Wenn man Zugriff auf eine Stickmaschine hat, dann dauert es oft nicht lange, bis der Gedanke aufkommt, man möchte seine Kleidung besticken. Am besten klappt das, wenn man diese selbst näht und bestickt. Es ist in der Regel deutlich einfacher und praktischer die einzelnen Stoffteile vor dem Zuschnitt zu besticken, als bereits zusammengesetzte Kleidung.

Aber auch mit einer im Privatgebrauch üblichen Stickmaschine kann man durchaus das ein oder andere gekaufte Kleidungsstück besticken. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, dass Kleidungsstück trommelfest und faltenfrei in den Stickrahmen zu spannen, sodass es sauber bestickt werden kann und der restliche Stoff sich nicht in der Maschine verhängt.

Ich war neugierig und hatte Lust zur Übung ein einfaches schwarzes T-Shirt zu besticken. Das Shirt habe ich vorab gewaschen und mir außerdem überlegt, welches Motiv ich gerne wohin sticken möchte und was angesichts der Limitierung überhaupt möglich ist.

Das fertige Shirt mit Stickmotiv von etsy.

Das Stickvlies

Als Trägervlies habe ich ein Cut Away Vlies zum Aufbügeln verwendet. Wichtig hierbei ist, dass das Stickvlies mindestens so groß wie das Stickmotiv ist. Da es sich bei meinem T-Shirt um ein dehnbares Kleidungsstück aus Jersey handelt, muss das Stickvlies mindestens so groß wie der Stickrahmen sein. Ich persönlich empfehle hier nicht zu knapp zu arbeiten, da sich das Einspannen sonst schwieriger als nötig gestalten könnte. Am besten markierst du dir noch vorab mit Schneiderkreide die Stelle, an welcher du das Stickmotiv gerne platzieren möchtest.

Bei meiner Recherche bin ich außerdem auf die Empfehlung gestoßen, eine wasserlösliche Stickfolie als Topper zu verwenden wenn man Jerseystoffe bestickt. Den Topper habe ich nicht in den Rahmen eingespannt, sondern vor dem Besticken einfach aufgelegt. Die Stickfolie kann bei Bedarf auch mit Tape, z.B. Malerkrepp, fixiert werden, sodass sie nicht verrutscht. Oder du nutzt den Heftstich deiner Stickmaschine.

Ran an die Maschine

Bevor die Stickmaschine dann loslegen durfte, habe ich den überschüssigen Stoff des T-Shirts mit Klammern zur Seite gesteckt. Ich wollte den Arbeitsbereich der Stickmaschine möglichst übersichtlich und frei von möglichen Komplikationen durch überhängenden Stoff halten.

Die Stickmaschine habe ich während des gesamten Vorgangs nicht aus den Augen gelassen, um bei eventuell auftretenden Problemen sofort eingreifen zu können

Ist das Shirt fertig bestickt, schneidest du die nicht benötigte Folie ab. Außerdem entfernst du vorsichtig das überschüssige Trägervlies. Jetzt kannst du die wasserlösliche Folie per Hand auswaschen oder du schmeißt das Shirt einfach direkt in die Waschmaschine.

Je nachdem wie deine Maschine gebaut ist und welche Kleidungsstücke du besticken möchtest, werden sich beim Besticken eventuell unterschiedliche Probleme auftun. Generell empfinde ich die “richtige” Positionierung des Stickmotivs mit am schwierigsten, da der Stickrahmen nicht an jeder Stelle des Kleidungsstücks ordnungsgemäß gespannt werden kann. Dafür kannst du aber das Motiv im Stickrahmen, je nach Größe, darin ausrichten. Es sei denn, du vergisst die Positionierung zu optimieren, so wie ich.

Hast du auch schon gekaufte Kleidung mit der Stickmaschine bestickt? Auf welche Hindernisse bist du gestoßen?

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041 – Nähmaschine 2.0

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