Erstmal ein freundliches Hallo an alle, die sich gerade hier bei meinem Beitrag zu Styrodurbearbeitung bzw. Propbau hergefunden haben! Mein Name ist Marco und im Internet bin ich unter dem Namen “Eranos Cosplay” zu finden.
Dieser Gastbeitrag wurde von Marco geschrieben. Du kennst Marco noch nicht? Dann schau unbedingt mal bei ihm vorbei: Eranos Cosplay
Seit 2016 bin ich im Bereich Cosplay aktiv und von Beginn an dem Werkstoff Styrodur verfallen! In den letzten Jahren habe ich Workshops und Craftings auf Messen wie zum Beispiel der Mexx, Dedeco oder der Jenaco darüber abgehalten und schon viele für den vielseitigen Werkstoff faszinieren können.
Was ist Styrodur und was kann ich denn damit anfangen?
Unter Styrodur versteht man Hartschaumplatten, genutzt als Dämmmaterial beim Hausbau, welche man für so ziemlich alle Props verwenden kann, die man sich vorzustellen vermag. Von einfachen Bögen und Schwertern angefangen, über Hufe oder sogar Sturmgewehre! Die einzige Grenze ist die eigene Fantasie.
Zunächst mal sei gesagt dass die Bezeichnung Styrodur ein Markenname ist. Bei der Beschaffung solltest du also nach XPS Platten suchen, am Besten eignet sich dafür ein Baumarkt in der Nähe. Mit durchschnittlich 7-8€ für eine 125cmx60cm Platte (Preis weicht je nach Dicke ab) bist du damit auch auch bei einem sehr günstigen Werkstoff gelandet.
Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass die Platten einzeln und nicht im Paket, käuflich sind. Auch spielt die Farbe eine sehr wichtige Rolle! Die gelben Platten haben die beste Beschaffenheit für unser Vorhaben. Weiß ist auch noch gut, vom Fliederfarbenem und Grünem sollte allerdings Abstand genommen werden!
Aber WIE kann ich denn damit etwas anfangen?
Styrodur lässt sich sehr leicht bearbeiten und an Werkzeugen wirst du dich auch nicht in Unkosten stürzen müssen. Hauptutensilien sind ein Stift, ein Metallsägeblatt, ein Cuttermesser und Schleifpapier. Da es ein sehr leichtes und weiches Material ist, aber nicht nachgiebig wie Schaumstoff (Eva), ist die Bearbeitung mit dem Cuttermesser und das Schleifen eine sehr angenehme Arbeit.
Beginnen wir mal mit den Steps zum Erschaffen eines Props:
Als erstes zeichnest du den gewünschten Umriss deines Werkstücks auf deine Platte. Wenn du eine künstlerische Veranlagung hast kannst du das gern freihändig machen. Da ich nicht zu diesem ausgelesen Kreis gehöre, habe ich mir eine Vorlage ausgedruckt und sie entsprechend ausgeschnitten. Achte darauf, dass du dein Prop nicht in der Mitte der Platte zeichnest um nicht zu viel Restplatte zu verschwenden und möglicherweise weniger heraussägen zu müssen.
Gesagt getan, jetzt wird diese Form ausgesägt. Nimm dazu das Sägeblatt – mit Panzertape kann man einen guten provisorischen Griff erstellen – und säge deine 2D Form heraus.
Tipp: Bewege die Klinge ausschließlich vertikal, also hoch und runter! Die Bewegung nach vorn geschieht von ganz allein. Sobald du nach vorn drücken würdest, verklemmst du und es wird unnötig schwer.
Nun kommen wir zum schönen Part. Zeichne alle Details Stück für Stück auf und schneide mit dem Cuttermesser entsprechende Vertiefungen ein. Nimm dir Schleifpapier und eine Feile zur Hand, falls du starke Vertiefungen einbringen musst.
Tipp: Wie man Rundungen mit einem simplen Trick erstellt kannst du bei meinem Tutorial sehen:
Zum Schluss nimmst du dein Schleifpapier zur Hand und überschleifst alles zu schönen Rundungen und glatten Flächen.
Wenn du Risse, Kerben oder Löcher aus Versehen ins Prop gemacht hast, ist das kein Problem! Besorge dir Spachtelmasse (findest du in Tuben im Baumarkt) und spachtel damit alles Ungewollte zu, lasse es trocknen und schleife im Anschluss überflüssiges weg.
Das wars! Dein Prop ist fertig!
Das Finish
Um es vor Wind, Wetter und Beschädigungen zu schützen und es richtig färben zu können, solltest du es noch coaten, also ummanteln. Als schnelle und günstige Variante kannst du es mit mehreren Schichten Holzleim einspinseln. Ansonsten eignet sich auch eine schnelle aber teurere alternative ‘Aubinol‘.
Soll es mehr aushalten können? Dann ist die beste Lösung, es mit Worbla zu coaten. Schau dir hierfür gerne den Beitrag von Monono Creative Arts an: Worbla Basics
Schlussendlich wirst du ein tolles Prop erhalten über das zu Recht stolz sein darfst! Lehn dich doch einfach mal zurück und genieße das Gefühl getaner Arbeit und die Freude es endlich komplett in den Händen halten zu können!
Nun, das war einiges an Lesestoff! Hoffentlich konnte ich etwas meiner Begeisterung auf dich übertragen. Wenn noch offene Fragen in deinem Kopf herumschwirren, dann zögere keine Sekunde dich bei mir zu melden. Als stark infizierte Person des Helfersyndroms bin ich jederzeit sehr gern bereit, dich mit all meinem begrenzten Wissen zu unterstützen.
Ab mit dir ans Styrodur und viel Spaß beim Craften deines ganz eigenen Props!
cof
Weitere Beiträge aus der Kategorie “Crafting” findest du hier:category/crafting/
Screen Accurate Pieces (kurz: SA)… Wir alle lieben sie und wollen sie! Wer kennt es nicht? Man sieht eine Serie oder einen Film, verliebt sich in einen Charakter und möchte ihn unbedingt cosplayen. Was also ist dafür besser geeignet als die originalen Marken-Teile?
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Doch wie finde ich eigentlich die in der Verfilmung genutzten Kleidungsstücke? Und wie kommt man da ran? Nun ja, da gibt es einige Möglichkeiten.
Dein Markenwissen ist gefragt
Zuerst solltest du wissen von welcher Marke dein auserwähltes Kleidungsstück ist. Hierfür können spezielle Seiten wie zum Beispiel wornontv.net, shopyourtv.com oder auch spotern.com behilflich sein. Auch auf spezifischen Instagram Accounts oder Facebook Gruppen, die sich diesem Thema widmen, kannst du fündig werden.
Wenn du die Marke deines gesuchten Kleidungsstück herausgefunden hast, kannst du dich nun auf die Suche danach begeben.
Ruby aus Sex Education (Netflix)Yelena aus Hawkeye (Marvel)
Auf der Suche
Die erste Anlaufstelle ist natürlich das Geschäft, bzw. Online-Shop dieser Marke sowie andere Shops, die diese Marke im Sortiment haben. Ist das Teil überall ausverkauft oder sogar ein Vintage Stück, musst du deine Suche vertiefen. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Um fündig zu werden, gehört manchmal auch etwas Glück dazu.
In diesem Fall kann ich vor allem Second-Hand Shops, Apps und lokale Second-Hand Läden empfehlen.
Gewisse Instagram Accounts begeben sich auf die Suche nach SA Items und verkaufen diese dann. Entweder verkaufen sie direkt über ihr Instagram Profil oder sie veröffentlichen einen Post, sobald bspw. etwas Neues auf ihrem Vinted Account zum Kauf bereit steht. Der klare Vorteil dabei besteht in der internationalenVerfügbarkeit. Somit steigt die Chance ein bestimmtes Kleidungsstück zu ergattern, welches in Deutschland eventuell nirgendwo mehr erhältlich ist.
Natürlich gibt es auch unzählige Facebook Gruppen beliebiger Fandoms in denen Merch und eben auch solche SA Pieces verkauft werden.
Weiter gedacht
Halte auch nach ähnlichen Marken Ausschau, wenn du dich auf Second-Hand-Apps wie bspw. Vinted auf die Suche begibst. Es ist zu empfehlen sämtliche Suchbegriffe einzugeben, die in irgendeiner Art und Weise das gesuchte Kleidungsstück beschreiben könnten. Die Verkäufer wissen oft nicht genau was für ein Piece sie da haben und wie sie es beschreiben sollen. 😉
Gebt nicht zu schnell auf! Es kann sich gegebenenfalls tatsächlich lohnen sich bis zur 60., 100. oder sogar 120. Seite vor zu kämpfen!
Wirst du nicht direkt fündig, schau dennoch immer mal wieder auf den verschiedenen Plattformen nach. Es werden täglich so viele neue Artikel hochgeladen oder Bestände wieder aufgefüllt.
Zu guter Letzt kannst du natürlich auch auf Dupes (Duplikate) oder sehr ähnliche Kleidungsstücke zurückgreifen. Diese kann man tatsächlich auch überall finden, oftmals sogar auf AliExpress wenn die Serie beliebt ist, so wie aktuell Netflix’s Wednesday.
Wednesday aus Wednesday (Netflix)Enid aus Wednesday (Netflix)Wednesday aus Wednesday (Netflix)
Hallo ihr Lieben, mein Name ist Regina aka Bittersweet_Cosing. Ich habe mir nachhaltiges Cosplay auf die Fahne geschrieben und möchte euch Möglichkeiten zeigen, die euer Hobby nicht nur umweltfreundlicher gestalten, sondern euch auch Zeit und Geld sparen können.
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In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Cosplay Kauf“.
Kaufe gebraucht – Spart Zeit, schont Umwelt und den Geldbeutel!
Second Hand Mode boomt. Mittlerweile ist dieser Boom auch in der Cosplay Szene angekommen. Also warum den Kostümen nicht ein zweites, drittes, viertes Leben einhauchen?
Bereits auf Instagram findet ihr viele Möglichkeiten, um günstig an gebrauchte Kostüme zu kommen. Der Account cos.sell, eine Art Verkaufsbörse für Cosplays, Perücken und Co, wurde beispielsweise inzwischen von knapp 10.000 Followern abonniert. Hier könnt ihr eure abgelegten Kostüme wieder in den Kreislauf zurückgeben oder günstig gebraucht einkaufen. Außerdem haben auch viele Cosplayer ein „Sale“ Story-Highlight auf ihren Profilen eingerichtet. Augen offenhalten und stöbern!
Glücksgriff via Instagram. Das komplette Albedo Cosplay hat mich 70 Euro gekostet.
Auch auf den Verkaufsplattformen wie Vinted, eBay und eBay Kleinanzeigen findet man immer mehr gebrauchte Kostüme.
Mein Tipp für den Kauf von Second Hand Cosplay ist, vorher eure Maße zu nehmen und diese mit denen der verkaufenden Person abzugleichen. So könnt ihr sichergehen, dass die Kleidungsstücke auch passen.
Teil (fast) jeder Convention – Bring & Buy!
Wer in Bezug auf Größen und Passform Bedenken hat, dem kann ich die sogenannten “Bring & Buys” ans Herz legen. Ein “Bring & Buy” gibt es auf fast jeder Convention. Falls du davon noch nichts gehört hast:
Das sind Flohmärkte bei denen Con-Besucher*innen gebrauchtes Merch, Cosplays, Wigs, Mangas, etc. abgeben und zum Verkauf anbieten können, ohne dabei selbst am Verkaufstisch stehen zu müssen. Am Ende der Con können sich die Verkäufer dann ihren Verkaufserlös abholen. Abzüglich einer kleinen Provision, die sich die Veranstaltung für diesen Service einbehält.
Cozy auch als Schlafanzug! Umaru-chans Cape konnte ich für 10 Euro auf dem Bring & Buy der JenaCo ergattern.
Vor der Pandemie wurden die angebotenen Cosplays häufig auf Kleiderstangen präsentiert. Das bietet dir die Möglichkeit den Stoff sowie die Qualität des Kostüms zu fühlen. Wenn man bei den Helfern nett nachfragt, kann man unter Umständen auch mal vorsichtig in das Kostüm reinschlüpfen, um es anzuprobieren.
Online-Käufe – Sei vorbereitet!
Auch beim regulären Kauf im Internet kannst du einige Dinge beachten, um sicher zu gehen, dass dein Kostüm passt und du lange Freude daran haben wirst. Denn ein Cosplay ungetragen wieder zum Händler zurückzuschicken, ist zum eine Belastung für die Umwelt und zum anderen für deinen Geldbeutel, die wir unbedingt umgehen wollen.
Deswegen hier eine kleine Checkliste:
Nimm vorher deine Maße!
Check die Größentabelle!
Verwechsle EU nicht mit Asia-Größen!
Lies dir die Kunden-Bewertungen durch!
Vergleiche Preise und Online-Shops miteinander!
Vor einer Bestellung frage ich oft in meinem Freundeskreis herum, ob jemand eine Perücke, Schuhe oder Sonstiges benötigt. Durch eine Sammelbestellung spart man unter Umständen Verpackungsmüll und Transport-CO2. Außerdem hilft mir die Verzögerung auch Inne zuhalten und unüberlegte Spontan-Käufe zu vermeiden.
Yokos Perücke habe ich auf der Animuc am MyCostumes Stand gekauft.
Viele Cosplay-Shops wie in etwa myCostumes haben oft Stände auf Conventions. Dort könnt ihr „lokal“ also vor Ort bequem benötigte Perücken, Kontaktlinsen oder sogar Cosplays einkaufen. Ganz ohne Versandkosten oder Transport-CO2.
Fazit
Das Schöne am Hobby Cosplay ist, dass man sich in immer neue Charaktere verwandeln kann. Deshalb freue ich mich, wenn eines meiner Kostüme ein neues Zuhause findet. Das stärkt für mich auch den Community-Gedanken, jedoch erfordert Nachhaltigkeit Planung und Aufwand.
Manchmal muss man warten, bis es das sehnlich gewünschte Kostüm Second Hand gibt und dann kann es auch schnell weg sein. Mir persönlich ist es das aber wert, denn mir liegt Nachhaltigkeit am Herzen. Vielleicht haben dich die Tipps von gebrauchten Kostümen überzeugen können.
Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß beim Stöbern, Shoppen und Verkaufen!
Falls dir noch mehr Tipps einfallen, schreib sie in die Kommentare. Zusammen gestalten wir Cosplay „grüner“. For the Planet!
Sowohl im realen Leben als auch im Cosplay kommt man am Thema Einkauf nicht vorbei. Gerne möchte ich dir als Einkäuferin ein paar Tipps zu diesem Thema mitgeben, denn seien wir ehrlich, als Cosplayer haben wir meist ein kleines Budget.
Dieser Gastbeitrag wurde von Robin geschrieben. Du kennst Robin noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: m2.cosplay
Grundsätzlich gilt, wer Zeit hat, spart meist Geld und Nerven.
Man kann Sales abwarten, den günstigeren Versand wählen, muss keine Ersatzprodukte in letzter Minute bestellen und mit der Nase am Fenster kleben, um zu sehen ob der Paketbote nun das ersehnte Paket ausliefert oder doch wieder vorbeifährt.
Vergleiche und beobachte vor allem die Preise inkl. Lieferkosten. Preise werden bei Sales gerne angehoben, damit der Rabatt größer aussieht als er ist.
Abonniere den Newsletter und folge dem Social Media Kanal des Shops, um Rabattaktionen und Sales nicht zu verpassen.
Lese Reviews und frage Freunde nach ihren Erfahrungen.
Schau dir Produktbilder sorgfältig an und lese dir die Artikelbeschreibung genau durch. Frage nach wenn etwas unklar ist oder du noch mehr Bilder von dem Produkt benötigst.
Frage bei großen Shops mögliche Mengenrabatte an. Achtung: Kleinere Shops haben eine geringere Gewinnspanne und dadurch meist weniger Möglichkeiten.
Es ist okay bei Commissions zu fragen wie der Preis zustande kommt.
Klingt langweilig, aber lese die ABG, um die Zahlungs- und Lieferkonditionen des Shops zu kennen.
Bestellst du bei gewissen Shops immer wieder, schau ob es Loyalityprogramme gibt mit denen du ein paar € sparen kannst. Arda Wigs oder Wig is Fashion haben beispielsweise welche.
Gruppenbestellungen sind oft billiger, da man sich Transportkosten und Zollkosten teilen kann.
Kaufe vor Ort, um dir Versandkosten und Zeit zu sparen. Indem du lokale Shops unterstützt, hilfst du dabei ihren Bestand zu sichern.
Sei realistisch, erwarte kein High Quality Produkt bei sehr billigem Preis, denn irgendwo müssen die Hersteller ja sparen, um den Artikel für diesen Preis anbieten zu können.
Achtung bei gefälschten Markenprodukten, insbesondere bei Make-Up. Diese können teilweise sogar gesundheitsschädlich sein. Spare nicht am falschen Ende!
Bei Sales gibt es meist einen limitierten Lagerbestand. Wenn du also einen Artikel unbedingt willst, warte nicht zu lange.
Falls du die Lieferfirma aussuchen kannst, nutze die, welche in deiner Region und für dich am Besten funktioniert.
Ist die Auftragsbestätigung nach Bestellaufgabe angekommen? Prüfe nach ob alles stimmt, noch ist es einfach etwas anzupassen.
Prüfe ob deine Bestellung verschickt wurde und behalte die Trackingnummer im Auge. Seit der Pandemie kämpfen alle mit längeren Fertigungs- und Lieferzeiten.
Gewisse Shops, z.B. auf Aliexpress, haben eine Käufergarantie, die beim Überschreiten der Frist abläuft. Melde Probleme also rechtzeitig, um vom Käuferschutz zu profitieren.
Hebe die Mails mit den Rechnungen für den Zoll auf.
Kontrolliere die Wareso rasch wie möglich. Sind alle Artikel, die du bestellt hast, da? Ist alles in einwandfreiem Zustand? Passt es dir? Stimmen die Artikel mit den Produktfotos und Beschreibungen auf der Website überein?
Melde Schäden und fehlende Ware sofort: Sachlich, detailliert und mit Fotos / Videos.
Auch wenn es teilweise schwierig ist, bleib stets ruhig und höflich – Verkäufer nehmen dich auf diese Weise ernst und kommen dir eher entgegen, als wenn du wütende und unsachliche Mails schreibst.
Biete bei Problemen gern selbst einen realistischen Lösungsvorschlag an. Das spart Zeit und der Kundenservice kann auf deine Wünsche eingehen.
Schreibe eine ehrliche Review und bewerte das Produkt. Dies hilft dem Shop und potenziellen Käufern. Auch wenn was schief gelaufen ist: Bleibe sachlich, sonst kann es sein, dass der Verkäufer deine Review löscht.
Probleme mit der Bestellung
Aber was passiert nun, wenn meine Bestellung nicht okay ist? Gute Frage. Hier werden dir meist drei Optionen angeboten: Retoure, Ersatz oder Geld zurück.
Oft lohnt es sich zu verhandeln, denn der Shop möchte prinzipiell das Optimum für sich selbst rausholen. Bleibe stets höflich, sachlich und bringe einen konkreten Gegenvorschlag, wenn du mit der vorgeschlagenen Lösung nicht einverstanden bist.
Retoure
Das Produkt ist zwar einwandfrei, aber für dich absolut unbrauchbar (falsche Größe, falscher Artikel, zur Auswahl bestellt, etc. ) und du möchtest es zurückgeben.
Sobald die Ware beim Shop angekommen ist und es geprüft wurde, bekommst du dein Geld zurück. Überprüfe ob du dein Geld zurückbekommen hast, dies kann meist ein wenig dauern. Dran bleiben ist hier die Devise!
Bitte beachte, dass du den Rückversand meistens selbst bezahlen musst. Besonders bei internationalen Cosplay-Shops gibt es keinen kostenlosen Rückversand. Beispielsweise Ware nach China zurückzusenden ist aufwendig und teuer. Hier solltest du gut abschätzen, ob sich der Aufwand lohnt oder ob du das Produkt nicht lieber behältst oder selbst weiterverkaufst.
Ersatzlieferung
Du magst zwar das Produkt, aber es war kaputt.
Je nach ABG, Shop oder Zustand des Artikels bekommst du eine Ersatzlieferung und darfst sogar den beschädigten Artikel gratis oder gegen einen Teilbetrag behalten.
Geld zurück
Das Produkt ist fehlerhaft und für dich unbrauchbar. Eine Retoure ist aber nicht möglich oder für beide Parteien zu aufwendig.
Eine vollständige Rückerstattung ist hier der Idealfall. Je nach Shop, oft handelt es sich hierbei um nicht-europäische Sendungen, wird oft aber auch nur eine Teilrückzahlung oder ein Gutschein angeboten. Solltest du mit einer Teilrückzahlung nicht einverstanden sein, dann verhandle auf jeden Fall nach.
Im besten Fall hast du mit PayPal gezahlt oder nutzt bei Aliexpress den Käuferschutz, um dein Geld zurückzubekommen. Solltest bei diesem Shop nicht mehr bestellen wollen, dann bestehe darauf dein Geld zurück zu erhalten und akzeptiere keine Gutscheine. Häufig hilft es auch dies direkt zu kommunizieren.
Summa Summarum
Kaufe aufmerksam und mit genug Zeit ein. 🙂 Viel Erfolg bei deinem nächsten Kauf!
Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.
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Geübt rafft Mini-Me den Prinzessinnenrock und verlässt stolz an der Seite ihres Vaters und unter viel Applaus die Bühne. Es war ihr erster Cosplaywettbewerb. Und auch der Ihres Vaters. Ich bin wahnsinnig stolz auf die beiden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine Tochter sich erst zwei Tage vor dem Wettbewerb spontan dafür entschieden hat, teilzunehmen.
Sie hat Blut geleckt. Nächstes Mal macht sie auch wieder mit, sagt sie.
Meine Tochter ist mit Cosplay aufgewachsen. Mit ihren 6 Jahren hat sie bereits 20 Cosplays gemacht. Ihr kleiner Bruder steht noch ganz am Anfang. Ob er Cosplay genauso liebt wie seine Schwester, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Die meistem Kinder lieben es, sich zu schminken und zu verkleiden. Auch Rollenspiele gehören zu ihrer normalen Entwicklung. Daher finden sie meist auch großen Gefallen an Cosplay.
Hier ein paar kleine Denkanstöße und Tipps zum Thema Kids & Cosplay.
Selbstgemacht vs. gekauft
Wie auch bei den Erwachsenen stellt sich schnell die Frage, ob man ein fertiges Kostüm von der Stange kauft, eines anfertigen lässt oder sich selbst an die Herstellung macht. Handelt es sich um alltägliche Klamotten, so ist diese Frage leicht zu beantworten. Wird das Outfit etwas ausgefallener, gilt es Pro und Contra abzuwägen.
Ich selbst fertige die Kostüme für meine Kinder. Einmal habe ich ein Kostüm für meine Tochter gekauft, war dann jedoch von der Qualität so enttäuscht, dass ich es noch einmal selbst genäht habe. Für Erwachsene gibt es heutzutage eine große Auswahl an Kostümen mit guter Qualität zu günstigen Preisen. Bei Kindern sieht es bisher noch anders aus. Hier ist die Auswahl noch sehr eingeschränkt und die Kostüme entweder weit vom Original entfernt und qualitativ auch recht fragwürdig oder qualitativ hochwertig, aber sehr teuer.
Links: gekauft Rechts: selbst gemacht
Unabhängig davon, ob das Kostüm gekauft oder selbst genäht ist, solltet ihr bedenken, dass Kinder sehr schnell aus den Kostümen herauswachsen. Näht ihr die Kostüme selbst, müsst ihr also in der Lage sein, dies in einem relativ eingeschränkten Zeitfenster zu schaffen.
Kauft ihr die Kostüme, solltet ihr die Lieferzeit oder benötigte Zeit für die Commission mit einrechnen. Im Zweifel würde ich die Kostüme immer eine Nummer größer bestellen als benötigt. Mit Pech ist es dann jedoch zum gewünschten Zeitpunkt noch zu groß. Ich selbst versuche, sie so zu gestalten, dass sie zu einem gewissen Maße mitwachsen.
Charakter- und Kostümwahl für Kinder
Sind der Charakter und das Outfit altersgemäß?
Bei der Wahl des Charakters hat man je nach Alter des Kindes dann mehr oder weniger Mitspracherecht. Sobald ein gewisses Alter erreicht ist, trifft das Kind natürlich selbst die Wahl.
Aber Kinder sind bis zu einem bestimmten Alter noch nicht reif genug, Konsequenzen und größere Zusammenhänge zu überblicken. So können sie oft nicht abschätzen, welche Wirkung ihr Verhalten oder aber eben auch ein Kostüm haben kann.
Stellt euch also stellvertretend für das Kind folgende Fragen:
Ist das Kostüm zu sexy/freizügig?
Stellt das Kostüm einen politisches oder gesellschaftliches Statement (z.B. Rassismus) dar, welches das Kind noch nicht überblicken kann?
Spiegelt der Charakter eventuell selbst ein Verhalten oder eine Einstellung wider (z.B. Mobbing), mit welchem das Kind selbst nicht einverstanden ist, dies jedoch noch nicht erkennt?
Ist das Kostüm umsetzbar?
Kauft man das Kostüm, so sollte man überlegen, ob das Kostüm so auch von dem Kind in der Praxis ohne Probleme getragen werden kann.
So können z.B. Flügel auf Grund ihrer Bauart oft den Bewegungsdrang der Kinder einschränken. Oder sie können aufgrund des Größenverhältnisses zwischen Kind und Flügel und dem daraus resultierenden Drehmoment nicht in der richtigen Position getragen werden. Ähnliches gilt für große Rüstungsteile, Stäbe, Waffen und ausladende Kleider. Kinder haben noch nicht so ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und fuchteln gerne mit Gegenständen, insbesondere Schwertern und Stäben, herum. Auch bodenlange Kleider oder Schleppen können für die Kleinen schnell zur Stolperfalle werden oder gehen durch ständiges darauf treten bereits nach kurzer Zeit kaputt. Die wenigsten Kinder sind gewillt, ständig auf ihr Kostüm und ihre Umgebung zu achten.
Wann und wo soll das Kostüm getragen werden?
Soll das Kostüm nur auf einem kurzen Shooting getragen werden oder einen ganzen Tag lang auf einer Convention? Kann das Kostüm vor Ort angelegt werden oder muss bereits die Anreise im Kostüm erfolgen? Wenn Zweiteres der Fall ist: Wie lang ist die Anreise und welche Hindernisse/Erschwernisse ergeben sich auf dem Weg? Findet das Event draußen oder drinnen statt? Wenn draußen: Mit welchen Witterungsbedingungen ist zu rechnen? Was genau erwartet das Kind vom Kostüm?
Schon bei der Charakterwahl sollte man sich bewusst machen, dass Kinder oft ganz andere Sachen von Kostümen erwarten als man selbst.
Es gilt hier also zunächst einmal, ganz grundsätzlich die eigenen Vorstellungen mit denen des Kindes abzugleichen:
Soll das Kostüm so nah wie möglich am Original sein?
Soll das Kostüm glitzern? Unabhängig davon, ob das bei der Vorlage der Fall ist.
Möchte das Kind ein aufwendiges Kostüm und nimmt dafür die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Kauf oder soll es lieber vereinfacht sein, so dass man damit auch klettern und toben kann?
Wie bequem ist das Outfit?
Kinder sind zum Teil wesentlich entspannter, was unbequeme Kostüme angeht, als Erwachsene. Zum einen habe ich selbst gemerkt, dass ich mit dem Alter empfindlicher geworden bin. Vor allem im Bezug auf Schuhe und schwere Perücken. Zum anderen sind aber die Nervenbahnen von Kindern noch nicht vollständig ausgereift, weshalb der Druck zu enger Schuhe z.B. oft nicht wahrgenommen wird.
Je länger man ein Kostüm trägt, desto anstrengender wird es. Kinder können diese Zeitspanne oft noch nicht überschauen und sich vorstellen, wie schwer eine Perücke oder Flügel im Laufe des Tages werden können. Oder wie leicht man sich Blasen laufen und die Füße nachhaltig schädigen kann, wenn man unbequeme Schuhe über einen längeren Zeitraum trägt. Macht euch also darauf gefasst, dass das Kind nach spätestens der Hälfte des Tages eventuell keine Lust mehr hat ein unbequemes Kostüm zu tragen. Deshalb solltet ihr Wechselklamotten dabei haben und das Kostüm dann entweder irgendwo lagern oder ihr müsst es für den Rest des Tages mit euch herumschleppen.
Wie schwer ist das Kostüm an- und auszuziehen?
Wir Cosplayer sind es gewohnt, uns in Kostüme zu quetschen und für das Anlegen der einzelnen Teile auch einmal nahezu eine Stunde zu benötigen. Mehr oder weniger geduldig nehmen wir dieses Prozedere in Kauf und rechnen die benötigte Zeit auch für die Toilettengänge auf der Con ein.
Kinder sind in dieser Hinsicht im Allgemeinen jedoch nicht so geduldig und spätestens, wenn sie plötzlich unglaublich dringend auf Toilette müssen (unabhängig davon, dass die Toiletten gerade am anderen Ende der Con sind und man sie erst vor einer Viertelstunde gefragt hat, ob sie auf Toilette müssen), ist es mit der Geduld schlagartig vorbei. Beim Kauf oder der Anfertigung sollte man also unbedingt beachten, dass das Kostüm möglichst schnell an- bzw. abzulegen ist.
Materialwahl
Fertigt man das Kostüm selbst, so hat man die Möglichkeit, die Materialien des Kostüms auf die eigenen bzw. die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Gekaufte Kostüme sind oft aus dünnen Polyesterstoffen (meist Satin), in welchen die Kinder schwitzen, wenn es etwas wärmer wird, und frieren, kaum dass es mal ein paar Grad kälter ist.
Für den Sommer wähle ich z.B. gerne Baumwolle, da diese atmungsaktiv und leicht zu verarbeiten ist. Für die kälteren Jahreszeiten bietet sich Universalstoff an, da dieser etwas wärmer, leicht zu verarbeiten und sehr robust ist. Zudem bieten sich diese beiden Stoffarten an, da man sie relativ gut reinigen kann. Ein Punkt, dem bei Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Kinder und Perücken?
Lange haben wir die Charaktere für meine Tochter so gewählt, dass ihre eigene Haarfarbe und Frisur gut dazu gepasst haben. Das war tatsächlich nicht so schwer, da gerade kleine Kinder sich sehr über das Aussehen mit anderen Charakteren identifizieren. Sie selbst hat bereits mit 3 Jahren eine Perücke ausprobiert, diese jedoch als unbequem empfunden. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich in dieser Hinsicht. Hier gilt es, einfach einmal auszuprobieren.
Als Alternativen bieten sich aber auch Haarkreide bei hellen Haaren (Achtung: Färbt ab!) oder “Mützen” aus Stoff oder “Helme” aus Schaumstoff/Moosgummi in Form der Frisur an.
Mit 6 Jahren war es dann so weit: Eine Perücke musste her! Und wenn meine Tochter etwas macht, dann richtig. Ihre erste Perücke musste die für Chibiusa sein. Ein wahres Monster unter den Perücken.
Lässt sich eine Perücke nicht umgehen, so sollte man einige Dinge beachten:
Lange Perücken sollten bei Kindern immer geflochten sein und nur für Fotos geöffnet werden, da diese durch Unvorsichtigkeit und Gezappel sonst viel zu schnell verknoten. Lange und auch einseitig ausladende Zöpfe sollten vermieden werden, da sie (gerade bei kleinen Köpfen) ein großes Drehmoment entwickeln und schon nach sehr kurzer Zeit unangenehm werden. Abnehmbare Haarteile, welche nur für Fotos angebracht werden, stellen hier eine Alternative dar.
Wenn die Perücke doch große Haarteile hat, welche auch nicht abnehmbar sind, so sollte man versuchen mit möglichst wenig Material auszukommen, welches dann natürlich stark toupiert werden muss. Je dichter die Perücke ist, desto schwerer und somit unangenehmer ist sie auf Dauer zu tragen.
Bei steiferen und größeren Perücken wie bei Chibiusa, bietet es sich an, die Perücke möglichst fest zu stylen, wie einen Helm. Ist diese dann passgenau und gut ausbalanciert, muss sie nicht mit Haarnadeln fixiert werden und kann schnell zwischendurch abgenommen und nach einer Pause wieder aufgesetzt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist bereits vor dem Styling zu beachten:
Auch wenn sich Perücken in der Größe verstellen lassen, so ist die kleinste Einstellung etwa für das Alter von 10 Jahren geeignet. Ist das Kind noch kleiner oder hat das Kind einen kleinen Kopfumfang für sein Alter, so muss die Perücke angepasst werden. Dies ist etwas aufwendiger und sollte unbedingt in die Zeitplanung mit einberechnet werden.
Foto: Serenity-hime
Kinder und Make-up?
Meine Tochter liebt es, geschminkt zu werden. Das geht vielen Kindern in ihrem Alter so. Nicht umsonst gibt es Kinderschminken. Gerade bei so junger und bei meiner Tochter auch empfindlicher Haut sehe ich Make-up allerdings kritisch.
Hat der Charakter Tattoos, so greife ich auf die altbewehrte Aquaschminke zurück. Von dieser weiß ich, dass ihre sensible Haut sie gut verträgt und sie auch leicht wieder abwaschbar ist. Gerade mit Fettschminke, welche man gerne an Karneval für Kinder angeboten bekommt, wäre ich sehr vorsichtig, da sie nicht nur unglaublich auf Klamotten abfärbt, sondern auch schwer wieder von der Haut zu entfernen ist.
Grundierung, Eyeliner, Mascara und ähnliches haben in Kindergesichtern nichts zu suchen und den Einsatz von Rouge und Lidschatten schränke ich stark ein.
“Lippenstift” geht allerdings immer, da es mittlerweile Lippenpflegestifte auch pigmentiert und sogar mit Perlglanz gibt.
Fazit
Beim Thema Cosplay und Kids gibt es einiges zu beachten, aber wenn man das Ganze entspannt angeht, kann Cosplay zu einer wertvollen Erfahrung für Kinder werden.
Die meisten Cosplayer kennen es wahrscheinlich: Sie haben ihr Traum-Cosplay ihres Lieblingscharakters fertig und wollen dieses nun würdevoll auf einem Bild festhalten. Doch oft spielen Geschichten der Charaktere in fantasievollen oder futuristischen Schauplätzen, die so auf unserer Welt nicht existieren. Die meisten helfen sich dabei aus, indem sie Schauplätze wählen, die zumindest ansatzweise der vorgestellten Location nahekommen.
Dieser Gastbeitrag wurde von David geschrieben. Du kennst David noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf seinem Kanal vorbei: sir8davren
Doch was macht man, wenn eine solche Location nicht in der Nähe ist oder die Bilder in einem Studio geschossen wurden? Genau in einem solchen Dilemma befand ich mich damals, welches mich dazu veranlasste, was ich heute mit voller Leidenschaft ausübe: Composing.
Ich hatte ein Photoshooting von meinem Grindelwald Cosplay in einem Studio und versetzte mich dabei in zig unterschiedliche Situationen aus dem Film. Dabei kamen viele ausdrucksvolle Bilder zu Stande, die aber mit dem neutralen Hintergrund des Studios nicht so wirkten, wie ich es mir vorgestellt habe. Dabei kam dann das Thema Composing auf, welches ich hier zuerst noch kurz erläutern möchte.
Was bedeutet Composing eigentlich?
Composing kann man sich wie eine digitale Collage vorstellen. Man nimmt unterschiedliche Bilder, schneidet sie aus und fügt sie dann wieder zu einem Gesamtbild zusammen.
Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Elemente des Gesamtbilds sowohl farblich als auch lichttechnisch miteinander harmonieren. Auch müssen Schattenwurf oder Winkel der Objekte immer berücksichtigt werden.
Diese Technik ist bei Filmproduktionen gang und gebe. Zum Beispiel wurde die ganze Landschaft um den Turm von Saruman aus „Der Herr der Ringe“ aus unterschiedlichen Landschaftsaufnahmen zu einer in sich harmonierenden Szene zusammengesetzt. Bei guten Composings fällt es dann oft nicht mehr auf, dass diese Szenerie so in Wirklichkeit gar nicht existiert.
Somit lizenzierte ich mir Photoshop und fing an, mich mit der Materie vertraut zu machen und die Grundelemente der Bildbearbeitung zu erlernen. Das ist nun 3 Jahre her.
Seitdem bearbeitete ich etliche Bilder und erstellte nicht nur Composings für Cosplayer, sondern kreierte unter anderem „realistische“ Pokémon oder stellte eine Szene aus „König der Löwen“ nach. Im Bereich der Bildbearbeitung hat man folglich keine Grenzen.
Übung macht den Meister
Eine Faszination des Composings ist unter anderem, dass ich häufig zu Beginn eines Bildes gar nicht konkret weiß, was ich eigentlich genau machen möchte. Das entsteht meistens spontan während der Bearbeitung.
Auch der Prozess der Bearbeitung ist dabei immer sehr spannend zu beobachten. Gerade wenn man anfangs noch alle Objekte in das Bild einfügt, passt noch nichts zueinander. Doch wenn man anfängt, Farbe, Licht und Schatten aufeinander abzustimmen, kommt nach und nach dieser Wow-Moment zu Stande. Plötzlich wirkt das Bild wie aus einem Guss. Doch bis man so weit ist, Licht und Schatten richtig malen zu können, bedarf es viel Übung.
Seitdem ich Composings mache, ertappe ich mich oft dabei, wie ich mich über besonders schöne Lichteffekte in der Natur erfreue. Oft frage ich mich dabei: „Hätte ich das genauso gemalt? Hätte ich jetzt gewusst, dass der Schatten hier genauso fallen würde?“ Leider muss ich mir öfter eingestehen, dass meine ehrliche Antwort „Nein“ gewesen wäre. Somit lernt man nie aus und wird von Bild zu Bild, das man bearbeitet, immer besser.
Es gab auch ein Bild, bei dem ich selbst überrascht war, dass ich es so bearbeiten konnte: eines meiner Lieblingsbücher aus meiner Kindheit ist Dinotopia. Ein Bilderbuch, in dem Dinosaurier und Menschen friedlich miteinander leben. Dabei gab es ein Bild, welches mir besonders gut gefiel und ich unbedingt nachbauen wollte. In diesem waren unter anderem auch zwei Brachiosaurier abgebildet. Dafür nahm ich ein Elefantenbild, schnitt ein Stück seiner Haut aus und verformte es so, dass ich damit den Dinosaurier nachbauen konnte. Auf das Endergebnis bin ich immer noch sehr stolz!
Cosplay & Composing
Doch die größte Faszination des Composings ist die gemeinsame Arbeit mit Cosplayern.
Im Verlauf der letzten Jahre wurde ich vermehrt danach gefragt, ob ich nicht ein Composing für sie oder ihn erstellen kann. Oft wurde mir dabei komplette künstlerische Freiheit überlassen, sodass ich das Bild so bearbeiten konnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Schönste war dann oft die Reaktion danach: Viele sind unglaublich dankbar und freuen sich sehr über meine Bearbeitung. Diese Reaktion ist für mich dann die beste Bezahlung, da ich weiß, dass ich mich an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso gefreut hätte.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass eine solche kreative Ader in mir schlummert. Somit kann ich jedem nur ans Herz legen: Auch wenn es anfangs erschlagend wirkt – wer erst einmal die Faszination hinter dem Composing entdeckt hat, wird so schnell nicht mehr davon wegkommen.
Doch um die Faszination zu erwecken, muss man sich natürlich erst einmal damit vertraut machen. Als Programm würde ich Adobe Photoshop empfehlen. Es gibt zwar kostenlose und günstigere Alternativen, sind aber von der Bedienung weniger intuitiv und bieten bei weitem nicht den gleichen Umfang.
Einstieg ins Composing
Als Tutorials kann ich unter anderem die Videos von PIXimperfect empfehlen, da es bei ihm schlicht kein Thema gibt, welches er nicht behandelt. Wer gerne den gleichen Weg starten möchte, wie ich es getan habe, fängt mit diesem Tutorial an:
Dabei werden Aspekte wie Ausschneiden mittels Masken, Farben, Licht und Schatten geschickt angewandt und sind einfach nachvollziehbar. Danach sind bereits die wichtigsten Aspekte der Bildbearbeitung behandelt und man kann direkt damit beginnen eigene Projekte zu starten.
Natürlich kann man sich auch gern jederzeit bei mir melden, da ich selbst auch persönliche Kurse anbiete und zukünftige Bildbearbeiter gerne fördere.
Wer jedoch keine Zeit, Lust und Muse hat, sich selbst mit dem Thema Composing auseinanderzusetzen, biete ich natürlich auch an, Bilder zu bearbeiten. Schreibt mir einfach gerne dies bezüglich – ich freue mich schon sehr auf zukünftige Kooperationen!
Hallo liebe Cosplayfreunde! Ich bin Mareen oder Sky von skys_heaven. SajaLyn fragte mich vor geraumer Zeit, ob ich nicht Lust hätte, für ihren Blog einen Gastbeitrag bezüglich der Einarbeitung von Overlays zu schreiben. Da ich jetzt schon einige Jahre damit arbeite, fand ich die Idee nicht schlecht und jetzt endlich bin ich mal dazu gekommen, ein paar Worte dazu aufzuschreiben.
Dieser Gastbeitrag wurde von Sky geschrieben. Du kennst Sky noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: skys_heaven
Zuallererst aber: ich habe das nicht gelernt oder mache das beruflich. Ich habe mir alles, was ich tue, selbst beigebracht. Das heißt, dass ich nach Gefühl arbeite und die Techniken nie gelernt haben. Ich möchte dir hier also nur zeigen, wie du relativ einfach Texturen und Overlays in deine Bilder einfügen kannst und wie du diese entsprechend einarbeitest. Es ist lediglich meine Arbeitsweise und ich bin kein Experte, sondern nur hobbymäßig in diesem Bereich unterwegs!
Was sind Overlays?
Overlays sind extra angelegte, meist transparente, Bilddateien mit Effekten wie Rauch oder Licht. Es gibt aber auch Overlays mit kleinen Bildern von Blumen oder Schmetterlingen, die du in deine Bilder einarbeiten kannst.
Diese Bilddateien kannst du dir auf verschiedenen Seiten besorgen. Einige Seiten bieten kleinere Dateien kostenfrei an, doch die meisten wirst du kaufen müssen. Aber es lohnt sich! Du kannst damit deine Fotos wirklich aufwerten und ihnen einen neuen Schliff verleihen. Für das Einfügen benötigst du auf jeden Fall Photoshop, da fast alle Arten von Overlays genau dafür erstellt werden.
Während ich Lichtoverlays bisher nur gekauft habe, konnte ich mir auch schon Overlays mit Bildern selbst erstellen. So habe ich zum Beispiel durch ein paar leichte Handgriffe die Grinsekatze auf meine Alice Bilder bekommen oder bei Elsa Schneemagie erzeugt.
Wie arbeite ich Overlays in mein Bild ein?
Nachdem du dein Cosplayfoto in Photoshop geöffnet hast, musst du zunächst überlegen, welchen Effekt du erzielen willst. Ich benutze fast immer Lichtoverlays, um dem Bild einen gewissen Charme zu verleihen. Du suchst dir also etwas Passendes aus und ziehst es in deine Bearbeitungsfläche. Als erstes musst du dann bei den meisten Overlays unten rechts die Art der Ebene von Normal auf Negativ multiplizieren stellen. So aktivierst du die Transparenz und du siehst nur noch den eigentlichen Effekt.
Manchmal gibt es auch bereits Bilddateien, bei denen du diesen Schritt überspringen kannst. Auch selbst erstellte Overlays sind png-Dateien, die bereits einen Alphakanal haben, also transparent sind und kein Hintergrund vorhanden ist. So kannst du sofort zum nächsten Schritt übergehen.
Einmal eingefügt, kannst du dein Overlay drehen und größentechnisch an das Bild anpassen. Du solltest das Overlay nicht einfach nur so einfügen, wie es nun mal ist, sondern auf dein Cosplayfoto abstimmen.
Nicht immer passt die Größe oder der Winkel sofort, deswegen ziehe ich es gerne größer und schiebe und drehe es dann solange hin und her, bis mir die Platzierung gefällt. Auf den Bildern erkennst du, wie unterschiedlich ein Overlay dadurch wirken kann. Du kannst auch oben in der Leiste das Seitenverhältnis einstellen, also aktivieren und deaktivieren, ob du das Overlay komplett anders auch von den Maßen haben willst oder es lieber Original bleiben soll. Auch das kann einen großen Unterschied machen!
Außerdem passe ich dabei bereits oft Deckkraft und Fläche an. Du findest diese Punkte ebenfalls rechts unten, wo die Ebenen sind. Damit kannst du entscheiden, wie stark dein Overlay über dem Bild liegt. Also ob es sehr dominant oder nur einen leichten Akzent geben soll. Dies kannst du aber auch noch verändern, nachdem du das Overlay eingefügt hast. Ich selbst reduziere beides fast immer etwas, da ich es nicht zu stark haben will. Aber das ist von Overlay zu Overlay und von Bild zu Bild unterschiedlich. Jede Bearbeitung ist individuell und du solltest stets deinem Gefühl vertrauen.
Danach radiere ich das Overlay aus.
Warum? Ich persönlich mag es nicht, wenn die Overlays zu dominant auf dem Motiv sind. Also setzte ich den Radiergummi mit sehr niedriger Deckkraft an und radiere dann Stück für Stück das Overlay weg und zwar solange, bis es mir zusagt. Ich achte dabei darauf, einen weichen Pinsel zu verwenden, denn mit harten Kanten hat man keinen schönen Übergang.
Tipp: Du kannst bei Overlays auch mit Ebenenmasken arbeiten, um die ausradierten Stellen jederzeit wieder sichtbar zu machen.
Ich selbst arbeite selten mit nur einem Overlay. Meistens erziele ich erst mit zwei bis vier Stück den gewünschten Effekt.
Gerade mit Lichtoverlays veränderst du oft auch die Farbgestaltung deines Bildes, da es auch die Helligkeit beeinflusst. Ein Grund, warum ich meine Fotos nicht sofort richtig hell bearbeite. Sondern ich bearbeite sie im Nachgang nochmals in Lightroom, wenn ich mit den Overlays fertig bin.
Ich arbeite auch viel und gerne mit Lichtpunkten, Glitzer oder anderen Effekten wie Rauch, welche ich grundsätzlich weichzeichne und sie so an die Tiefenschärfe des Bildes anpasse. Außerdem lenken sie dann nicht so sehr vom Hauptmotiv ab. Ich selbst bin auch kein Fan davon, wenn sie das Cosplayfoto zu sehr überlagern. Bedeutet, ich radiere auch hier viel aus, sodass sie das Foto umrahmen und aufwerten, aber nicht vom eigentlichen Motiv ablenken.
Nun aber zurück zum Weichzeichner.
Um eine Ebene weichzuzeichnen, gehst du oben auf den Reiter Filter und dann unter auf den Punkt Weichzeichnungsfilter. Dort findest du den Gaußschen Weichzeichner. Unter diesem öffnet sich ein kleines Fenster, in dem du nun austesten kannst, wie stark du den Filter anwenden möchtest. Je höher die Zahl, desto stärker wird es unscharf. Ich selbst arbeite mit einem Weichzeichner zwischen 0,5 und 20. Selten stelle ich ihn höher. Es kommt jedoch auf das Motiv an und wie stark die Tiefenschärfe wirken soll.
So arbeite ich auch, wenn ich Overlays mit Blumen, Schmetterlingen und besondere Sachen, die zum Charakter gehören, einarbeite. Ich schwäche dabei Fläche und Deckkraft nur um wenige Prozente und setzte manchmal auch nur einen schwachen Weichzeichner ein, doch es macht einen großen Unterschied aus.
Nicht immer benötigt man das komplette Motiv oder möchte dieses auffällig im Foto haben. Deswegen kannst du sie ebenfalls entsprechend ausradieren. Sie sollen sich ja ins Motiv einfügen und nicht wie draufgelegt aussehen. Der Gaußsche Weichzeichner ist da wirklich eine große Hilfe und macht es um einiges schöner. Hierbei solltest du aber beachten, dass du diese Dateien zuerst einarbeitest, bevor du die anderen Overlays auf das Bild legst!
Oder, wenn du erst im Nachgang daran denkst, diese Bildmotive unter die eingefügten Overlays legst. So fügt sich alles noch viel besser zusammen und wirkt eher so, als wäre es echt.
Das wäre es soweit. Ist doch gar nicht so schwer, oder? Du musst dich einfach nur etwas ausprobieren und deine Richtung finden. Alles ist reine Geschmackssache und meine Meinung zum Ausradieren und Weichzeichnen muss dir nicht unbedingt zusagen. Auch ich muss mich hin und wieder immer noch austesten, weil eben jedes Foto anders ist und man sich einfach inspirieren lassen muss.
Aber ich hoffe, dass dir mein kleines Tutorial dazu etwas weiterhilft und du dich vielleicht auch selbst mal an ein Foto mit Overlays versuchst.
Hallo ihr Lieben, ich bin Krissy, ihr kennt mich unter dem Nicknamen „Moon.Photomagic“.
Dieser Gastbeitrag wurde von Krissy geschrieben. Du kennst Krissy noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: moon.photomagic
Auf Instagram teile ich seit einem knappen Jahr meine Fotografien von Cosplayern. Ich fotografiere allerdings schon seit ungefähr 8 oder 9 Jahren, damals noch für mich privat oder für Freunde. Ich selbst war jahrelang als Cosplayerin aktiv und habe mich nun aber mehr der Cosplayfotografie zugewandt. Hobbys ändern sich nun mal und es macht mir unendlich viel Freude, wenn Cosplayer ihre großartigen Kostüme in Szene gesetzt bekommen.
Cosplay & Fotos gehört einfach zusammen. Manchmal sucht man in Bildern allerdings das gewisse ‚Etwas‘. Einen Effekt, Licht, oder eine schöne Spiegelung. Dafür braucht ihr aber nicht immer Photoshop oder Lightroom! Es geht viel, viel einfacher, glaubt mir!
In diesem Beitrag zeige ich euch meine Top 10 „Low Budget Foto Hacks“, die ihr ganz einfach nachmachen könnt. Viel Spaß beim lesen und ausprobieren!
PS: Meine Models sind heute zwei Funko Figuren. 😉 Die Tricks funktionieren bei allen anderen Motiven genauso!
Die Pfütze
Ihr benötigt: Eine Wasserflasche
Nasser Boden ist eine super Möglichkeit, um Lichter zu spiegeln, vor allem in den Abendstunden haben Wasserspiegelungen meiner Meinung nach einen ganz besonderen Zauber inne.
Aber was, wenn es nicht geregnet hat? Einfacher geht’s nicht: Schnappt euch eine Wasserflasche, befüllt diese. Fotografiert aus der Froschperspektive, also vom Boden aus, so dass ihr im Vordergrund die Pfütze mit den Spiegelungen habt.
Mehl-Schnee
Ihr benötigt: 1-2 Packungen Dinkelmehl (je nach Bedarf)
Es ist mal wieder Winter, ihr habt eure Winter-Cosplays ausgepackt, aber der Schnee bleibt einfach nicht liegen? Auch dafür gibt es eine Lösung: Dinkelmehl. Bestreut eure Fotolocation mit Dinkelmehl. Das Mehl wirkt täuschend echt wie Pulverschnee.
Warum Dinkelmehl?
Ganz einfach: Es schadet der Tierwelt nicht. Dinkel ist eine Getreideart, die alle Fellnasen bedenkenlos fressen können. Wichtig! Überlegt euch gut, wo ihr das Dinkelmehl verstreut. Natürlich ist Mehl eine pulvrige Substanz. Streut es da, wo es niemanden stört.
Pflanzen
Ihr benötigt: Blätter, Zweige, Blumen, Gräser…
Für natürliche Farb-Effekte in euren Bildern nutzt das was ihr an eurem Shooting-Ort findet. Damit meine ich alles, was ihr so in der Natur findet.
Dann haltet ihr die Pflanze vor die Cam um einen zur Umgebung angepassten Farb-Effekt zu bekommen. Besonders eignen sich Blüten und Blätter, da sie diesen leicht-durchsichtigen Effekt haben.
Wichtig! Bitte reißt nicht unnötig Pflanzen aus dem Boden, von Bäumen oder Büschen. Haltet einfach ein wenig die Augen offen, ihr findet sicher etwas!
Prismen
Ihr benötigt: ein Prisma, die gibt es in allen möglichen Formen günstig zu erwerben. Vielleicht habt Ihr auch schon eines Daheim und habt es bisweilen nur als Deko benutzt?
Platziert das Prisma vor dem Kameraobjektiv. Wenn ihr das Prisma bewegt, entstehen verschiedene Effekte und Spiegellungen. Probiert es einfach aus und nehmt euch Zeit, ihr bekommt dann recht schnell ein Gefühl für Prisma, Licht und Kamera.
Die CD
Ihr benötigt: Eine CD (Ich hoffe ihr habt noch welche zu Hause)
Ähnliche Anwendung wie das Prisma: Haltet die CD vor euer Objektiv, um eine spannende Spiegelung zu bekommen. Ich persönlich finde den Effekt der CD noch ein wenig intensiver als der der Prismen.
Die Sprühflasche
Ihr benötigt: Eine Zerstäuber-Sprühflasche
Die haben die meisten von euch sicherlich zu Hause. Mit der Zerstäuber-Sprühflasche könnt ihr Fake-Regentropfen auf Oberflächen schaffen. Oder Fake-Schweißperlen auf der Haut? Wäre sehr passend für Sport-Anime Cosplayer.
Natürlich könnt ihr auch euer Objektiv mit der Sprühflasche einsprühen. Achtet dabei darauf, dass euer Camgehäuse kein Wasser abbekommt. Die Tropfen dürfen auch nicht direkt aufs Objektiv gelangen. Dafür gibt es so genannte UV-Filter (Filter, die ultraviolettes Licht nicht durchlassen). Diese schützen das Objektiv.
Der Gefrierbeutel
Ihr benötigt: einen Gefrierbeutel und eine Schere
Schneidet oder reißt an einer Stelle des Beutels ein Loch rein. So, dass euer Objektiv hindurchpasst.
Die Ränder des Beutels sollten, wenn ihr durch die Kamera seht, an den Rändern des Bildes zu sehen sein. So bekommt ihr einen leicht-verschwommenen Effekt an den Rändern des Bildes.
Holi-Pulver
Ihr benötigt: Buntes Holi-Pulver
Manchmal sehr umstritten, ich versuche mich knapp und klar auszudrücken:
Holi Pulver kennt man von Holi-Festivals. Sie eignen sich aber auch super als rauchigen Special-Effekt.
Holi Pulver besteht aus Mais- oder Reisstärke und Lebensmittelfarbe. Achtet bei dem Kauf auf die Inhaltsstoffe, denn oft bieten Händler Pulver an, in denen die Inhaltsstoffe nicht reine Naturprodukte sind. Am besten ist es, ihr mischt euch ganz einfach das Pulver selbst zusammen. Die knalligen Lebensmittelfarben bekommt ihr Online.
Empfehlen kann ich euch die Pulver von Polvo Holi. Sie bestehen aus 99 % Maismehl und 1 % Lebensmittelfarbstoff. (Das soll jetzt keine Werbung sein, aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.)
Was solltet ihr beachten?
– Inhaltsstoffe: Wie oben schon genannt, entweder selbst mischen oder sich gut über die Inhaltsstoffe informieren.
– Kleidung: Im Normalfall verschwindet der Staub beim Waschen wieder, es gibt allerdings Stoffe, bei denen das Risiko größer ist, dass du nicht alles rausgewaschen bekommst. Am besten du ziehst Kleidung an, die im Notfall weggeschmissen werden kann.
– Schädlich für den Körper?Gehen wir von der oben genannten Marke aus, wird nichts passieren. Das Pulver kann einfach von Haut und Haar abgewaschen werden. Und gelangt etwas in den Mund, ist das auch nicht so schlimm.
– Umgebung/Geräte: Ja, das gibt ne‘ Sauerei. Daher ist die Nutzung im Freien zu empfehlen (natürlich nur mit den 100 % Natur-Pulver); Eure Geräte müsst ihr irgendwie abdecken (z.B. Cam), denn der Staub ist so fein, er könnte ins Innere des Gerätes gelangen.
Beim Shooting:
Den richtigen Ort auswählen: Entscheidet euch für einen Ort an dem die Verschmutzung entweder mit dem nächsten Regen weggespült wird oder einfach zu reinigen ist. Denkt dabei an Unbeteiligte! Keiner möchte sein Auto voller Holi-Farben auffinden. Bewegung ist alles: Pulver werfen oder in die Hände klatschen. Mehr ist mehr: Nutzt die Serienbildfunktion eurer Kamera!
Die PET-Flasche
Ihr benötigt: Eine Plastikflasche (am besten mit Rillen) und einen Cutter/Schere
Ein simpler, einfacher Trick mit coolem Ergebnis: Schneidet von eurer Plastikflasche beide Enden ab, sodass ihr eine Röhre habt. Dann haltet ihr die Plastikröhre vor euer Objektiv und fotografiert hindurch. Den besten Effekt erzielt ihr, wenn ihr seitliches Sonnenlicht habt.
Transparente Stoffe
Ihr benötigt: Transparente Stoffe eurer Wahl – Spitzenstoff, Nylon oder Chiffon.
Entweder platziert ihr sie zur Hälfte auf eurem Objektiv, direkt darüber oder lasst sie nur ganz leicht ins Bild spitzen.
Mit diesen transparenten Stoffen könnt ihr auch wunderschöne Effekte auf eure Bilder zaubern. Beispielsweise bekommt Ihr bei dünnen Nylon einen spannenden Vintage-Effekt auf euer Bild, wenn ihr diesen über euren Objektiv zieht.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesen 10 einfachen Ideen ein bisschen inspirieren. Beim Ausprobieren wünsche ich euch nun ganz viel Spaß!!!
Hallo alle miteinander! 😀 Die liebe SajaLyn hat mich gefragt, ob ich einen Blogeintrag über das Thema „Crossdressing“ schreiben könnte. ^^
Dieser Gastbeitrag wurde von Jean geschrieben. Du kennst Jean noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf seinem Kanal vorbei: bubblegumhd
Es gibt viele do‘s & don‘ts und Tipps & Tricks wie man sich als Crossdresser verbessern kann und ich dachte ich erzähl euch ein wenig davon aus meiner Perspektive.
Make-up
Als Crossdresser ist am allerwichtigsten natürlich das Make-up! Wer hätte es gedacht. 😀 Als ich angefangen habe, hatte ich NULL Ahnung von Make-up und sah deswegen auch nicht wirklich feminin aus. Denn es gibt bestimmte Aspekte, die die Weiblichkeit durch Make-up herausstechen lassen!
Das wichtigste, das den größten Unterschied macht, sind Wimpern und Blush. Sobald ich beim Schminken anfange das Blush aufzutragen und Wimpern anzukleben, sieht man erst den Unterschied. Beim Blush braucht man auch nicht zu sparen! Je mehr, desto besser. Aber natürlich nicht übertreiben.
Augenbrauen
Augenbrauen sind kein MUSS, aber ich persönlich habe meine kleiner und dünner gezupft, da die meisten Charaktere kleine dünne Augenbrauen haben UND man sie so auch viel besser bearbeiten bzw. verändern kann. Abrasieren geht natürlich auch. ^^
Eine zweite Option wäre auch das Abdecken der Augenbrauen mit einem Klebestift. Empfohlen wird häufig der UHU Klebestift!
Da die meisten buschige bzw. dicke Augenbrauen haben oder ihre behalten wollen, ist das eine Alternative, um eure Augenbrauen zu verändern. Das ganze läuft in drei Schritten ab: Kleben, kämmen und pudern.
Kurz gefasst klebt ihr eure Augenbrauen ENTGEGEN der Wuchsrichtung eurer Haare, damit auch wirklich alles mit Kleber bedeckt ist. Als nächstes kämmt ihr eure Augenbrauen mit einem Augenbrauenpinsel (oder Maskara-Pinsel) nach oben, damit sie relativ flach liegen. Zum Schluss wenn der Kleber getrocknet ist, pudert ihr das Ganze einfach nochmal schön ab!
Gamergirl Make-up
Ich rate auch anderen dazu, wenn sie mich fragen wie sie ihr Make-up verbessern wollen, dass sie NICHT „normales Make-up“ machen sollen, sondern „Gamergirl Make-up“! Das klingt zwar am Anfang etwas verwirrend, ist aber tatsächlich einfach zu erklären: Bei normalem Make-up dekoriert man seine weiblichen Aspekte, aber als Crossdresser ist das nicht möglich, da wir erst einmal diese Aspekte brauchen. Das „Gamergirl Make-up“ geht mehr in die übertriebene „e-Girl/Waifu/Anime“-Richtung, welches diese Aspekte sozusagen 5-mal mehr weiblich aussehen lässt!
Kontur & Lippenstift
Ich persönlich meide roten Lippenstift und Wangenkontur. Das schluckt das Make-Up stark und verändert meiner Meinung nach die Form und Optik sehr. Bei roten Lippenstift wäre es natürlich eine Ausnahme, wenn der Charakter ebenfalls roten Lippenstift trägt. Aber sonst rate ich lieber zu einer natürlichen Farbe. 😀
Wangenkontur kann die Form deines Kopfes schnell verändern und wenn ihr eher in die Richtung Cartoon Charakter/Anime Charakter geht dann rate ich euch von Wangenkontur ab. An der Jawline ist es jedoch ok und der Blush macht schon seinen Job. ;D
Wenn du mit Nasenkontur anfängst rate ich dir NIEMALS die Kontur zu dunkel zu machen. Weniger ist in diesem Sinne mehr. Ich hatte meine eigene Erfahrung damit…hier ein bild mit Markierung wo ich meine Nase konturiere, um eine „kleine und süße“ Nasenform zu bekommen:
Psst! Kleiner Tipp: Das i-Tüpfelchen ist, wenn ihr Highlighter in eure innere Ecke vom Auge packt, wie bei mir im Bild. 😉
Körper
Bei der Körperform sehe ich sehr oft das Problem, dass die brüste VIEL zu groß sind! Große Boobs heißt nicht gleich „weiblich“.
Ich persönlich benutze einen Sport-BH und stopfe zwei Mützen rein, wenn man die Brüste selbst nicht sieht. Einen Sport-BH könnt ihr mega einfach übers Internet kaufen oder in diversen Bekleidungsgeschäften. Die zwei Mützen waren damals eine spontane Idee von mir. ;D
Finde etwas das sich an deinem Körper anpasst um einen guten Ausgleich zwischen Brust, Taille und Hüfte zu finden! Eine hourglass shape, wie man so schön sagt.
Apropos Hüfte! Ein „Buttpad“ ist suupperr hilfreich für diesen Ausgleich. Ich persönlich habe meins über Amazon gekauft. Da gibts eine große Auswahl an verschiedenen Formen und Arten. Mein Wissen dafür habe ich von Dragqueens aufgeschnappt, die kennen sich gut damit aus!
Das war eigentlich schon alles! ich hoffe ich konnte euch ein klein wenig helfen <3
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Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.
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“Die Tochter von Sailor Moon und du machst Sailor Moon!”
Eifrig studiert Minimi die Artbooks. Die kleine Lady mit den rosa Haaren hat es ihr angetan, auch wenn es ihr noch schwer fällt, sich den Namen Chibiusa zu merken. Da wir in dem Fall den gleichen Geschmack haben, bin ich nur allzu bereit, ihrem Wunsch nachzukommen.
Endlich, nach mehr als 2 Jahren Corona bedingter Pause, treffen wir wieder Vorbereitungen für den Besuch einer Convention. Wieder als Familie, aber diesmal mit zwei Kindern. Convention mit (Klein)kindern oder Babys. Geht das? Nach 15 Conventions in 3 Jahren mit unserer Tochter im Alter von 3 Monaten bis 3 Jahren kann ich sagen: Ja, das geht! Allerdings sollte man den ein oder anderen Punkt beachten.
In diesen 3 Jahren durfte ich einiges an Erfahrungen sammeln, von denen ich hoffe, dass sie euch vielleicht nützlich sein könnten. Als erster und wichtigster Punkt vorweg:
Kind ist nicht gleich Kind!
Meine Kinder sind schon immer sehr kontaktfreudig gewesen und neigen nicht zum Fremdeln. Dennoch habe ich sie vor ihrem ersten Conventionbesuch zu einem Shootingtreff mitgenommen. Dieser Ausflug hat mir die Möglichkeit gegeben, zu sehen wie die Kinder auf größere Menschenansammlungen und vor allem den Kontakt zu Menschen in Kostümen reagieren. Gerade bei Babys oder Kleinkindern kann es sein, dass sich die Kinder vor (fremden) Menschen in Kostümen fürchten.
Sollte euer Kind diesen “Test” nun bestanden haben, kann man sich daran machen, die passende Convention zu wählen. Theoretisch gibt es hier keine Einschränkungen (außer bei der Gamescom, bei der Kindern erst ab 3 Jahren Eintritt gewährt wird). Praktisch sollte man jedoch einige Fragen klären:
Wie lange dauert die Anreise? Ist diese für mein Kind zu bewältigen?
Gibt es – falls nötig – Rückzugsorte?
Ist das Angebot auf der Con auch für mein Kind interessant?
Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass die wenigsten Cons auch wirklich auf den Besuch mit kleineren Kindern ausgelegt sind. Eine Ausnahme bildet hier der Anime Marathon in Königslutter, den ich gerade jungen Familien als Einstiegsconvention ans Herz legen kann. Hier gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten und extra Bereiche für Kinder zum Spielen.
Das leidige Thema, mit dem ich mich schon in der Schwangerschaft auseinandersetzen musste, wandert mit Kleinkindern auf der Prioritätenliste noch einmal ein ganzes Stück nach oben. Solange die kleinen noch Windeln tragen, ist alles entspannt. Bisher habe ich auf jeder Con einen Wickeltisch gefunden.
Ab dem Tag, an dem sie ohne Windeln auf einer Convention herumlaufen, heißt es, zunächst immer genau wissen, wo die nächsten Toiletten sind, und am besten auch, wie lange man dorthin braucht (siehe: Kinder haben kurze Beine). Denn seien wir ehrlich: Kinder müssen immer in den unmöglichsten Situationen gaaaanz dringend auf Toilette. Es macht auf jeden Fall Sinn, bereits vor dem Besuch der Convention auf den Hallenplänen die Lage der Toiletten zu checken. Wenn möglich, habe ich das Kleinkind mit meinem Mann auf die Herrentoilette geschickt, da die Wartezeit dort wesentlich kürzer war. Hier würde ich aber nicht davon ausgehen, einen Wickeltisch zu finden.
Snack vs. in der Schlange auf Essen warten
“Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!”
Wer kennt diesen Werbeslogan nicht? Gerade bei Kindern trifft er ins Schwarze. Da Kinder oft sehr plötzlich kurz vorm Verhungern stehen, aber nach kaum mehr als 2 Bissen satt sind (nur um eine halbe Stunde später wieder zu verhungern), sollte man immer kleine Snacks dabei haben.
Natürlich ist es schön, sich mal an einem Stand etwas zu kaufen, aber die Schlangen sind meist lang und die Geduld der Kinder wenig ausgeprägt. Für uns haben sich Mais- und Reiswaffeln als der ideale Proviant herausgestellt, da sie schnell satt machen und auch keine Kostüme verschmieren. Sollte man noch voll stillen, erübrigt sich bei Babys das Problem mit dem Proviant. Hierbei aber auf jeden Fall darauf achten, dass sich das Kostüm zum Stillen eignet (am besten ohne komplett blank zu ziehen). Für Fläschchen oder Gläschen gibt es einen Erwärmer für unterwegs, den ich nur empfehlen kann.
Kinder haben kurze Beine…
… und Messehallen können seeeehr groß sein. So wenig es uns auch auffällt: Auf einer Convention legen wir im Laufe des Tages ganz schöne Strecken zurück. Kinderwagen sind zwar umständlich und nehmen eine Menge Platz weg, erleichtern aber auch den Kindern, weitere Strecken zurückzulegen. Zudem ermöglichen sie gerade den Kleinen noch zwischendurch ein Mittagsschläfchen. Und seien wir ehrlich: Irgendwann kommt definitiv das gefürchtete “Ich kann nicht mehr…”
Bonus: Man kann alles Mögliche unter dem Kinderwagen verstauen, das man sonst durch die Gegend schleppen müsste.
Unabhängig davon, ob man nun mit oder ohne Kinderwagen unterwegs ist, sollte man am besten für jeden Weg mindestens die doppelte Zeit einplanen.
Barrierefrei?
Ist man erst einmal mit dem Kinderwagen unterwegs, tun sich einem ungeahnte Hindernisse auf. Jede Mutter mit Kinderwagen wird bereits die Erfahrungen gemacht haben, dass Barrierefreiheit in der Praxis ganz anders aussieht als in der Theorie. So müssen für Aufzüge, die oft nur sporadisch vorhanden oder gut versteckt sind, oft große Umwege in Kauf genommen werden.
Hat man diese dann endlich gefunden, steht man gerne mal in der nächsten Schlange. So dauern Wege von einem Ort zum nächsten oft doppelt bis dreimal so lange. Auch hier gilt wie schon bei den Toiletten: Checkt schon vor der Convention auf den Hallenplänen die Lage.
Pause
So eine Con ist wahnsinnig aufregend. Nicht nur für uns, sondern besonders für unsere kleinen Minimis. Am liebsten wollen sie überall zugleich sein und alles ansehen. Stillstehen ist keine Option. Bei der ganzen Aufregung scheinen sie Energie ohne Ende zu haben, aber das täuscht.
Oft sind sie so aufgedreht, dass es schwer fällt zu erkennen, wann sie müde werden. Ist dieser Punkt dann erreicht, ist er meist überschritten, bevor man es merkt. (Dies betrifft vor allem die etwas älteren Kleinkinder, da die ganz kleinen meist einfach im Kinderwagen einschlafen.) Das Resultat: Das Kind ist in Weltuntergangsstimmung. Um dies zu verhindern, sollte man ausreichend Pausen einplanen und sich nicht zu viel vornehmen. Falls dieser Notfall doch eintreten sollte, habe ich immer ein wenig Traubenzucker oder eine Tüte Gummibärchen dabei.
Um Stress oder Überforderung zu vermeiden, kann man den Kinderwagen mit einem Mulltuch abhängen. Gerade auf Conventions mit Außenbereich bieten sich diese an, um der Hektik für kurze Zeit zu entgehen. Hilft das alles nichts, sollte man in Erwägung ziehen, zum Wohle des Kindes die Con frühzeitig zu verlassen.
Hilfe, ich werde taub!
Da unsere Tochter sich sehr gerne Theaterstücke ansieht, war für mich gleich klar, dass ihr auch die Showgruppen sehr gefallen würden. Dabei sollte man aber wirklich darauf achten, wie laut es ist. Oft sind die Lautsprecher viel zu laut für kleine Kinder eingestellt. Auch wenn es die Kinder nicht zu stören scheint, kann dies doch sehr schädlich für die kleinen Ohren sein. Mit Kindern sollte man von daher immer einen Platz möglichst weit von den Lautsprechern entfernt wählen. Wenn man auch bei sehr großer Lautstärke Konzerte oder Shows mit Baby oder Kleinkind anschauen möchte, so gibt es Gehörschutz extra für Babys. Ob die eigenen Kinder diesen jedoch tolerieren sollte man unbedingt vor der Convention testen.
Kleine Langfinger
Die meisten Kinder werden trotz der letzten Jahre Pandemie hin und wieder in einem Geschäft gewesen sein und schon im Kleinkindalter ist ihnen bewusst, dass sie nicht einfach Sachen aus den Regalen mitnehmen können, ohne dass diese an der Kasse bezahlt werden müssen.
Für uns Erwachsene ist es nur ganz natürlich, dass es an Verkaufsständen auf Conventions nach dem gleichen Prinzip läuft. Ein solcher Stand sieht aber ganz anders aus als ein Supermarkt. So kann es sein, dass kleine Kinder diese Parallele noch nicht ziehen können (was völlig natürlich ist) und sich gerne an den bunten Sachen bedienen möchten. Thematisiert dies am besten vor dem Besuch der Convention oder behaltet vor allem in der Nähe von Verkaufsständen eure Kinder gut im Auge, wenn diese für ein solches Gespräch noch nicht alt genug sind.
Kinder wachsen schnell
Für den Fall, dass eure Kinder im Cosplay auf der Con sein wollen, bedenkt, dass Kinder unglaublich schnell aus den Kostümen herauswachsen. Gerne auch noch vor der Convention. Aus dier leidigen Erfahrung meinerseits nähe ich immer zuerst die Kostüme für die Erwachsenen und fertige die Kinderkostüme erst kurz vor der Convention. Zudem nähe ich die Kostüme oft eine Nummer größer als benötigt oder so, dass sie bis zu 2 Größen mitwachsen können.
Kinder und das Recht am Bild
Die Sache mit dem Recht am eigenen Bild ist ja schon als Erwachsener eine knifflige Sache. Obwohl in der heutigen Zeit jedem klar sein sollte, dass man nicht einfach ohne Erlaubnis Bilder von Leuten machen und die dann hochladen darf, ist dies leider immer noch ein Thema.
Auf den meisten Conventions hatten wir keine Probleme damit, da die Leute mittlerweile darauf sensibilisiert sind. Aber gerade auf Events, die keine reinen Conventions sind, wie z.B. Buchmessen, ist dies leider immer noch ein Thema. Sowohl Cosplayer als auch (unbegreiflicherweise) vor allem deren Kinder werden oft ohne zu fragen fotografiert.
Die Fotografen waren hierbei ausnahmslos szenefremde Besucher auf den Messen oder Schaulustige in den Parks, welche an die Conventions angrenzen.
Wie reagiere ich darauf? Eine Patentlösung habe ich dafür leider noch immer nicht gefunden. Zunächst haben wir immer versucht die betreffenden Personen anzusprechen und ihnen freundlich darauf hinzuweisen, dass sie dies bitte unterlassen. Schnell haben wir gemerkt, dass das einfach nicht möglich ist, jedem hinterher zu rennen.
Da wir mit Freunden in einer Gruppe unterwegs waren, hat sich immer jemand in den Weg gestellt, wenn wieder versucht wurde, ungefragt ein Bild zu machen. Damals war unsere Tochter 9 Monate. Später haben wir ihr beigebracht, die Hände vors Gesicht zu halten, wenn sie merkt, dass jemand sie fotografiert ohne zu fragen. Das klappt tatsächlich schon in jungen Jahren sehr gut. Auch Kostüme mit Masken sind super geeignet. Natürlich nur, solange diese akzeptiert werden.
Zuletzt einer der vielleicht wichtigsten Punkte. Jeder weiß, wie voll es auf Messen und Conventions ist. Da sind Kinder nicht nur schnell abgelenkt, sondern auch schon einmal im Menschengedränge verschwunden. Eben hatte man sie noch an der Hand oder sie sind brav neben einem her gelaufen und schwupps sind sie weg. Mir ist das (Gott sei Dank) noch nicht passiert, jedoch einer Bekannten.
Mit älteren Kindern ist es sicher eine gute Lösung, einen Treffpunkt zu vereinbaren. Da Conventions mittlerweile meist sehr groß und gerade für Kinder oft unübersichtlich sind, ist das in den ersten Jahren kaum möglich. Oft habe ich schon gesehen, dass Kinder T-Shirts mit Telefonnummer darauf tragen oder die Eltern ihnen die Nummer auf den Arm geschrieben haben. Ich habe für mich eine andere Lösung gewählt, die gut mit dem Kostüm kompatibel ist: Ein bequem anliegendes Armband mit Telefonnummer und Namen.
Fazit: Bleibt entspannt, mit Kindern wird nie alles laufen wie geplant. Hauptsache ihr habt Spaß!
Hallo, ich bin Cauzifer! Der eine oder andere kennt mich möglicherweise von Instagram, TikTok oder Twitter, wo ich größtenteils Erocosplay oder Casual Lewds poste.
Dieser Gastbeitrag wurde von Cauzifer geschrieben. Du kennst Cauzifer noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: cauzifer.cosplays
Was ist das denn?
„Erocosplay“ lässt schon erahnen, dass eine erotische Komponente mit Cosplay vermischt wird. Ob der gecosplayte Charakter dabei tatsächlich in der Quelle so dargestellt wird, oder ob man den Charakter in seiner eigenen Art und Weise erotisch darstellt, ist hierbei zweitrangig. Aber meiner Erfahrung nach sind die Charaktere im Original deutlich weniger erotisch und sexuell dargestellt. Casual Lewds sind in meinem Fall eher alltäglichere Inhalte von mir in anzüglicheren Outfits.
Warum macht man Erocosplay?
Bei mir hat es sich so entwickelt, dass ich meine Cosplays einfach gerne sexy gestaltet habe. Und ohne hier um den heißen Brei zu reden: Sex sells. Es kommt einfach sehr gut an und macht mir Spaß.
Hinzu kommt, dass es inzwischen ein Job geworden ist. Am Anfang habe ich mehr Fotos gemacht, als ich posten konnte und diese gegen ein kleines Trinkgeld an Supporter geschickt. Inzwischen habe ich in mein Studio zu Hause investiert, um für die Supporter bessere Fotos machen zu können. Ich mache Erocosplay nicht ausschließlich wegen des Geldes. Es macht mir ernsthaft Spaß, in die „sexy“ Seite eines Charakters zu schlüpfen. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es ohne das Einkommen dieselben Ausmaße hätte. Ich denke aber, dass sich das auf jeden Job übertragen lässt. Viele Menschen lieben ihren Job, aber würden ihn sicher nicht umsonst machen.
Das sind doch sicher alles Creeps?
Eine gewisse „Creepquote“ mit aufdringlichen Typen lässt sich nicht bestreiten. Der Großteil meiner Supporter sind Männer zwischen 18 und 30. Selten waren mal Damen dabei (oder solche, die sich als Frauen ausgaben).
Ich bin sehr deutlich, was meine Grenzen angeht. Wird mir jemand zu aufdringlich, blockiere ich diese Leute. Das gilt auch dann, wenn jemand Kunde ist, das ist für mich kein Freifahrtschein. Das ist für mich gleichzusetzen mit dem Gebrauch von Hausrecht bei pöbelnden Kunden in Restaurants oder Supermärkten.
Glücklicherweise ist das eher selten der Fall. Die meisten meiner Kunden sind sehr höflich und respektieren ein Nein. Da sind manche Follower auf Instagram deutlich unangenehmer. Ich lege Wert darauf, den Leuten auf einer persönlichen Ebene entgegenzukommen, sodass ich auch als Mensch und nicht „die von Instagram“ gesehen werde. Für mich funktioniert das ganz gut.
Kannst du sonst nichts, dass du sowas machen musst?
Wenn man mich etwas länger verfolgt, kann man sowas schlecht über mich sagen. 😀 Das eine oder andere beherrsche ich doch, ohne angeben zu wollen. Ich kann Rüstungen und Waffen für Cosplay bauen und Kleidung nähen, Ohren basteln oder Perücken stylen. Das, was ein Cosplayer eben braucht. Dass ich da selten komplette Cosplays poste, hat vor allem zwei Gründe:
Es ist sehr zeitaufwendig und das lässt sich nicht mit meiner Postingfrequenz vereinbaren.
Meine Zielgruppe ist auf andere Inhalte zugeschnitten, es performt einfach nicht so gut für den Aufwand, der dahintersteht.
Tatsächlich mache ich aber auch für die Erocosplays viele Accessoires oder Kleidungsstücke selbst. Auch die Perücken müssen beizeiten gestyled werden.
Ich habe auch oft schon überraschte Reaktionen erhalten, wenn Leute von meinem abgeschlossenen Studium erfahren. Es ist schade, dass mir aufgrund des Erocosplays scheinbar weniger zugetraut wird. Allerdings kenne ich viele andere Erocosplayer, die sehr gute Abschlüsse haben und kein Problem damit hätten, einen klassischeren Job auszuüben. Ich „kann“ schon was anderes, aber das Cosplayen in der Form macht mir einfach Spaß.
Wird man damit reich?
Es kommt ganz darauf an, wen du fragst. Ich für meinen Fall werde damit definitiv nicht reich, aber ich kann mich nicht beschweren. Von bösen Zungen liest man manchmal, dass Mädels, die mit sexy Inhalten Geld verdienen, doch mal einen richtigen Job machen sollen. Doch was ist schon ein richtiger Job?
Kein Erocosplayer wird dir sagen, dass es der härteste Job ist. Aber das drumherum wird oft nicht wahrgenommen. Es dauert seine Zeit, Outfits zusammenzustellen, Shootings vorzubereiten, dann tatsächlich die Fotos zu machen und diese schlussendlich zu sortieren und zu bearbeiten. Meine Buchhaltung mache ich auch selbst, täglich sollte auf mehreren Plattformen gepostet werden und ich nehme mir auch die Zeit, mit den Leuten zu schreiben. Ich würde nie auf die Idee kommen, das mit einem Bauarbeiter zu vergleichen, aber allein vom zeitlichen Aufwand kann es, je nach Ausmaß, vergleichbar zu einem Bürojob sein.
Aber zurück zur Frage des Geldes: Man muss immer daran denken, dass man das nicht machen kann, bis man 60 ist. Außer, man möchte eine bestimmte Nische ansprechen. Andernfalls muss man sich in den zehn bis fünfzehn Jahren, in denen man plant, Erocosplay zu machen, entweder ein beträchtliches Einkommen aufbauen, oder aber einen Plan B in der Tasche haben.
Ich für mich verdiene damit nicht so viel, um damit mein restliches Leben sorgenfrei zu leben. Das können die Wenigsten. Ich arbeite aktuell noch klassisch in einem Bürojob, was mir einfach Sicherheit gibt. Aber aktuell kann man davon ganz gut leben, gerade wenn man nicht nur das als Einkommen hat.
Wie ist das mit Partnern?
Manchmal bekomme ich online schon Kommentare nach dem Motto „So eine würde ich nicht wollen, die hat ja jeder schon so gesehen“. Für mich persönlich käme aber sowieso niemand in Frage, der/die meine Leidenschaft nicht unterstützt. Generell rede ich ungern öffentlich über meinen Beziehungsstatus, da es in meiner Situation oft unerwünschte Reaktionen hervorruft. Wenn man als Cosplayer öffentlich Single ist, habe ich das Gefühl, als würde man direkt als „Freiwild“ gesehen werden.
Andersherum wird man bei öffentlicher Präsentation des Partners gefragt, was er/sie davon hält. Das finde ich persönlich unangebracht. Dazu kann ich nur sagen, dass ich definitiv Menschen in meinem Umfeld hatte und habe, für die meine Onlinepräsenz kein persönliches Problem ist und die meine Persönlichkeit und meine Fähigkeiten schätzen.
Macht Erocosplay die Szene kaputt?
Schwierig zu bewerten. Ich glaube schon, dass die Cosplay-Szene generell eine eher sexualisierte Szene ist.
Die meisten Cosplayer wollen in der Regel nur ihren liebsten Charakter verkörpern, während Konsumenten der Quellmedien (Anime/Games) diese Cosplayer als Verkörperung ihrer Träume und „Waifus“ sehen. Ich denke eher, dass diese Diskrepanz die übermäßige Sexualisierung der Szene ausmacht.
An der Stelle kann es natürlich sein, dass einige Nutzer es von Erocosplayern gewohnt sind, „mehr“ zu sehen. Leider habe ich auch schon öfters andere Mädels gesehen, die klassische, nicht aufreizende Cosplays machen und öffentlich von einigen aufgefordert wurden, das in „sexy“ zu machen oder exklusive Inhalte anzubieten. Das ist für mich persönlich absolut inakzeptabel, und diese Leute sind moralisch zu verurteilen. Aber ich persönlich glaube nicht, dass Erocosplay die Szene kaputt macht.
Wie sind die Reaktionen der Mitmenschen?
Das ist unterschiedlich. Einige finden es richtig cool und sehen die Mühe, die ich investiere. Andere distanzieren sich davon. Die Gesellschaft ist in weiten Teilen meiner Wahrnehmung nach eher abgeneigt gegenüber Menschen, die auf diese Art Geld verdienen. Ich finde es schade, aber daran kann ich leider nichts ändern.
Wenn ich neue Leute kennenlerne, erzähle ich meistens nicht sofort davon. Nicht, weil ich mich davor schäme. Vielmehr habe ich bisher manchmal erfahren müssen, dass man dann mit einem anderen Blick gesehen wird.Deshalb möchte ich erst mal meine Persönlichkeit und meinen Charakter sprechen lassen. Oft sind die Reaktionen dann sehr überrascht, weil ich im Alltag nicht wirklich so auftrete wie in meiner Online-Präsenz.
Was planst du für die Zukunft?
Cosplay und Erotik möchte ich so lange machen, wie es mir Freude bereitet. Studientechnisch wollte ich vielleicht noch einen Master machen. Meine Pläne sind nicht extrem konkret, ich möchte eigentlich einfach nur Freude am Leben und finanzielle Sicherheit haben. Einfach keine (schlimmen) Sorgen haben wäre schön. Obwohl ein Eigenheim schon mein Träumchen wäre. 😊
Was würdest du Cosplayern empfehlen, die sich selbst in die Richtung entwickeln wollen?
Setze dir vorab Grenzen und Limits. Mach es nicht nur fürs Geld. Mach es nicht nur, weil viele es nachfragen.
Einige Mädchen, die ich kenne, sagen jetzt, dass sie nicht über ihre persönliche Komfortzone hätten gehen sollen. Alle, mit denen ich gesprochen habe, meinten, dass die ersten ein bis zwei Monate danach zwar finanziell besser liefen, es sich danach aber wieder normalisiert hat und es sich in der Hinsicht nicht gelohnt hat.
An dem Punkt zurückzugehen ist natürlich schwieriger, weil sich unter den Käufern dann eine Art Erwartungshaltung gebildet hat. Ich denke, dass immer mehr nachgefragt wird, als man bereit ist zu tun. Ich glaube auch, dass das nicht an einer bestimmten Stelle aufhört. Deshalb sollte man selbst zu den Grenzen stehen, mit denen man sich wohl fühlt und das klar kommunizieren. Bleib dir selbst treu.
Hallo, mein Name ist Moni aka MissesCharmy und ich bin bekennender Stoffaholic! Das ist auch kein Wunder, denn ich bin gelernte Schneiderin, seit 2013 selbstständig in der Mode/Kreativbranche und seit 2017 Vollzeit Cosplay Commissioner. Ich gebe Workshops, halte Vorträge auf Conventions, hab schon so einige Cosplaywettbewerbe gewonnen und fertige im Jahr bis zu 100 unterschiedliche Kostüme für meine Kunden und mich.
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Das bedeutet, ich beschäftige mich regelmäßig mit der Frage: Welcher Stoff passt denn nun für dieses absolut unrealistisch aussehende Kostüm und wie sehr werde ich es hassen ihn zu tragen für die 100% Accuracy?
Eines vorweg: Natürlich sollte man nach Möglichkeit keinen Stoff verwenden, der sich nicht gut anfühlt. Aber manche Cosplays oder Designs lassen es einfach nicht, zu den kuscheligen Jersey zu nehmen, wenn das Original ein Kunstlederbodysuit ist. Noch dazu kommt, das man als Laie oft nicht weiß, was man mit all den lustigen Stoffbezeichnungen und Materialangaben anfangen soll. Darum hoffe ich, dass dir meine kleine Zusammenfassung hilft, in Zukunft den passenden Stoff für dein Cosplay besser finden zu können!
1. Die Basis: Natur- und Chemiefasern und ihre Gemische
Prinzipiell teilen sich Stoffe in drei Kategorien auf.
Naturfasern sind wie der Name schon sagt, aus Naturmaterialien gemacht, z.B.: Baumwolle oder Seide.
Chemiefasern werden auf künstlichem Weg hergestellt, z.B.: Polyester.
Gemische sind – wie der Name schon sagt – eine Mischung aus beidem.
Du kannst rausfinden ob dein Stoff das eine oder das andere ist, mit der sogenannten „Brennprobe“: Schneid dir ein Stück vom Stoff ab, groß genug, dass du es sicher halten kannst, während du eine Kante vorsichtig mit einem Feuerzeug abflammst. Bitte mach das wirklich mit Bedacht am besten über einer Schüssel Wasser oder der Spüle, manche Stoffe brennen sehr schnell ab!
Sieh dir dann die verbrannte Kante an:
Ist sie schwarz, bröckelig, dunkler Rauch ist aufgestiegen und es stinkt? Dann ist es Naturfaser.
Ist sie verschmolzen, klebrig, zieht im warmen Zustand Fäden und riecht nach verbranntem Plastik? Chemiefaser.
Ist es ein Gemisch, dann macht dein Stoff beides. Wie viel Prozent wovon im Stoff sind, lässt sich mit der Brennprobe aber leider nicht feststellen.
Besteht ein Stoff nur aus Chemiefasern, kann man davon ausgehen, dass der Tragekomfort auf Dauer nicht so schön ist. Plastik atmet nicht, dementsprechend fängt man auch leichter an zu schwitzen, der Stoff isoliert nicht sonderlich gut. Kennen wir meistens von billigen Winterjacken: bestehen sie aus Polyfasern, schwitzen wir eher, als dass sie uns warmhalten wie es z.B. ein Wollmantel tun würde.
Allerdings sind Stoffe nur aus Naturfasern auch nicht immer perfekt geeignet. 100% Leinenstoff ist kratzig und luftdurchlässig, 100% Baumwolle knittert leicht. Der Tragekomfort ist meistens super, aber Baumwolle ohne Zusätze glänzt nicht, dehnt sich nicht, erzielt keinerlei Effekte.
von links nach rechts: Baumwollcrepe, Jersey, Baumwolle, Netz und Spitze
Du siehst also, den perfekten Stoff gibt es nicht!
2. Stoffarten
Jetzt da wir die grundlegende Basis kennen, wird es Zeit uns mit ein paar der gängigsten Stoffarten zu beschäftigen. Oftmals verwenden Stoffhändler ihre eigenen Fantasiebezeichnungen für Stoffe, was es uns schwer macht rauszufinden was wir vor uns haben. Die Bezeichnungen sind nicht genormt, was es nochmal schwieriger macht. Darum ist es hilfreich die häufigsten Stoffarten/Fasernamen zu kennen und seinen Fokus eher darauf zu legen.
Baumwolle
a. Baumwolle: Nicht dehnbare Webware, der gängigste Stoff, einfach zu verarbeiten, gibt es dicker oder dünner, Naturfaser, perfekt für Anfänger, auch weil er günstig zu bekommen ist.
Es gibt auch dehnbare Baumwolle, dafür wird es zu einem Gemisch mit z.B.: Elasthan. Gibt es auch mit Polyester, die Dehnfähigkeit lässt da allerdings mit der Zeit nach – der Stoff wird labbrig. Elasthan ist in allen Fällen immer die bessere Wahl!
Bezeichnung
Eigenschaften
Baumwolle
Weich, angenehm, dünn bis dick gewebt
Batist
Feinfädig, weich, dünn
Beschichtete Baumwolle
Wasserabweisend, steif
Cretonne
Steif, stumpfe Optik, für Deko / Vorhänge
Köper
Extrem strapazierfähig, fest, Arbeitskleidung
Popeline
Dicht gewebt, körnig, fest, für Mäntel
Canvas
Fest, robust, schwer entflammbar, für Deko
Baumwollcrepe (rot) vs. Baumwolle (orange)
Jersey
b. Jersey: Dehnbare Maschenware, stretchy, je nach Art dünner (Singlejersey) oder dicker (Sweat), teilweise auch innen angeraut.
Aufpassen: Manche Jerseys/Sweats sind nur querelastisch und nicht 4-way-stretch! Für z.B.: Handschuhe oder Bodysuits eignen sich 4-way-Stretch Stoffe deutlich besser!
Bezeichnung
Eigenschaften
Viskosejersey
Gemisch mit Elasthan, dünn, leicht, luftig
Singlejersey
Extrem dehnbar und dünn, T-Shirts
Doublejersey
Robuster gewebt, dicker, für Pullis
Sweat
Dicker, meist angeraut innen, flauschig
Alpenfleece
Extrem dick und flauschig
Wintersweat / Sommersweat
Fantasiebezeichnung für dünneren oder dickeren Sweat
French Terry
Dick, innen angeraut, nur querelastisch
Jersey
Netzstoffe
c. Netzstoffe wie Tüll: Polyester- oder Nylonnetz in sehr steifer bis sehr weicher Qualität. Steifere sind für Petticoats, weichere werden auch Brauttüll genannt und sind eher ein fließender on-top-Stoff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Tüll
Standard Netz für z.B. Petticoats
Brauttüll
Superweiches, feines Netz
Mesh
4-way-elastisches feinmaschiges Netz für “durchsichtige” Einsätze
Netz (gold) vs. Standardtüll (weiß)
Kunstleder
d. Kunstleder: Immer Polyester (oder eine Abwandlung davon: PU), weil es grob gesagt ein Stück gewebtes Plastik beschichtet mit Farbe ist. Darum bröckelt die Farbe auch mit der Zeit oder unter viel Verwendung früher oder später ab. Die Rückseite ist auch der Garant dafür, kein Echtleder zu haben: Echtleder hat immer eine Hautseite, ist teurer und gibt es nicht als Meterware!
Kunstleder gibt es in super stretchy passend für Bodysuits(Stretchkunstleder) oder bis zu 1,5cm dick, für z.B. Rüstungsteile.
Bezeichnung
Eigenschaften
Kunstleder
Von 0,5 cm bis 1,5 cm dick (in etwa), steifer oder weicher, für Bekleidung oder Möbel, färbbar mit Kunstlederfarbe / Idye Poly
Stretchkunstleder
4-way-stretichiges Kunstleder für Bodysuits, färbbar mit Kunstlederfare / Idye Poly
Echtleder
Nur als Haut kaufbar, färbbar mit Lederfarbe, prägbar
Kunstleder
Organza
e. Organza: Die gängigste Variante ist aus Polyester, aber es gibt auch Seidenorganza. Glänzender halbdurchsichtiger Stoff mit etwas Stand. Verwendet man hauptsächlich bei Ballkleidern oder wenn man einen durchscheinenden Effekt braucht.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenorganza
Glänzend, etwas Stand, Naturfaser, teuer, dünn, halbdurchsichtig
Organza
Glänzend, etwas Stand, Chemiefaser, dünn, halbdurchsichtig
Jacquard Organza
Organza mit aufgedruckten / geprägten / genähten Mustern
Veredelter Organza
Mit Perlen, bestickt, benäht, bemalt, …
Chiffon
f. Chiffon: Auch hier, am häufigsten aus Polyester, aber auch aus Seide möglich. Weich fließend, sehr anschmiegsam und halbdurchsichtig, aber nicht so sehr wie Organza. Kein Glanz. Körniger Griff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenchiffon
Aus Naturfaser
Kunstseidenchiffon
Aus Chemiefaser
Crêpe Chiffon
Chemiefaser, veredelt für festeren Griff und kaum durchscheinend
Polyesterchiffon (weiß) vs. Seidenchiffon (türkis)
Leinen
e. Leinen: Sehr luftdurchlässig, meist locker gewebt, in 100% Leinen aber auch oft kratzig, weshalb man eher zu Halbleinen (60% BW / 40% Leinen) greifen sollte.
Bezeichnung
Eigenschaften
100% Leinen
Fest gewebt, nicht elastisch, körnig
Viskose Leinen
Je höher der Viskoseanteil, desto dünner, luftiger, leichter
Halbleinen
Baumwoll-Leinen Gemisch, je nach Menge der BW dann leicht elastisch, weicher, angenehmer zu tragen, knitterarm
100 % Leinen
Samt
f. Samt: Gibt es von superbilligem Pannesamt aus Polyester bis teurem Baumwollsamt. Der billige Pannesamt ist extrem rutschig, glänzend und schwer zu verarbeiten. Baumwollsamt ist leider ziemlich teuer, aber dafür auch sehr edel. Hat einen Strich und Glanz, also aufpassen beim Zuschnitt!
Bezeichnung
Eigenschaften
Pannesamt
Extrem glänzend, rutschig, dünn, günstig
Cordsamt
“Gestreifter” Samtstoff
Samtbrokat
Fest, schwer, mit Mustern aus Gold-/Silberfäden eingewebt
Baumwollsamt
Teure, hochwertige Samtvariante
Baumwollsamt (lila) vs. Pannesamt (rosa)
Spitze
g. Spitze: Feines Tüllnetz mit durchbrochenen Mustern oder anderweitigen Elementen, mit Pailletten, Perlen, Stickereien oder ganz ohne. Schwer zu verarbeiten, weil die Elemente leicht auftrennen könnten.
Bezeichnung
Eigenschaften
Häkelspitze
Maschinell oder händisch gehäkeltes Muster auf Baumwolle / Tüll
Lochspitze / Lochstickerei
Klassische Spitzenborte mit Lochmuster / löchrigem Design
Tüllspitze
Spitzenmuster auf Tüllnetz
Ätzspitze
In Baumwoll- od. Tüllstoff mit Chemikalien geätzte Muster
Applikationsspitze
Tüll / Baumwollstoff mit applizierten Muster
Spitze mit bestickten Mustern
Taft
h. Taft: Dicht gewebtes Gewebe mit Schimmer. Lässt sich gut manipulieren z.B. für Crasheffekt oder Plisseefalten. Gibt es auch changierend / farbwechselnd, bestickt, gemustert, etc. perfekt für elegante Kleider.
Die Liste ist natürlich nicht vollständig, aber ich habe versucht mich auf die wichtigsten Stoffe für Cosplay zu beschränken.
Fazit
Am wichtigsten bei der Wahl des richtigen Stoffes ist, ihn so auszuwählen, dass er zum Projekt passt. Es bringt nichts, darauf zu bestehen keine Chemiefaser verwenden zu wollen weil „Plastik nicht atmet“ und dann zu versuchen einen Bodysuit aus nicht dehnbarer Baumwolle zu nähen.
Wie so vieles im Leben ist es oft ein Kompromiss. Manche Cosplays eignen sich aufgrund der verwendeten Materialien nicht dafür einen ganzen Tag – einer Convention – getragen zu werden, andere kann man dafür problemlos stundenlang ausführen!
Ich hoffe mein kleiner Auszug aus der Welt der Stoffe hat dir gefallen und geholfen, bei deinem nächsten Projekt ein bisschen weniger mit der Frage „Welchen Stoff nehme ich jetzt??“, zu struggeln. 🙂
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Hallo zusammen, mein Name ist Hearty-chan, cosplaye nun seit April 2018 und ich möchte euch erzählen, wie es ist, das erste Mal bei einem Cosplay Wettbewerb mitzumachen! 🙂
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Zuallererst möchte ich klarstellen, dass ich das Cosplay nicht aus dem Grund selbst gemacht hab, um unbedingt bei einem Wettbewerb mitzumachen. Mein Inuyasha-Cosplay ist für mich eine wahrhafte Reise gewesen. Ursprünglich kaufte ich mir ein typisches Inuyasha-Cosplay, auch eine Wig über Wish und Plüschohren auf einem Haarreifen. Jeder fängt mal klein an und ich bin da auch keine Ausnahme gewesen.
Zufrieden war ich nicht unbedingt. So habe ich mir dann also gleich die Wig ein zweites Mal bestellt, weil eben eine allein für den Hanyou viel zu dünn war. Somit war der erste Schritt für ein Selfmade Inuyasha geboren und es folgten ganz viele weitere Schritte. Nicht jeder war erfolgreich, aber das kennen wir ja alle.
Ich weiß nicht mehr genau, wann und wie ich die Idee für den Wettbewerb bekam, aber sie schlich sich so gegen Mitte des Jahres – April/Mai 2021 – ein. Ich informierte mich über etwaige Bedingungen auf den Seiten verschiedener Conventions, die ich für mein “Debüt” in Erwägung zog.
Mein Ziel war es, dass ich all diese Arbeit, Zeit und Liebe, die ich in mein Cosplay gesteckt hatte, der Welt oder besser gesagt, einer geeigneten großen Menschenmenge, zeigen wollte. Und das tat ich mit meiner Teilnahme! 🙂
Vorbereiten und Anmelden
Ein ganz wichtiger Teil und Motivator für dieses ganze Projekt war auf alle Fälle die liebe Missescharmy, die ich als erstes über meine Idee an der Teilnahme einweihte und um ganz viel Rat fragte.
Hier also meine ersten Tipps an euch da draußen: Holt euch so viele Infos wie nur möglich von Personen, die schon an Wettbewerben teilgenommen haben. Am Besten von verschiedenen Cosplayern. Wenn ihr unschlüssig seid, ob ihr mit eurem Cosplay die Vorraussetzungen erfüllt, dann schreibt die Veranstalter direkt an. Hab ich auch getan. Mehrmals. Ich verspreche euch: sie beißen nicht. 😉
Folgt den Anweisungen auf der Homepage, sammelt alles was ihr braucht und ab die Post mit der Anmeldung!
Es gibt bei manchen Conventions einen eigenen “Cosplay Debüt”-Wettbewerb, welcher speziell Anfänger ansprechen soll. Bei diesem sind die Anforderungen nicht so streng. Zum Beispiel auf der Hanami-Con: 40% des Cosplays sollten zumindest selbstgemacht sein. Bei meinem konkreten Fall, waren 90% die Vorraussetzung.
Ich für meinen Teil habe folgendes für mich beschlossen: Ich schau mir das auf der Hanami-Con bewusst und genau an. Also wie das abläuft und aussieht, hol mir sämtliche Infos und mach dann beim Aninite Cosplay Wettbewerb mit.
Erstes Mal vor den Judges
Tatsächlich ist das erste Mal vor Judges halb so schlimm, als man es sich vielleicht vorstellt. Judges sind auch nur Menschen. Menschen, die schwere Entscheidungen treffen müssen.
Gaaaanz wichtig für den Wettbewerb ist aber Pünktlichkeit. Und dass ihr euch auch vorher überlegt, in welchen Schritten ihr euer Cosplay präsentiert. Zum Beispiel: Ich hab mit der Wig angefangen, bin zu den Ohren, dann zum Outfit und dann zum Schwert. Also von oben nach unten. Wenn ihr eine ungefähre Struktur habt, dann hält euch das auch leichter auf dem Boden, trotz Lampenfieber.
Reitet nur nicht auf euren eigenen Fehlern herum. Versucht euch und euer Cosplay von der besten Seite zu zeigen!
Wir hatten etwa 8 Minuten pro Cosplayer Zeit. Das kann aber je nach Veranstalter und Teilnehmeranzahl variieren.
Ich hab auch nicht sehr viele Fragen von den Judges bekommen. Also verlasst euch nicht drauf, dass es ein Dialog wird. Übt mit euren Freunden das freie Sprechen, denn 8 Minuten sind jedenfalls verdammt viel und die Zeit vergeht tatsächlich schleichend langsam. So habe Ich beispielsweise auch begründet, wenn ich etwas verändert habe, das auf den vorher eingereichten Bildern vielleicht noch nicht zu sehen war.
Ich kann mich noch an etwas sehr, sehr einprägsames erinnern: Nana.kuronama hat mich an irgendeinem schweigsamen Punkt gefragt: “Do you feel like a Hero like that?” Ich antwortete ohne großartig nachzudenken: “Yes i do!”
Prejudging
Umgang mit Lampenfieber
Vorbereitung ist die halbe Performance – je detailreicher ihr euch vorbereitet, desto weniger Fehler werden euch passieren. Also selbst wenn ihr ein Blackout haben solltet, euer Körper erinnert sich an das, was ihr Daheim probt und einstudiert habt. Überlegt euch auch Lösungen für eventuelle Fehler, die passieren können. Ich für meinen Teil stehe beruflich häufiger vor vielen Menschen und muss mich von meiner besten Seite zeigen, vermutlich war das Lampenfieber deshalb nicht sooo schlimm^^’!
Mir persönlich ging es bis kurz vor dem Judging und dem Bühnenauftritt ganz gut. Dann brach der erste Kunstnagel 2 Minuten vorm Auftritt ab. Jah, dann begann ich auch zu schwitzen! Aber ich hatte zum Glück ein Helferlein. Das ist SEHR WICHTIG, wenn ihr ein sperriges oder schwieriges Cosplay haben solltet. Besorgt euch jemanden, der euch hilft, begleitet und mental unterstützt. Ist in den meisten Fällen zum Glück erlaubt und sehr, sehr hilfreich!
Ein kleiner, alberner Trick und Tipp meinerseits: Stellt euch vor, das Schlimmste was passieren könnte, wäre, dass jemand eine faule Tomate oder ein rohes Ei auf euch schmeißt. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand extra nur für euch sowas mit zur Bühne bringt und auch noch in Wurf-Richtung sitzt, ist wirklich unwahrscheinlich. Es kann euch nichts passieren!
Ihr habt die Masse vor euch. Keiner weiß, wie ihr eure Präsentation vorbereitet habt. Falls ihr was vergesst, dann weiß es niemand außer euch. Es ist auch überhaupt nicht wichtig ,weil ihr ja das Pre-Judging habt. Bei einem Performance-Wettbwerb sieht das natürlich wieder anders aus, aber selbst da weiß niemand was geplant war.
Toxic behaviors
Ihr werdet leider auch schnell merken, dass euch auch Negatives erreichen wird. “Mit so einem einfachen Cosplay wie Inuyasha wirst nix erreichen”, oder “an deiner Stelle würde ich eine kleinere Con fürs Stage-Debüt wählen” oder “dir wird der Spaß am Cosplayen vergehen, wenn du vor den Judges stehst” und so weiter…
Ich müsste lügen wenn ich euch sagen würde, dass das alles war, was in meine Ohren gelangte. Es kam leider und erschreckenderweise verdammt viel. Nicht immer direkt an mich gerichtet, manches auch über meine Mitbewerber.
So einfach es klingt aber: Bitte ignoriert es oder nehmt es nicht zu Herzen. Sprecht mit jemanden, der euch wieder aufbaut, wenn nötig.
Ganz ehrlich: Ihr müsst euch niemanden beweisen, ihr müsst niemanden gefallen. “Ich mache mit, weil ich es will… ich will gesehen werden! Es ist MEIN Cosplay und ICH entscheide darüber. MIR gefällt es so wie es ist!”
Die Preisverleihung
Oh Lord, da muss ich jetzt echt zugeben: Auf die war ich überhaupt nicht vorbereitet. xD Ich wollte das Judging überstehen, mich auf der Bühne präsentieren und somit war für mich der Wettbewerb erledigt. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich tatsächlich eine Platzierung machen würde… Jeder hat den Applaus verdient, jeder hätte eine Urkunde und einen Preis verdient!
Natürlich kann ich nicht versichern, dass die anderen Teilnehmer auch so denken. Es gibt welche, die tatsächlich nur mitmachen, um zu Gewinnen. Je größer die Convention, desto größer die Preise. Mein Ziel war es, gesehen zu werden und das hatte ich erreicht. Und ich muss zugeben: Nach der Preisverleihung war ich zittriger als vor dem Auftritt. Hat mich einfach eiskalt erwischt.
Die anderen Teilnehmer
Bessere Kollegen wie sie hätte ich nicht haben können. Wir alle waren in einem Boot und hatten backstage echt viel Spaß. Keiner von uns war bösartig, wir alle haben uns gegenseitig bewundert, gelobt und ausgetauscht. Genau das ist es, was mich motiviert vielleicht noch einmal bei einem Wettbewerb mitzumachen! 🙂
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Ich habe dieses Jahr angefangen Blogposts auf Instragram zu erstellen. Es geht um Themen, die mich und andere in der Cosplayszene bewegen. Manchmal geht es mehr um den Witz. Manchmal aber auch nicht. „Nicht Dein Freifahrtschein“ ist ein Text, indem ich auf ein allgegenwärtiges Problem aufmerksam machen möchte: sexuelle Belästigung in der Cosplayszene.
Dieser Gastbeitrag wurde von Una geschrieben. Du kennst Una noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: cerezacos
Das ist kein witziges Thema, sondern schwere Kost. Deswegen soll dieses Vorwort auch als Trigger-Warning dienen. Ich habe die Erlebnisse von 3 Cosplayer*innen in diesem Text beschrieben. Instagram hat damals den Text nach 24 h runtergenommen – zur Empörung vieler Leute. Deswegen hat die liebe SajaLyn angeboten dem Text nochmal eine Bühne zu geben. Vielen Dank, Svenja, dass Du mir Dein Mikrofon leihst.
Dieses Thema soll und darf nicht totgeschwiegen werden. Danke für Deine Zeit es zu lesen.
Wenn ich cosplaye, werde ich zu einem bestimmten Charakter. Ich verkleide mich und ich spiele den Charakter. Costume and play. Für eine kurze Zeit lege ich meinen Charakter ab. Was ich aber nicht ablege ist meine Selbstbestimmung. Was ich nicht ablege, sind mein Recht auf körperliche Grenzen und Respekt.
Du meinst, das ist doch klar? Aber ist es das?
Wieso ist es dann für XY in Ordnung einer 13-Jährigen ungefragtan die Brüste zu fassen – weil sie aus demselben Anime cosplayen? Solltest Du, XY, es nicht besser wissen – als Frau, als Cosplayerin? Oder hast Du vergessen, dass das wahre Leben kein Anime ist und jemanden an die Brüste zu fassen kein stilistisches Mittel für Komik ist? Und wieso steht der Rest nur herum und lacht, während eine 13-Jährige schamlos in der Öffentlichkeit begrabscht wird?
Aaach, das ist die Community – war doch nur ein Witz. Reg Dich doch nicht auf, Du siehst das viel zu eng. Das war doch nur Spaß. Sieh doch nicht immer nur das Schlechte.
Alles, was ich sehe ist ein 13-Jähriges Mädchen, das sich jetzt bestimmt zum tausendsten Mal im Spiegel betrachtet. Nur diesmal ist der Glanz aus den Augen verschwunden. Die Vorfreude dieses Cosplay zu tragen, zu ihrem liebsten Charakter zu werden… die ist weg. Was bleibt ist ein bitterer Beigeschmack. Das Cosplay wird in den Schrank geworfen. Die Frage, ob es eine gute Idee war sich die Brüste abzubinden und diesen Charakter zu cosplayen schwebt über ihrem Kopf wie eine dunkle Regenwolke. Das nächste Mal wird sie wohl etwas anderes tragen… denn ihr Cosplay war Dein Freifahrtschein.
Ach, das war bestimmt nur die Ausnahme. Die ist halt an jemand Aufgedrehten geraten..
Wieso geht eine junge Frau dann nur noch mit Männern auf Conventions, weil sich XY nicht zurückhalten konnte und ihr gefolgt ist? Sie an den Oberschenkeln anfasste, immer ein Grinsen auf dem Gesicht. Wieso kann sie keinen Schritt machen, ohne sich unwohl zu fühlen? Solltest Du, XY, es nicht besser wissen? Als potenzieller Vater, Ehemann, Bruder? Dann soll sie sich anders präsentieren, anders anziehen? Das schreit danach, dass Du Dich nicht mehr kontrollieren kannst? Es ist wohl ein Trend geworden andere für die eigenen Probleme verantwortlich zu machen.
Nein, nicht sie muss sich umziehen. Nicht sie muss sich anders präsentieren. Du musst über Deine Taten nachdenken. Du musst Dich zur Verantwortung ziehen. Denn Deine Berührung hat sich in ihr Cosplay eingebrannt und, wenn sie das nächste Mal vor dem Spiegel steht, wird sie fragen, ob sie es nochmal anziehen kann… denn ihr Cosplay war Dein Freifahrtschein.
Was ging Dir, XY, durch den Kopf als Du dem 15-Jährigen Cosplayer erneut von hinten die Arme umgelegt hast, um seine Körperhaltung für das Foto zu korrigieren? Als Du ihm wieder an die Beine gefasst hast, aus genau dem gleichen Grund? Ohne um Erlaubnis zu bitten? Solltest Du es nicht besser wissen? Als Mensch? Denn beim nächsten Mal wird der junge Mann sich fragen, ob er wirklich Fotos von seinem Cosplay haben möchte. Ob er das Cosplay nochmal anziehen möchte… denn sein Cosplay war Dein Freifahrtschein.
XY kann jede Geschlechtsidentität haben, kann jedes Alter haben, kann Cosplayer*in sein oder Fotograf*in. Kann Dir in der Realität begegnen oder auf Social Media.Es ist nicht wichtig, ob Dein Cosplay freizügig ist oder nicht. Ich kenne fast niemanden ohne eine Geschichte von XY.
XY ist allgegenwärtig. XY ist die Variable einer Formel, die sich mir nie erschließen wird.
Das gerade waren drei Formeln aufgestellt von drei unterschiedlichen Personen. Alle hatten ein*e XY-Variable. Unser Kopfkino von diesen Situationen sind ihre Erinnerungen. Es sind die Schattenseiten der Cosplaywelt. Es sind Formeln, die sich eingebrannt haben. Lies es nochmal. Auch, wenn es unangenehm ist.
Das hier ist definitiv kein Liebeslied. Das hier ist eine Erinnerung. Daran, dass Cosplayer*innen Menschen sind und keine Spielzeuge. Sie cosplayen für sich und nicht für Dich.
Du hast es ans Ende geschafft. Vielleicht steckt Dir jetzt ein Kloß im Hals. Danke, dass Du es gelesen hast. Danke, dass du nicht weggesehen hast. Dazu gehört viel Mut.
Lasst uns alle mutig sein und aufeinander aufpassen.
Großes Dankeschön an die 3 Cosplayer*innen, die mich ihre Erlebnisse haben schildern lassen. Fühlt Euch gedrückt, ihr seid tapfer.
Vielen Dank an alle, die mir angeboten haben den Text nochmal auf Instagram zu posten und mir damals zugesprochen haben.
Danke an alle Cosplayer*innen und Fotograf*innen, dass ich die Fotos verwenden durfte.
Und natürlich Danke an Svenja, die Bühne gehört wieder ganz Dir!
Die großartige SajaLyn hat mich gebeten, einen kleinen Gastbeitrag zum Thema Beauty Retusche und Make-Up in der Fotobearbeitung zu verfassen. Da konnte ich selbstverständlich nicht nein sagen. Ich habe das große Glück, dass in diesem Feld meine Hobbys Fotografie und Cosplay und auch mein erlernter Beruf Mediengestalter zusammenlaufen – gepaart mit meiner Abneigung, Make-Up aufzutragen.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Auch als Cosplayer mag ich es nicht, Make-Up zu tragen und ich muss gestehen, dass ich nicht einmal Foundation besitze. Natürlich finden sich in meinem Badschrank eine kleine Sammlung von Lippenstiften und auch ein paar Lidschattenfarben. Aber in vielen Fällen ziehe ich es vor, mein Make-Up in der Post- Production “aufzutragen”, wenn es für das Cosplay nötig ist.
Dieser Gastbeitrag wurde von Chrissi geschrieben. Du kennst Chrissi noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: chrissi.cosplays
Wie das geht? Nun, dazu führe ich euch am besten einmal durch den gesamten Ablauf einer Beauty Retusche Routine, die ich mir in meinen 10+ Jahren als Fotografin angeeignet habe.
Dabei ist es mir sehr wichtig, keine unrealistischen Erwartungen zu wecken. Natürlich könnte ich meine Nase verkleinern, meine Taille schmaler machen und meinem Gesicht eine andere Form geben. All das ist in Photoshop möglich und nicht einmal besonders schwer. Dennoch ziehe ich es vor, meine natürlichen Gesichtszüge zu erhalten und nur “Schönheitsfehler” auszugleichen, die durch ungünstiges Licht entstehen oder von der Tagesform abhängig sind.
Sowohl bei meinen Models als auch bei mir selbst, entferne ich lästige Schatten unter den Augen, behebe kleine Hautunreinheiten und setze ein paar Schatten und Highlights. So wie man es auch durch Make-Up tun könnte. Und ja, manchmal füge ich im Photoshop Lidschatten oder Lippenstift hinzu. Auch die Augenfarbe zu ändern, ist kein Hexenwerk und spart jede Menge Geld für farbige Kontaktlinsen bei der nächsten Cosplay Session.
Das Equipment
Was benötigt ihr dazu? Adobe Photoshop – ich selbst nutze für dieses Tutorial die 2021 Version – und ein Foto, welches ihr bearbeiten wollt. Ein Grafiktablett mit Stift ist von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Ich persönlich ziehe es vor, da ich mit einem druckempfindlichen Stift ein besseres Gefühl für die Bearbeitung habe. Wenn ihr gern und oft mit Photoshop arbeitet, kann diese Anschaffung durchaus Sinn ergeben.
Es muss dabei kein teures Wacom Tablet sein, denn auch ein günstigeres Huion Tablet erledigt den Job sehr gut. Diese sind ab ca. 55€ auf Amazon und eBay erhältlich. Trotzdem könnt ihr all diese Bearbeitungen auch mit einer Maus durchführen.
RAW vs. JPG – Camera Raw Feld in Photoshop
Es ist wichtig, zu erwähnen, dass jeder Fotograf seinen eigenen Ablauf hat und es deshalb niemals die eine Routinegeben wird. Besonders günstig ist es, von einer RAW-Datei auszugehen, aber das ist absolut kein Muss.
Das Rohdatenformat ist sehr groß, nimmt jede Menge Speicherplatz ein und nicht jede Kamera kann esausgeben. Aber es bringt auch viele Vorteile mit sich. Ein JPG wurde immer bereits von der Kamera optimiert, aber das Optimum der Kamera entspricht nicht immer den Vorstellungen des Fotografen. Eine nachträgliche verlustfreie Bearbeitung ist hier nicht mehr möglich.
Kleine Fehler, wie z.B. die Unterbelichtung, können im RAW-Format auch im Nachhinein noch ausgeglichen werden. Öffnet man ein RAW-Foto in Photoshop, öffnet sich das Camera Raw Feld. Dort korrigiere ich zuerst die Belichtung, gleiche Highlights und Schatten aus, bessere die Schärfe nach und passe andere Kleinigkeiten, wie z.B. Objektiv-Verzerrungen oder Chromatischer Aberration an.
Habt ihr “nur” das JPG zur Verfügung, könnt ihr trotzdem über Filter -> Camera Raw Filter auf die Camera Raw Einstellungen zugreifen. Über Verzerrung oder chromatische Aberration müsst ihr euch hier oft keine Gedanken mehr machen, denn eure Kamera hat diese Korrekturen bereits automatisch vorgenommen. Auch wenn ihr nicht die volle Breite des Rohformats zur Verfügung habt, könnt ihr hier ganz einfach in nur wenigen Schritten die Belichtung korrigieren. Auch Color-Grading ist eine tolle Funktion, um bereits im ersten Schritt Farbanpassungen vorzunehmen. Sind eure Bearbeitungen in diesem Feld abgeschlossen, öffnet ihr das Foto in Photoshop. Keine Sorge – ob RAW oder JPG – das Camera Raw Feld könnt ihr jederzeit über den angegebenen Pfad wieder öffnen.
Frequency Separation
Es gibt viele verschiedene Methoden, um eine Beauty Retusche durchzuführen, doch mein Favorit ist eine Variante, die sich “Frequency Separation” nennt. Sobald man sie einmal verinnerlicht hat, ist sie eine fantastische Möglichkeit Portraitfotos zu bearbeiten, Highlights und Schatten auszugleichen, Augenringe zu entfernen und auch Make-Up hinzuzufügen. Hierbei werden beim Foto Farbe und Struktur getrennt, sodass die Farbe in allen Teilen des Fotos verändert und angepasst werden kann, ohne die Struktur der Haut zu zerstören – und natürlich auch anders herum.
Dazu müssen die folgenden Schritte durchgeführt werden:
1. Die Hintergrundebene wird zweimaldupliziert.
2. Auf die untere der beiden Ebene wird eine Unschärfe angewendet. Dazu geht ihr auf Filter -> Gaußscher Weichzeichner. Den Radius wählt ihr so, dass die Hautstrukturen im Gesicht gerade so nicht mehr erkennbar sind, aber die Farben nicht zu sehr ineinander verlaufen. Hier gibt es keinen optimalen Zahlenwert, denn das ist von Foto zu Foto unterschiedlich.
3. Bei der oberen der beiden Ebenen geht ihr auf Bild -> Bildberechnungen, wählt aus dem Dropdown Menü die Ebene aus, auf die ihr den Weichzeichner angewendet habt und wählt beim Mischmodus “Subtrahieren”. Bei Skalieren tragt ihr eine 2 ein, beim Versatz 128. Habt ihr dies auf die Ebene angewendet, setzt ihr sie in der Ebenenübersicht anstatt auf “Normal” auf “Lineares Licht”.
4. Im letzten Schritt erstellt ihr eine neue, leere Ebene zwischen den beiden duplizierten Ebenen. 5. Die Farb- und Strukturebenen in Kombination sollten nun genauso aussehen wie das Bild vor der Bearbeitung.
Retusche
Nun kommen wir zur spannenden, kreativen Seite der Fotobearbeitung, die je nach Foto ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. Als kleiner Vergleich: Ich benötige für ein Foto je nach Umfang 5-30 Minuten pro Bild. Für eine aufwendige Bildkomposition können das schon einmal 1-3 Stunden sein. Das erklärt auch den Preis, den professionelle Fotografen für eine Fotosession nehmen. Macht euch also keine Gedanken, wenn der Bearbeitungsprozess vor allem zu Beginn recht lange dauert, denn das ist völlig normal.
Die Bearbeitung eures Fotos findet auf der leeren Ebene statt, die sich zwischen der verschwommenen Farbebene und der Strukturebene befindet, wo ihr quasi über die Farbebene malt, um den Effekt zu erzielen, den ihr haben wollt. Dazu nehmt ihr einen runden Standard-Pinsel, stellt den Fluss auf 5% und die Härte im unteren Bereich ein. Die Größe variierte je nach Region, die ihr bearbeiten wollt. Um z.B. Augenringe zu entfernen und Highlights zu setzen, nehmt ihr in Photoshop die Farbe aus einer benachbarten Region des Gesichts ab. Bei Windows ALT + Pixel anklicken, bei Mac Command + Pixel anklicken.
Anschließend zeichnet ihr mit dem Pinsel über die Region, die ihr überdecken wollt, z.B. die Schatten unter den Augen. Das könnt ihr so lange und in allen Regionen des Gesichts tun, bis ihr das optimale Ergebnis erreicht habt. So überdeckt ihr ganz leicht Rötungen, Schatten oder Augenringe. Ihr könnt Augenbrauen ausfüllen, das kleine Fleckchen Lippenstift ergänzen, das ihr übersehen habt, den Eyeliner verlängern oder auch die Wangenknochen mit Highlights und Schatten hervorheben. Wie weit ihr mit dieser Bearbeitung gehen wollt, ist ganz allein euch überlassen und hängt auch vom Motiv ab. Wenn ihr auf dieser Ebene einen Fehler macht, könnt ihr den Bereich mit dem Radiergummi korrigieren. Manchmal macht es auch Sinn, mit der Deckkraft dieser Ebene zu experimentieren. Probiert es einfach aus und schaut, welches Ergebnis euch am besten gefällt.
Schärfe
Ihr wollt die Schärfe eures Fotos verbessern? Auch das geht mit Frequency Separation ganz einfach. Dazu dupliziert ihr die Ebene, welche die Struktur enthält und nehmt die Deckkraft nach unten, bis euch das Resultat gefällt.
So könnt ihr natürlich kein Foto retten, welches falsch fokussiert wurde, aber einige Objektive nehmen schärfere Bilder auf als andere. Mein kleines 35mm Samyang Objektiv z.B. ein ein wahres Schärfewunder, während mein 50mm Sony eher auf der “weichen” Seite liegt und die Hautstruktur nicht ganz so stark darstellt.
Wollt ihr die Schärfe nur auf einige Regionen anwenden, klickt auf “Ebenenmaske hinzufügen” bei der duplizierten Strukturebene und zeichnet auf der Maske alles schwarz, was nicht besonders scharf sein soll. Oder wenn ihr nur kleine Bereiche, z.B. die Augen, besonders scharf haben wollt, füllt ihr die Maske mit der Farbe Schwarz und zeichnet im Anschluss die Augen auf der Maske weiß. So ist nur dieser Bereich der Ebene sichtbar und die Augen werden hervorgehoben.
Lidschatten, Lippenstift und Augenfarbe
Wie bereits erwähnt, füge ich in diesem Schritt auch oft Lidschatten hinzu. Man kann die Technik ebenfalls benutzen, um die Lippenstift- oder Augenfarbe zu ändern.
Ich erstelle für das Make-Up und größere Änderungen meist eine neue Ebene über der Ebene, auf der die Beauty Retusche vorgenommen wurde, um meine bisher erreichten Resultate nicht zu ruinieren, denn hier kommen oft weniger natürliche Farben zum Einsatz, die sich nicht im Bild finden.
In meinen Yennefer Fotos füge ich oft grünen Lidschatten hinzu, den sie in der Serie trägt. Habe ich selbst grünen Lidschatten? Ja. Bin ich oft zu faul, ihn in Wirklichkeit aufzutragen? Auch ja.
Zum Glück kann ich mir in Photoshop einfach einen Pinsel schnappen, einen hübschen Grünton auswählen und diesen in der neuen Ebene auf einem Augenlid auftragen. Das ist meist etwas schwieriger als die reine Beauty Retusche und benötigt ein wenig Fingerspitzengefühl. Ich habe in diesem Feld aber mehr Talent als mit einem realen Schminkpinsel und ich kann einfach die Zurück-Taste drücken, wenn ich mich vermale. Ich besitze ebenfalls keine lila Kontaktlinsen, weshalb ich auch die Augenfarbe für Yennefer in Photoshop anpasse. Das ist ebenfalls mit Frequency Separation möglich. Eine weitere Möglichkeit, diesen Effekt zu erzielen oder auch die Lidschattenfarbe anderweitig zu ändern, erkläre ich euch später.
Seid ihr mit euren bisherigen Ergebnis zufrieden, aber ein paar lästige Hautunreinheiten sind noch zu sehen? Kein Problem, um die kümmern wir uns im nächsten Schritt. Ich schließe zuerst den Bereich der Frequency Separation komplett ab, denndanach dupliziere ich alle Ebenen und füge diese zu einer Ebene zusammen. Ich behalte dabei immer die einzelnen Ebenen der Frequency Separation für den Fall, dass ich doch noch einmal zurückgehen und etwas bearbeiten möchte.
Weitere Korrekturen
Der nächste Schritt könnte auch zuerst durchgeführt werden. Ich sehe aber lieber erst einmal, welche Probleme ich mit Frequency Separation beseitigen kann, bevor ich Farbe und Struktur gleichzeitig bearbeite. Manchmal lässt sich ein Pickelchen oder ein Augenring allein durch Frequency Separation nicht bereinigen, weshalb ich manchmal im Anschluss auf der zusammengefügten Ebene zum Bereichsreparatur-Pinsel oder Reparaturpinsel greife. Aber das kommt ganz auf das Foto an. Die Struktur kann auch direkt auf der Strukturebene mit den verschiedenen Reparaturpinseln bearbeitet werden, ohne die Ebenen zusammenzufügen.
Ihr habt die Ebenen dupliziert und zu einer Ebene zusammengefügt und wollt nun eure Augen oder den in Photoshop hinzugefügten Lidschatten hervorheben? Dann sind das Scharfzeichner-, Abwedler und Nachbelichter-Werkzeug eure guten Freunde.
Den hellen Bereich des Lidschattens mit dem Scharfzeichner zu bearbeiten, gibt eine Art “Glitzereffekt”, aber man sollte es natürlich an dieser Stelle nicht übertreiben. Der Scharfzeichner macht ein Bild nicht wirklich schärfer, aber er verstärkt den Kontrast dieser Pixel, sodass der Eindruck entsteht, dieser Bereich wäre gestochen scharf.
Mit dem Abwedler-Werkzeug könnenBereiche aufgehellt und mit dem Nachbelichter-Werkzeug verdunkelt werden.
Augen hervorheben
Einige Teile der Augen aufzuhellen ist auch ein beliebter Trick, um diese hervorzuheben. Das geht mit Frequency Separation, indem man einfach eine etwas hellere Farbe auswählt, mit dem Abwedler-Werkzeug oder mit diesem Trick:
Ihr erstellt eine neue Gradationskurven-Ebene und hellt diese soweit auf, bis euch die Augen hell genug erscheinen. Auch hier kann natürlich im Nachhinein die Deckkraft angepasst werden. Im Anschluss erstellt ihr eine neue Ebenenenmaske, füllt diese komplett mit Schwarz und zeichnet mit einem weißen Pinsel auf der Maske über die Augen, sodass nur dieser Bereich aufgehellt ist – oder alle anderen Bereiche, die ihr sonst auch noch aufhellen wollt. Ist der Effekt zu stark im Vergleich zum restlichen Bild, nehmt ihr einfach die Deckkraft nach unten.
Augen- und Lidschattenfarbe – Alternative Variante
Ich habe euch versprochen, noch einen weiteren Trick zu verraten, wie die Augen- oder Lidschattenfarbe angepasst werden kann und das Versprechen möchte ich auch halten: Dazu erstellt ihr eine neue Ebene und setzte diese auf “Farbton”. Dann nehmt ihr den Pinsel mit einer Farbe eurer Wahl, erhöht den Fluss je nach Belieben und zeichnet über den Teil, den ihr einfärben wollt. Auch hier kann mit der Deckkraft gespielt werden, um das optimale Ergebnis zu erzielen.
Eine weitere Möglichkeit, Farbe und Lidschatten hinzuzufügen, ist es, den Bereich mit dem Lasso- Werkzeug einzurahmen, eine neue Farbton-Ebene zu erstellen, den passenden Farbton auszuwählen und in der Maske die weiche Kante anzupassen.
Es gibt viele verschiedene Wege einen bestimmten Effekt in Photoshop zu erreichen. Das ist bei der Beauty Retusche nicht anders als bei anderen Bearbeitungsfeldern. Es lohnt sich immer, einen Blick auf die vielseitigen YouTube Tutorials zu werfen, um etwas Neues zu lernen.
Meine ersten Schritte in der Bildbearbeitung habe ich damals noch mit Photoshop 7, anschließend mit Photoshop CS2 unternommen. Seitdem hat sich natürlich auch im Programm selbst eine Menge verändert. Vieles ist einfacher geworden und neue Bearbeitungsmethoden sind möglich. Was die Bildbearbeitung angeht, so lernt man tatsächlich niemals aus.
Nachdem ihr all diese oder auch nur ein paar dieser Schritte unternommen habt, ist eure Beauty Retusche erfolgreich abgeschlossen. Auch wenn das erste Resultat vielleicht kein Meisterwerk ist, solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen, denn Übung macht bekanntlich den Meister. Dank der vielen Online Tutorials und den unendlichen Möglichkeiten, die Photoshop heutzutage bietet, macht es auch einfach großen Spaß, herumzuprobieren und neue Fähigkeiten langsam zu entwickeln.
Seid ihr mit eurem Resultat zufrieden, so könnt ihr die Bearbeitung an dieser Stelle gern fortführen und die Farbe eures Bildes anpassen. Ob das mit den diversen Farbkorrekturen, mit dem in Camera Raw möglichen Color Grading oder mit LUTs geschieht, ist allein euch überlassen. Dieser Prozess macht, genau wie die Beauty Retusche, jede Menge Spaß.