dieses Produkt ist leider nicht ganz billig, das Lesen von Reviews ist hier also wichtig.

Günstiger kommst du definitiv mit dieser Methode: SajaLyn hat hier in diesem Tutorial gezeigt, wie du mit einem einfachen hautfarbenen Body das Open Chest Binding umgehen kannst, dieses findest du hier: Crossplay Body anstatt Open Breast Binding

Abbindweste

Die bisher beste Abbindmethode für mich ist die Abbindweste, Binder genannt im englischen Sprachraum.
Es gibt sie in verschiedenen Modellen:

  • Lange Abbindwesten ohne Verschluss (sehen aus wie ein Unterleibchen)
  • Trägerlose Abbindweste
  • Abbindweste mit Trägern
  • Wasserdichte Abbindwesten zum Schwimmen

Abbindwesten sind geeignet für die Waschmaschine und bestehen aus atmungsaktiven Stoffen. Zwar teurer als Bandagen oder Tape, aber dafür langlebiger und genau für diesen Zweck entworfen. Es gibt sie mit verschiedenen Verschlussmethoden: Haken, Klett oder Reissverschluss.

Bei Abbindwesten gilt die Faustregel, je grösser die Brüste, desto stabiler sollte der Stoff und der Verschluss sein.
Kaufen kannst du sie auf Trans Websites wie z.B. T-Kingdom, Transmanshop oder auch amazon und ebay.

Tipp: Falls du es dir leisten kannst und du weißt, dass du dich an mehreren Tagen abbinden musst, kaufe dir am besten eine zweite Abbindweste.

Bitte unbedingt dran denken:

  • Brust nach oben heben, nicht nach unten drücken
  • Abbindweste zum Schlafen ausziehen
  • Nie länger als 8 Stunden am Stück tragen
  • Höre auf deinen Körper

Ich persönlich benutze seit ca. 7 Jahren das model-801 von T-Kingdom und bin sehr zufrieden damit. Super praktisch zu schließen mit einem Reissverschluss vorne, rutscht nicht dank der breiten Träger, ist bequem und bindet gut ab.
Ich vergesse meist nach wenigen Minuten, dass ich überhaupt eine Abbindweste trage. Ca. all 5 Jahre tausche ich ihn aus, da die Spannkraft nachlässt.
Solltest du die Abbindweste enger nähen wollen, tu dies am besten auf der Außenseite, da die Nähte auf der Innenseite auf die Haut drücken.

Wie sind deine Erfahrungen beim Abbinden? Schreib gerne einen Kommentar und berichte uns davon!

Weitere Beiträge von Robin / m2.cosplay findest du hier:
Posing Tipps für männliche Charaktere
Aber ich hab doch so ein Babyface…! – Crossplay Make Up für Frauen
Ein Bart hilft ungemein – Crossplay Make Up für Frauen
Makeup Sheet

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Crossplay” findest du hier: category/crossplay

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Fotograf: Danimaginarium

Aber ich hab doch so ein Babyface…! – Crossplay Make Up für Frauen

„Aber ich hab doch so ein Babyface…!“

Dies ist die häufigste Aussage, die ich zum Thema Make Up für männliche Charaktere gehört habe. Wenn ich dann frage ob sie’s denn schon mal ausprobiert haben, ist die Antwort meistens „nein“. Entweder weil sie nicht wissen wie und/oder sich nicht trauen. Aber keine Sorge, heute machen wir zusammen einen Crashkurs. 🙂

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Dies sind die Erfahrungen, welche ich bisher gemacht habe und die für mich funktionieren. Dies heißt nicht, dass es universell für jeden genau gleich funktioniert.  Vielleicht ist trotzdem ein guter Tipp für euch dabei!

Ich, meinereiner und auch ich 🙂 und dies nur mit Make Up.
Fotografen: Celine Stucki – Selfie – MlleBellec

„Jetzt ist Schluss mit lustig
Denn ich hab erkannt
Hat man anstatt Söhnen
Töchter mir gesandt?“

Wen stelle ich dar und was habe ich zur Verfügung?

Sucht euch Referenzbilder von dem Charakter, den ihr darstellen wollt und betrachtet sie genau. Überlegt euch folgende Punkte:

  • Wie sieht die Gesichtsform des Charakters aus und was habe ich selbst für eine Gesichtsform?
  • Was für Gesichtsdetails machen den Charakter aus/erkennbar? (Augenbrauen, Nase, Augenform, Bart etc.)
  • Ist es ein animierter Charakter oder ein Realcharakter? (Realcharaktere haben meist mehr Details)

Für Daenerys habe ich zum Beispiel eine Analyse gemacht damit ihr versteht was ich meine:

Grundsätzlich und durchschnittlich unterscheiden sich männliche und weibliche Gesichter laut der Universität von Sheffield in folgenden Punkten:

  • Gesichtsform
  • Form und Position von Augenbrauen, Kinn und Nase
  • Haarlinie ist meist weiter hinten
  • Mehr Schatten im Gesicht
  • Gesichtsbehaarung und Adamsapfel

Mit Make Up kann man so viel verändern. 🙂 Ich gehe stets gleich vor: Ei, Schatten, Licht und Details. Also let’s go!

Spiel von Licht und Schatten

Skin care, Primer, Concealer und die Foundation  in der passenden Farbe sind aufgetragen und was nun? Jetzt spielen wir mit Licht und Schatten, auch bekannt als Contouring and Highlighting. Mit dieser Technik werden gezielt Gesichtspartien betont oder verborgen. Bauen wir uns also ein neues Gesicht. 🙂

Fotograf: Celine Stucki

Contouring: Was will ich betonen?

Für das Contouring kannst du eine Grundierung oder spezifische Contouring Produkte in Puder oder Creme Form verwenden, was auch immer besser für dich funktioniert. Ich persönlich benutze Puder, da es für mich gezielter und einfacher aufzutragen und zu korrigieren ist. Als Faustregel für die Farbe gilt, dass das Contouring ca. 2 Töne dunkler sein soll als die Grundierung.

Für ein 0815 männliches Make Up setzt du Contouring an:

  • Kinnkante
  • Kinn, unterhalb der Wangenknochen
  • Augenlider
  • Seite der Nase
  • Philtrum (Vertiefung zwischen Mund und Nase)
  • Haaransatz

Highlighting: Was will ich verbergen oder besonders hervorheben?

Auch hier kannst du Concealer oder ein helleres Puder als deine Grundierung benutzen, was für dich besser funktioniert.

Für ein 0815 männliches Make Up setzt du Highlights an:

  • Stirn
  • Nasenrücken
  • unterhalb der Augen bis zu den Wangen
  • Kinn
  • Je nach Charakter zwischen Kieferkante und unterhalb des Wangen Contourings

Im Gegensatz zum Beauty Make Up verblenden wir nicht alles rigoros, sondern wir machen die Kanten nur ein wenig weicher. Findet die Balance zwischen natürlichem Look und dass die Sichtbarkeit trotzdem gewährleistet ist.  

Bei Realcharakteren spickt ihr direkt bei den Referenzbildern wo genau sich die Schatten und hellen Stellen befinden.

Und wie sieht das schematisch nun genau aus?

Der Teufel liegt im Detail

Die Basis ist nun also gelegt, nun geht’s an die Details, denn diese machen den Charakter ja auch aus.

  • Sichtbares Make Up (Eyeliner, Rouge, Lippenstift etc.)
  • Narben
  • Augenbrauen (Form, Dichte)
  • Falten
  • Muttermale
  • Stoppelbart, Bart oder Bartschatten
  • Bei Realcharakteren: Genaue Form von Lippen, Nase, Wangen, Kinn, Stirn

Ein Wort zum Thema Augenbrauen: Ja, breitere Augenbrauen lassen ein Make Up schnell männlich wirken, aber bitte nicht übertreiben mit fetten Balken, dies sieht sehr schnell unnatürlich aus. Augenbrauen sind schlussendlich einzelne Haare und daher unregelmässig. Ausser natürlich der Charakter hat wirklich solche. 🙂

Fotograf: DomiFabienne

Da ich zum Thema „Bärte“ noch einen eigenen Blogeintrag verfassen darf, werde ich dort dann haargenau drauf eingehen.  Schaut dann unbedingt nochmal rein <3

Euer Make Up ist fertig, nun alles gut fixieren mit Fixierspray, sonst ist eure ganze Arbeit sehr schnell verschwunden.

Foto Make Up versus Convention Make Up

Ein wichtiger Punkt ist der Zweck des Make Ups. Handelt es sich um einen Photoshoot oder für eine Convention? Möchtest du, dass das Make Up eher natürlich aussieht oder dass man es auf den Fotos gut sieht?

Merke: Die Kamera frisst ca. die Hälfte deines Make Ups.

Fotograf: MlleBellec

Make Up Sheet

Faulen Menschen, welche gerne Zeit sparen um länger schlafen zu können wie ich, empfehle ich ein Make Up Sheet zu machen für sehr spezifische und komplizierte Make Ups. Was ist das? Auf einem Make Up Sheet aufschreiben welche Produkte man wo genau im Gesicht benutzt hat, so braucht man die Recherchearbeit nur einmal zu machen und ist schneller wenn man das Make Up beim nächsten Mal aufträgt. 🙂

Gratis Templates auf Google findet man unter den Namen: Make Up Sheet, Make Up Chart oder Make Up Face Chart. Oder man zeichnet sich einfach selbst die Vorlage.

Produkte

Für ein reguläres männliches Make Up braucht es keine speziellen Produkte. Wie ihr hier sehen könnt, befinden sich auf dem Foto Produkte aus dem Supermarkt, Wish und ein paar Markenprodukte. Benutzt was für euch stimmt und funktioniert, jede Haut ist anders.

Foundation: Mac & Dermacol, Fixierspray: Urban Decay, Pinselset: Wish und Supermarkt, der ganze Rest ist vom lokalen Supermarkt (Essence, Cover Girl, Manhattan)

Merke: Für ein gutes Make Up, braucht es nicht zwingend teure Produkte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt in eine gute Foundation und einen guten Fixierspray zu investieren.

Gratis Tipp: Macht einen Make Up Test

Steht mir der Charakter? Kann ich das überhaupt? Fühle ich mich wohl?

Was ich im Allgemeinen wärmstens empfehle, ist einen Make Up Test zu machen wenn ihr euch unsicher seid. Dies spart viele Kosten und Frust später. Nutze den Vorteil, Zuhause in einem Safe Space zu sein und probiert einfach mal aus. 🙂

Auch bei meinem Snape Cosplay habe ich beim Make Up etliche Male herumexperimentiert und ich möchte es noch immer verbessern.

Egal wie antiquiert es klingen mag, aber Übung macht den Meister. Gib nicht auf, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt. <3
Sei mutig!

In diesem Sinne….

„Es gibt noch viel für euch zu tun
Jeder wird hier zum Mann, sogar du!“

Weitere Beiträge von Robin / m2.cosplay findest du hier:
«Jetzt guck mal männlich! » – Posing Tipps für männliche Charaktere [Gastbeitrag]

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«Jetzt guck mal männlich! » – Posing Tipps für männliche Charaktere

Mit dem richtigen Posing kann man einiges aus Fotos herausholen. Sie wirken spannender und dynamischer. Cosplay und Makeup sind fertig, die dafür wichtige Körperspannung ist auch vorhanden, doch wie posiere ich jetzt nun eigentlich?
Dies sind die Erfahrungen, welche ich bisher gemacht habe und die für mich funktionieren. Dies heißt nicht, dass es universell für jeden genau gleich funktioniert.  Vielleicht ist trotzdem ein guter Tipp für dich dabei!

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Recherche, Referenzen, Ausprobieren – dies sind die drei wichtigsten Stichworte. Packen wir’s also Schritt für Schritt an 🙂

Recherche: Wer bin ich?

Was für eine Art von Typ ist der Charakter eigentlich den du cosplayst? Ist er elegant, cool, introvertiert, gemütlich, schrill, schräg, selbstbewusst, schüchtern, fröhlich, schusselig…?
Wie wird er porträtiert? Hat er zum Beispiel typische Posen? Welche Rolle hat er innerhalb der Gruppe inne? Wie geht er mit anderen Menschen um?

Wer seinen Charakter gut kennt, dem fällt es leichter beim Posen auch improvisieren zu können.

Hat der Charakter nicht so viele typische Posen? Kein Problem, dafür gibt’s Standard Posen. Auf Google bei der Bildsuche einfach Suchbegriffe eingeben wie «male stock poses» «posing for men» «fashion poses for men» «action poses for men» und ihr findet bestimmt Posen die euch zusagen. 🙂
Das funktioniert natürlich auch mit deutschen Suchwörtern, aber die Auswahl ist kleiner. Es ist auch erlaubt sich von anderen Cosplayern inspirieren zu lassen. Vorausgesetzt man stellt das Foto nicht ungefragt 1 zu 1 nach.

Jean Valjean (Les Misérables) m2 Stuckiceline
Jean Valjean (Les Misérables) – Fotograf: Stuckiceline

Ein weiterer nicht unwichtiger Punkt sind Accessoires. Diese machen einen Charakter interessanter und geben mehr Grund zur Interaktion mit der Umgebung. Auch fällt euch damit das Posieren leichter, da mindestens eine Hand schon mal beschäftigt ist.
Hat der Charakter keine typischen Accessoires, überlege dir was gut zum Charakter passen könnte. Diese müssen nicht zwangsweise zum Kostüm gehören, können aber trotzdem dessen Persönlichkeit hervorheben. Ein Bücherwurm hat mit Sicherheit Freude an einem dicken Wälzer, ein kleiner Vielfrass hat bestimmt immer seinen Lieblingssnack dabei. Ein Abenteurer braucht seine Fackel oder Kerze im dunklen Dungeon…

Mehrere, verschiedene Gegenstände geben Bildern ohne viel Aufwand eine viel grössere Diversität. Aber nimm nicht zu viele Accessoires zum Shooting mit, sonst wird’s schnell unübersichtlich (und dein Gepäck unnötig sperrig und schwer).

Referenzen: Was will ich?

Welche Art Fotos möchtest du gerne machen? Posen sollten sich an den verwendeten Bildausschnitt anpassen.

Sind es Portraitfotos – von Kopf bis ca. Taille –  suche dir abwechslungsreiche Posen und Gesichtsausdrücke aus, welche zu Charakter und Format passen. Hier hast du ja nur einen kleinen «Raum» zur Verfügung, das heißt die Arme sind generell nahe am Körper. Welchen Eindruck soll das Portrait vermitteln? Welches Gefühl möchtest du rüberbringen?

Jacob Frye (Assassin’s Creed Syndicate) m2MlleBellec
Jacob Frye (Assassin’s Creed Syndicate) – Fotograf: MlleBellec

Handelt es sich um Fotoausschnitte – für Actionfotos zum Beispiel – überlege dir welche Winkel und Posen spannend wirken könnten. Welche Details soll man auf dem Foto sehen? Hast du Cosplaypartner beim Shooting, binde sie mit ein.

Bei Ganzkörperfotos achte darauf, dass du genug Raum auf dem Foto einnimmst, sonst wirst du vom Hintergrund verschluckt. Helfer hierbei sind Accessoires und zum Beispiel wehender Stoff oder Haare. Wählt platzeinnehmende Posen, das heißt die Arme sind weiter weg vom Körper als bei einem Portrait.

Ein guter Tipp, mit dem die Verständigung von Fotograf(in) und Model um einiges erleichtert werden kann:
Ein Bilderordner mit Referenzbildern hilft, um Bildideen zu sammeln und diese dem/der Fotografen(in) diese visuell mitzuteilen. So kann diese(r) sich ein Bild von den Vorstellungen des Models machen und gleichzeitig eigene Ideen einbringen. Ob als Dateiordner auf PC oder Smartphone, oder lieber online ist Geschmackssache.
SajaLyn zum Beispiel hat hierzu einen sehr hilfreichen Blogeintrag zur Website Pinterest geschrieben.

Was du beispielsweise auch mal Testen kannst, ist simples Beobachten. Wenn ich irgendwo warten muss, beobachte ich unauffällig die Jugendlichen und Männer um mich herum. Dabei achte ich mich wie sie sich bewegen und welche Mimik sie dabei an den Tag legen. So habe ich ein breites Spektrum von verschiedenen Menschen- und Charaktertypen in einem natürlichen Umfeld und übernehme die Posen in mein «Inventar». 

Leonardo da Vinci Assassin’s Creed II m2MlleBellec
Leonardo da Vinci (Assassin’s Creed II) – Fotograf: MlleBellec

Ausprobieren: «Boys, be ambitious»

Hört auf euren Cosplay Vater und übt. Klingt langweilig, aber so könnt ihr stressfrei und am besten rausfinden welche Posen für euch und euer Cosplay gut funktionieren.
Denn vielleicht kannst du dich in deinem Cosplay doch nicht so gut bewegen wie du dir das gedacht hast. Oder diese eine Pose, die du machen wolltest, wirkt einfach nicht wie gewünscht an dir.
Vor dem Spiegel findest du raus, ob diese oder jene Körperhaltung dich unvorteilhaft wirken lässt und du sie vermeiden solltest, während andere deine „Schwachpunkte“ kaschieren und die Wirkung, die du gerne erzielen würdest, viel besser rüberbringen. Sei mutig, probiere aus was für dich und dein Cosplay funktioniert. 🙂

Mit der Zeit wirst du – wie bei deinen weiblichen Charas – ein Posing Inventar entwickeln, auf welches du immer wieder zurückgreifen kannst.

Generelle Kurz-Tipps

  • Think big! Männliche Charas nehmen meist mehr Platz im Bild ein, Posen die gross wirken passen hier also super
  • Achtet auf die Haltung eurer Hände und Hüfte, diese fallen gerne in eure Alltagshaltung zurück.
  • «Meine Eier brauchen Platz» – denkt dran, dass beim Gehen und Sitzen theoretisch was zwischen euren Beinen wäre und Platz braucht. So posiert man automatisch anders
  • Auf dem Boden sitzen lässt den Charakter kleiner wirken, tendenziell also lieber die Frosch- anstatt Vogelperspektive, wenn ihr nicht klein und niedlich aussehen wollt.
  • Das männliche Äquivalent zur wir-legen-uns-mal-hin-und-fotografieren-von-oben Pose ist wir-lehnen-uns-cool-an-die-Wand. Funktioniert bei vielen Charakteren und ist einfach umzusetzen.
  • Standardposen, die auf die Schnelle gut funktionieren sind:
    •  Breitbeinig stehen und die Arme verschränken oder Hände in die Hosentaschen stecken.
    • Linke Hand in die Hosentasche, Rechte in den Nacken legen, Hauptgewicht auf dem linken Bein, das rechte mit einem Abstand von ca. einer Handbreite leicht angewinkelt daneben stellen
  • Ansonsten folge Mushus Tipps: Schultern zurück! Brust raus! Beine auseinander! Kopf hoch! Und los geht‘s! ;P
Severus Snape Harry Potter Cosplay m2
Severus Snape (Harry Potter) – Fotograf: Domifabienne

Zusammenfassung

  • Kenne deinen Charakter und dessen Posen
  • Besorge dir Referenzbilder
  • Übe vorher, dann wirkst du natürlicher
  • Nimm Accessoires mit, damit du weisst wohin mit deinen Händen
  • Und vor allem: Sei mutig <3

Ich hoffe, diese Tipps helfen dem ein oder anderen von euch weiter. Bei Detailfragen könnt ihr mich natürlich gerne anschreiben! 🙂
Ihr findet mich auf Instagram unter m2.cosplay.

Viel Spass beim Posen!

Weitere Beiträge von Robin / m2.cosplay findest du hier:
Aber ich hab doch so ein Babyface…! – Crossplay Make Up für Frauen [Gastbeitrag]

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