Making of: Sally – The Nightmare Before Christmas

[Werbung] Wusstest du, dass Sally aus the Nightmare Before Christmas eines meiner ersten Cosplays war? Tatsächlich auch mein erstes Nähprojekt jemals.

Damals habe ich mir noch kein vollwertiges Nähprojekt zugetraut, weshalb ich einfach ein Faschingskostüm fürs Upcycling genutzt habe. Ich saß zum ersten Mal ganz alleine an einer Nähmaschine und leider habe ich erst zum Schluss bemerkt, dass etwas nicht gestimmt hatte. So sah das Cosplay von außen ganz hui, von innen aber wirklich eher pfui aus. Gehalten hat aber trotzdem alles.

10 Jahre später sieht es selbstverständlich anders aus. Mein damaliges Cosplay besitze ich schon lange nicht mehr, aber die Idee Sally erneut zu cosplayen geisterte regelmäßig in meinem Kopf umher. Umso mehr freue ich mich, dass mich Hans Textil-Shop beim Making of meines neuen Cosplays mit tollen Stoffen unterstützt hat und ich so endlich das geplante Glow-up in Angriff nehmen konnte!

Planung und Vorbereitung – Schnittmuster und Stoffe

Wenn ich Cosplays selber mache, dann denke ich mich stets ein wenig in den Charakter hinein. So kann ich bei meiner Gestaltung einbeziehen, warum oder zu welchem Anlass der Charakter ein Outfit trägt, welche Stoffe authentisch wirken könnten und welche Details für mich stimmig sind. Ich versuche also den Kontext des Charakters zu berücksichtigen und in meine Umsetzung einfließen zu lassen. Natürlich spielt dabei die eigene Interpretation eine zentrale Rolle.

Ich bin ein großer Fan von Leinenstoff. Ich mag die Struktur, die Haptik und wie der Stoff fällt. Leinen ist ein hochwertiger Stoff, welcher vielleicht eher weniger für eine Flickenpuppe, wie Sally aus The Nightmare Before Christmas sie ist, verwendet werden würde. Sallys Kleid wurde aus vielen unterschiedlichen Stoffen „zusammengeflickt“. Auch sitzt Sallys Kleid nicht perfekt, sondern ist teils schief oder verzogen. Die vielen unterschiedlichen Farben und Muster bringen zudem Struktur und Abwechslung ins Spiel.

Anstatt mit vielen unterschiedlichen Stoffen zu arbeiten, was eine logische Wahl für Sally gewesen wäre, habe ich mich aufgrund der Struktur für Leinen entschieden. Ich habe ausschließlich Leinen, in unterschiedlichen Farben, bestellt und diesen anschließend entsprechend vorbereitet. Dazu aber später mehr.

Tollen Leinenstoff für dein nächstes Cosplay findest du bei Hans Textil-Shop.

Schnittmuster angepasst

Vor einigen Jahren habe ich mir das Schnittmuster von Simplicity zu „The Nightmare Before Christmas“ gekauft. Leider handelt es sich bei diesem Schnittmuster um einen sehr einfachen Schnitt (ausgelegt für ein schlichtes Jerseykleid), welcher das Flickendesign von Sally nicht berücksichtigt. Trotzdem wollte ich das Schnittmuster nutzen und habe ein Kleid aus weißem Stoff zur Probe genäht.

Leinen ist nicht dehnbar. Deshalb habe ich bei der Wahl des Probestoffs darauf geachtet, ebenfalls einen nicht dehnbaren Stoff zu verwenden. Da das Probekleid gut gepasst hat und ein Verschluss nicht notwendig war – man kann das Kleid einfach über den Kopf ziehen – habe ich dieses als Basis für das neue Schnittmuster genutzt.

Bevor ich das weiße Kleid als Schnittmuster verwenden konnte, musste ich natürlich noch die Flicken bzw. unterschiedlichen Stoffe, aus denen das Flickenkleid besteht, einzeichnen.

Es gibt unzählige Darstellungen von Sally aus The Nightmare Before Christmas, welches man als Vorlage für ein Cosplay nutzen kann. Allerdings ist bei beinahe jeder dieser Figuren oder Zeichnungen das Kleid auf unterschiedliche Weise umgesetzt. Farben, Muster und Passform weichen bei fast jeder Umsetzung voneinander ab.

Nachdem ich meine Referenzbilder miteinander verglichen hatte, habe ich mich für ein Konzept entschieden. Einige Teile des Kostüms habe ich bestimmten Referenzen nachempfunden, andere hingegen habe ich frei interpretiert. Grundsätzlich wollte ich dieses Mal weniger knallige Farben nutzen, das Kostüm weathern und auf eine etwas schlechtere Passform achten. Ironisch, wenn man bedenkt, dass man sonst versucht eine möglichst perfekte Passform zu kreieren.

Nachdem dann alle Details – wie Form, Muster und Farbe der Flicken – auf dem weißen Probekleid eingezeichnet waren, konnte es losgehen.

Stück für Stück – Flicken für Flicken

Wenn ich mir üblicherweise ein Cosplay nähe, dann bereite ich zunächst das Schnittmuster vor. Anschließend schneide ich alle Teile des Schnittmusters aus, übertrage die Teile auf dem zu vernähenden Stoff und schneide diesen zu, sodass ich die einzelnen Teile des Kostüms nur noch zusammennähen muss.

Da das Schnittmuster aufgrund der Flicken etwas komplexer wurde, habe ich mich Stück für Stück herangetastet. Anstatt also alle Teile auf einmal auszuschneiden, habe ich mich von unten nach oben, Flicken für Flicken, vorgearbeitet – um den Überblick nicht zu verlieren.

Ich habe den ersten Flicken aus dem Problekleid herausgeschnitten und dieses Teil dann auf Leinen übertragen. Beim Übertragen habe ich darauf geachtet eine Nahtzugabe hinzuzufügen. Für den Zuschnitt habe ich eine Zackenschere genutzt, welche das starke Ausfransen von Stoff verhindern soll.

Sally ist eine Flickenpuppe, die mehr oder weniger liebevoll und mit mehr oder weniger Geschick zusammengenäht wurde. Entsprechend wollte ich diesen Zustand bei der Verarbeitung berücksichtigen und habe auf die sauberen Nähte einer Overlock verzichtet.

Mit dieser Methode habe ich mich also Flicken für Flicken vorgearbeitet, bis das Kleid fertig war. Ich habe einen Flicken vorbereitet und dann an den benachbarten, bereits fertigen Flicken, angenäht. Hatte ich einmal den Überblick verloren, konnte ich die fertigen Flicken, wie bei einem Puzzle, an mein Probekleid anlegen und mich neu orientieren.

Flicken vorbereiten – Muster zaubern

Da beinahe jeder Flicken auf Sallys Kleid aus unterschiedlichem Stoff besteht, musste ich die jeweiligen Stoffstücke entsprechend modifizieren. Enge Zickzacknähte, Doppelöhr-Nadeln, als auch der Freihandstickfuß meiner Nähmaschine kamen hierbei zum Einsatz. Je nach Stoff oder Muster konnte auch eine Stabilisierung des Stoffs durch Stickvlies notwendig werden.

Um Streifen oder „Punkte“ auf Stoff zu zaubern, habe ich mit engen Zickzackstichen gearbeitet. Für Karo-Muster oder einfache Linien, habe ich eine Doppelöhr-Nadel genutzt, um die Nähte sichtbarer zu machen. Bei Bedarf habe ich dieselbe Naht doppelt genäht, um den Effekt zu verstärken.

Freihandsticken an der Nähmaschine – Nähmalen

Für die geschwungenen Muster auf dem oberen Teil von Sallys Kleid, kam dann der Freihandstickfuß zum Einsatz. Um tatsächlich auch Freihandsticken bzw. an der Nähmaschine „malen“ zu können, muss der Stoff stabilisiert (z.B. durch Stickvlies) und der Transporteur der Nähmaschine versenkt werden. Danach bedarf es etwas an Übung, um die vorgezeichneten Linien zu sticken, bzw. nachzumalen.

Da es zu The Nightmare Before Christmas und generell zu Tim Burtons Stil passt, durften die Linien etwas ausschweifend und wenig genau werden. Nachdem ich mich für das Cosplay zum ersten Mal am Freihandsticken gewagt habe, war es äußerst praktisch, dass das Design nicht perfekt werden musste!

Als ich mit dem Cosplay fast fertig war, habe ich die gestickten Linien zusätzlich mit Stopfwolle per Hand nachgestickt, um die Wirkung des Musters zu verstärken.

Flicken auf Flicken und Kreativ-Vlies als Helfer

Was wäre ein Flickenkleid ohne kleinere „echte“ Flicken? Richtig, keine runde Sache. Neben den eigentlichen Flicken des Kleides, musste ich also noch ein paar kleinere Flicken vorbereiten, welche auf den großen Flicken festgenäht wurden.

Damit der Flicken nicht zu ordentlich aussehen würde, habe ich einen Zickzackstich genutzt, um den Flicken zu fixieren. Während des Nähens habe ich den Stich in Länge und Breite alterniert, um die Naht weniger maschinell wirken zu lassen.

Für einen großen Flicken benötigte ich noch runde Kreise, welche Bestandteil des Musters sein sollten. Ursprünglich wollte ich sie demnach nicht einfach nur annähen, weswegen ich zum Kreativ-Vlies von Prym gegriffen habe.

Das Vlies wird auf Stoff aufgebügelt, anschließend wird die gewünschte Form ausgeschnitten und die Folie des Vlies abgezogen.

Der mit dem Vlies vorbereitete Stoff wird auf den Wunschuntergrund mit Hilfe eines feuchten Tuchs aufgebügelt. In meinem Fall habe ich also Kreise aus grauem Leinen ausgeschnitten, entsprechend vorbereitet und auf gelben Leinen angebracht. Letztendlich habe ich dann doch einen engen Zickzackstich genutzt, um die Kreise zusätzlich zu fixieren und die Ränder schöner zu verarbeiten.

Feinschliff & Details

Nachdem alle Teile erfolgreich zusammengenäht und die Nähte sorgsam auseinander gebügelt wurden, wurde es Zeit für den Feinschliff.

Um den Eindruck zu verstärken, dass das Kleid aus vielen verschiedenen Flicken zusammengewürfelt und geflickt wurde, habe ich die Verbindungsstellen mit einem Zickzackstich vernäht. Weniger um die Verbindungsstellen zu fixieren, sondern viel mehr, um den Look des Flickenkleids zu vervollständigen.

Da das Kleid doch noch zu ordentlich aussah, habe ich damit begonnen kleinere Falten einzunähen. Außerdem habe ich auch hier die Zickzacknaht in Länge und Breite verändert, um den Stich ungleichmäßiger wirken zu lassen.

Ursprünglich wollte ich außerdem Kragen und Säume ausgefranst und unbearbeitet lassen. Da das Leinen doch etwas stärker fusselt, habe ich die ausgefransten Ränder grob mit einem Zickzackstich eingefasst, um das Ausfransen unter Kontrolle zu halten.

Bevor die letzten Ziernähte per Hand angebracht wurden, habe ich das Cosplay künstlich altern lassen. Warum? So sind beim Weatheringprozess keine Nähte im Weg und jede Stelle des Kostüms ist problemlos erreichbar.

Weathering

Um die Farben des Kleides noch mehr an meine Vision anzupassen, wurde das Kleid in schwarzen Tee eingelegt, um das Leinen abzutönen. Die Färbung mit Tee ist nicht permanent und gelingt je nach Stoff und Farbe auch nur zu einem bestimmten Grad. Besonders Stoffe, die häufig gewaschen werden, sind nicht unbedingt dafür geeignet, um mit Tee gefärbt zu werden.

Nach dem erfolgreichen Bad im Tee, war dann die Färbung mit Acrylfarbe an der Reihe. Sofern möglich, färbe ich bevorzugt mit Stofffarbe. Leider musste ich aber bei einem anderen Projekt, bei dem ich Leinen bemalt habe, feststellen, dass die Farbe nicht fixiert werden konnte. Daher habe ich dieses Mal direkt zu Acrylfarbe gegriffen.

Um die Farbe für den Stoff geeigneter zu machen, habe ich der Acrylfarbe ein Textilmedium hinzugefügt. Ehrlicherweise konnte ich das Medium noch nicht testen, um bewerten zu können, inwiefern sich die Verwendung lohnt. Beim Färben mit Acrylfarbe auf Stoff sollte man aber definitiv bedenken, dass der Stoff dadurch steifer werden kann. Besonders, wenn viel Farbe und verhältnismäßig wenig Wasser im Spiel ist.

Nachdem die Färbung getrocknet war, konnten nun auch die letzten Ziernähte angebracht werden. Hierfür habe ich mit einer Nadel Wollfäden durch den Stoff gezogen, um so den berüchtigten Flickenlook zu finalisieren.

Abgerundet wurde das Kostüm am Ende noch mit einer passenden Perücke, selbst gehäkelten Stulpen und Bodypaint, sowie farblich passenden Strümpfen und Handschuhen.

Ich bin mit dem neuen Look wirklich zufrieden und freue mich riesig, dass ich nach all den Jahren Sally erneut cosplayen konnte. Und dieses Mal kann ich sogar sagen, dass ich das Cosplay selbst gemacht habe!

Vielen Dank an Patricia von Hans Textil-Shop, ohne die ich das Cosplay vermutlich erst in 2026 oder 2027 umgesetzt hätte.

Das Cosplay in Aktion

Unterschiedliche Bearbeitungsstile

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Tutorial – Wie du mit Bodysuits dein Bodypaint Cosplay einfacher gestalten und Zeit sparen kannst!

Heute möchte ich dir in einem Tutorial zeigen, wie du anstelle von Bodypaint ganz einfach Bodysuits verwenden kannst. So verbesserst du den Tragecomfort deines Cosplays und sparst auch eine Menge Zeit! Ich zeige dir wie ich einen Body, Strumpfhosen und Handschuhe verwende, um meine beiden Cosplays Emily aus Corpse Bride und Sally aus The Nightmare Before Christmas für Conventions angenehmer zu gestalten. Ich hatte einfach keine Lust mehr mir stundenlang Bodypaint auf den Körper zu schmieren oder auf Conventions permanent auf Hilfe angewiesen zu sein. Dank der Anzüge, die ich jetzt gestaltet habe, ist das auch kein Problem mehr für mich! Das willst du auch? Dann ist mein Tutorial genau richtig für dich!

Bodysuit statt Bodypaint

Du hast genauso wenig Bock wie ich auf Conventions dauernd abzufärben oder auf Hilfe angewiesen zu sein? Außerdem ist dein Bodypaint Cosplay ziemlich unbequem? Ich weiß genau wie es dir geht und auch ich hatte keine Lust mehr meine Cosplays zu tragen. Lange habe ich überlegt wie ich das Problem in den Griff kriegen kann. Früh ist mir eingefallen einfach Strumpfhosen oder Handschuhe zu nutzen, aber es ist wirklich ziemlich schwer passende Strumpfhosen, Handschuhe oder Bodies in der selben Farbe zu bekommen.

Doch eines Tages habe ich auf Instagram einen coolen Shop gefunden, der genau das anbietet. welovecolors verkauft verschiedene Bodysuits, Strumpfhosen, Handschuhe und vieles mehr in den unterschiedlichsten Farben! 
So konnte ich mich endlich aufraffen mein „Bodypaint-Problem“ in den Griff zu kriegen und so habe ich mir folgende Artikel bestellt. Für Emily habe ich einen Body,Strumpfhosen und Handschuhe in der Farbe Sky Blue bestellt. Das selbe hab ich auch für Sally bestellt, allerdings in der Farbe Aqua. Ich habe mir lange Handschuhe bestellt, da ich nicht wusste, ob ich den Anzug brauche, oder ob ich auch nur mit den Handschuhen arbeiten kann. Nachdem ich allerdings den Body verwendet habe, wäre es besser gewesen kurze normale Handschuhe zu bestellen. 

Leider weichen die Farben der Handschuhe etwas von den Farben der Bodies und Strumpfhosen ab. Das liegt daran, dass diese aus einem anderen Material gefertigt wurden. Wenn du also einen einheitlicheren Look erzielen möchtest, würde ich dir raten aus einem zweiten Paar Strumpfhosen eigene Handschuhe zu nähen. Das ist zwar etwas tricky, aber der Aufwand kann sich lohnen!

Emily – Corpse Bride

Lass uns loslegen! 
Zuerst habe ich den Body etwas angepasst. Hier musste ich die Ärmel enger nähen, damit sie eng am Körper anliegen und sie keine unschönen Falten werfen. Naja gut, zumindest weniger Falten. Ganz kann man Falten leider nicht vermeiden.
Da der Body im Schritt geschlossen ist, aber ich auf der Convention wirklich nicht das ganze Cosplay aus und wieder anziehen möchte, nur weil ich aufs Klo muss, habe ich den Schritt kurzerhand aufgeschnitten, neu vernäht und Druckknöpfe eingebaut. So sitzt er etwas auf Spannung. Besser wäre es, wenn du noch ein wenig Stoff einnähst, um wirklich sicher zu sein, dass die Knöpfe nicht einfach aufspringen.
Zum Schluss habe ich den Kragen des Bodies aufgetrennt und nach innen umgeklappt. Dieser war zunächst nach außen geklappt, da das aber die Illusion zerstört, habe ich das Problem auf diese Weise behoben. 

Der Knochenarm

Jetzt wird es etwas spezifischer.
Bereits in der Vergangenheit habe ich einen einzelnen mit Knochen bedruckten Ärmel genutzt, um Emilys Knochenarm darzustellen. Genau diesen habe ich jetzt direkt an der Schulterpartie des blauen Bodies fest genäht. Das spart beim Ankleiden enorm Zeit und du kannst ihn so fixieren, dass er immer an der richtigen Stelle sitzt. Den Arm habe ich per Hand angenäht. Hier musst du aufpassen, dass du nicht zu fest nähst, da der Body aus einem elastischen Stoff ist. Bedenke, dass die Naht hier ein wenig Spielraum benötigen könnte, damit beim anziehen auch nichts reißt. 

Noch mehr blau für die Braut

Das wars im Prinzip auch schon mit dem Näh-Part. Damit der Body noch etwas Kontur bekommt, habe ich den Body angezogen und dann mit Lidschatten in verschiedenen Blautönen einige Konturen (Brust, Hals und Schlüsselbein) aufgetragen. Ich empfehle dir einen Blendpinsel zu benutzen, um die Farbe gut zu verblenden, damit keine harten Kanten entstehen. Natürlich kannst du auch mit Stoffmalfarbe arbeiten. Da ich aber nicht wusste wie sich die Farbe auf dem Body verhält und ob mir das Ergebnis so gefällt, habe ich mich zunächst für Lidschatten entschieden. Der hält auf jeden Fall bist zur nächsten Wäsche! 

Knochenhand und blauer Handschuh

Zum Schluss habe ich noch den Handschuh angepasst. Da Emily nur einen „normalen“ Arm hat, musste ich auch nur einen Handschuh anpassen. Ich wollte versuchen einen etwas realistischeren Look zu kreieren. Sprich, es sollte nicht bloß nach Handschuh aussehen. Also habe ich künstliche Fingernägel auf den Handschuh aufgeklebt und mit blauem Nagellack lackiert. Die Fingernägel habe ich mit Heißkleber aufgeklebt als ich den Handschuh anhatte, um die richtige Position zu finden. Solltest du das genauso machen, dann pass bitte auf, dass du dich nicht brennst! 
Das wars eigentlich auch schon, jetzt fehlt eigentlich nur noch das passende Bodypaint für dein Gesicht und dein Cosplay ist komplett!

Bilder Collage - Ein blauer Body aus Stoff wird mit Farbe, bemalt. Blaue Handschuhe werden mit künstlichen Fingernägeln beklebt.

Insgesamt bin ich mit den Endergebnis ziemlich zufrieden. In dieser Variante ist meine Emily etwas blauer geworden. Vielleicht mache ich den Anzug noch einmal in einem etwas blasseren Blau, da mir das besser gefällt. Außerdem werde ich wieder schwarze Kontaktlinsen verwenden. Viele meinten, ich solle die weißen Kontaktlinsen nutzen, das habe ich versucht, aber der Look gefällt mir nicht wirklich.

Update – Emily aus Corpse Bride

Update: Mittlerweile habe ich den Body für Emily in einem helleren Farbton erneut ausgearbeitet. Die Ergebnisse möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten!

Und auch für Emily (weiter unten findest du das Video zu Sally) habe ich ein kleines Make Up Tutorial aufgenommen:

Genug über Emily! Lass uns jetzt mit Sally aus The Nightmare Before Christmas weitermachen! 🙂
Das Prinzip bleibt im Grunde gleich, aber sieh selbst!

Sally –
The Nightmare Before Christmas

Im Prinzip sind die ersten Schritte bei Sally die selben wie bei Emily. Ich habe die Ärmel des Bodies enger genäht, den Schritt mit Druckknöpfen versehen und den Kragen angepasst. Grundsätzlich würde ich diese Schritte auf jedes Cosplay anwenden, bei dem ich diesen Body benutze.

Flick das Püppchen mit Nadel und Faden

Da Sally eine Flickenpuppe ist, ist sie mit schwarzen Nähten, bzw. Narben überzogen. Für diese Nähte habe ich schwarzen Wollfaden genutzt. 
Wenn du die Narben aufnähst, ist es wichtig, dass du auch hier nicht mit zu viel Spannung arbeitest. Der Body, sowie die Strumpfhosen sind sehr elastisch, das musst du beim Nähen berücksichtigen. Leider war ich beim Anziehen am Ende etwas zu hastig, weswegen mir eine Naht gerissen ist, die ich dann nachträglich repariert habe. 

Um zu vermeiden, dass die Narben zu sehr unter Spannung stehen, aber auch, dass sie zu lose angenäht sind, habe ich den Body, sowie die Strumpfhosen, angezogen und erst dann die Narben angenäht. Das kann zum Teil etwas unbequem und auch schwierig werden, hilft dir aber dabei die richtigen Stellen für die Nähte zu finden. Aber eben auch zu vermeiden, die Narben zu eng anzunähen. Dir ist es ganz selbst überlassen, wo du überall Nähte platzierst. Um den Übergang von Ärmel zu Handschuh ein wenig zu kaschieren, habe ich auch hier Nähte angesetzt. 

Setze Highlights

Das wars im Prinzip auch schon und Sally ist fertig! Natürlich kannst du auch hier Konturen auftragen oder künstliche Fingernägel auf die Handschuhe anbringen. Wie schon einmal erwähnt, kannst du natürlich auch ein Paar Strumpfhosen dafür verwenden Handschuhe zu machen und somit einen noch homogeneren Look zu kreieren. 
Alles was du jetzt noch tun musst, ist, dich ins Kostüm zu werfen und dein Gesicht mit Bodypaint anzupassen!

Bilder Collage - blauer Body welcher mit schwarzen dicken Fäden bestickt wird

Ich hoffe ich konnte dir mit meinem Tutorial einige Tipps und Tricks näher bringen, wie du dein nächstes Bodypaint Cosplay einfacher und bequemer gestalten kannst, ohne Stunden damit zu verbringen, dich komplett mit Bodypaint einzudecken!

Außerdem zeige ich dir in diesem Tutorial Video wie ich mich als Sally schminke:

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