Du spielst schon länger mit dem Gedanken selbst einmal als Speaker auf einer Convention einen Vortrag zu halten oder einen Workshop zu betreuen? Dann habe ich einige Tipps für dich!
Das Thema
Bevor du dich in die Vollen stürzt, solltest du dir Gedanken machen, welches Thema oder welche Themen du gut vermitteln kannst. Keine Angst, du musst nicht der absolute Vollprofi auf einem Gebiet sein, um Inhalte gut und lehrreich vermitteln zu können.
Wichtig ist, dass du dich mit dem Thema identifizieren kannst, genug Wissen hast oder dir aneignen kannst, um anderen etwas Neues beizubringen. Bei Workshops oder Panels geht es in erster Linie darum, Mehrwert für die Teilnehmer, aber auch für den Veranstalter der Convention zu schaffen. Du kannst dich bei deinem Thema an Anfänger, erfahrene Cosplayer oder an diejenigen richten, die mittendrin stecken.
Keine Sorge, wenn du kein Thema findest, welches vorher noch kein anderer Cosplayer behandelt hat. Es ist vollkommen normal und in Ordnung, wenn mehrere Cosplayer dasselbe Thema behandeln. Jeder vermittelt es auf seine eigene Art und Weise und bringt andere Erfahrungen und Tipps mit.
Selbstverständlich hast du bei der Bewerbung bessere Chancen, wenn dein Wunschthema nicht von zu vielen verschiedenen Cosplayern angeboten wird. Aber Achtung: Denkst du zu nischig, dann kann es sein, dass dein Workshop nicht genügend Teilnehmer anspricht und somit weniger interessant für das Conventionprogramm erscheint.
So bewirbst du dich als Workshopleiter
Für viele Veranstaltungen gibt es eine Bewerbungsphase. Beobachte die Social Media Accounts und Webseiten der Conventions, auf denen du gerne einen Workshop halten möchtest. Solltest du online keine Informationen darüber finden, dann trau dich und schreib deine Wunschconvention per Mail oder DM an.
Jede Veranstaltung handhabt den Prozess anders. Bei einigen Conventions kannst du dich per Kontaktformular bewerben, bei anderen schreibst du einfach eine Mailund stellst dich und deine Workshopthemen pro aktiv vor. Einige Veranstaltungen haben keine offizielle Bewerbungsphasen ausgeschrieben und du meldest dich einfach selbstständig per Mail.
Denk daran dich rechtzeitig und nicht zu knapp vor der Veranstaltung zu bewerben. Du kannst davon ausgehen, dass 2 Wochen vor dem Event das Programm steht und nur im Falle einer Absage vielleicht rein zufällig ein Platz frei werden könnte. Ob du dich zwei, drei oder sechs Monate vorher bewerben solltest, ist völlig unterschiedlich.
Vorbereitung – ohne geht’s nicht
Bevor du dich mit deinem Thema bewirbst, sollte dein Workshop stehen. Was das bedeutet?
Du hast dir darüber Gedanken gemacht, was du den Teilnehmern beibringen möchtest, welche Punkte besonders wichtig sind und welche Reihenfolge am sinnvollsten ist. Vielleicht hast du dir vorher sogar ein Skript geschrieben oder rechtzeitig schon einmal eine Präsentation vorbereitet.
Tipp: Leg deine Präsentation am besten als PDF an, um mögliche Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.
Kurz gesagt: Du hast dich vorbereitet und weißt was du tust.
Durch die Vorbereitung bemerkst du rechtzeitig, ob zu deinem Thema eher ein Vortrag oder ein interaktiver Workshop passt. Du kannst abschätzen, ob es eine Teilnehmerbegrenzung geben sollte oder ob deine Teilnehmer mitmachen können und bestimmtes Material benötigen. Du bekommst einen Einblick, ob mit deinen Workshops Kosten für Teilnehmer und / oder Veranstalter verbunden sind. Außerdem wird dir klar, ob dir Laptop und Beamer für eine Präsentation ausreichen oder ob du für dich selbst Werkzeug oder Material benötigst.
All diese Informationen sind nicht nur für dich, sondern auch für den Veranstalter bei deiner Bewerbung relevant. Sie entscheiden unter anderem darüber, ob du ins Veranstaltungsprogramm aufgenommen werden kannst.
Jeder fängt mal klein an
Wenn du komplett neu in diesem Bereich bist, dann kann ich dir nur ans Herz legen mit Workshops auf kleinen Events zu starten. So habe ich selbst erst einmal ins Thema geschnuppert und für mich ausprobiert, ob ich mich in dem Bereich wohl fühle. Ich habe schnell meine Leidenschaft dafür entdeckt und mich somit nach und nach für immer mehr und auch immer größere Conventions beworben.
Die gesammelte Erfahrung dient dir als Referenz für dein Portfolio. Auch das kannst du bei deiner Bewerbung angeben und die Veranstalter von dir überzeugen.
Sei nicht enttäuscht, wenn nicht jeder deiner Workshops übermäßig besucht wird. Wie gut dein Workshop von den Besuchern angenommen wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie beispielsweise:
Wie gut hat die Veranstaltung für ihr Programm geworben und es bekannt gemacht?
Sind die Workshopräume gut ausgeschildert und leicht zu finden?
Gibt es Dopplungen bei Themen oder Überschneidungen von spannenden Workshops?
Ist die Veranstaltung gut besucht?
Läuft gerade parallel ein Cosplay Wettbewerb?
Wie relevant ist das Thema des Workshops?
Wurde der Workshop gut beschrieben?
Hast du nach mehreren Anläufen das Gefühl, dass das Thema nicht gut angenommen wird und der Workshop nicht ausreichend genug besucht ist, solltest du dir Gedanken machen, was du optimieren kannst. Manchmal reicht es den Titel und den Beschreibungstext des Workshops anzupassen.
Kann ich als Cosplayer damit Geld verdienen?
Zu guter Letzt stellt sich natürlich die Frage, was du im Gegenzug für deine Leistung als Workshopleiter bekommst! Sicher hast du es schon erraten, denn auch das ist von Veranstaltung zu Veranstaltung äußerst unterschiedlich.
Tatsächlich vertrete ich selbst die Meinung, dass eine Bezahlung absolut angemessen ist. Warum? Workshops sind ein elementarer und spannender Bestandteil von Veranstaltungen. Sie bereichern das Programm und locken Besucher.
Je nach Veranstaltungsgröße und -konzept ist es den Veranstaltern teilweise vielleicht gar nicht möglich Workshopleiter zu bezahlen. Viele zahlreiche Cons werden ehrenamtlich organisiert. Die Einnahmen aus der Veranstaltung decken gerade so die entstandenen Kosten. Der Gewinn, der übrig bleibt, wird wieder in die nächste Veranstaltung investiert.
Aber es gibt auch größere Events, die gewinnorientiert agieren und die ein Budget für Programmpunkte wie Panels und Workshops einplanen. Hier kann es allerdings sein, dass eine gewisse Erfahrung vorausgesetzt wird. Einige Vereine bieten beispielsweise Workshopleitungen eine kleine Aufwandsentschädigung an.
Was dich erwartet, solltest du also möglichst vorab, z.B. während des Bewerbungsgesprächs per Mail, klären. Achte darauf, dass du alle Absprachen schriftlich vorliegen hast. Denn eine schriftliche Zusage ist deutlich verbindlicher als Absprachen, die ausschließlich mündlich getroffen wurden.
Auch wenn eine Veranstaltung kein Budget zur Verfügung hat, so sollte doch zumindest kostenloser Eintritt für dich und gegebenenfalls einen Helfer, sowie Verpflegung für den Veranstaltungstag gegeben sein. Eine kleine Wertschätzung für deinen Aufwand und Engagement.
Dass ich eine sehr kleine Oberweite habe, stört mich im Alltag so gut wie nie. Wenn ich aber cosplaye, dann helfe ich regelmäßig mit Push-up BHs aus. Manchmal reicht das aber nicht. Besonders dann nicht, wenn der Charakter einfach etwas mehr Dekolleté zeigt.
Bei anderen Charakteren oder bestimmten Versionen passt meine kleine Oberweite super oder es geht einfach nicht anders. Als Sabrina habe ich mich in diesem Kleid auch ohne BH wohl gefühlt.
Eine größere Oberweite, aber wie?
Was tun, wenn man dann also doch eine größere Oberweite, oder für die Crossplayer unter uns, überhaupt gerne eine Oberweite hätte? Schönheitsoperationen sind für mich keine Lösung.
Ich habe inzwischen verschiedene Optionen einfach einmal angetestet. Fündig wurde ich relativ günstig auf Aliexpress. Angefangen bei BH-Einlagen, bis hin zu künstlichen Brüsten aus Stoff und Silikon. Gut, auf Aliexpress findet man tatsächlich so ziemlich alles. Auch Dinge, bei denen man sich gar nicht so sicher ist, was das genau sein sollte. Oder ob man das überhaupt wissen will. Gut, aber neben all dieser Kuriositäten findet man auch das ein oder andere praktische Gagdet für sein Cosplay. So auch die Stoffbrüste, die ich für einen ersten Test bestellt habe.
Vor- und Nachteile Stoffbrüste
Stoffbrüste sind im Vergleich zu Silikonbrüsten sehr günstig. Allerdings fügen sich Stoffbrüste häufig nicht so gut ins Bild und müssen vorher erst etwas angepasst werden. Als ich die Fake Boobies erhalten hatte, wollte ich unbedingt einen schnellen Test machen. Allerdings hatte ich nur 40 Minuten Zeit, um alles aufzubauen, mich zu schminken, mich selbst zu fotografieren und alles wieder aufzuräumen sowie mich abzuschminken. Daher war der Test wirklich nur ein äußerst schneller Versuch. Am Ende musste es Photoshop richten:
Durch den Test wurden mir schnell Problemstellen klar. In weiser Voraussicht hatte ich für die Stoffbrüste einen passenden BH bestellt. Da die Fake Boobies selbst keine Halterung implementiert haben, hilft der BH, die künstlichen Brüste an Ort und Stelle zu halten und außerdem etwas mehr an den Körper zu drücken. Zudem nahm ich noch ein paar weitere Anpassungen vor:
Ziel war es, die Stoffbrüste so zu optimieren, dass ich bei meinen Fotos wenig Photoshop anwenden musste. Ich schnitt überschüssiges Material am Hals weg und fügte mit Hilfe von Heißkleber ein elastisches Band sowie Druckknöpfe am Hals hinzu. Damit verbesserte ich deutlich den Hals.
Beim finalen Shooting mit Ranma bemerkte ich, dass mir die Stoffbrüste deutlich zu groß waren. Aus bestimmten Winkeln sorgte die Übergröße dafür, dass ich insgesamt unförmig und weniger weiblich erschien. Für das Shooting musste ich also teilweise stark verändert posieren, um eine schöne Körperform zu wahren. Also musste etwas anderes her.
Die Kunstbrust kannst du dir als eine Art Shirt bzw. ärmelloses Leibchen vorstellen. Das heißt, du trägst die Brust als eine Art Oberteil.
Durch das implementierte Schlüsselbein sieht diese Variante der Fake Boobies deutlich realistischer aus. Das Silikon, sofern in der passenden Farbe, verschmilzt super mit der eigenen Haut. Auch ohne Photoshop sind hier kaum Übergänge zu erkennen. Nur bei bestimmten Bewegungen wirft das Silikon Falten.
Leider haben die Brüste sehr prominente und steifeBrustwarzen, weswegen ich diese für fast alle Bilder retuschieren musste. Man könnte diese bestimmt abschneiden, das wollte ich bisher aber nicht, oder versuchen sie zu überkleben. Für die Zukunft möchte ich probieren, inwieweit ein BH oder Tape diese überdecken könnte.
Leider sind die Silikonbrüste auch etwas schwieriger anzuziehen, da man sich selbst in ein Shirt aus Silikon quetschen muss. Natürlich sind sie dehnbar, aber auch etwas “klebrig”, was es wieder erschwert. Daher habe ich, bevor ich die Fake Boobies angezogen habe, die Innenseite mit Babypuderabgepudert.
Zudem habe ich unter den Brüsten meine eigene Brust mit einem sehr dünnen BH aus Stoff ohne Wattierung, ähnlich zu einem Sport-BH, geschützt. Da ich eine äußerst geringe Oberweite habe, hat der BH ohne Körbchen / Bügel / Push-Up perfekt ausgereicht, um sie etwas an den Körper zu drücken und sie mit der Stoffschicht zu schützen.
Alternativ würde ich zumindest meine eigenen Brustwarzen mit Pflastern überkleben. Hier sollte man immer darauf achten, dass man das Material auch verträgt und keine Hautirritationen entstehen.
Silikon vs. Stoff – Fake Boobies für dich
Im finalen Vergleich kann ich ganz klar behaupten, dass ich die Silikonbrüste deutlich besser finde. Sie sind realistischer geformt, fügen sich besser ein und müssen nicht so sehr retuschiert werden. Dadurch werden sie auch super für Conventions tragbar. Die Stoffbrüste würde ich gerne noch einmal in einer kleineren Größe testen. Denn ich denke, je nach Anwendung und Kostüm, könnten die Stoffbrüste durchaus ausreichend sein.
Grundsätzlich kann ich es nicht empfehlen Fake Boobies den ganzen Tag zu tragen. Es ist anstrengend, die Haut schwitzt und Rückenschmerzen können auftreten.
Letztendlich musst du für dich aber selbst entscheiden, welche Variante du bevorzugst und für welchen Zweck du sie benötigst. Ich hoffe dir hat mein Beitrag einen guten Einblick und kleinen Start in das Thema gegeben. Verrate mir doch in den Kommentaren was du gerne nutzt und was du empfehlen kannst!
P.S.: Es gibt übrigens auch tolle männliche Oberkörper aus Silikon!
[Werbung] Dass wir Cosplayer gerne und häufig an der Nähmaschine sitzen und zum Teil die unglaublichsten und aufwändigsten Projekte umsetzen, ist für unsere Szene nichts Neues. Dass aber wir Cosplayer auch außerhalb unserer Szene gehört und gesehen werden, gehört eher weniger zum Alltag.
Daher habe ich mich riesig darüber gefreut, als ich die Neuigkeiten gehört hatte, dass bernette in Zusammenarbeit gemeinsam mit Yaya Han, der international bekannten Cosplay-Künstlerin und Ikone, eine Näh- und Stickmaschine auf den Markt bringt: bernette 79 Yaya Han Edition.
Die b79 selbst ist eine Kombi-Maschine, die Nähen und Sticken miteinander vereint. In wenigen Schritten kannst du sie mit dem Stickmodul umrüsten. Außerdem ist sie einfach zu bedienen und bietet unglaublich viele Funktionen.
Die Nähmaschine mit umfangreichem Zubehör für Cosplayer und Näh- und Stick-Begeisterte
Die b79 Yaya Han Edition unterscheidet sich von der Standard Edition zunächst optisch und zaubert mit ihrem futuristischem Look, in Yaya Hans Lieblingstönen, etwas Farbe in das Nähzimmer.
Der Lieferumfang der Sonderedition ist vor allem auf die Bedürfnisse von Cosplayern abgestimmt. Aber auch Nicht-Cosplayer kommen voll auf ihre Kosten. So sind neben der 208 vorinstallierten Stickmuster noch weitere 68 exklusive Muster hinterlegt. Vier davon selbst von Yaya Han entworfen. Also perfekt, um sich nach und nach mit der Maschinenstickerei vertraut zu machen und sich auszutesten!
Wer noch tiefer in das Thema Maschinensticken einsteigen will, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Der Sonderedition wurde nämlich zudem die umfangreiche BERNINA Sticksoftware 9 Creator beigelegt. So kannst du deine Wunschmotive selbst erstellen und Fotos oder eigens erstellte Motive einlesen und als Stickmuster ausgeben lassen. So sind beispielsweise auch Logos super schnell als Stickdatei angelegt.
Aber nicht nur, was das Sticken angeht, hat bernette eine Schippe drauf gelegt. Denn ein weiteres exklusives Zubehör ist das kleine Nähfuss-Set, welches Profi-Cosplayerin Yaya Han zusammengestellt hat. Neben den standardmäßig inkludierten zehn Nähfüßen, sind also noch acht weitere Füßchen inkl. Nähfußhalter enthalten:
Reißverschlussfuß für nahtverdeckte Reißverschlüsse
Säumerfuß
Zickzack-Nähfuß mit Gleitsohle
Offener Stickfuß
Kräuselfuß
Universal-Nähfußhalter
Schmalkantfuß
Einstellbarer Bandeinfasser
Bandannähfuß
Technische Details und weitere Informationen zur b79 Yaya Han Edition findest du hier: bernette.com
Leicht bedient und Möglichkeiten ohne Ende
Als jemand, der in seinen Anfängen wirklich eher ungern genäht und bisher auch nur mit alten und mechanischen Nähmaschinen gearbeitet hat, hat mich die b79 Yaya Han Edition von der ersten Sekunde an vom Hocker gehauen. Die Präzision, die Leichtigkeit und die Vielfalt aller Möglichkeiten haben mich schlichtweg begeistert und direkt Lust auf mehr gemacht.
Features, wie in etwa der Nadeleinfädler sind nur Kleinigkeiten, die einem als DIY-Begeisterten aber bereits Zeit und Frustration ersparen. Auch die diversen Konfigurationsmöglichkeiten, wie in etwa das automatische Abschneiden des Fadens oder Vernähen des Fadens haben mich fasziniert. Aber diese kleinen Features sind eher das i-Tüpfelchen auf den unzähligen Funktionen, durch die ich mich in der kurzen Zeit noch gar nicht vollumfassend durcharbeiten konnte.
Neben den zahlreichen Standardstichen, gibt es ebenso eine riesige Auswahl an Zierstichen. Florale Muster, geometrische Stiche oder Buchstaben, alles ist dabei und leicht miteinander kombinierbar. Und ist doch mal nicht der richtige Stich dabei, kannst du ihn direkt in der Maschine, dank Stich-Designer, selbst entwerfen und direkt loslegen.
Obwohl die b79 Yaya Han Edition super umfangreich ist, so ist sie doch übersichtlich gestaltet und äußerst benutzerfreundlich. In nur wenigen Schritten gelangst du direkt im Interface zu einem umfangreichen Guide, welcher dir schnell und einfach verschiedene Funktionen erklärt. Ein Nachschlagewerk war noch nie so einfach punktgenau zu erreichen.
Fragen aus der Community
Einige Fragen aus der Community haben sich bereits sicher im Laufe meines Blogeintrags schon geklärt. Viele technische Informationen habe ich hier nicht aufgelistet, da du sie mit einem Klick direkt hier finden kannst: bernette.com
Scrolle auch bis ganz nach unten, dort findest du verschiedene PDFs, wie in etwa die Bedienungsanleitung oder Kurzübersichten, verlinkt, die dir einen guten Überblick verschaffen.
Achtung: Es handelt sich bei der bernette 79 Yaya Han Edition um eine limitierte Edition. Sollte sie nicht mehr verfügbar sein, schau dir unbedingt die bernette 79 in der Standard Edition an.
Ein paar letzte Fragen aus der Community, möchte ich in diesem Abschnitt zum Schluss noch gerne kurz beantworten:
Hat sie eine Unterfaden-Überwachung? Ja, die b79 hat sowohl einen Unterfaden- als auch einen Oberfadenwächter und stoppt die Maschine beim Sticken, falls der Faden reißt oder das Garn leer ist. Anschließend kannst du das Problem beheben und weiter sticken. Empfehlenswert ist es allerdings dann, mit Hilfe der Stickablaufkontrolle ein paar Stiche zurückzugehen und danach den Stickvorgang erneut zu starten.
Wie viel kostet die b79 Yaya Han Edition? Der Verkaufspreis kann von Händler zu Händler durchaus variieren. Preislich liegt sie etwa um 2.400€. Ich habe allerdings auch schon günstige Angebote entdecken können. Augen offen halten kann sich also lohnen.
Ich kann jedem die bernette 79 Yaya Han Edition nur ans Herz legen. Fahrt zum Händler eures Vertrauens, lasst euch beraten und vor allem, lasst euch dieses Schmuckstück unbedingt einmal live vorführen! Es lohnt sich. Noch Fragen? Dann schreib mir gerne einen Kommentar!
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Vor einigen Wochen haben wir auf meinem Instagram-Kanal über Walking Acts gesprochen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht jeder etwas mit diesem Begriff anfangen konnte. Vor allem im Kontext von Cosplay Conventions.
Deshalb widme ich den heutigen Beitrag genau diesem Thema. Ich möchte dir nicht nur kurz und knapp erklären, was ein Walking Act ist, sondern dir auch Infos mit auf dem Weg geben, was es für dich bedeutet, solltest du selbst auf einem (Cosplay-)Event als Walking Act auftreten wollen.
Walking Acts oder Walk Acts können beispielsweise gebuchte Schauspieler, Pantomime, Gaukler, Zauberer oder Maskottchen sein, die sich durch das Publikum bewegenund direkt mit diesem interagieren. Walking Acts sind in der Regel nicht an eine Bühne gebunden, sondern bewegen sich frei.
Der Reiz am Walking Act besteht darin, dass eine spontane und ungezwungene Interaktion mit einzelnen Besuchern stattfinden kann. Es entsteht ein persönliches, intensiveres und vielleicht auch emotionaleres Besuchererlebnis, als im Vergleich zu einem klassischen Auftritt auf einer Bühne.
Cosplayer & Lookalikes
Auch Cosplayer sind beliebte Walking Acts. Neben persönlichen Gesprächen oder schauspielerischer Interaktion als der dargestellte Charakter, stehen Cosplayer in der Regel vor allem für Fotos mit den Besuchenden bereit. Das spontane Foto mit dem Lieblingscharakter wird gern zu einer wertvollen emotionalen Erinnerungen.
Theoretisch könnte jeder beliebige Cosplayer auf einer Convention ein Walking Act sein. Allerdings gibt es durchaus deutliche Unterschiede.
Im Gegensatz zu einem Privatbesucher ist ein Walking Act ein Cosplayer mit Verpflichtungen. Ein Walking Act versteht sich als Dienstleister und geht auf die Wünsche und Anforderungen des Veranstalters, also seines Kunden, ein.
Im Vorfeld werden Aufgabenfelder, sowie Einsatzzeiten, Gage, Verpflegung und sonstige Informationen, wie beispielsweise das zu tragende Kostüm, kommuniziert. Außerdem hat jeder Kunde andere Auswahl-Kriterien, die für das jeweilige Event von Bedeutung sind. Einige Veranstalter suchen Cosplayer zu bestimmten Themen oder mit bestimmten Merkmalen. Andere legen ebenfalls Wert auf die Bekanntheit und Reichweite der gebuchten Cosplayer.
Übrigens gibt es durchaus Cosplayer, die sich auf diese Arbeit spezialisiert haben. Häufig trifft man auch sogenannte Lookalikes, also Personen, die bestimmten Berühmtheiten oder deren Charakteren ähnlich sehen, als Walking Act an.
Charaktere: Sabrina Spellmann & Sylvie (Loki)
Ein Tag als Walking Act
Deine Pflichten als Walking Act sind natürlich von der Veranstaltung abhängig, für die du gebucht wurdest. Im Vorfeld erhältst du Informationen, wann du wo zu sein hast, ob du spezifische Aufgaben übernehmen oder ob du dich einfach frei über das Gelände bewegen und für Fotos mit den Besuchern bereitstehen sollst.
Bei Jobs in Kinos, begrüßt du beispielsweise die Kinobesucher und stehst für Fotos zur Verfügung. Vielleicht begleitest du sie sogar zu ihren Plätzen.
Wenn du für eine Cosplay Veranstaltung gebucht wurdest, dann ist auf dem ersten Blick von außen vielleicht gar nicht erkennbar, ob du als privater Cosplayer oder eben als gebuchter Cosplayer vor Ort bist. Als Walking Act bist du als Dienstleister unterwegs und dein privates Vergnügen steht hinten an.
Nicht viele Cosplay Conventions buchen Cosplayer als Walking Acts, da bereits von Haus aus sehr viele Besucher im Kostüm an der Veranstaltung teilnehmen werden. Bist du als Walking Act gebucht, dann wird von dir auch eine gewisse Qualität und vor allem aber absolute Zuverlässigkeit erwartet. Vielleicht gibt es eine Parade, an der du teilnehmen sollst oder feste Zeiten, an denen du an bestimmten Spots für Fotos zur Verfügung stehen musst. Dein Tagesablauf richtet sich nach deinem Kunden, also dem Veranstalter und das, was du mit diesem im Vornherein vereinbart hast.
Wie werde ich Walking Act?
Cosplayer als Walking Acts trifft man beispielsweise unter anderem bei Filmpremieren, Filmreleases in Kinos, Festen, Produktvorführungen, Messen und auch auf Cosplay Conventions. Einige wenige Veranstalter schreiben vorab Gesuche für Walking Acts aus oder kontaktieren ihre Wunschkandidaten direkt. Bei den meisten Unternehmen und Veranstaltern kannst du einfach eine Initiativbewerbung einreichen und dich angemessen vorstellen.
Möchtest du dich für ein Event als Walking Act bewerben, ist es wichtig, dass du deine Bewerbung auf das gewünschte Event anpasst. Füge deiner Bewerbung außerdem eine kurze Liste deiner möglichen zum Event passenden Charaktere sowie entsprechende aussagekräftige Fotos bei.
Als Walking Act beim Cosplay Day im Movie Park 2019 – Movie Park Parade Foto: eosAndy
Erwähne alle für den Kunden wichtige Informationen, wie beispielsweise dein Kostüm-Portfolio, deine bisherigen Erfahrungen oder eventuelle Alleinstellungsmerkmale.
Versetze dich in den Veranstalter und versuche in deiner Bewerbung kurz und übersichtlich alle relevanten Informationen zu verpacken. Vor allem aber: Was macht dich besonders und hebt dich von anderen ab? Hast du außergewöhnliche Kostüme, ein krasses Talent oder mediale Reichweite, die für den Veranstalter interessant sein könnte?
Natürlich besteht ein Verhältnis zwischen dir, als Dienstleister, und dem Kunden aus Geben und Nehmen. Deshalb solltest du auch deineAnforderungen an den Job in deiner Bewerbung inkludieren. Sprich: Benötigst du Räumlichkeiten, um dich vor Ort umzuziehen? Wie sieht es mit Essen und Trinken aus? Und vor allem, was verlangst du im Austausch für deine Dienstleistung als Walking Act?
Deine Anforderungen an den Veranstalter
Beachte bei deinen Forderungen, dass diese realistisch und im Verhältnis zu deiner Leistung und deinem Alleinstellungsmerkmal stehen sollten. Greifst du zu hoch, bekommst du schnell viele Absagen. Natürlich solltest du dich auch nicht unter Wert verkaufen.
Den Veranstaltern steht in der Regel für Buchungen ein gewisses Budget zur Verfügung. Die Höhe dieses Handlungsrahmens ist absolut variabel und für uns von außen nicht einsehbar. Es gibt sogar Events, wie in etwa Filmreleases in Kinos, die komplett ohne Budget durchgeführt werden. Da es sich bei Walking Acts um keinen elementaren Programmpunkt handelt, kannst du in der Regel davon ausgehen, dass hier die Ressourcen eher beschränkt sind.
Deine Anforderungen könnten beispielsweise folgende Punkte beinhalten:
Übernahme der Reisekosten
Unterkunft
Verpflegung
Mitbringen einer Begleitperson
Gage
Räumlichkeiten / Rückzugsort
Elbenwald Festival 2023 Foto: Gina Wetzler
Bedenke bei deinen Anforderungen, welche Punkte unabdingbar für dich sind, damit du als Walking Act auftreten kannst. Hast du als gebuchter Cosplayer noch keine oder kaum Erfahrung, dann bietet es sich durchaus an, bei unbezahlten Jobs Erfahrung zu sammeln und dein Portfolio zu erweitern.
Noch Fragen?
Ich hoffe, der Blogeintrag hat dir einen kleinen, aber umfassenden Einblick in das Thema gegeben. Solltest du noch Fragen haben, dann kannst du mir natürlich jederzeit schreiben. Vielleicht bist du aber auch Teil eines Orga-Teams für Veranstaltungen, dann klick doch mal hier. 😉
In dem grauen Block hier unten habe ich dir noch eine schöne Übersichtsseite mit weiteren Infos zum Thema “Cosplay als Job” verlinkt. Dort findest du auch einen Beitrag zum Thema Kleingewerbe, welches auch für die Arbeit als Walking Act nicht ganz unerheblich ist. Und jetzt: Fröhliches Laufen!
Cosplays kaufen oder doch lieber selber machen? Diese Debatte wird unter Cosplayern besonders in Deutschland häufig geführt. Vor allem seitdem es immer einfacher geworden ist vollständige Kostüme online zu bestellen.
Keine Sorge, dieser Beitrag wird keine Diskussion zum Thema, was besser oder gar “richtig” ist. Denn was für dich richtig ist, entscheidest du ganz allein! Viel eher möchte ich dir einen Einblick in meine Gedankenwelt geben, um dir so bei deiner nächsten Entscheidung, ob du dein nächstes Projekt kaufen oder selber machen möchtest, behilflich zu sein.
Selber machen ist viel günstiger!
Zu Beginn räumen wir deshalb gleich einmal mit diesem Mythos auf. Denn auch wenn man dieses Argument häufig hört, trifft es selten zu. Sicher, es gibt Kostüme, die du selbst günstiger herstellen kannst. Vor allem dann, wenn du diverse Stoffe und Materialien sowieso vorrätig Zuhause hast und nicht erst neu kaufen musst. Oder, wenn du ältere Kostümteile recyceln kannst.
Mittlerweile gibt es aber ein riesiges Angebot vieler internationaler Online-Shops, auf denen von günstig bis teuer sehr viele Cosplays erhalten kannst. Du kannst dir also vorstellen, dass es genügend Kostüme gibt, die du online tatsächlich günstiger als “selfmade” erhalten kannst.
Auch dieses Argument wird häufig in den Raum geworfen, wenn man an die Diskussion “Cosplays kaufen oder selber machen” denkt. Natürlich gibt es unzählige Kostüme, die man für kleine oder aber auch für enorme Preise bestellen kann, die den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügen.
Im Prinzip ist es immer eine Frage des eigenen Anspruchs. Was erwarte ich? Mit welcher Qualität bin ich zufrieden und wie äußert sich das?
Machst du deine Cosplays selbst, dann hast du immer direkten Einfluss auf die Qualität. Allerdings ist diese aber auch direkt an dein Können und vielleicht auch an deine Finanzen geknüpft. Grenzen gibt es also bei beiden Varianten. Die Frage ist eben nur, was du dir unter der passenden Qualität vorstellst.
gekaufte Cosplays in guter Qualität
Mir passen keine gekauften Kostüme!
Ähnlich wie bei der Qualitätsfrage, kannst du beim Fitting direkten Einfluss auf das Endergebnis nehmen, wenn du dein Cosplay selbst anfertigst. Egal ob gekauft oder selbst gemacht: Du musst deine Maße kennen!
Während du beim DIY Kostüm jederzeit nachmessen, anprobieren und nachjustieren kannst, musst du dich bei der Kauf-Variante auf die angegebene Maßtabelle verlassen. Das ist nicht immer so einfach, da man sich schnell mal zwischen zwei Größen befindet. Mit der richtigen Taktik, Erfahrung und dem Shop deines Vertrauens, ist auch das zu bewältigen.
Das bedeutet aber nicht, dass du im Nachgang nicht ein oder zwei Anpassungen machen kannst oder musst, um das Cosplay auf deinen Körper zu optimieren. Natürlich kannst du auch ein paar Euro mehr investieren und gleich zur Maßanfertigung greifen.
So, was ist denn nun aber die richtige Variante für dich? Letztendlich kommt das immer ganz individuell auf dich und auf deinen Cosplayplan an. Diese kleine Übersichtstabelle kann dir vielleicht etwas Klarheit verschaffen!
Kaufen
Selber machen
Verfügbarkeit / Ressourcen
Preis / Kosten
Qualität / Skill
Zeit/ Aufwand
Deadline
Anhand dieser Punkte, kannst du einfach, aber effektiv prüfen, für welchen Weg du dich entscheiden solltest. Kurz erklärt bedeuten die Spalten der Tabelle:
Ist das Wunschcosplay in einem Shop verfügbar? Sind alle Materialien lieferbar bzw. hast du alles auf Vorrat?
Wie teuer wird das Cosplay? Preis des Wunschshops inkl. Versand / Zoll im Vergleich zu den Materialien, die du zum selber machen benötigst.
Genügt dir die Qualität des Shops oder wirst du selbst noch etwas anpassen? Traust du dir zu, dein Wunschcosplay selbst anzufertigen oder ist es dir zu aufwändig?
Wie sieht es mit der voraussichtlichen Lieferzeit aus? Wie lange würdest du in etwa brauchen, wenn du das Cos selbst machst? (Rechne hier nicht zu knapp, lieber großzügig!)
Hast du eine Deadline und wenn ja, mit welcher Variante kannst du diese realistisch ohne Con Crunch einhalten?
Indem du für dich diese Fragen beantwortest und im Vergleich aufschlüsselst, erhältst du einen geeigneten Überblick darüber, welche Variante welche Vor- und welche Nachteile beinhaltet. Nun musst du deine Ergebnisse nur noch analysieren und dich entscheiden!
Ich selbst füge der Analyse meist noch einen bzw. zwei weitere Aspekte hinzu: Wie wichtig ist mir der Charakter und würde ich das Cosplay selbst besser hinbekommen als die Ausführung meines Wunsch-Shops?
Hybrid-Cosplay: gekaufte Corsage als Basis mit selfmade Modifikationen und aufgeklebten Federn , gekaufter Rock
Charaktere, die ich einmal zum Spaß testen möchte, kaufe ich mir beispielsweise eher, als große Herzensprojekte. Ich bewerte das je nach Charakter und Version sehr individuell. Dabei kann es auch vor kommen, dass ich mich bewusst dafür entscheide ein Kostüm zu kaufen, aber im Nachgang anzupassen und abzuändern. Also ein sogenanntes Hybrid-Cosplay. Denn wie so vieles im Leben, ist nicht alles schwarz oder weiß, sondern es gibt zahlreiche Varianten dazwischen!
Hast du noch weitere Tipps? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
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Hallo, mein Name ist Moni aka MissesCharmy und ich bin bekennender Stoffaholic! Das ist auch kein Wunder, denn ich bin gelernte Schneiderin, seit 2013 selbstständig in der Mode/Kreativbranche und seit 2017 Vollzeit Cosplay Commissioner. Ich gebe Workshops, halte Vorträge auf Conventions, hab schon so einige Cosplaywettbewerbe gewonnen und fertige im Jahr bis zu 100 unterschiedliche Kostüme für meine Kunden und mich.
Dieser Gastbeitrag wurde von Moni geschrieben. Du kennst Moni noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: missescharmy
Das bedeutet, ich beschäftige mich regelmäßig mit der Frage: Welcher Stoff passt denn nun für dieses absolut unrealistisch aussehende Kostüm und wie sehr werde ich es hassen ihn zu tragen für die 100% Accuracy?
Eines vorweg: Natürlich sollte man nach Möglichkeit keinen Stoff verwenden, der sich nicht gut anfühlt. Aber manche Cosplays oder Designs lassen es einfach nicht, zu den kuscheligen Jersey zu nehmen, wenn das Original ein Kunstlederbodysuit ist. Noch dazu kommt, das man als Laie oft nicht weiß, was man mit all den lustigen Stoffbezeichnungen und Materialangaben anfangen soll. Darum hoffe ich, dass dir meine kleine Zusammenfassung hilft, in Zukunft den passenden Stoff für dein Cosplay besser finden zu können!
1. Die Basis: Natur- und Chemiefasern und ihre Gemische
Prinzipiell teilen sich Stoffe in drei Kategorien auf.
Naturfasern sind wie der Name schon sagt, aus Naturmaterialien gemacht, z.B.: Baumwolle oder Seide.
Chemiefasern werden auf künstlichem Weg hergestellt, z.B.: Polyester.
Gemische sind – wie der Name schon sagt – eine Mischung aus beidem.
Du kannst rausfinden ob dein Stoff das eine oder das andere ist, mit der sogenannten „Brennprobe“: Schneid dir ein Stück vom Stoff ab, groß genug, dass du es sicher halten kannst, während du eine Kante vorsichtig mit einem Feuerzeug abflammst. Bitte mach das wirklich mit Bedacht am besten über einer Schüssel Wasser oder der Spüle, manche Stoffe brennen sehr schnell ab!
Sieh dir dann die verbrannte Kante an:
Ist sie schwarz, bröckelig, dunkler Rauch ist aufgestiegen und es stinkt? Dann ist es Naturfaser.
Ist sie verschmolzen, klebrig, zieht im warmen Zustand Fäden und riecht nach verbranntem Plastik? Chemiefaser.
Ist es ein Gemisch, dann macht dein Stoff beides. Wie viel Prozent wovon im Stoff sind, lässt sich mit der Brennprobe aber leider nicht feststellen.
Besteht ein Stoff nur aus Chemiefasern, kann man davon ausgehen, dass der Tragekomfort auf Dauer nicht so schön ist. Plastik atmet nicht, dementsprechend fängt man auch leichter an zu schwitzen, der Stoff isoliert nicht sonderlich gut. Kennen wir meistens von billigen Winterjacken: bestehen sie aus Polyfasern, schwitzen wir eher, als dass sie uns warmhalten wie es z.B. ein Wollmantel tun würde.
Allerdings sind Stoffe nur aus Naturfasern auch nicht immer perfekt geeignet. 100% Leinenstoff ist kratzig und luftdurchlässig, 100% Baumwolle knittert leicht. Der Tragekomfort ist meistens super, aber Baumwolle ohne Zusätze glänzt nicht, dehnt sich nicht, erzielt keinerlei Effekte.
von links nach rechts: Baumwollcrepe, Jersey, Baumwolle, Netz und Spitze
Du siehst also, den perfekten Stoff gibt es nicht!
2. Stoffarten
Jetzt da wir die grundlegende Basis kennen, wird es Zeit uns mit ein paar der gängigsten Stoffarten zu beschäftigen. Oftmals verwenden Stoffhändler ihre eigenen Fantasiebezeichnungen für Stoffe, was es uns schwer macht rauszufinden was wir vor uns haben. Die Bezeichnungen sind nicht genormt, was es nochmal schwieriger macht. Darum ist es hilfreich die häufigsten Stoffarten/Fasernamen zu kennen und seinen Fokus eher darauf zu legen.
Baumwolle
a. Baumwolle: Nicht dehnbare Webware, der gängigste Stoff, einfach zu verarbeiten, gibt es dicker oder dünner, Naturfaser, perfekt für Anfänger, auch weil er günstig zu bekommen ist.
Es gibt auch dehnbare Baumwolle, dafür wird es zu einem Gemisch mit z.B.: Elasthan. Gibt es auch mit Polyester, die Dehnfähigkeit lässt da allerdings mit der Zeit nach – der Stoff wird labbrig. Elasthan ist in allen Fällen immer die bessere Wahl!
Bezeichnung
Eigenschaften
Baumwolle
Weich, angenehm, dünn bis dick gewebt
Batist
Feinfädig, weich, dünn
Beschichtete Baumwolle
Wasserabweisend, steif
Cretonne
Steif, stumpfe Optik, für Deko / Vorhänge
Köper
Extrem strapazierfähig, fest, Arbeitskleidung
Popeline
Dicht gewebt, körnig, fest, für Mäntel
Canvas
Fest, robust, schwer entflammbar, für Deko
Baumwollcrepe (rot) vs. Baumwolle (orange)
Jersey
b. Jersey: Dehnbare Maschenware, stretchy, je nach Art dünner (Singlejersey) oder dicker (Sweat), teilweise auch innen angeraut.
Aufpassen: Manche Jerseys/Sweats sind nur querelastisch und nicht 4-way-stretch! Für z.B.: Handschuhe oder Bodysuits eignen sich 4-way-Stretch Stoffe deutlich besser!
Bezeichnung
Eigenschaften
Viskosejersey
Gemisch mit Elasthan, dünn, leicht, luftig
Singlejersey
Extrem dehnbar und dünn, T-Shirts
Doublejersey
Robuster gewebt, dicker, für Pullis
Sweat
Dicker, meist angeraut innen, flauschig
Alpenfleece
Extrem dick und flauschig
Wintersweat / Sommersweat
Fantasiebezeichnung für dünneren oder dickeren Sweat
French Terry
Dick, innen angeraut, nur querelastisch
Jersey
Netzstoffe
c. Netzstoffe wie Tüll: Polyester- oder Nylonnetz in sehr steifer bis sehr weicher Qualität. Steifere sind für Petticoats, weichere werden auch Brauttüll genannt und sind eher ein fließender on-top-Stoff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Tüll
Standard Netz für z.B. Petticoats
Brauttüll
Superweiches, feines Netz
Mesh
4-way-elastisches feinmaschiges Netz für “durchsichtige” Einsätze
Netz (gold) vs. Standardtüll (weiß)
Kunstleder
d. Kunstleder: Immer Polyester (oder eine Abwandlung davon: PU), weil es grob gesagt ein Stück gewebtes Plastik beschichtet mit Farbe ist. Darum bröckelt die Farbe auch mit der Zeit oder unter viel Verwendung früher oder später ab. Die Rückseite ist auch der Garant dafür, kein Echtleder zu haben: Echtleder hat immer eine Hautseite, ist teurer und gibt es nicht als Meterware!
Kunstleder gibt es in super stretchy passend für Bodysuits(Stretchkunstleder) oder bis zu 1,5cm dick, für z.B. Rüstungsteile.
Bezeichnung
Eigenschaften
Kunstleder
Von 0,5 cm bis 1,5 cm dick (in etwa), steifer oder weicher, für Bekleidung oder Möbel, färbbar mit Kunstlederfarbe / Idye Poly
Stretchkunstleder
4-way-stretichiges Kunstleder für Bodysuits, färbbar mit Kunstlederfare / Idye Poly
Echtleder
Nur als Haut kaufbar, färbbar mit Lederfarbe, prägbar
Kunstleder
Organza
e. Organza: Die gängigste Variante ist aus Polyester, aber es gibt auch Seidenorganza. Glänzender halbdurchsichtiger Stoff mit etwas Stand. Verwendet man hauptsächlich bei Ballkleidern oder wenn man einen durchscheinenden Effekt braucht.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenorganza
Glänzend, etwas Stand, Naturfaser, teuer, dünn, halbdurchsichtig
Organza
Glänzend, etwas Stand, Chemiefaser, dünn, halbdurchsichtig
Jacquard Organza
Organza mit aufgedruckten / geprägten / genähten Mustern
Veredelter Organza
Mit Perlen, bestickt, benäht, bemalt, …
Chiffon
f. Chiffon: Auch hier, am häufigsten aus Polyester, aber auch aus Seide möglich. Weich fließend, sehr anschmiegsam und halbdurchsichtig, aber nicht so sehr wie Organza. Kein Glanz. Körniger Griff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenchiffon
Aus Naturfaser
Kunstseidenchiffon
Aus Chemiefaser
Crêpe Chiffon
Chemiefaser, veredelt für festeren Griff und kaum durchscheinend
Polyesterchiffon (weiß) vs. Seidenchiffon (türkis)
Leinen
e. Leinen: Sehr luftdurchlässig, meist locker gewebt, in 100% Leinen aber auch oft kratzig, weshalb man eher zu Halbleinen (60% BW / 40% Leinen) greifen sollte.
Bezeichnung
Eigenschaften
100% Leinen
Fest gewebt, nicht elastisch, körnig
Viskose Leinen
Je höher der Viskoseanteil, desto dünner, luftiger, leichter
Halbleinen
Baumwoll-Leinen Gemisch, je nach Menge der BW dann leicht elastisch, weicher, angenehmer zu tragen, knitterarm
100 % Leinen
Samt
f. Samt: Gibt es von superbilligem Pannesamt aus Polyester bis teurem Baumwollsamt. Der billige Pannesamt ist extrem rutschig, glänzend und schwer zu verarbeiten. Baumwollsamt ist leider ziemlich teuer, aber dafür auch sehr edel. Hat einen Strich und Glanz, also aufpassen beim Zuschnitt!
Bezeichnung
Eigenschaften
Pannesamt
Extrem glänzend, rutschig, dünn, günstig
Cordsamt
“Gestreifter” Samtstoff
Samtbrokat
Fest, schwer, mit Mustern aus Gold-/Silberfäden eingewebt
Baumwollsamt
Teure, hochwertige Samtvariante
Baumwollsamt (lila) vs. Pannesamt (rosa)
Spitze
g. Spitze: Feines Tüllnetz mit durchbrochenen Mustern oder anderweitigen Elementen, mit Pailletten, Perlen, Stickereien oder ganz ohne. Schwer zu verarbeiten, weil die Elemente leicht auftrennen könnten.
Bezeichnung
Eigenschaften
Häkelspitze
Maschinell oder händisch gehäkeltes Muster auf Baumwolle / Tüll
Lochspitze / Lochstickerei
Klassische Spitzenborte mit Lochmuster / löchrigem Design
Tüllspitze
Spitzenmuster auf Tüllnetz
Ätzspitze
In Baumwoll- od. Tüllstoff mit Chemikalien geätzte Muster
Applikationsspitze
Tüll / Baumwollstoff mit applizierten Muster
Spitze mit bestickten Mustern
Taft
h. Taft: Dicht gewebtes Gewebe mit Schimmer. Lässt sich gut manipulieren z.B. für Crasheffekt oder Plisseefalten. Gibt es auch changierend / farbwechselnd, bestickt, gemustert, etc. perfekt für elegante Kleider.
Die Liste ist natürlich nicht vollständig, aber ich habe versucht mich auf die wichtigsten Stoffe für Cosplay zu beschränken.
Fazit
Am wichtigsten bei der Wahl des richtigen Stoffes ist, ihn so auszuwählen, dass er zum Projekt passt. Es bringt nichts, darauf zu bestehen keine Chemiefaser verwenden zu wollen weil „Plastik nicht atmet“ und dann zu versuchen einen Bodysuit aus nicht dehnbarer Baumwolle zu nähen.
Wie so vieles im Leben ist es oft ein Kompromiss. Manche Cosplays eignen sich aufgrund der verwendeten Materialien nicht dafür einen ganzen Tag – einer Convention – getragen zu werden, andere kann man dafür problemlos stundenlang ausführen!
Ich hoffe mein kleiner Auszug aus der Welt der Stoffe hat dir gefallen und geholfen, bei deinem nächsten Projekt ein bisschen weniger mit der Frage „Welchen Stoff nehme ich jetzt??“, zu struggeln. 🙂
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Cosplay ist ein wirklich kostspieliges Hobby, dem kaum Grenzen gesetzt sind. Besonders wenn du deine Kostüme selber machst, hast du häufig die Option noch bessere, akkuratere und vor allem teurere Materialien zu besorgen. Auch bei Make Up, Bodypaint und Perücken gibt es stets Möglichkeiten noch mehr Geld auszugeben und in sehr hochwertige Produkte zu investieren.
Vor einiger Zeit kam deshalb der Vorschlag aus der Community, ich könne doch einen Beitrag zum Thema “Low Budget Cosplay” veröffentlichen. Also habe ich auf Instagram eine Fragerunde gestartet und deine Vorschläge gesammelt. Denn Cosplay muss eben nicht immer teuer sein! Bist du bereit für einige Ideen, wie du deine Ausgaben senken kannst?
Vorhandene Materialien & Reste
Wenn es um unsere Kostüme geht, dann haben wir ganz konkrete Vorstellungen, wie das Endergebnis auszusehen hat und welches Material wir am liebsten dafür verwenden würden. Nicht nur einmal kann es da also passieren, dass man Neues kauft, während noch etwas vergleichbares Zuhause im Schrank liegt. Auch ich bin dafür ein Spezialist: Wenn ich mir überlege, wie ich mein Projekt am liebsten umsetzen würde, tendiere ich dazu, direkt das entsprechende Wunschmaterial zu bestellen. Häufig lohnt sich aber ein intensiver Blick in die eigene Materialkisten!
Sicherlich ist das ursprüngliche Wunschmaterial nicht immer die einzige Lösung. Viele Wege führen nach Rom. So führen auch viele unterschiedliche Techniken und Materialien zum gewünschten Endergebnis. Ab und an sogar effektiver als der ursprünglich gedachte Weg. Bevor du also in den nächsten Laden rennst oder dich an den Laptop stürzt, um online zu bestellen, solltest du noch ein oder zwei Schritte zurück gehen.
Welche Materialien benötigst du für welches Kostümteil? Welche weiteren Materialien wären alternativ noch geeignet? Was hast du in welcher Menge vorrätig?
Verschaff dir einen Überblick!
Leg alle potentiell geeigneten Werkstoffe vor dir aus und überlege, wie du sie für dein Projekt nutzen könntest. So kannst du Rüstungsteile eben nicht nur aus Worbla bauen, sondern auch aus Foam. Verzierungen kannst du sowohl aus Worbla oder Foam / Moosgummi, als auch aus Fimo gestalten. Reicht das Material nicht? Dann denke in kleineren Schritten und nutze das was du hast.
Auch wenn du nicht das komplette Kostüm aus bereits vorhandenem Material craften oder nähen kannst, so hilft es finanziell doch, wenn du nicht für jedes Teil neuen Werkstoff kaufen musst. Selbst der kleinste Rest kann dich finanziell entlasten!
Als die ganze Corona-Pandemie los ging, bedeutete das für viele Cosplayer erst einmal zurückstecken zu müssen. Sparen war angesagt! Da ich genau wie du nicht auf das Cosplayen verzichten wollte, habe ich kurzerhand meine Reste geplündert. Unter anderem entstand dabei dieses Sabrina Cosplay!
Weißer Reststoff, pinkes iDye Poly, Fimo sowie ein weißes Top und bereits vorhandene Schuhe, Perücken und Haarspangen – schon war die animierte Sabrina geboren. Das ganze Cosplay kostete mich also keinen Cent, da ich komplett auf Materialien zurückgreifen konnte, für die ich in der Vergangenheit schon Geld ausgegeben hatte.
Tipp: Frag doch mal in deinem Freundeskreis rum! Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere durchaus Reste Zuhause hat, die er nicht mehr benötigt und die dir weiterhelfen können.
Aus alt mach neu – Recyceln
Hast du alte Projekte, Perücken, Kostüme oder Materialien im Schrank? Super! Denn auch aus bereits verarbeitetem Material kannst du Neues zaubern. Vor allem unsere ersten Cosplayprojekte halten nach einiger Zeit nicht mehr unseren Anforderungen stand. Besitzt du also deine ersten Cosplays noch, die du nicht mehr trägst und weder verkaufen noch wegschmeißen möchtest, dann verwandle sie doch einfach in etwas Neues!
Sichte das Kostüm und zerlege es geistig in seine Einzelteile. Welche Stoffteile kannst du wiederverwenden? Gibt es Perlen, Schleifen oder Reißverschlüsse, die du vorsichtig abtrennen und nutzen kannst? Kannst du vielleicht sogar einige Kostümteile komplett übernehmen ohne sie zerlegen zu müssen?
Bevor du dein Kostüm in seine Bestandteile zerlegst, solltest du dir in Ruhe Gedanken machen. Schließlich möchtest du das Kostüm nicht umsonst zerlegen und das Material möglichst ergiebig weiterverwenden!
Als ich für ein Event dringend ein League of Legends Cosplay benötigt hatte und mein bestelltes Jinx Cosplay nicht ankam, habe ich kurzerhand das Cosplay selbst genäht. Allerdings hatte ich so wenig Zeit, dass ich nur mit Material, das ich bereits Zuhause hatte oder im lokalen Ladengeschäft besorgt habe, arbeiten konnte.
Da mein Bombshell Starfire Cosplay leider nicht gut saß und somit nur für Fotos tragbar war, beschloss ich, den Anzug zu zerschneiden und den lila-farbenen Spandex für Jinx zu verwenden. So konnte ich nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen und ein “nicht tragbares” Cosplay wiederverwenden.
PS: Übrigens kam das bestellte Cos dann doch noch rechtzeitig, aber da es nicht richtig saß, konnte ich gekaufte und selbst gemachte Kostümteile problemlos miteinander kombinieren.
“Material-Sharing” – eins für viele
Du hast Bauchschmerzen, wenn du daran denkst deine vorhandenen Cosplays zu zerlegen? Kein Problem!
Hin und wieder tritt der seltene Fall ein, dass du das selbe Kostümteil für mehr als nur ein Projekt verwenden kannst. Sei es für andere Versionen eines Charakters oder sogar für unterschiedliche Charaktere. Natürlich bedarf es hierfür etwas mehr an Planung, da du vorab deine Kostüme sichten und anhand dieser neue Projekte auswählen musst.
Besonders häufig lassen sich vor allem Perücken und Schuhe für mehrere Projekte wiederverwenden! So habe ich von Anfang an geplant diese rote Lace Front Perücke für mehr als nur ein Projekt zu verwenden. Bisher kam sie unter anderem bereits für Melisandre und Poison Ivy zum Einsatz. Wenn du deine Projekte also entsprechend planst, kannst du deine Perücke optimal nutzen – du musst sie also maximal neu stylen.
Tipp: Auch hier kann es sich lohnen im Freundeskreis einmal rumzufragen. Sicher kannst du dir Perücken, Kostümteile oder sogar ganze Kostüme von deinen Freunden leihen.
Second Hand
Eine weitere bewährte Methode um Geld zu sparen, ist es, auf Second Hand Mode zurückzugreifen. Hierzu gibt es bereits einen tollen Blogeintrag, den ich dir ans Herz legen möchte: Aus alt mach passend: Second Hand Mode fürs Cosplay
Natürlich kannst du auch ganze Kostüme gebraucht erwerben und das meist deutlich günstiger als zum Originalpreis. Oder sogar als zum Materialpreis. Halte also auf Instagram, Vinted, ebay / ebay Kleinanzeigen oder in Facebook Gruppen deine Augen offen und finde tolle Second Hand Cosplays. Die meisten Second Hand Kostüme kannst du übrigens sofort tragen. Ab und an findest du aber auch Projekte, die noch etwas Liebe benötigen.
P.S.: Mittlerweile gibt es einen Instagram Account, der als eine Art Werbeplattform für Second Hand Kostüme fungiert, schau mal vorbei: cos.sell
Closet Cosplay
Zu guter Letzt gibt es noch eine kreative Methode, die auch dann geeignet ist, wenn du einen Charakter erst einmal vorsichtig antesten möchtest. Ein Closet Cosplay – auch Kleiderschrank-Cosplay genannt – beschreibt einen Charakter, den du lediglich mit Kleidung aus deinem Kleiderschrank darstellst. Am günstigsten ist diese Variante, wenn du dich auf Kleidung beschränkst, die du auch im Alltag trägst, bzw. die bereits in deinem Kleiderschrank hängen. Natürlich kannst du dir auch neue Kleidung günstig besorgen und auf deinen Charakter abstimmen.
Du kannst hier ganz kreativ werden! Neben deinen Eigenkreationen oder FanArts, die Charaktere in Alltagskleidung darstellen, gibt es auch noch Charaktere, die du damit tatsächlich “richtig” cosplayen kannst. Ein relativ aktuelles Beispiel wäre Sabrina Spellman aus The Chilling Adventures of Sabrina, welche du sogar ganz regulär mit Alltagskleidung cosplayen kannst. Auch Misty aus Pokémon wäre ein Beispiel für einen Charakter, den du mit einfacher Kleidung super darstellen kannst.
Fazit
Du siehst also, Cosplay muss nicht immer teuer sein! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du dir das Hobby finanziell etwas erleichtern kannst. Hast du noch weitere Tipps und Ideen? Dann schreib sie unbedingt in die Kommentare.
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Die wohl meist gestellte und auch am meisten von Cosplayern “gehasste” Frage, ist: “Hast du Tipps, wie ich mit dem Cosplayen anfangen kann?” Diese Frage ist so allgemein und undefiniert, dass wir Cosplayer uns häufig wirklich schwer tun, diese zu beantworten. Gleichzeitig verstehen wir aber auch, dass man es als Neuling schwierig findet, überhaupt in dem Hobby anzukommen. Auch wenn es mir ebenso schwer fällt, versuche ich dir nun ein paar Tipps zu geben, die dir den Einstieg ins Hobby Cosplay erleichtern können.
Wo anfangen?
Stell dir vor, du möchtest dich einem neuen Hobby widmen und ein Instrument lernen. Bevor du dich Hals über Kopf ins Thema stürzt, wirst du dich vorab zunächst informieren, welche Instrumente es gibt bzw. welche dich interessieren und vielleicht sogar diverse Instrumente ausprobieren. Schritt für Schritt bereitest du deinen Einstieg also vor. Warum sollte das beim Cosplayen anders sein?
Natürlich bietet Cosplay eine Vielfalt, die man nur selten in einem anderen Hobby ebenso findet. Gerade deshalb solltest du dir ganz zu Beginn Gedanken darüber machen, was genau dich an dem Hobby fasziniert. Findest du die Veranstaltungen toll? Verkleidest du dich gerne? Juckt es dich in den Fingern ein Kostüm zu nähen oder eine Rüstung zu bauen? Bist du fasziniert von den tollen Fotos und hättest selbst gerne solche?
Je mehr du dich damit beschäftigst, warum du gerne cosplayen möchtest, desto einfacher wird dir der Einstieg auch fallen! Als ich mit dem Cosplayen anfangen wollte, war mir sofort klar, dass mich der Model bzw. Fotografie-Aspekt fasziniert. Außerdem habe ich mich als Kind schon immer liebend gerne verkleidet. Als ich mich also dazu entschloss endlich den ersten Schritt ins Hobby zu wagen, habe ich mir auf Amazon ein Kostüm bestellt und bin das erste Mal verkleidet auf die Leipziger Buchmesse gefahren. Das war eine wirklich positive und spannende Erfahrung, die mir schnell gezeigt hat, dass ich das wiederholen möchte. Nach der Buchmesse habe ich meinen Freund gebeten, ein paar Fotos von mir zu machen. Gemeinsam fuhren wir also in einen Wald, schossen ein paar Fotos und anschließend zeigte er mir den Umgang mit Lightroom.
Kikyo – 2015
Diese ersten Schritte können dir schnell zeigen, wie dein weiterer Weg aussehen kann. Du weißt nicht, wo du dich informieren kannst? Dann solltest du dich dringend an deinen Freund und Helfer “Google” wenden. So banal es auch klingt, aber das Internet ist voll von zahlreichen Tipps, Ideen und Hilfen. Du musst diese Quellen nur nutzen!
Kleine Schritte
Vergiss den Ausspruch “Think big!”. Selbstverständlich haben wir Cosplayer zahlreiche und vor allem große Pläne. Aber gerade zu Beginn wirken diese Pläne und Ziele schier unerreichbar. Denk daran, dass du gerade erst angefangen hast ein Instrument zu lernen. Da wirst du nicht sofort Beethovens 9. Sinfonie beherrschen können.
Also anstatt ausschließlich auf deine großen Pläne und Ziele hinzuarbeiten, konzentriere dich auf kleine Schritte, die dich am Ende dort hin bringen können. Das bedeutet nicht, dass du dein Traumcosplay nicht sofort umsetzen kannst oder solltest. Aber plane deine nächsten Schritte sorgfältig, damit du nicht vom Aufwand überwältig wirst und am Ende unzufrieden oder enttäuscht bist. Wer seine Teilziele und Schritte an sein aktuelles Skill-Level anpasst, wird auf lange Frist gesehen deutlich zufriedener und motivierter sein.
Es liegt bei dir
Dieser Absatz beschäftigt sich mit einem Phänomen, das ich besonders häufig bei Cosplayanfängern beobachte. Soziale Netzwerke und Foren helfen uns, uns zu vernetzen. So findest du auch auf Facebook, Instagram und Animexx zahlreiche Gleichgesinnte, mit denen du dich zu beliebigen Themen rund um’s Cosplay austauschen kannst. Viele Anfänger tendieren hierbei aber dazu, sehr allgemeine oder zu spezifische Fragen an ausgewählte Cosplayer zu stellen. Erst einmal kein Problem, aber leider wird dabei häufig vernachlässigt, zu prüfen oder zu erfragen, ob dieser Cosplayer in diesem Themenbereich überhaupt Erfahrungen sammeln konnte.
So wurde ich schon sehr häufig gebeten, ein paar Tipps zum Thema “Rüstungsbau” weiterzugeben. Dabei konnte man in meiner ganzen Laufbahn als Cosplayer und auf meinen Accounts bisher kein Bild finden, das zeigt, dass ich schon einmal eine Rüstung gebaut hätte. Das Hobby ist so vielfältig, dass nicht jeder Cosplayer sich sofort mit jedem Aspekt beschäftigt. Es bietet sich also an, sich vorab zu informieren, ob dein auserwählter Gesprächspartner dir zu diesem Thema überhaupt helfen könnte. Hat er zum Beispiel schon einmal ein ähnliches Cosplay gemacht oder über dieses Thema gesprochen? Auch hilft es immer, konkrete Fragen zu formulieren und Allgemeinplätze wie “Wie macht man Rüstungen?” zu vermeiden.
Kurz zusammengefasst: Informiere dich zunächst, ob dein Gesprächspartner dir überhaupt helfen könnte. Formuliere konkrete Fragen, die man auch ganz konkret beantworten kann.
Persönliche Meinungen
Vermeide es auch, fremde Cosplayer nach persönlichen Meinungen zu fragen. Meinungen von Fremden helfen dir nur bedingt weiter. Zudem kann es deinem Gesprächspartner auch unangenehm sein, dir (einer fremden Person!) seine persönliche subjektive Meinung zu geben. Viel zu häufig wurde ich schon von mir fremden Personen gefragt, wie ich ihr Cosplay finden würde. Das war mir jedes einzelne Mal total unangenehm! Egal wie man antwortet, man kann den jeweils anderen schnell mit seiner Aussage verletzten und vor allem verunsichern. Wenn du dir also konkret Meinungen zu bestimmten Themen wünscht, dann frage am besten deine Freunde und Familie. Mit diesen Aussagen kannst du im Regelfall sowieso mehr anfangen.
Recherche first!
Eine weitere Variante des eingangs erwähnten Phänomens, ist es, andere Cosplayer derart mit Fragen zu einem Thema zu löchern, ohne sich vorab auch nur ansatzweise selbst mit einem Thema beschäftigt zu haben. Viele Cosplayer helfen sehr sehr gerne anderen Cosplayern und unterstützen sie bei Fragen. Leider kommt es aber vor, dass häufig der erste Weg zur Lösung nicht die eigenständige Recherche im Netz, sondern der Kontakt zu einem anderen Cosplayer ist. Entsprechend werden simple Fragen, die man durch zehnsekündiges googeln bereits beantwortet hätte, direkt an andere Cosplayer heran getragen. Schließlich bekommt man hier die Lösung mundgerecht und ohne Aufwand präsentiert.
Das ist nicht nur für den anderen Cosplayer mehr als ärgerlich, sondern außerdem verwehrst du dir dadurch selbst einen gesunden Lernprozess. Erst durch die eigenständige Recherche und das selbstständige intensive Auseinandersetzen mit bestimmten Themen, kannst du dir neue Informationen und Fähigkeiten aneignen. Solltest du trotz Recherche (und mal ehrlich: YouTube und Google sind voll von relevanten Informationen!) nicht voran kommen, kannst aufgrund deines bisher angeeigneten Wissens eine konkrete Frage an einen anderen Cosplayer stellen. Je besser du deine Frage formulierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du auch eine hilfreiche Antwort erhältst.
Kikyo – 2019 / 2020
Kaufen oder selber machen?
Eine weitere Frage, die sich Anfänger häufig stellen, ist, ob man nun ein Kostüm kaufen oder doch lieber selbst machen sollte. Grundsätzlich gilt: Egal ob gekauft oder selbst gemacht oder eine Mischung, du solltest dich in erster Linie darin wohl fühlen!
Anhand dieser Stichfragen kannst du dir klar machen, ob du dein erstes Cosplay nähen möchtest oder ob du doch lieber eines kaufst:
Welcher Aspekt des Cosplayens reizt dich? Nähen / Craften oder das Tragen des Kostüms?
Nähst du oder bastelst du gerne? Bzw. möchtest dies weiter ausweiten?
Möchtest du das Hobby vorsichtig ausprobieren oder direkt voll durchstarten?
Wie viel Geld kannst oder möchtest du fürs Cosplayen ausgeben?
Wie aufwändig ist das geplante Kostüm? Ist das Cosplay online erhältlich?
Egal ob dein Cosplay selbst gemacht (von dir oder jemand anderen) oder gekauft ist. Lass dir von niemanden die Meinung aufzwängen, dass nur das eine oder das andere das einzig Richtige ist.
Ergänzung: Die Fünf-Teile-Regel
Zu guter Letzt kam noch ein wirklich toller Tipp aus der Community – die Fünf-Teile-Regel! Um dir den Einstieg ins Hobby zu erleichtern, kannst du dich bei der Auswahl deines ersten Charakters an dieser Regel orientieren. Sie besagt schlichtweg, dass du dir einen Charakter aussuchst, für dessen Umsetzung du nur fünf Kostümteile benötigst. Beispielsweise bestehend aus Perücke, Shirt, Hose, Rucksack und Schuhe. Egal ob du dieses Cosplay nun komplett selbst anfertigst oder Teile kaufst – du stellst so sicher, dass du nicht den Überblick verlierst. Das Beste? Auch die Kosten halten sich so in Grenzen!
Es geht um Spaß!
Cosplay ist ein wirklich kreatives, tolles und absolut vielfältiges Hobby! Nicht nur, dass du dich für so viele Teilbereiche interessieren und entwickeln kannst, sondern du lernst auch aufgeschlossene und kreative Menschen kennen. Mittlerweile ist Cosplay auch etwas mehr beim Mainstream angekommen, was es für viele Einsteiger leichter macht an fertige Kostüme oder geeignete Materialien zu kommen.
Wenn nicht gerade eine Pandemie wütet, dann hast du auf zahlreichen Veranstaltungen die Chance Neues zu entdecken und Kontakte zu knüpfen. Es gibt auch viele Wettbewerbe, an denen du teilnehmen und tolle Preise gewinnen kannst. Einige Cosplayer haben sich aus dem Hobby heraus entwickelt und sich ein Gewerbe oder eine Fangemeinde auf Social Media aufgebaut. Du siehst, die Möglichkeiten sind also schier unendlich!
Genieß das Hobby, finde deinen eigenen Weg in deinem eigenen Tempo und vor allem: hab Spaß!
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Hallo ihr Lieben. Mein Name ist Quinn evtl. kennt mich der ein oder andere unter Quinn´sArt. Cosplay ist für mich ein Hobby & mein persönlicher Ausgleich zu meinem Beruf als gelernte Steuerfachangestellte. Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass Interesse daran besteht, als Cosplayer sein eigenes Gewerbe zu eröffnen, um sich ein bisschen Geld nebenbei dazu zu verdienen. Mit diesem Eintrag möchte ich einen kleinen Einblick in den Aufbau eines Kleingewerbes geben und auf welche Einkünfte man keine Steuern verrichten muss.
Dieser Gastbeitrag wurde von Quinn geschrieben. Du kennst Quinn noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: artquinns
Definition Kleingewerbe: Als Kleingewerbe bezeichnet man Unternehmen welche die sogenannte Kleinunternehmerregelung des §19 Umsatzsteuergesetzes in Anspruch nehmen und sich somit von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen.
Tipp: Willst du ein Kleingewerbe eröffnen, dann informiere bitte deinen Hauptarbeitgeber darüber!
Wie meldet man ein Kleingewerbe an?
Du machst einen Termin bei deinem zuständigen Gemeindeamt deines Wohnorts aus. Zum Termin erscheinst du dann mit Personalausweis und der Grundformulierung was du in deinem Gewerbe machst. Also du überlegst dir im Vorhinein was ist der Schwerpunkt deines Gewerbes. (z.B. Kreativschneiderei oder Handel mit 3D-Druck-Teilen.) Zusammen mit einem/r Mitarbeiter/in wird die Gewerbeanmeldung ausgefüllt. Die Gewerbeanmeldung ist mit einer Gebühr verbunden. (Abhängig von Stadt oder Gemeinde zwischen 12 bis 50 Euro) Diese Gebühr ist sogleich auch deine erste Betriebsausgabe, also die Quittung gut aufheben.
Wie erfährt das Finanzamt nun, dass ich ein Gewerbe angemeldet habe?
Muss das Finanzamt überhaupt wissen, dass man ein Gewerbe eröffnet hat? – Ja, man ist sogar verpflichtet es dem Finanzamt zu melden! Nach der Gewerbeanmeldung macht ihr am besten gleich einen Termin bei eurem Steuerberater aus. Habt ihr noch keinen, solltet ihr euch einen suchen. Er/Sie kann euch durch ihre beratende Unterstützung sehr hilfreich sein, gerade in der Anfangsphase. Zusammen mit dem Steuerberater füllt ihr dann die sogenannte steuerliche Erfassung aus. Das ist ein mehrseitiges Formular, welches dem Finanzamt ermöglicht für euch eine Steuernummer festzulegen, sowie in welche Sparte ihr einzugliedern seid. (z.B. Handelsgewerbe)
Tipp: Prinzipiell könntet ihr das Formular selbst ausfüllen, jedoch würde ich das nicht empfehlen. Da Auskünfte in diesem Formular evtl. finanzielle folgen für euch haben können. !Paragraphendeutsch!
Der interessanteste Teil der steuerlichen Erfassung ist der Punkt, ab welchen das angemeldete Gewerbe zu einem Kleingewerbe wird. Das passiert nicht automatisch bei der Gewerbeanmeldung.
Zitat:Punkt 7.3 Kleinunternehmer-Regelung Ich nehme die Kleinunternehmer-Regelung (§19 Abs. 1 UstG) in Anspruch. Ich weise in Rechnungen keine Umsatzsteuer aus & kann keinen Vorsteuerabzug geltend machen.
Was bedeutet diese Regelung?
Kleinunternehmer werden fälschlich oft mit einem kleinen Gewerbe verglichen. Der Begriff leitet sich jedoch rein von der angesprochenen Sonderregelung des Umsatzsteuergesetztes ab. Diese Regelung ist jedoch auch an einige Bedingungen bzw. Grenzen geknüpft. Die Hauptbedingung ist du erzielst in einem Jahr nicht mehr als 22.000 Euro Umsatz. Dann kannst du diese Reglung mit seinen Vor- und Nachteilen auch in Anspruch nehmen. Das erlaubt dir, deine Rechnungen ohne Mehrwertsteuer auszustellen. In der Folge musst du dem Finanzamt auch keine Umsatzsteuer abführen, jedoch darfst du dir keine Vorsteuer aus den Betriebsausgaben abziehen. Die Buchhaltung wird somit durch die Kleinunternehmer-Reglung ein bisschen vereinfacht.
Info: Umsatz ist der Betrag, welchen du einnimmst, ohne Abzüge der Ausgaben. Die 22.000 Euro ist ein Jahreswert, bei unterjähriger Betriebsgründung wird der erzielte Umsatz hochgerechnet auf ein Jahr.
Rechenbeispiel: Das Gewerbe wird am 01.04.2021 angemeldet und erzielt einen Umsatz von 10.000 Euro im ersten Jahr. Dann werden diese 10.000 Euro durch 8 Monate (April bis Dezember) geteilt und mal 12 Monate genommen. Sprich, der hochgerechnete Jahres Umsatz beträgt 15.000 Euro, also noch unter der Grenze von 22.000 Euro. Somit darf man auch im Jahr 2022 die Kleinunternehmer-Regelung in Anspruch nehmen.
Welche Steuern fallen beim Kleingewerbe an?
Mit der selbstständigen Aufnahme des Kleingewerbes bist du verpflichtet einmal im Jahr Steuererklärungen abzugeben oder diese von deinem Steuerberater machen zu lassen. Das sind die Erklärung für Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer.
Einkommensteuer
Bei dieser handelt es sich um eine Personensteuer, die jeder Steuerpflichtige abgeben muss. Evtl. hast du sogar schon angefangen die Einkommensteuer jährlich abzugeben. In diesem Fall wird die Erklärung nur um zwei weitere Formular ergänzt. Nämlich die Anlage G (Gewerbe) und die Anlage EÜR (Einnahmenüberschussrechnung). In der Anlage EÜR rechnest du den Gewinn für dein Kleingewerbe aus bzw. übernimmst in diese die Angaben der Gewinnermittlung. Den Gewinn aus deinem Kleingewerbe errechnest du durch eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung bzw. Gewinnermittlung. Also du nimmst alle Einnahmen und ziehst von diesen die Ausgaben ab. Schon hast du den Gewinn. In die Anlage G musst du den Gewinn lt. der Anlage EÜR aus deinem Kleingewerbe übernehmen.
Umsatzsteuer
Auch ein Unternehmer, der keine Umsatzsteuer in seinen Rechnungen ausweist, muss eine Umsatzsteuererklärung abgeben. In dieser sind dann der Jahresumsatz einzutragen und eine sogenannte „Null-Meldung“ zu machen. Also dem Finanzamt wird eine Umsatzsteuersumme von Null Euro gemeldet, jedoch auch dein Jahresumsatz. Zur Überprüfung, dass die 22.000 Euro nicht überschritten wurden.
Gewerbesteuer
Durch die Anmeldung des Kleingewerbes entsteht ein Gewerbe, jedoch fällt darauf noch keine Gewerbesteuer an. Erst ab einem Gewinn über 24.500 Euro entfällt auf den übersteigenden Betrag Gewerbesteuer.
Viel Spielraum lässt das Gesetz nicht unbedingt für Nebeneinkünfte, die man nicht versteuern muss. Generell ist es auch empfehlenswert, wenn man aktiv und nachhaltig Nebeneinkünfte generiert, für diese auch ein Gewerbe anzumelden. Für Nebeneinkünfte gibt es zwei kleine Hilfen, welche uns das Gesetz bietet:
Nr. 1 Private Veräußerungsgeschäfte §23 Einkommensteuergesetz Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften bleiben bis zu einer Freigrenze von 600 Euro steuerfrei. Jedoch überschreitet man die Grenze von 600 Euro im Jahr ist der Gewinn im vollen Umfang zu versteuern.
Rechenbeispiel: Für einen Nähauftrag erhältst du 612 Euro. Von diesen 612 Euro gehen noch 125 Euro für Nadeln, Stoffe & andere Materialen weg. Somit ist dein erwirtschafteter Gewinn aus diesem Geschäft 487 Euro. Also steuerfrei.
Nr. 2 Der Härteausgleich §46 Einkommensteuergesetz Wenn man neben seiner Hauptarbeit im Jahr noch zusätzlich Nebeneinkünfte erzielt, bleiben diese bis zu einer Freigrenze von 410 Euro steuerfrei. Überschreit man diesen Betrag werden die Nebeneinkünfte schrittweise versteuert.
Beispiel Härteausgleich §46 Einkommensteuergesetz
Rechenbeispiel: Durch gelegentliche kleine Auftragsarbeiten verdienst du im Jahr 650 €. Gegen diese Einnahmen darfst du alle damit verbundenen Kosten in Höhe von 240 € (z.B. Material 200 €, Versand 40 €) dagegen rechnen. Somit bleiben als Einkünfte 410 € übrig, von denen 0 € versteuert werden müssen.
Wichtig: Die Möglichkeiten Nr.1 & Nr. 2 können in einem Jahr nicht gleichzeitig verwendet werden. Beide Varianten sind in der Anlage S einzutragen. Wobei der Härteausgleich explizit unter dem Punkt „Nebentätigkeit“ einzutragen ist um zu verhindern das der steuerliche Vorteil verloren geht und die volle Summe versteuert werden muss.
Fazit
Ein Gewerbe zu eröffnen soll eine gut überlegte Sache sein. Diese Entscheidung kann niemand jemand abnehmen, jeder muss sie selbst für sich treffen. Man soll sich mit seinem Gewerbe identifizieren und auch die Motivation haben über Jahre dieses am Laufen zu halten. Auch wenn es nur ein kleines Gewerbe ist.
Der Spruch: „Selbstständig, ist selbst & ständig.“ Hat einen wahren Wert, den man meist erst lernt wenn man selbstständig ist. Persönlich finde ich die Kleinunternehmerreglung einen guten Start in eine langfristige Selbstständigkeit.
!Dieser Eintrag ist keine steuerlich verbindliche Beratung!
Nach fast einem Jahr Corona-Pandemie können wohl die meisten Cosplayer unter uns ein Lied davon singen, was es heißt, keine Motivation oder Ideen mehr zu haben. Vielen fehlt die Aussicht auf gemeinsame Conventionbesuche, Partner-Cosplays oder einfach nur Shootingtreffen, welche die Cosplay-Motivation regelrecht beflügeln würden. Für andere fehlt wiederum einfach der Termindruck, um mit einem Cosplay anzufangen oder es fertig zu bekommen.
Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Robin geschrieben. Du kennst Robin noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: m2.cosplay
Da Robin und ich beide nach dem Motto “Move your ass, your mind will follow!” leben, haben wir gemeinsam einige unserer Tipps zusammengetragen, die dir dabei helfen können die Cosplay-Auszeit sinnvoll zu nutzen und wieder Motivation zu tanken. Bist du bereit für unsere Tipps? Dann lass uns los legen!
Motivation, was ist das?
Alte Cosplays betrachten
Manchmal hilft ein Blick zurück, um voran zu kommen. Nimm dir einen Moment Zeit und schau dir deine alten Cosplays an. Arbeite dich langsam von deinen ältesten Projekten bis zu deinen aktuellsten vor. Kannst du die Entwicklung deutlich erkennen, die du über die Jahre gemacht hast? Sei es nun Perückenstyling, nähen, basteln oder Posing. Auch wenn wir alle stets nach Vorne blicken sollten, so kann es doch motivierend sein, zu sehen, welchen Weg man bereits zurück gelegt und was man alles geleistet hat. Wenn das mal nicht beflügelnd ist!
Work in Progress
Auch der Blick auf Work in Progress kann mehr als motivierend sein! Warum nicht online ein paar Fotos deines WiPs teilen? Die Reaktionen und Kommentare darauf können dich motivieren, aber gleichzeitig auch andere inspirieren. Hast du derzeit keinen Work in Progress, dann stöbere doch durch Pinterest, Instagram & Co und lass dich vom Progress anderer Cosplayer begeistern. Ich bin mir sicher, dass du mit dem richtigen Projekt vor Augen kaum abwarten kannst, selbst tätig zu werden.
Fehlt dir die Lust oder das Material für ein Projekt, kannst du deine Zeit nutzen und währenddessen an einem anderen Projekt weiterarbeiten. So kommst du nicht ins Stocken und bleibst im Flow! Arbeite aber nicht an zu vielen Projekten, um nicht den Überblick zu verlieren, sonst bist du vielleicht schnell überfordert und die Motivation macht sich davon. Anderen wiederum hilft es, sich zunächst auf nur ein Projekt zu konzentrieren. Während du nur an einem Projekt arbeitest, siehst du deutlich wie weit du schon voran gekommen bist und wie wenig noch bis zur Fertigstellung fehlt. Auch das kann äußerst motivierend sein!
Aber ich brauche doch Deadlines!
Gehörst du zu den Cosplayern, die ohne Constress oder Deadline nicht arbeiten können? Dann setze dir selbst eine Deadline! Indem du dir selbst Deadlines setzt oder vielleicht sogar einen Zeitplan, wann du an welchem Projekt arbeitest, ausarbeitest, gibst du dir selbst Struktur. Sagt dir eine Deadline ohne Con nicht zu?
Dann vereinbare mit dir selbst oder jemand anderen einen Termin, um – an einem Online Cosplay Contest teilzunehmen – ein (Home-)Shooting abzuhalten – einen gemeinsamen Cosplay oder Make Up Test im Livestream / über Skype durchzuführen
Deine Möglichkeiten sind unendlich und je nach Corona-Situation / Regelung sind sogar Treffen zu zweit möglich. Anstatt immer nur “groß” zu denken, sollten wir auch kleine Chancen nicht verstreichen lassen.
Fällt es dir schwer dich alleine zu motivieren? Bestimmt geht es einigen deiner Freunde ebenso. Frag doch einfach mal nach, ob sie nicht Lust auf eine kleine Skype oder Live-Session haben? Arbeitet zusammen online an euren Cosplays, tauscht euch aus, lacht über Fails und findet gemeinsam Lösungen für Probleme. Zusammen an etwas zu arbeiten, macht mehr Spaß und die Einsamkeit des Social Distancing rückt in den Hintergrund. Alternativ kannst du auch bei Instagram oder Twitch Livestreams anderen Cosplayern beim Craften zu sehen!
Podcasts, Serien, Filme, Musik und Hörbücher sind tolle Wegbegleiter, wenn man an länger an Projekten arbeitet. Besonders bei langweiligen und zeitfressenden Arbeiten bietet das Unterhaltung! Nicht nur deine Hände, sondern auch dein Hirn ist beschäftigt und die Zeit wird wie im Flug vergehen.
Teilziele setzen / Checklisten
Kleine Schritte führen auch zum Ziel! Anstatt dich von deinem Projekt erschlagen zu lassen, unterteile die Arbeit in Teilschritte (aka micro tasks). Nutze doch am besten eine Checkliste für diese Unterteilung. So hast du deine Teilziele perfekt im Blick und erhältst nach jedem Setzen eines “Erledigt-Haken” auch noch ein kleines Glücksgefühl. Natürlich kannst du dich auch nach Erreichen dieser Schritte mit einer Kleinigkeit selbst belohnen, zum Beispiel mit ein paar Gummibärchen. Die Aufteilung eines großen Projekts in kleine Tasks gibt dir nicht nur einen genauen Überblick, sondern auch die Chance viel häufiger das “ich habe etwas geschafft”-Gefühl zu erhalten.
Plane Freizeit ein
Dieser Tipp mag zu Beginn vielleicht etwas widersprüchlich klingen, doch Pausen einzuplanen ist wichtig, um das Motivationslevel zu halten. Nur zu arbeiten ist auch nicht gut! Wir brauchen Erholung, um unsere Batterien wieder aufzufüllen. Einen Tapetenwechsel – spazieren, zocken, etwas lesen – was auch immer dir Freude bereitet! Der Clue dabei ist, die Arbeit nicht zu lange “schleifen zu lassen”, sonst wird es immer wie schwieriger sich aufzuraffen und weiterzumachen. Versuch eine gutes Mittelmaß an Arbeit und Faulenzen zu finden. So vermeidest du, dich zu überarbeiten oder komplett als Couch-Potato abzudriften.
Was könntest du sonst noch tun?
Etwas Neues ausprobieren
Vielleicht hast du gerade keine Lust auf dein aktuelles Cosplayprojekt und ein anderes interessiert dich auch nicht? Erinnerst du dich an dieses eine Material, welches du mal gekauft hast, aber nie Zeit hattest es auszuprobieren? Oder eine bestimmte Technik, die du gerne lernen möchtest und dich im Constress nie dazu aufraffen konntest? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um sich auszuprobieren! Kleinere Projekte nehmen nicht so viel Zeit in Anspruch und bieten die Gelegenheit bestimmte Materialien oder Techniken endlich auszuprobieren. Ein weiterer Vorteil an kleinen Projekten: Du bist schneller fertig! Was motiviert mehr als der Moment, in dem man Stolz auf sein fertiges Projekt blicken kann?
Dank Corona hast du endlich die Zeit dein Projekt in aller Ruhe und ganz rechtzeitig im Voraus zu planen. Nutze die Zeit und such ohne Stress die perfekten Materialien zusammen. Auch die Perücke mit der langen Lieferzeit aus dem Ausland bestellen zu können, ist bequem drin! Stoffmuster anfordern, Produkte vergleichen, etc. – Das sind alles Dinge für welche du sonst kaum genügend Zeit findest, da dir die nächste Con, das nächste Shootingtreffen oder das nächste Fotoprojekt dicht im Nacken sitzt. Was möchtest du als nächstes anpacken? Wie möchtest du dieses Cosplay genau umsetzen? Genieße die Möglichkeit deine Projekte ganz ohne Stress und Druck planen zu können. Ganz nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft!
Cosplays reparieren & Accessoires basteln
Dieses Accessoire, welches du vor dem Fotoshooting / einer Convention noch machen wolltest, aber keine Zeit dafür hattest? Die Waffe deines Cosplays die du noch reparieren solltest? Jetzt hast du die Zeit dafür! Nutze die Zeit und freu dich über das Gefühl endlich etwas erledigt zu haben.
Aufräumen
Nun wäre ebenfalls der perfekte Zeitpunkt um deinen Arbeitsplatz aufzuräumen und neu zu strukturieren. Das schafft Platz und Energie für Neues! Natürlich beherrscht das Genie das Chaos, aber es wird dir deutlich leichter fallen, dich auf deine Projekte zu konzentrieren, wenn du etwas Klarheit schaffst. Außerdem macht es deutlich mehr Spaß an einem Projekt zu arbeiten, wenn alles an seinem Platz ist und du nur einen einzigen Handgriff benötigst, um mit der Arbeit beginnen zu können.
Move your ass, your mind will follow!
Ganz nach dem Motto “Nach der Con, ist vor der Con”, kannst du mit diesen Tipps den nächsten Concrunch vermeiden. Anstatt dich von Corona und den Pandemie-Einschränkungen herunterziehen zu lassen, versuch es positiv zu sehen und deine Freizeit sinnvoll zu nutzen. Manchmal hilft auch der beste Tipp nichts und du musst einfach deinen Arsch bewegen. Der Rest kommt dann oft ganz von allein.
Hey! Ich bin Theresa aka „Roxarlice_cosplay“, wohne in Hannover und cosplaye seit 2018. Dabei bin ich hauptsächlich im Bereich Fantasy, DC und Disney unterwegs. Im real life studiere ich Tiermedizin und habe eine abgeschlossene Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte.
Dieser Gastbeitrag wurde von Theresa geschrieben. Du kennst Theresa noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: roxarlice_cosplay
Zuerst einmal: Cosplay ist nicht nur wahnsinnig zeitaufwendig, sondern kann auch sehr teuer werden. Wir alle lieben es und wollen es vermutlich auch nicht mehr missen. Doch wer hat sich nicht schon einmal gefragt, welche Rolle das Cosplayen neben der Schule, Arbeit oder dem Studium spielt und wie es untergebracht werden kann?
Das betrifft natürlich all diejenigen, die Cosplay hobbymäßig betreiben. So wie ich. 🙂 Ich bin in einem zeitraubenden Berufsfeld tätig – sowohl meine Arbeit, als auch mein Studium sind auf mehreren Ebenen äußerst fordernd. Aufgrund dessen habe ich nach Wegen suchen müssen und auch wollen, dieses Hobby perfekt zu integrieren. Ohne, dass es mich einschränkt oder schlaucht. Ich möchte euch Tipps geben, die auch mir geholfen haben, Freizeit und Beruf miteinander in Einklang zu bringen. Ohne, dass eins von beidem oder gar man selbst darunter leidet.
Wir – die Hobbycosplayer unter uns – müssen uns zu allererst der Wahrheit stellen: so sehr wir das Cosplayen auch lieben, so sehr es uns erfüllt, es ist hinter der Schule, dem Job oder unserem Studium einzuordnen. Denn auch wenn wir noch zur Schule gehen oder studieren, ist das in dem Moment unser Beruf.
Auch Cosplay möchte finanziert werden, egal ob gekauft oder selbst gemacht, ob Make Up, Kontaktlinse oder ganzes Outfit. Alles will bezahlt werden! Die Fahrt zur Con, die Unterkunft vor Ort, die Convention selbst… Die Liste der Ausgaben ist schier unendlich lang – die Liste der Einnahmen durch das Cosplayen jedoch klein. (Es gibt gewiss immer Ausnahmen!). Auch wenn ihr das Ziel anstrebt, euren Lebensunterhalt mit Cosplay zu finanzieren, so will dies erst erreicht werden.
Was können wir also tun, um uns finanziell besser zu orientieren und uns nicht zu ruinieren?
Mein erster Tipp lautet: arbeitet nicht an mehreren Cosplays gleichzeitig, sondern konzentriert euch auf ein Cosplay. So habt ihr einen besseren Überblick, was noch erledigt werden muss, man kommt nicht so schnell durcheinander und es schont natürlich den Geldbeutel. Fertigt euch gerne eine Liste an, auf der ihr notiert, was ihr für eure Cosplays noch benötigt und was ihr schon beisammen habt. Dafür gibt es auch Apps, die euch dann anzeigen, zu wie viel Prozent euer Cosplay abgeschlossen ist.
Zweiter Tipp: Erstellt für jedes eurer Cosplays eine Ausgabenliste, in der ihr alle Dinge auflistet, die ihr dafür bezahlen müsst. Nehmt in dieser Liste wirklich alles auf – von winzigen Accessoires wie Ringe, Ketten, Ohrringe, über Zubehör für das Perücken-Styling, bis zu möglichen Make Up Neuanschaffungen. So habt ihr a) die volle Kostenkontrolle und könnt direkt sehen, wie viel euch das Cosplay insgesamt kosten wird und könnt b) teurere Cosplays nach hinten schieben, um darauf zu sparen. Falls ihr euch dennoch an mehrere Cosplays gleichzeitig wagen wollt, dann setzt Prioritäten und entscheidet euch besser für ausgeglichene Mischungen aus teuer & nicht teuer, sowie aufwendig & weniger aufwendig. Das ist dann besser überschaubar, als würdet ihr beispielsweise zwei aufwendige Kleider zur selben Zeit nähen oder zwei Cosplays kaufen wollen, für die ihr Echthaar-Perücken kauft.
Dritter und letzter Tipp: Generell lohnt sich immer der Vergleich zwischen gekauft und selbst gemacht. So lässt sich auch Geld sparen, wenn man beispielsweise Dinge selbst macht, anstelle sie zu kaufen oder umgekehrt. Gekauftes spart natürlich Zeit. Achtet beim Kauf aber bitte auf die Qualität und auf eventuell vorhandene Bewertungen. Fragt hierzu gerne andere Cosplayer um Rat. 🙂
Hier mein Survival Guide für den alltäglichen Cosplay Dschungel 😉
Lösungsansätze für jedermann
Ich hatte es schon erwähnt, aber man kann es nicht oft genug sagen: Cosplay ist super zeitintensiv! Deshalb gilt: Zeiteinteilung ist das A & O ! Wie ihr eure Zeit verplant, ist natürlich individuell abhängig, aber diese Planung kann euch vor unnötigem Stress und Zeitdruck bewahren.
Stellt euch vor, ihr habt euch nach der Schule, Arbeit oder der Uni ein Shooting vorgenommen. Ihr kommt nach Hause und stellt fest, dass ihr nur noch wenig Zeit habt, euch fertig zu machen und vorzubereiten. Da ist Stress vorprogrammiert! Man verfällt in Hektik, wird super ungeduldig mit sich selbst, alles geht schief. Bei mir äußert sich das immer darin, dass ich ungefähr dreimal so lang benötige, um meine Kontaktlinsen einzusetzen. Das Shooting in letzter Minute abzusagen, weil das Make Up nicht gelingt oder die Perücke nicht sitzt, ist dann natürlich auch für euch und für die Fotografin/ den Fotografen kein wünschenswertes Ergebnis. Ich will sagen: plant bitte immer genug Zeit ein, sodass ihr gar nicht erste in diese Negativspirale gelangt. (Ihr wisst selbst am Besten, wie viel Zeit ihr für welchen Charakter benötigt.) Legt das Shooting lieber auf einen Tag, an dem ihr auch sicher absehen könnt, dass ihr pünktlich Zuhause sein werdet. Oder wählt eine Uhrzeit, die für euch bequem ist.
Ihr tut euch und dem Fotografen gewiss keinen Gefallen, wenn ihr genervt und abgehetzt ankommt…
Ein weiterer Punkt ist die Akzeptanz und Unterstützung von euren Liebsten. Zumindest für diejenigen unter uns, die sich gerne unterstützen lassen möchten. Vielleicht kennt ihr jemanden, dessen Leidenschaft oder Talent ihr in eure Cosplay-Arbeit einbauen könnt. 🙂 Es könnte eine “Win-Win“ Situation werden. Ihr werdet entlastet, und bezieht andere Personen in eure Freizeit mit ein, mit denen ihr mehr Zeit verbringen könnt und die bestimmt auch Spaß daran haben werden, euch zur Hand zu gehen. Sprecht darüber! Fordert euch Unterstützung ein, wenn ihr mögt – sei es im Bereich Social Media, Bildbearbeitung, Nähen von Kostüme, Perücken-Styling etc.
Gerade in einer Partnerschaft kann es doch zusätzlich belastend sein, wenn ein Partner neben der Arbeit/ dem Studium noch ein zeitraubendes Hobby betreibt – es könnte eine Möglichkeit sein, dieses Hobby zu teilen. In diesem Fall ist es auch wieder ein könnte. Einige werkeln lieber alleine an ihren Cosplays und das ist auch völlig in Ordnung!
Für Cosplayer, die jedoch nicht alles alleine machen können/wollen, kann es eine wunderbare Lösung sein, sich insbesondere in den eigenen Schwachstellen unterstützen zu lassen.
Cosplay während der Schulzeit oder im Studium
Die Schule (speziell wenn auf das Ende der Schulzeit zugeht) oder ein Studium fordern bekanntlich hauptsächlich unser Gehirn. Auch wenn hin und wieder Praktika stattfinden, um uns auf das Berufsleben vorzubereiten. Aufgrund dieser Tatsache bietet es sich an, sich auch körperlich auszulasten, zum Beispiel in Form von Shootings oder der Besuch von Cosplaytreffen und Conventions, um das Gehirn kurzzeitig ruhen zu lassen. Auch hier gilt wieder: das Zeitmanagement im Blick zu behalten, damit das Lernen für die Uni nicht in den Hintergrund rückt.
Es macht durchaus Sinn, sich einen strukturierten Zeitplan zu erstellen. Kennzeichne dort farblich, wann Referate zu halten, Hausarbeiten o.ä. abzugeben sind und wann für Klausuren zu lernen ist. So wird auf den ersten Blick deutlich, welche Wochen ausschließlich für die Schule/Uni verplant sind und welche für das Cosplayen frei verfügbar sind.
Die wirkliche Freizeit bleibt klar erkennbar und kann für Shootings, Arbeit an neuen Cosplays etc. viel leichter verplant werden. Zum Thema Semesterferien: diese sind nicht immer gleich bedeutend mit Freizeit. In meinem Studiengang beispielsweise werden immer Klausuren geschrieben. Damit möchte ich nur noch einmal zum Ausdruck bringen, dass ein farbiger Zeitplan einen besseren Überblick ermöglicht, um Studium und Cosplay unter einen Hut zu bringen.
Cosplay im Beruf
Es gibt ja so viele verschiedene Berufe und kein Patentrezept, wie man davon am besten abschaltet. Dieses Abschalten kann in Form von Sport oder Musik geschehen. Aber selbstverständlich auch in Form des Cosplayens, so wie wir alles es tun. In meinem Job als Tiermedizinische Fachangestellte war ich den ganzen Tag auf den Beinen und immer froh, mich abends hinsetzen und über meinen Cosplays brüten zu können. Die Shootings habe ich dann lieber auf das Wochenende oder in meinen Urlaub gelegt. Aber da entscheidet ihr natürlich selbst, was für euch am sinnvollsten erscheint.
Im Grunde genommen geht es darum, einen Ausgleich zu finden. Es ist ein Wechselspiel zwischen psychischer und physischer Belastung. Man sollte die Waage finden, sich in beide Richtungen auszulasten aber nicht zu belasten. Ein Hobby sollte schließlich Spaß machen und uns nicht zusätzlich überfordern.
Es könnte also so funktionieren: arbeitet ihr in physisch fordernden Berufen, bietet es sich an, sich hinterher entspannt zu setzen und den Kopf arbeiten zu lassen. Das betrifft dann beispielsweise die Planung für anstehende Conventions, Skizzen für die nächsten Cosplays anzufertigen, Materialen zu bestellen, Bilder zu bearbeiten… Verrichtet ihr jedoch hauptsächlich sitzende Tätigkeiten, dann ist es von Vorteil, sich nach der Arbeit mehr zu bewegen und aktiv an den Cosplays zu arbeiten und zu werkeln.
Aber: Wenn ihr nach anstrengenden Tagen oder sogar Wochen keine Lust oder Kraft habt, an euren Cosplays zu arbeiten, dann ist das so. Hört auf die Signale eures Körpers und akzeptiert sie. Es sollte auch auf gar keinen Fall unter Zwang an den Cosplays gearbeitet werden, nur weil man den Drang hat, unbedingt das nächste “abzuliefern.“
Wie nochmal?
Selbst wenn unsere Freizeit teilweise stark begrenzt ist, ist dies kein Grund, unser geliebtes Hobby zu vernachlässigen oder gar an den Nagel zu hängen. Die richtige Organisation wird groß geschrieben – auch wenn es auf den ersten Blick noch aufwendiger erscheint, wird es am Ende alles erleichtern und vor Chaos und Zeitdruck schützen.
Letztendlich entscheidet ihr selbst, wie viel Zeit ihr in euer Hobby investieren mögt. Aber egal ob es viel oder wenig ist: Der Spaß daran sollte an erster Stelle stehen. Ich lese oft genug, wie einige sich auf Social Media Seiten dafür entschuldigen, dass sie zu viel zu tun haben und eine Zeit lang kein neues Bild hochladen können. Das ist super lieb gemeint, aber nicht notwendig! Es ist nett, wenn ihr eure Follower auf dem Laufenden haltet, aber bitte entschuldigt euch nicht für euer Leben. 😉
Der Balanceakt zwischen Berufung und Hobby erfordert unsere Konzentration und Koordination, aber ich bin sicher ihr schafft das!
Tausend Dank an SajaLyn, dass ich diesen Beitrag schreiben durfte. Danke auch an Ladyunakatcosplay für die Unterstützung und das Korrekturlesen. 🙂
Dieser Gastbeitrag wurde von scarletfox_ cosplay geschrieben. Du kennst Scarletfox noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: scarletfox_ cosplay
Um das Cosplay abzurunden, gehören für viele Cosplayer farbige Kontaktlinsen einfach dazu. Doch die „normalen“ farbigen Linsen lösen noch nicht das Problem, das viele von uns (nämlich fast 50% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen) trotzdem haben: Wir sind kurzsichtig.
Die schönsten Farblinsen nützen nichts, wenn man nicht scharf sieht und dadurch seine Freunde auf Cons nicht mehr erkennt (also noch weniger als sonst schon 😉 ). Die Lösung dafür ist denkbar einfach: Farbige Kontaktlinsen mit Stärke. Doch wo bekommt man die her? Und was muss man beachten? Diese und weitere Fragen möchte ich euch beantworten.
Kurz zu mir: Ich trage selber seit zehn Jahren Kontaktlinsen; vor knapp vier Jahren habe ich angefangen zu cosplayen und deswegen auch farbige Kontaktlinsen mit Stärke zu tragen. Bitte habt Verständnis, dass ich hier nur auf farbige Kontaktlinsen für Kurzsichtige eingehe, da Weitsichtigkeit deutlich seltener ist und ich bisher noch auf keine Shops gestoßen bin, die solche Linsen anbieten.
Welche Stärke brauche ich überhaupt?
Diese Frage kann euch nur euer Optiker oder Augenarzt beantworten. Generell solltet ihr IMMER erst mal zum Optiker, wenn ihr noch nie Kontaktlinsen getragen habt. Wichtig zu wissen jedoch ist, dass ihr bei Kontaktlinsen nicht unbedingt dieselbe Stärke braucht wie bei eurer Brille und deshalb separat messen lassen solltet, wie viel Dioptrien ihr bei Kontaktlinsen benötigt. Das liegt an der Funktionsweise von Kontaktlinsen und Brillen. Einfach erklärt bricht die Linse in unserem Auge einfallendes Licht und projiziert es an die Hinterwand des Auges. Bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel aber zu lang, sodass das einfallende Licht nicht an die richtige Stelle projiziert wird und wir dadurch unscharf sehen. Kontaktlinsen und Brille sind, je nach Dioptrie, in einem bestimmten Winkel gewölbt, sodass das Licht schon vor dem Auge gebrochen wird und an der Augenhinterwand wieder an die optimale Stelle projiziert wird. Da die Kontaktlinse viel dichter am Auge sitzt als das Brillenglas und deswegen das Licht automatisch in einem anderen Winkel bricht, könnt ihr unterschiedliche Dioptrien für beides haben.
Was sind diese ominösen Dioptrien eigentlich?
Dioptrien geben an, wie stark ein Objekt, in unserem Fall eine Linse, das Licht bricht. Je stärker dieser Wert von Null abweicht, desto schlechter sieht man. Kurzsichtigkeit wird durch negative Werte angegeben (z.B. -1,25 dpt) und Weitsichtigkeit mit positiven Werten (z.B. + 2,5 dpt). Das liegt daran, dass eine Dioptrie eigentlich der Kehrwert einer Länge in Meter ist. Habt ihr Beispielsweise eine Dioptrie von -4 (=4/1), ist der Kehrwert davon (=1/4m oder 25cm) die Strecke, die ihr gerade noch scharf sehen könnt.
Okay, so viel zur Theorie, aber wo bekomme ich nun farbige Kontaktlinsen mit Stärke her?
Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Am einfachsten ist es, direkt den Optiker des Vertrauens zu fragen, da auch dieser farbige Kontaktlinsen verkauft. Der Nachteil ist aber, dass die Farbauswahl beim Optiker ziemlich begrenzt ist. Mehr Möglichkeiten bietet da das Internet. Ich persönlich habe bisher gute Erfahrungen mit Matlens, Captain Lens und Linsensuppe (das sind deutsche Shops) und ttdeye (ein asiatischer Shop) gemacht. Von honeycolor und uniqso habe ich bisher auch nur Positives gehört. Das heißt aber nicht, dass alle anderen Hersteller schlecht sind!
Auch billige Kontaktlinsen müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, trotzdem ist es immer gut, Vorsicht walten zu lassen – immerhin geht es um eure Augen und schlecht verarbeitete Kontaktlinsen mit scharfen Rändern können das Auge irritieren oder verletzen. Mund-zu-Mund Propaganda ist hierbei das Stichwort. Fragt eure Freunde oder generell andere Cosplayer, welche Shops sie empfehlen können. Das Augenmerk sollte hierbei vor allem auf dem Tragekomfort und der Sicherheit der Linsen liegen.
Ich habe unterschiedliche Dioptrien auf beiden Augen, was nun?
Einige Shops bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Stärken für beide Augen auszuwählen (u.a. Matlens und ttdeye). Das kann ich euch nur empfehlen, besonders, wenn die Differenz sehr groß ist.
Muss ich farbige Kontaktlinsen mit Stärke besonders pflegen?
Nein, ihr pflegt sie genauso wie andere Kontaktlinsen. Wichtig ist der regelmäßige Wechsel der Flüssigkeit und dass ihr euch genau merkt, welche Kontaktlinse in welches Auge gehört. Auf den meisten Behältern für Kontaktlinsen sind deswegen auch die Seiten markiert 😉 .
Die Kontaktlinsen sind da, was nun?
Wichtig ist, dass ihr die neu erworbenen Kontaktlinsen erst mal aus der Lagerungsflüssigkeit, in der sie am Anfang schwimmen, nehmt, und stattdessen in die „richtige“ Kontaktlinsenflüssigkeit legt (die kann man beim Optiker oder ganz einfach im Drogeriemarkt kaufen). Da ihr ja vor dem Kauf alle beim Optiker wart und dieser euch gezeigt hat, wie man die Kontaktlinsen richtig handhabt, könnt ihr sie, nachdem sie einige Stunden lang in der Kontaktlinsenflüssigkeit lagen, nun einsetzen. Wenn das eure ersten Linsen sind, würde ich euch empfehlen, das Einsetzen und Herausnehmen vor der Con oder dem Shooting, zu dem ihr die Linsen tragen wollt, zu üben. Am Anfang braucht man meist ziemlich lang um die Kontaktlinsen einzusetzen und reizt das Auge mit seinen endlosen Versuchen, da ist es besser, wenn man die neuen Linsen nicht gleich den ganzen Tag trägt. Probiert sie erst mal stundenweise aus, dann könnt ihr auch besser abschätzen, ob ihr sie den ganzen Tag tragen wollt bzw. könnt. Nehmt euch zu Cons unbedingt die Aufbewahrungsbox und eure Brille mit, falls ihr die Kontaktlinsen doch zwischendurch herausnehmen müsst.
Darf ich mit meinen farbigen Kontaktlinsen Auto fahren?
Dazu habe ich bisher online keine eindeutige Antwort gefunden, also lasst es lieber! Setzt die Linsen bitte erst bei der Convention ein, wenn ihr vorher Auto fahren müsst. Wenn die farbigen Kontaktlinsen eure Sicht beeinträchtigen, steigt die Unfallgefahr drastisch an. Selbst wenn ihr mit euren Kontaktlinsen optimal seht, kann es immer sein, dass ihr im Falle eines Unfalls Probleme mit eurer Versicherung bekommt. Das ist es wirklich nicht wert!
So, das war mein kleiner Gastbeitrag zum Thema „Farbige Kontaktlinsen mit Stärke“. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an SajaLyn für die Möglichkeit dazu! Falls ihr noch Fragen habt, schreibt mich gerne persönlich an.
Liebe Cosplay Community, mein Name ist Master_Kankuro und mit Hilfe von Asclarion möchte ich euch über die Nutzung und Pflege von Kontaktlinsen informieren und aufklären.
Dieser Gastbeitrag wurde von Master_Kankuro geschrieben. Du kennst Master_Kankuro noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: Master_Kankuro
Viele unter uns möchten zum Cosplay Kontaktlinsen verwenden. Sei es, um die eigene Fehlsichtigkeit zu korrigieren und für diese Zeit nicht auf eine Brille angewiesen zu sein, oder aber auch, um die Augenfarbe zu ändern, welche in all den vielen Darstellungen oft jenseits des Realistischen ist. Ob grün, violett, mit Sharingan oder anderen Special Effects – ich gebe euch einige Tipps zur Handhabung von Kontfaktlinsen, damit das Ganze nicht wortwörtlich ins „Auge“ geht. >_<
Arten von Linsen
Was sind Kontaktlinsen? Klar wissen die meisten von euch, dass es diese “kleinen Dinger“ sind, welche man „sich ins Auge macht“. Aber Kontaktlinse ist nicht gleich Kontaktlinse.
Zuerst möchte ich euch die alltagstauglicheren Arten vorstellen, welche je nach Nutzungsdauer unterschieden werden können. Wichtig zu wissen ist, dass die Kontaktlinse auf dem Tränenfilm des Auges schwimmt. Das Auge ist als Organ am Stoffwechsel beteiligt. Eine normale Linse schränkt den Sauerstoffaustausch im Auge kaum bis gar nicht ein. Bei Fun-Linsen (z.B. Cosplay-Linsen) kann es allerdings zu trockenen oder gereizten Augen kommen, da diese durch Größe oder Materialbeschaffenheit, den Sauerstoffaustausch einschränken bzw. den Tränenfluss stören können. Deswegen sollte man Fun-Linsen nicht zu lange tragen.
Grundsätzlich gibt es 2 große Unterteilungen von Kontaktlinsen.
Weiche Kontaktlinsen
Diese Art ist wohl die bekannteste und verbreitetste. Unter diese Kategorie fallen alle stark wasserhaltigen, silikonartigen und “wabbeligen” Linsen. Nicht jede Linse hat auch Silikonbestandteile, vor allem Silikonallergiker sollten darauf Acht geben! Grundsätzlich sind weiche Linsen spontanverträglich, d.h. in der Regel hat man (je nach Linse) nur wenig, bis kaum Störgefühl.
Weiche Linsen sind immer größer als die Iris (der Farbring unseres Auges) und legen sich daher wie eine Halbkugel auf das Auge. Achtung, hier wird nur bildlich gesprochen. 🙂 Die Linse besteht aus so weichem Material, dass sie sich etwas der leicht unregelmäßigen Augenform anpasst. Innerhalb der weichen Kontaktlinsen gibt es nun wiederum verschiedene Ausführungen. Man unterscheidet sie darin, wie lange sie bei guter Pflege und nach dem Öffnen verwendbar sind.
!ACHTUNG! Haltet euch an die Angaben der Hersteller. Reinigt eure Linsen regelmäßig und sachgemäß. Verwendet Linsen, die zu alt sind nicht weiter – egal wie teuer sie waren. Tragt beim Schlafen niemals Linsen.
Bei unsachgemäßer Handhabung riskiert ihr im schlimmsten Fall eure Augen!
Bei allen weichen Linsen (ab 14-Tageslinsen) ist ein Tag Pause vom Linsentragen zu empfehlen, um dem Auge Zeit zu geben, seinen natürlichen Tränenfilm wiederherzustellen. Werden Linsen zu häufig und zu lange getragen, kann dies den Tränenfilm unwiderruflich so minimieren, dass ein Tragen von Linsen nicht mehr möglich ist.
Tageslinsen
sind in Farbe (oft mit wenig Deckkraft) und/oder mit Stärke erhältlich. Wie der Name schon sagt sind sie nur 1-mal für einen Tag verwendbar! Ungeöffnet sind diese Linsen meist mehrere Jahre haltbar und eignen sich super, wenn man sie nur ab und zu tragen möchte. Bei diesen Linsen ist keine Reinigung oder Pflege notwendig, da sie nur einmalig verwendbar sind. Sie haben eine sehr gute Spontanverträglichkeit.
Je nach Hersteller, kann man sie zwischen 8 und maximal 16 Stunden auf dem Auge tragen. Da sie Hochsauerstoffdurchlässig sind, sind sie besser für Allergiker und Personen mit trockenen Augen geeignet. Das Material der Linsen ist sehr dünn und je nach Hersteller sind diese auch mit UV-Filter lieferbar.
14-Tageslinsen
sind nicht in Farbe erhältlich und bis zu 14 Tage nach dem Öffnen verwendbar. Diese Linsen sind das Mittelmaß zwischen Tages- und Monatslinsen. Sie sind dicker als Tageslinsen und können daher, bei guter Pflege und richtiger Handhabung, bis zu 14 Tage verwendet werden. Hier gilt immer das Datum des Öffnens, nicht wie oft man die Linsen auf dem Auge hatte. Je nach Hersteller sind auch diese Linsen mit UV-Filter erhältlich. 14-Tageslinsen eignen sich gut für den Einstieg, wenn man des öfteren Linsen tragen möchte (min. 3-4-mal die Woche). Die maximale tägliche Tragedauer beläuft sich auf ca. 14 Stunden.
Monatslinsen
sind in vielen Farben mit guter Deckkraft und/oder mit Sehstärke erhältlich und können bei guter Pflege nach dem Öffnen bis zu 30 Tage verwendet werden. Sie sind vom Material oft dicker als Tages- und 14- Tageslinsen und erfordern daher auch den meisten Pflegeaufwand. Tägliche Tragedauer je nach Hersteller sind max. 8 bis 16 Stunden.
Für Allergiker empfehle ich diese Variante nicht! Durch ihre Materialbeschaffenheit können sie auch trockene Augen eher zusätzlich austrocknen, da diese Linsen einen stabilen Tränenfilm fordern. Gegebenenfalls müssen während der Tragezeit Augentropfen als Unterstützung verwendet werden. Je nach Hersteller gibt es auch diese mit UV-Filter.
3-Monats bzw. 6 Monatslinsen – nur mit Sehstärke
Die unbekanntere Linsenart…Ja, es gibt auch weiche Linsen die man (je nach Hersteller) auch bei guter Pflege und Handhabung zwischen 3 bis 6 Monaten verwenden kann. Sie stellen die dicksten Vertreter der weichen Linsen dar und sind wirklich nichts für Personen mit trockenen Augen oder Allergiker.
Es handelt sich hierbei nicht um farbige Linsen, sondern oft um Einzelanfertigungen, die für speziellere Augen oft besser geeignet sind als jede andere Art. Die Tragedauer ist hier definitiv kürzer als bei jeder anderen Art, daher sollten 8 bis 10 Stunden nicht überschritten werden. Auch sollte nach dem Tragen, dem Auge Feuchtigkeit in Form von Augentropfen zugeführt werden. Je nach Hersteller sind auch diese mit UV-Filter erhältlich.
Neben weichen Linsen gibt es auch noch:
Formstabile bzw. harte Linsen
sind ebenfalls in Farbe erhältlich. Allerdings sind harte Farblinsen aufgrund der kleinen Größe, welche die Iris nicht komplett überdeckt, nicht zu empfehlen. Formstabile Linsen werden aus Hartplastik individuell auf eure Augen angepasst und angefertigt. Für Personen mit besonderen Sehschwierigkeiten sind sie meist oft die einzige Möglichkeit. Wie oben bereits erwähnt, sind sie kleiner als die Iris und schwimmen zentral auf dem Tränenfilm. Sie sind besonders geeignet für Personen mit sehr trockenen Augen, da diese Linsen kein Wasser ziehen. Sie sind auch Sauerstoffdurchlässig, wobei durch die zentrale Lage auf der Pupille und der insgesamt kleineren Größe, keine Unterversorgung am Auge eintreten kann.
Durch Augenreiben lassen sich diese Linsen leicht herauslösen und können so auch mal schnell verloren gehen. Formstabile Linsen sollten nur bei einem Optiker, Augenarzt oder Spezialisten angefertigt werden. Sie sind nur für den Dauergebrauch geeignet, da sie eine sehr lange Eingewöhnungsphase haben und jedes längere „Nicht-Tragen“ diese Eingewöhnungszeit hinauszögert.
Farbige Linsen
sind Kontaktlinsen, welche mit aufgedruckter Farbe versehen werden, um die Iris zu überdecken und somit die gewünschte Augenfarbe oder einen Sondereffekt zu erhalten. Also genau den Effekt, welchen wir uns für unser Cosplay wünschen. Farbige Linsen können mit und ohne Sehkorrektur erworben werden. Achtet beim Hersteller / Anbieter immer auf die Verfügbarkeit und prüft ob man die gewünschte Farbe auch in der gewünschten Sehstärke erhält.
In der Regel handelt sich bei den farbigen Linsen um weiche Linsen. Auch wenn diese als Jahreslinsen beworben werden, sollten man diese nach Anbruch NIE mehr als EINEN Monat nutzen, da sie aufgrund der Materialbeschaffenheit und auch bei sachgemäßer Reinigung, zu viele Keime ansetzen. Ungeöffnet halten sich diese aber durchaus bis zu einem Jahr.
Bei der Qualität müsst ihr unbedingt darauf achten, dass die Farbe auf der Linse bleibt und sich nicht beim Tragen loslöst. Ich selbst habe bisher die Farblinsen von „Funny Lens“ genutzt und kam für meine Verhältnisse gut zurecht. Die Onlinebewerbungen oder auch Erfahrungsberichte aus eurem Freundes- und Bekanntenkreis können euch gut weiterhelfen.
Die Pflege
Da im oberen Teil immer wieder von sachgemäßer oder guter Pflege gesprochen wurde, werden wir diese nun etwas näher betrachten. 😉 Bis auf Tageslinsen, brauchen alle anderen Linsenarten eine fachgerechte und gründliche Reinigung, um die körpereigenen Ablagerungen und ggf. Make-Up zu entfernen. Dies dient nicht nur zur Hygiene, um an dem Auge keine Infektion zu bekommen, sondern dient auch der Langlebigkeit. Nur mit einer sauberen Linsen sieht man auch etwas.
Die Linsen müssen auch möglichst steril gelagert werden, sodass diese für den nächsten Einsatz bestens vorbereitet sind. Aufbewahrungsbehälter gibt es in verschiedenen Formen und Größen, diese sollten regelmäßig (spätestens alle 2-3 Monate) erneuertwerden und niemals mit Leitungswasser (wegen den Keimen!) ausgespült werden. Am typischsten sind wohl flache Behälter. Sie bestehen aus 2 zusammengefügten Einzeldöschen die oft mit Farbe und L-R (links / rechts) gekennzeichnet sind. Jede Linse hat hierbei ihre eigene Kammer und ihr eigenes Pflegemittel. Wenn du die Dosen beschriften möchtest, z.B. mit dem Ablaufdatum der Linsen, dann achte darauf, dass du sie nur auf der Außenseite beschriftest und nichts in die Dose schreibst.
Neben flachen gibt es auch hohe Behälter. Diese haben keine getrennte Kammer für das Pflegemittel, dafür haben sie aber für die Linsen ein 2-Kammersystem am Deckel angebracht. Das Kammersystem unterscheidet beide Seiten mit Farbe oder Symbolen.
Grundsätzlich sollte das Pflegemittel nach jeder Benutzung gewechselt werden. D.h. Linse ins Auge, alte Flüssigkeit in den Abguss kippen, den Behälter inkl. Deckel mit Pflegemittel ausspülen und mit der Innenseite nach unten auf einem Stück Klopapier/Zewa/Kosmetiktuch lufttrocknen lassen.
Arten von Pflegemitteln
Egal für welche Art der Pflege ihr euch entscheidet, es ist prinzipiell sehr wichtig zu wissen, ob ihr allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert. Viele Pflegemittel enthalten Konservierungsstoffe, um sie nach dem Öffnen zwischen 3 bis 6 Monaten haltbar zu machen. Achtet darauf, sollten ihr eine Konservierungsmittelallergie haben. Dies kann bei einer Produktberatung schnell herausgefunden werden. 🙂
Auch gilt grundsätzlich Hygiene als hohes Maß am Auge! Immer, auch nach Corona. D.h. vor jedem Berühren der Linse oder eurer Augen, sollten eure Hände gründlich gewaschen werden! Falls ihr an euren Händen Bakterien habt, gelangen diese ansonsten in euer Auge!
Kochsalzlösung
Wie der Name schon sagt besteht sie aus im Wasser gelöstem Kochsalz, um die salzige Tränenflüssigkeit zu imitieren und mindert somit das Fremdgefühl fürs Auge. Sie dient nur zum Abspülender Linse, sei es vor dem Tragen oder wenn sie vom Finger gerutscht ist. Man kann die Kochsalzlösung aber auch zum Ausspülen des Behälters sehr gut verwenden. Es gibt sie mit und ohne Konservierungsstoffe, sowie eine Variante mit Konservierung, welche aber an der Luft verpufft. Coole Technik, was? 😉
Kombilösung
Das ist die gängigste und wohl bekannteste Art der Pflege, man bekommt sie überall und in verschiedensten Preislagen. Grundsätzlich ist eine Kombilösung für jede Linsenvariante geeignet. Unterschieden wird hier nur zwischen weich und formstabil.
Hier gilt aber Vorsicht, da die Zusammensetzung vieler Kombilösungen veraltet ist. Zudem nutzen die meisten Lösungen Konservierungsstoffe. Die Kombilösung wird oft als „Eine für alles“ bezeichnet, dies stimmt aber so nicht ganz. Ja, grundsätzlich kann man seine Linsen (zumindest etwas) damit reinigen. Ja, sie desinfiziert. Ja, man kann auch damit die Linse abspülen und den Behälter damit reinigen. Würde ich sie aber als „einzige“ Pflege empfehlen? – Jain!
Hier kommt es leider sehr auf die Bestandteile des Tränenfilms, die Umgebung des Linsenträgers und die Variante der Linse an. Grundsätzlich sollte hier immer eine manuelle Reinigung erfolgen: d.h. die Linsen werden mit der Augenseite nach oben in die Handfläche gelegt. Nun etwas Pflegemittel in die Linse träufeln und die Linse dann mit dem Zeigefinger der anderen Hand sternförmig oder kreisend sanft reiben. Dies dient dazu, dass dadurch viele Rückstände des Tages gelöst werden. Danach die Linse an einer Seite sanft mit Daumen und Zeigefinger greifen und mit Pflegemittel kräftig abspülen. Erst danach in den Behälter geben. Diese manuelle Reinigung sollte jeden Tag nach dem Tragen erfolgen.
Peroxidlösung
ist nicht für farbige Linsen geeignet, da sonst die gedruckte Farbe abgelöst wird. Eine Peroxidlösung wird normalerweise zum Blondieren von Haaren verwendet, wieso sollte man diesen Stoff dann für das Auge benutzen?! Es spricht sehr vieles für die Peroxidlösung. Zum einen verzichtet sie komplett auf Konservierungsstoffe (Hi Allergiker we finally got you ;P). Zum anderen killt sie halt wirklich alles schädliche was sich auf der Linse angesammelt haben könnte weg. Es ist die Lösung mit der intensivsten Reinigungswirkung. Viele werden sich jetzt aber sicher fragen: Ja aber passiert dann mit meinen Augen?!?
Peroxid sollte NICHT ans Auge gelangen, daher eignet sich diese Lösung wirklich NUR zur Reinigung des Behälters und der Linse. Sie sollte NIE wirklich NIE direkt aus der Flasche ans Auge gelangen!!
Peroxidlösungen haben grundsätzlich immer eine Neutralisation dabei. Diese ist entweder in Form einer Tablette, die zusammen mit der Flüssigkeit in den Behälter kommt. Verwende dafür nur hohe Behälter mit Abluftfunktion.Oder es ist ein entsprechender Behälter mit angebrachtem Neutralisationsstein bei der Lösung im Set dabei. Die Lösung die nach 4 bis 8 Stunden im Behälter ist, ist somit neutral und kann ohne Bedenken ans Auge. Ich würde sie trotzdem sicherheitshalber zusätzlich mit einer Kochsalzlösung abspülen und sei es nur wegen der Spontanverträglichkeit. Der Behälter sollte zudem hier NIEMALS – wirklich NIEMALS – mit Wasser oder einer Kombilösung abgespült werden (Kochsalz ist okay), weil sonst die Wirkung der Neutralisation herabgesetzt wird oder gar komplett verloren geht.
Zwei-Phasen-System
ist ebenso NICHT für Farblinsen geeignet! Die Reinigung ist sehr ähnlich zur Peroxidlösung. Hier sind allerdings die Komponenten getrennt voneinander. Sie besteht einmal aus einer Reinigung (Achtung: aggressives Produkt) und einer Neutralisierung. Diese Produkte müssen zwingend zusammen gekauft und verwendet werden. Ansonsten gilt dasselbe wie bei der oben genannten Peroxidlösung. Nach der Reinigung muss hier die Linse jedoch noch etwas in der Neutralisation einliegen.
Das waren die grundsätzlichen Pflegemittel. Man kann jedoch auch noch andere Schritte verwenden, wenn man z.B. keinen aggressiven Reiniger verwenden will um seine Linsen zusätzlich zu reinigen.
Oberflächenreiniger
Grundsätzlich eher im formstabilen Bereich anzutreffen. Diese Reiniger sind oft cremig bis milchig-körnig und reiben die Oberfläche während der manuellen Reinigung nochmal zusätzlich sauber. Da formstabile Linsen bis zu einem Jahr verwendbar sind, ist dieser Schritt unerlässlich. Es gibt jedoch auch Oberflächenreiniger für weiche Linsen. Diese sind natürlich nicht körnig! Man sollte sie vor allem dann anwenden, wenn starkes Make-Up oder Farbe an die Linsen kommt, um wirklich alle Reste zu beseitigen.
Enzym- oder Proteinentfernungstabletten
Diese können zusammen mit einer Kombilösung verwendet werden, um die Oberfläche der Linse von hartnäckigen Rückständen zu befreien. Sie können auch regelmäßig 1-2-mal die Woche verwendet werden. Grundsätzlich gilt hier: Behälter mit Abluft verwenden!
Benetzungstropfen
A.k.a. Augentropfen, um dem Auge wieder Feuchtigkeit zuzuführen. Je nach Variante sind diese mit oder auch nur ohne Linsen verwendbar und können immer mal wieder zwischendurch verwendet werden.
Sollte ein Kontaktlinsentragen nur mit Augentropfen möglich sein und die Linse sonst permanent stören, geht bitte zu einem Arzt oder Optiker und lasst euch dort beraten. Im Idealfall sollte das Linsentragen ohne zusätzliche Beigabe von Augentropfen möglich sein. Verwendet ihr auch schon ohne Linsen regelmäßig Augentropfen, sollte vom Kontaktlinsentragen eher abgeraten und höchstens nur nach ärztlicher Absprache gelegentlich Tageslinsen verwendet werden.
Der Gebrauch
Nun da ihr die Linsen, sowie auch Reinigungsarten näher kennt, muss ich hier nun wichtige Hinweise zum Gebrauch geben. Wer zum ersten Mal Linsen nutzen möchte sollte IMMER zuvor einen Augenarzt und/oder einen Linsenanpasser (Optiker / spezielle Linsenstudios) konsultieren.
Hintergrund dessen ist einfach die Handhabung und Pflege. Ich habe hier versucht euch umfassende Informationen in einen Text zu packen, aber das war definitiv nicht alles was es zum Thema Linsen zu sagen oder zu beachten gibt. Zudem sollte auch immer eine Nachsorge erfolgen. Der Arzt oder Optiker kann sich euer Auge regelmäßig anschauen um ggf. Veränderungen frühzeitig zu erkennen, wie in etwa Verletzungen, Narben, Infektionen etc. Auch wenn es sich banal anhört sich „nur ein Paar Linsen ins Auge zu setzten“, steckt weitaus mehr dahinter.
Wir alle haben NUR diese 2 Augen!!
Daher ist es umso wichtiger sich im Vorfeld gut zu informieren und Fachleute zu haben, welche euch bei der Wahl und Nutzung sehr gerne Weiterhelfen. Damit wünsche ich euch allen gutes Gelingen und viel Spaß für all die besonderen „Augenblicke“.
Hi, ich bin Una und seit 2015 Hobbycosplayerin. Ich cosplaye querbeet aus verschiedenen Bereichen, egal ob Comic oder Anime. Im „echten“ Leben bin ich unter anderem als ehrenamtliche Erste-Hilfe-Trainerin tätig – das erklärt warum mich das folgende Thema so beschäftigt.
Dieser Gastbeitrag wurde von Una geschrieben. Du kennst Una noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihren Kanälen vorbei: cereza.cos & cerezeontheblog
Die Cosplayszene strotzt nur so von aufwendigen Outfits, schweren Perücken und riesigen Props. Elsa mit leichten Kleid in eisiger Kälte, Deadpool im hautengen Ganzkörperanzug in der Hitze… unsere Lieblingscharaktere richten sich outfittechnisch überaus selten nach dem Wetter oder eher ihrer Gesundheit. Und wir Cosplayer*innen stehen nicht wirklich auf große Kompromisse – schließlich möchten wir unsere Charaktere authentisch inszenieren. Gerade auf Conventions beobachte ich also immer wieder Cosplayer*innen mit viel zu warmen Outfits in der prallen Sonne oder genau umgekehrt. Da wird mir meist beim Zusehen schon schwindelig. Dass früher oder später mal etwas passiert, ist quasi vorprogrammiert.
Als Erste-Hilfe-Trainerin weiß ich aber auch, dass Viele oft gar nicht wüssten, was sie im Notfall machen sollten. Vor allem, wenn es um so „banale“ Notfälle wie eine Überhitzung geht. Ich habe mir also mal die „heilige Dreifaltigkeit“ der potenziellen Cosplaynotfälle rausgepickt: Hitzschlag, Unterkühlung, Unterzucker – und damit heiße ich Dich hier willkommen zum Crash-Kurs Erste-Hilfe im Cosplay!
Die goldene Regel
Die goldene Regel in der Ersten-Hilfe ist: Du kannst und musst helfen. Und das ist ziemlich leicht, Du brauchst nur eine Sache: Deinen Verstand. Bevor wir dazu kommen – wieso eigentlich müssen?
Wer nicht hilft, macht sich strafbar und zwar der unterlassenen Hilfeleistung. Das heißt jetzt aber nicht, dass Du mutig ins Wasser springen sollst, um jemanden zu retten, obwohl Du gar nicht schwimmen kannst. Das ist Quatsch! Du sollst Dich beim Helfen nicht in Gefahr bringen. Manchmal bedeutet das, dass Du einfach nur die 112 anrufst und auf professionelle Hilfe wartest. Manchmal kannst Du aber auch selbst Hand anlegen, bis die Retter mit der blauen Sirene da sind. Auf Conventions sind übrigens immer Sanitäter unterwegs, die kommen zwar nicht mit blauer Sirene, aber professionell helfen können sie trotzdem.
Fassen wir also zusammen – passiert etwas: Professionelle Hilfe holen und, wenn möglich selbst Hand anlegen. Wie das geht, kommt jetzt.
Manche mögen’s heiß
Wie oben schon erwähnt, passen unsere Cosplays oft nicht zum Wetter. Meistens sind es sehr warme, enge oder schwere Outfits während es draußen affenheiß ist. Im besten Fall fällt im Con-Gebäude auch noch die Klimaanlage aus.
Naja, was soll’s… dann schwitze ich halt ein wenig mehr?!
Falsch, unser Körper reguliert mit einigen gewitzten Mechanismen (z.B. Schwitzen) die eigene Körpertemperatur relativ genau – ergo starke Schwankungen sind ungern gesehen (das beste Beispiel ist sehr hohes Fieber!) und bedürfen Kompensation. In diesem Fall kühlt der Körper mit Vollgas runter. Irgendwann macht aber auch der tapferste Kämpfer schlapp. Es besteht die Gefahr einen Hitzschlag zu bekommen. Und ja, das ist genauso unspaßig wie es klingt. Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und äußert sich darin, dass der Körper völlig überwärmt.
Woran du das erkennst?
Kopf und Körper werden rot und fühlen sich heiß an. Den Betroffenen ist schwindelig, übel und sie haben den Durst ihres Lebens.
Was Du machen kannst?
„Um die Ecke bringen und kalt machen!“ Und nein, das ist nicht wörtlich gemeint.
„Um die Ecke bringen“ ► aus der Sonne raus, in den Schatten „Kalt machen“ ► Abkühlen!
Achtung: Langsam abkühlen: Kühle Tücher auflegen, für Flüssigkeitszufuhr sorgen und runter mit der warmen Kleidung (in angemessenen Rahmen, das ist kein Freifahrtschein!).
Übrigens: Bitte nicht ins eiskalte Wasser schmeißen oder gar in irgendwelche Kühlräume stecken, der Körper mag wie gesagt keine schnellen, starken Schwankungen! Das kann sehr gefährlich werden.
So einen Hitzschlag kann man überall bekommen, wo es heiß, schlecht belüftet, schwül etc. ist z.B. im Auto im Sommer. Aber eben auch in zu warmer, nicht angepasster Kleidung. Wie gesagt das Ganze ist lebensbedrohlich. Deswegen schaue Dir den Wetterbericht an und überleg Dir, ob es wirklich genau dieses Cosplay sein muss. Und trinken, trinken, trinken – Dein Körper braucht Flüssigkeit, sonst kann er nicht runterkühlen. Bleib so wenig wie möglich in der pralle Sonnen (auch deine Haut wird es Dir danken, aber das ist eine andere Geschichte).
Ganz abgesehen davon werde kreativ: so wie der liebe @wee_hammer, er hat sich nämlich passend zu seinem Cosplay einen kleinen Ventilator gebastelt. Aber nicht nur das – er findet auch sehr kreative Wege Erfrischungen zum Teil seiner Cosplays zu machen. Sieh selbst!
PS.: wirklich kein Lippenstift dieser Welt ist es wert, nicht zu trinken, um ihn nicht nachziehen zu müssen. Genauso ist es kein Cosplay der Welt wert, nicht zu trinken, weil man nicht auf die Toilette will. Deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen, überhitzt kann man schließlich auch nicht cosplayen!
Ice Ice Baby
Der erste Schnee fällt und Du freust Dich wie ein Honigkuchenpferd, denn genau auf diese Gelegenheit hast Du gewartet. Ein Shooting im kalten Nass. Klingt toll, klingt romantisch, aber auch das ist mit Vorsicht zu genießen. Wie schon gesagt, der Körper steht auf seine knapp 37 Grad. Hier besteht die Gefahr der Unterkühlung. Der Körper kann nicht mehr hochwärmen (wer hätt’s gedacht?) Es gibt zwar ein paar gewitzte Mechanismen (Zittern, Gefäßengstellung), aber auch hierbei gilt: nicht jeder tapfere Krieger ist ausdauernd.
Woran erkennst Du also eine Unterkühlung?
Hände und Füße fühlen sich kalt an, die Person wird blass, fühlt sich müde evtl. benommen, zittert – eigentlich relativ selbstredend.
Was Du machen kannst?
Die Person ins Warme bringen. Auch hier nicht mit aller Macht aufwärmen. Schön in trockene, warme Kleidung und bestenfalls eine Decke packen. Ein warmes, gezuckertes Getränk wirkt auch Wunder. Die Wärme sollte klar sein und der Zucker gibt Energie. Zittern und Hochwärmen ist ein anstrengendes Unterfangen für den Körper!
Wenn Du doch mal im Schnee shooten willst, bereite dich darauf vor. Wärmeflaschen, Handwärmer, warme Jacken und Schuhe, Heißgetränke einpacken. Halte Dich nur intervallweise in der Kälte auf und wärme Dich zwischen drin wieder. Dann dauert das Shooting vielleicht länger und Du musst öfter die Schuhe oder so wechseln, aber Dein Körper wird es Dir danken. Auch die Unterkühlung ist lebensgefährlich. Im schlimmsten Fall kann sie zu einem Schock führen.
Der geniale @reflektierte_wahrheit hat mir mal gesteckt, was er immer dabei hat, um genau solche Notfälle bei seinen Models zu vermeiden. (Das ist übrigens unbezahlte Werbung.)
PS.: In jedem Erste-Hilfe-Kasten ist eine Rettungsdecke. Das ist diese knisternde Folie. Das Ding sieht zwar nach nichts aus, aber hat ganz schön was drauf, damit kann man Leute wirklich 1A aufwärmen.
Sugar… oh honey honey
Wer kennt es nicht? Früh aufgestanden, fertig gemacht, ins Cosplay geschlüpft. Was hat man nicht gemacht? Richtig, gegessen. Jetzt haben wir schon gelernt, dass der Körper einen Riesenaufwand betreibt, nur um die Temperatur zu regulieren. Stell dir mal vor, was für ein Riesenaufwand es ist, andere Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Und was braucht man dafür? Jap, Energie. Und wo kriegt man die her? Aus der Nahrung.
Trotzdem vergessen viele das Essen oder lassen es absichtlich, sei es wegen des Makeups, weil keine Zeit ist oder was auch immer. Aber auch das ist gar nicht so ungefährlich. Es besteht die Gefahr zu unterzuckern.
Woran erkennst du das?
Die Person bekommt Heißhunger, evtl. wirkt das Wesen verändert („hangry“), ihr wird schwindelig, übel, schwummrig – das ganze Programm.
Und da hilft dann nur eins: Zucker. Cola, Banane, Müsliriegel, was auch immer du da hast. Achtung, der Effekt von Zucker wirkt schnell, fällt aber auch wieder sehr schnell ab. Sobald Du die Person etwas aufgepäppelt hast, muss etwas Ordentliches auf den Tisch, um wirklich wieder Energie zu tanken. Unterzucker ist nicht zu unterschätzen, man kann relativ schnell das Bewusstsein verlieren.
Es bietet sich also an immer eine Notfallration an Zucker einzupacken. Müsliriegel, Traubenzucker, Bananen, tob Dich aus.
@fraeulein.rosen.rot hat das übrigens auf die Spitze getrieben! Sie hat passend zu ihren Cosplays nicht nur für sich, sondern auch für eine ganze Gruppe Kekse gebacken.
Es ist nicht immer so einfach
Das alles kam dir bestimmt furchtbar banal vor, aber wie ich bereits gesagt hatte: Erste Hilfe ist kinderleicht, du brauchst nur deinen Verstand. Das ist aber nicht immer so. In den vorigen Abschnitten, bin ich davon ausgegangen, dass die betroffene Person noch bei Bewusstsein ist. Wieso? Auf Cons oder im Cosplay ist man selten so lange allein unterwegs, dass vorher niemand bemerkt, dass es einem nicht gut geht. Allerdings kann jeder dieser Notfälle in eine Bewusstlosigkeit übergehen.
Wie man in solchen Fällen reagiert, würde den Rahmen dieses Blogeintrages sprengen. Dazu gehört nämlich eine ordentliche Kontrolle der Atmung. Bei vorhandener Atmung legt man die Person in die Stabile Seitenlage. Ist keine Atmung da muss wiederbelebt werden. Das sind zwei der wenigen Erste-Hilfe-Maßnahmen für die es mehr als nur den Verstand braucht. An dieser Stelle wäre es vielleicht eine Idee mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen.
Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja dann 😉 Übrigens, sollten Fragen aufkommen, auch zu anderen Notfällen (auch bei Kindernotfällen) – schreib mich gerne jederzeit auf Instagram an!
Bis dahin wünsche ich Dir eine schöne Zeit und dass Du niemals in die Verlegenheit kommst, jemanden retten zu müssen. Bleib gesund!
Großes Danke an SajaLyn, die mir ihre Bühne für dieses Thema geliehen hat und an wee_hammer, reflektierte_wahrheit und fraeulein.rosen.rot für die Bilder!
PS.: Auf Instagram kursierte eine Zeit lang die Challenge zu jeder Jahreseit ein passendes Cosplay zu finden. Ich challenge Dich das auch zu machen – und zwar von Versionen, die so zum Wetter passen, dass du nicht verkühlst oder überhitzt! Ich mache natürlich gleich mit.
Natürlich ist es immer schöner, Stoffe im lokalen Ladengeschäft oder auf einem Stoffmarkt einzukaufen. Du kannst den Stoff berühren, siehst wie er fällt und vor allem welche Farbe er tatsächlich hat. Manchmal hat der hiesige Stoffladen nicht das was man benötigt. Oder es geht dir so wie mir früher und es existiert gar kein Stoffladen vor Ort.
Auch bei Online-Shops musst du deinen Stoff nicht etwa, wie die Katze im Sack kaufen. Viele Shops bieten dir an, Stoffmuster gegen einkleines Entgelt zu zusenden, damit du ein Stückchen des gewünschten Fabrikats in den Händen halten und betrachten kannst. Einige Online-Läden bieten sogar den Versand von kostenlosen Stoffmustern an.
Ich nutze diesen Service sehr gerne und bestelle mir meist mehrere Stoffmuster von unterschiedlichen Anbietern parallel. Sobald alle Stoffmuster eingetroffen sind, kann ich dann also direkt entscheiden und das gewünschte Material für mein Cosplay bestellen. So verliere ich wenig Zeit und kann sofort alle Stoffmuster miteinander vergleichen. Solltest du kein Formular zur Bestellung von Stoffmustern entdecken können, dann schreib einfach eine Mail und frag nach, ob du vorab Stoffmuster bestellen kannst.
Weitere Tipps
Manchmal wirst du auch auf Amazon, ebay oder etsy fündig! Den Haupt-Stoff für mein Aschenbrödel Cosplay habe ich tatsächlich auf etsy gefunden. Glücklicher hätte ich damit nicht sein können.
Aschenbrödel Cosplay mit Stoff von etsy
Kannst du keinen passenden Stoff für dein Projekt finden, dann habe ich noch einen kleinen Geheimtipp für dich:
Für mein Columbia Cosplay war ich auf der Suche nach einem bunten Pailletten-Stoff, mit dem ich dann meine schwarze Corsage beziehen konnte. Leider, konnte ich weder online noch offline einen passenden Stoff finden. Kurzerhand habe ich dann einfach nach einem passenden Kleidungsstück gesucht, fündig wurde ich online bei H&M und Kleiderkreisel. Ich bestellte mir also einen großen bunten Paillettenrock, welchen ich zuhause auseinander nahm, um den Stoff neu zu verwenden.
Columbia Cosplay mit wiederverwerteten Paillettenstoff
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Nähprojekt! ♥