Gefahrlos kreativ – Cosplay Crafting & Sicherheit

Kleben mit Contact Cement, Resin gießen, Schleifen, Sprühlacke, Airbrush, Löten, Kunstharz-3D-Drucker und und und. Beim Cosplay Crafting gibt es viele Materialien und Techniken, mit denen du Beeindruckendes erschaffen kannst, die aber auch ernsthaft deine Gesundheit gefährden können, wenn du dich nicht richtig schützt. 

Aber woher weißt du, ob du ein gefährliches Material vor dir hast? Welche Handschuhe sind geeignet? Wann brauchst du eine Atemschutzmaske und welche? Um all das geht es in diesem Beitrag. 

Dieser Gastbeitrag wurde von Hlawatis geschrieben. Du kennst Hlawatis noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: YouTube & Instagram


Disclaimer 

Dieser Beitrag wurde von einer Cosplayerin geschrieben, die sich schon seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema Sicherheit beim Crafting beschäftig. Ich bin jedoch keine ausgebildete Medizinerin oder Chemikerin und trotz gründlicher Recherche können hier Fehler enthalten sein. 

Deine Gesundheit ist immer deine eigene Verantwortung. Nimm diese Infos als Überblick und Ausgangspunkt, aber mach bitte immer zusätzlich noch deine eigene Recherche bevor du neue Produkte und Craftingtechniken ausprobierst. 


Warum musst du dich schützen? 

Wir reden hier von sogenannten Gefahrstoffen. Das sind „Stoffe und Stoffgemische, 

  • die die Gesundheit und/oder die körperliche Funktionsfähigkeit des Menschen beeinträchtigen können,
  • zu körperlichen Schäden des Menschen führen können, und/oder die Umwelt schädigen können.“ (1) 

Hier ein paar Beispiele für Gefahrstoffe, die dir beim Cosplay Crafting begegnen können: Lösemittel in Klebern, Schleifstaub, Gase in Sprühflaschen, Dämpfe von heißem Plastik. 

Beispiele für Produkte bzw. Werkzeuge, mit denen du dich Gefahrstoffen aussetzt.

Gefahrstoffe können dir kurz- oder langfristig schaden. Beispielsweise kannst du einen juckenden Ausschlag bekommen von Kleber oder Epoxidharz auf der Haut. Lösemittel, die in vielen Klebstoffen enthalten sind, können plötzlichen Schwindel verursachen. Wiederholtes Einatmen von Lösemitteln kann aber auch lebenslang bleibende Schäden an deinem Gehirn oder anderen Organen verursachen (5). 

Damit will ich dir keine Angst machen, sondern dir soll klar werden, dass die Gefahren nicht zu unterschätzen sind und wie wichtig es ist, sich richtig zu schützen. 

Wie kannst du dich schützen? 

Es gibt drei Wege, auf denen Gefahrstoffe in deinen Körper gelangen können: Durch Verschlucken, Einatmen oder durch Aufnahme über die Haut. Entsprechend gibt es auch drei Arten, auf die du dich schützen solltest:

  • Grundsätzlich solltest du während des Craftings weder essen noch trinken, damit keine Gefahrstoffe in deinen Mund gelangen. Wasch dir vor dem nächsten Essen oder Trinken also gründlich die Hände. 

  • Aufnahme über die Haut verhinderst du indem du geeignete Schutzhandschuhe, bzw. falls nötig Schutzkleidung / lange Kleidung, trägst. Auch die Schleimhäute deiner Augen solltest du ggf. mit einer geeigneten Schutzbrille abschirmen. 

  • Gegen das Einatmen von Gefahrstoffen schützt du dich, indem du an einem gut belüfteten Ort arbeitest. Das kann direkt am offenen Fenster sein oder noch besser: draußen. In bestimmten Fällen brauchst du zusätzlich eine Atemschutzmaske. 

  • Auch wenn dadurch keine Gefahrstoffe in deinen Körper gelangen – solltest du einen Gehörschutz tragen, wenn du mit lauten Maschinen arbeitest. 
Persönliche Schutzausrüstung beim Cosplay Crafting

Woran erkennst du, ob dein Material ein Gefahrstoff ist? 

Es gibt eine Kennzeichnungspflicht für Gefahrstoffe. Produkte, die Gefahrstoffe enthalten erkennst du an den sogenannten Gefahrenpiktogrammen – die roten Quadrate mit den Symbolen. 

Du musst nicht auswendig wissen, was die einzelnen Piktogramme bedeuten. Aber du solltest dir merken: Ein Gefahrenpiktogramm (oder mehrere) auf der Packung heißt: Achtung, irgendetwas hieran ist gefährlich. Und du musst etwas tun bzw. beachten, um dich zu schützen. Was genau es zu beachten gibt steht auch auf der Packung. Ja, du solltest diesen Text auf der Packung lesen und zwar komplett. Der ist nicht zum Spaß da. 

Beispiele für Gefahrenpiktogramme 

Sicherheitsdatenblatt 

Für jedes Produkt, das ein chemisches Gemisch ist, muss der Hersteller ein Sicherheitsdatenblatt veröffentlichen. Das ist ein Dokument, in dem alle nötigen Infos für den sicheren Umgang mit dem Produkt aufgelistet sind. Du findest es online als PDF, wenn du nach deinem Produktnamen + Sicherheitsdatenblatt suchst.

Viele Onlineshops haben es auch direkt beim jeweiligen Produkt verlinkt. Nicht erschrecken, Sicherheitsdatenblätter beginnen mit ganz vielen Zahlen. Relevant für uns Cosplayer:innen sind:

  • Abschnitt 4 (Erste-Hilfe-Maßnahmen)
  • Abschnitt 7 (Handhabung und Lagerung)
  • Abschnitt 8 (Persönliche Schutzausrüstung)

Ich empfehle dir, wenn du dir einen neuen Kleber, neue Sprühfarbe, etc. kaufst, vor der Benutzung diese drei Abschnitte im Sicherheitsdatenblatt zumindest einmal zu überfliegen – gesamt etwa eine Seite Text.

Die richtigen Handschuhe 

Einweghandschuhe aus dem Supermarkt oder Drogeriemarkt sind keine Chemikalienschutzhandschuhe. Bestimmt sind sie beim Crafting besser als gar keine Handschuhe zu tragen, aber manche Lösungsmittel durchdringen diese. 

Haushaltshandschuhe vs. Chemikalienschutzhandschuhe

Chemikalienschutzhandschuhe erkennst du an der EN-Nummer: „EN 374“ bzw. „EN ISO 374-1:2016“. Das bedeutet, dass die Handschuhe einer bestimmten europäischen Norm entsprechen. Mit dem Handschuhmaterial wurden Tests durchgeführt und es lässt bestimmte Chemikalien eine bestimmte Zeit lang nicht durch (6). 

Such online nach „Nitrilhandschuhe EN 374“, da wirst du schnell fündig. 
Chemikalienschutzhandschuhe brauchst du z. B. für: 

  • Kraftkleber (aka Contact Cement), Sekundenkleber, Textilkleber 
  • Epoxidharz (aka Resin) 
  • Sprühlacke, Sprühfarben und Sprühgrundierungen (Plasti Dip, …) 
  • Kwik Seal 
  • Apoxie Sculpt 
Bei Chemikalienschutzhandschuhen findest du auf der Packung immer die Kennzeichnung „EN ISO 374-1:2016“ und weitere Angaben, gegen welche Chemikalien sie wie gut schützen. 

Die richtige Atemschutzmaske 

Grundsätzlich solltest du Materialien, die Gase oder Dämpfe abgeben, nur an einem gut belüfteten Ort benutzen; zum Beispiel direkt am offenen Fenster oder noch besser im Freien. Sprühlacke, Sprühfarben und ähnliches solltest du ausschließlich draußen benutzen, denn du willst keine Wolke mit Farbpartikeln in deiner Wohnung… 

Manche Produkte erfordern zusätzlich eine Atemschutzmaske und hier ist es sehr wichtig, dass du die richtigen Filter verwendest! 

Der geeignete Filter

Partikelfilter schützen dich vor Partikeln, aber nicht vor Gasen. Partikel sind kleine Teilchen in der Luft, wie z. B. Schleifstaub oder winzige Farbtröpfchen aus der Airbrush. Zum Beispiel für:

  • Schleifen 
  • Airbrush 

Gasfilter schützen dich vor Gasen und Dämpfen, aber nicht vor Partikeln. Diese brauchst du z.B. für: 

  • viele Lösungsmittelhaltige Kleber (u. a. Kraftkleber/ Contact Cement) 
  • Epoxidharz (aka Resin) 
  • PVC-Rohre mit Hitze verformen (auch für Sintra – das ist auch PVC) 
  • Löten 
  • Muster in EVA Foam brennen mit dem Lötkolben 

Kombinationsfilter beinhalten einen Gas- und einen Partikelfilter und schützen dich vor beiden Arten von Gefahrstoffen, wie etwa:

  • Produkte in Sprühdosen (Sprühgrundierungen, Sprühlacke, …) 

Woher weißt du, welche Filter du brauchst? 

Als wäre es noch nicht kompliziert genug, gibt es bei den Gasfiltern und Kombinationsfiltern noch Unterschiede. Es gibt bestimmte Filter für bestimmte Gase und die werden mit Zahlen- und Buchstabenkombinationen bezeichnet wie zum Beispiel ABEKP oder A2P3 (4). 

Beispiel: Meine Filter sind Kombinationsfilter vom Typ A2B2E1K1P3. Das steht ganz klein drauf. Größer gedruckt ist die abgekürzte Bezeichnung ABEK-P3. 

Das heißt du musst dir immer zuerst überlegen, welche Produkte du verwenden willst und dann recherchieren, welche Filter du kaufen musst. Aber wie findest du das raus? 

Ob du eine Atemschutzmaske brauchst und mit welchen Filtern steht im Sicherheitsdatenblatt deines Produkts unter Abschnitt 8 (Persönliche Schutzausrüstung). Ich weiß nicht warum, aber auf der Verpackung meiner Kleber, Lacke etc. habe ich bisher noch nie Angaben zu den Filtern gefunden. Der Blick ins Sicherheitsdatenblatt lohnt sich. 

Beachte außerdem, dass die Filter regelmäßig ersetzt werden müssen. Zum einen haben sie ein Ablaufdatum, bis zu dem der Hersteller die volle Funktionsfähigkeit garantiert. Zum anderen verbrauchen sie sich. Wenn der Atemwiderstand stärker wird oder wenn du die Lösemittel trotz korrekt sitzender Maske riechen kannst, sind die Filter „voll“ und du brauchst neue. 

Weitere Infos 

Unten findest du noch meine Quellen bzw. Artikel, die ich zum Weiterlesen empfehlen kann. Dieser Blogbeitrag soll dir einen Überblick über das Thema „Cosplay Crafting und Sicherheit“ geben. Wie gesagt: Du bist für deine Gesundheit verantwortlich. Mache zusätzlich deine eigene gründliche Recherche. 

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Craften und vor allem – crafte sicher! 

Quellen

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Just Cosplay” findest du hier: 
category/just-cosplay/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Zu teuer, zu schlecht, zu dreist – Struggles beim Cosplay Verkauf

Nachdem ich dir in diesem Blogeintrag ein paar Grundlagen zum Cosplay Verkauf mitgeteilt habe, möchte ich dir nun von einigen Problemfällen erzählen. Meine Erfahrungen sollen zum einen zeigen, was dich beim Verkauf alles erwarten kann. Aber auch, was sich als Käufer einfach nicht gehört.

Ergänze meinen Beitrag gerne mit deinen Geschichten und Erfahrungen unten in der Kommentarsektion! Ich bin mir sicher, dass du damit einigen anderen Cosplayern helfen wirst.

Du hast eine Meise, das ist viel zu teuer!

Dann fangen wir doch direkt mit meiner neuesten Erfahrung an! Beim Cosplay Verkauf ist es mir enorm wichtig einen fairen und angemessenen Preis festzulegen. Das gilt sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Natürlich möchte ich meine Cosplays weder zu teuer oder zu günstig verkaufen.
Meinen Verkauf starte ich also immer mit einem Preis, den ich für absolut angemessen und vertretbar halte. Konnte ich das Cosplay über einen sehr langen Zeitraum nicht verkaufen, dann bin ich durchaus bereit meine Schmerzgrenze zu überschreiten und das Kostüm auch viel günstiger zu verkaufen. Vorausgesetzt, ich will das Cosplay um jeden Preis los werden.

Ich hatte also beschlossen mein über die Jahre hinweg verfeinertes Harley Quinn Cosplay zu verkaufen. Den Preis habe ich mir gut überlegt und sogar mit anderen Angeboten verglichen. Kurz nach dem Einstellen des Verkaufsangebots, bekam ich die ersten Nachrichten. Tja, leider nicht zu meiner Freude.
Ohne jegliche Kaufabsicht kamen Nachrichten wie: „Du bist doch völlig gestört, der Preis ist Wucher!“ – „Du hast eine Meise, das ist viel zu teuer, das kauft dir nie jemand ab.“ – „Hahaha, viel Glück beim Verkauf!“ – „Ist das Cosplay nicht viel zu teuer?!“

Cosplayer als Sally (The Nightmare Before Christmas)

Ich denke, du kannst dir die Tonalität vorstellen. Für so ein Verhalten habe ich tatsächlich nicht viel Worte. Es ist einfach unverschämt und absolut unangebracht.
Was ich getan habe? Das einzig Richtige: ich hab diese Nachrichten gelöscht und zum Teil Nutzer blockiert. Und das solltest du auch tun, sobald dich Personen beleidigen.

Natürlich kann man immer über den Preis sprechen. Es gibt auch Personen, die der Meinung sind, dass sie dich über den richtigen Preis (zu Recht oder zu Unrecht) belehren müssen. Beleidigen lassen musst du dich aber auf keinen Fall und niemals!
Außerdem: kauft keiner dein Cosplay für den angegebenen Preis, dann wirst du früher oder später zwangsläufig den Preis anpassen müssen. Ganz ohne blöde Kommentare oder Beleidigungen.

Aus der Sicht des Käufers:

Bist du also der Meinung, dass jemand ein Cosplay zu teuer verkauft und du es gerne kaufen möchtest, dann frage ihn privat, ob er es dir auch günstiger verkaufen würde. Am besten lieferst du dann gleich einen Preisvorschlag. Du solltest allerdings keinen zu großen Preisnachlass erwarten.
Stelle aber niemals öffentlich den Preis des Verkäufers infrage. Das ist einfach unhöflich.

Kannst du das auch reservieren?

Wer kennt es nicht: Die ersten Anfragen bezüglich deines Cosplays treffen ein, man bespricht die Details und nun müsste der Käufer nur noch zahlen. Auf einmal heißt es: Ich kann erst nächsten Monat bezahlen. Kannst du es solange für mich reservieren?

Am Anfang als ich noch wenig Erfahrung und viel Geduld hatte, habe ich regelmäßig Cosplays reserviert. Mittlerweile krieg ich bei diesem Satz fast schon das Kotzen. Du willst gar nicht wissen, wie oft ich reserviert habe und wie oft diejenige Person sich nicht mehr gemeldet hat. Es war fast immer das Gleiche: man wartet Tage / Wochen darauf, dass sich die andere Person meldet und erst nach mehrmaligen Nachfragen, erfährt man, dass die Person gar kein Interesse mehr hat.

Cosplayer als Sally (The Nightmare Before Christmas)

Seither herrscht bei mir der Grundsatz: ich reserviere nicht!
Denn in der Zwischenzeit melden sich oft Interessenten, die tatsächlich sofort kaufen würden. Selbst wenn nicht, dann ist man wenigstens nicht an ein Versprechen gebunden, das in 90% der Fälle eh gebrochen wird.

Aus der Sicht des Käufers:

Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht warum man nicht von Anfang an mit offenen Karten spielt. Schließlich geht niemand in ein Geschäft, steht mit der Ware an der Kasse und erklärt dann der Verkäuferin, dass sie das bitte einen Monat lang zurücklegen soll, weil man aktuell kein Geld hat.
Hegst du also eine ernst gemeinte Kaufabsicht, aber hast aktuell das Geld nicht, dann solltest genau das von Anfang an dem Verkäufer mitteilen.
Vielleicht hast du Glück und der Verkäufer reserviert es dir so lange? Oder du tätigst eine Anzahlung, damit der Verkäufer sicher weiß, dass du nach der Reservierung kaufen wirst.

Rückmeldungen? Ohne mich

Etwas, das mir bei fast jeder Verkaufsrunde passiert ist, ist, dass sich die Interessenten einfach nicht mehr melden. Mittlerweile habe ich mich schon so sehr daran gewöhnt, dass ich mich gar nicht mehr darüber ärgere. Der harmloseste Fall ist, dass nach der Übersendung von Infos einfach keine Rückmeldung mehr kommt. Das passiert ständig und damit halte ich mich schon lange nicht mehr auf. Sollte sich jemand nicht mehr melden, dann frage ich in den seltensten Fällen nochmal nach. Ich betrachte die Angelegenheit damit als erledigt.

Aus der Sicht des Käufers

Es ist immer schöner, wenn du dich kurz noch einmal meldest. Auch wenn du dich nur für die Infos bedankst und mitteilst, dass du dir über den Kauf noch nicht sicher bist.

Cosplayer als Sally (The Nightmare Before Christmas)

Kauf ohne Bezahlung

Meldet sich der Käufer nicht mehr, nachdem man bereits die Bankdaten übermittelt hat, ist das schon ziemlich fies.
Alles wurde geklärt, Infos ausgetauscht und eigentlich fehlt nur noch die Bezahlung. Was machst du dann?

Ich bitte meine Käufer grundsätzlich immer darum zeitnah zu überweisen. Ist nach 3 Tagen kein Zahlungseingang erfolgt, frage ich nett nach, ob die Überweisung schon getätigt wurde oder bis wann ich damit rechnen kann. Oft klärt sich dann einiges. Aber ich hatte schon den Fall, dass ich hingehalten wurde oder keine Antwort mehr erhalten hab.
Nach einer Woche setze ich dem Käufer dann eine faire Frist. Ist bis zu dem von mir festgelegten Datum keine Zahlung erfolgt, verkaufe ich das Cosplay an jemand anderen.

Aus der Sicht des Käufers:

Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du das Cosplay auch wirklich kaufen kannst und willst. Fällt dir das erst nach der Zusage und dem Austausch von Daten auf, ist das richtig mies. Sei dir sicher, dass du das Cosplay kaufen willst und auch zahlen kannst!
Solltest du dir sicher sein, aber nicht sofort zahlen können, dann sprich das sofort an. Niemand ist böse, solltest du erst zwei oder drei Tage später zahlen können. Aber um Missverständnisse zu vermeiden, solltest du das dem Verkäufer gleich mitteilen.
Kannst du aber erst eine Woche oder viel später zahlen, dann ist es umso wichtiger, dass du das offen kommunizierst.

Vorgetäuschte Bezahlung

Tatsächlich wäre ich einmal fast Opfer eines Betrugs geworden. Jemand wollte mir Perücken abkaufen und alles schien zunächst normal. Als ich aber nach einer Woche keine Zahlung erhalten hatte, habe ich dem Käufer natürlich eine Frist gesetzt. Plötzlich wurde mir sofort ein Screenshot einer Online-Überweisung gezeigt, als Beweis, dass die Bezahlung in diesem Moment getätigt wurde.
Der Screenshot kam mir schon etwas seltsam vor. Bis aber auf dem Konto ein Zahlungseingang erfolgt, kann es bei Inlandsüberweisungen durchaus bis zu 3 Tagen dauern. Also habe ich beschlossen erst einmal abzuwarten.

Cosplayer als Sally (The Nightmare Before Christmas)

Spoiler: Die Zahlung habe ich nie erhalten. Der Käufer wollte mir mit einem gefälschten Überweisungsbeleg eine Zahlung vortäuschen. Er hatte gehofft, dass ich zwischenzeitlich die Ware bereits versende. Hätte ich das getan, wäre ich am Ende ohne Geld und ohne Perücken da gestanden.
Versende also die verkaufte Ware nie, solange du das Geld nicht sicher auf deinem Bank oder PayPal Konto hast!

Versendest du erst und forderst dann die Zahlung ein, kannst du schneller zum Opfer eines Betrugs werden als du damit rechnest. Screenshots und abfotografierte Überweisungsbelege sind nicht immer ein glaubhafter Beleg für eine Zahlung.

Aus der Sicht des Käufers:

Sei kein Betrüger! Der Verkäufer hat deine Anschrift und wird dich bei der Polizei anzeigen.

Das Paket kam nie an

Leider kann es durchaus vorkommen, dass die Post dein Paket verliert oder nicht zustellen kann. Im besten Fall bekommst du es zurück und musst es erneut an den Käufer senden. Wenn du Pech hast, ist das Paket aber tatsächlich verloren und du hast es weder eine Versicherung noch einen Nachweis, wo es denn zuletzt war.
Oder du wirst Opfer eines Betrugs und der Käufer behauptet, dass das Paket nie bei ihm ankam. Ohne Sendungsnummer hast du keine Möglichkeit die Behauptung zu überprüfen.

Du kannst dich zumindest teilweise für diese Fälle absichern, indem du deine Cosplays oder Perücken mit Sendungsnachweis versendest. Dann können du und der Käufer den Status des Pakets abrufen.

Aus der Sicht des Käufers:

Natürlich kannst du auch als Käufer jederzeit um versicherten Versand bitten. Die Kosten trägst sowieso du. So bist du im Gegenzug ebenfalls gegen Betrug geschützt!

Cosplayer als Sally (The Nightmare Before Christmas)

Abschlussworte

Ich denke, du hast jetzt ein gutes Gefühl dafür bekommen, was beim Verkauf von gebrauchten Cosplays schief gehen kann. Wie in jeder Lebenslage ist man immer einem gewissen Risiko ausgesetzt. Mit diesen Erfahrungen hast du zumindest ein paar Werkzeuge an die Hand bekommen, um bestimmte Gefahrenquellen zu eliminieren. Ich wünsch dir viel Erfolg beim Cosplay Verkauf!

Du hast noch andere Erfahrungen gemacht, auf die ich nicht eingegangen bin? Dann Kommentiere diesen Beitrag und berichte mir davon!

Diese Beiträge sind sicher für dich interessant:
All About Cosplay – 016 Cosplays (gebraucht) verkaufen
Worauf du beim Verkauf deiner Cosplays achten solltest!
Cosplays online kaufen – Tipps & Tricks
All About Cosplay – 013 Cosplays online kaufen
All About Cosplay – 001 Das erste Cosplay

Weitere Beiträge aus der Kategorie “About: Cosplays kaufen” findest du hier: category/about-cosplays-kaufen/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop