TFP-Shootings & was du darüber wissen solltest

Heute möchte ich mit dir über TFP-Shootings sprechen. Aber was heißt “TFP” eigentlich?
TFP steht für “time for print” oder auch “time for picture” und bedeutet ganz salopp gesagt, dass keine Partei für das Shooting bezahlen muss. Umsonst ist das ganze jedoch nicht, denn TFP-Shootings sollten sowohl für den Fotografen als auch für das Model einen Mehrwert bieten.

Unter Cosplayern verstehen viele unter TFP einfach nur “Yay, kostenlose Fotos!” – Aber so einfach ist es nicht. Ein TFP-Shooting sollte mehr sein, als nur die Chance kostenlose Fotos abzugreifen.

Wann lohnt sich also ein TFP-Shooting?

Um TFP besser zu verstehen, kannst du dir unter anderem folgende Fragen stellen.

Aus Sicht des Fotografen

  • Welchen Mehrwert lieferst du dem Fotografen?
  • Ist der Fotograf auf der Suche nach einem bestimmten Motiv / Cosplay?
  • Hatte er / sie schon ähnliche Motive vor der Kamera oder bietest du etwas völlig Neues?
  • Passt deine Shootingidee zum Stil des Fotografen?
  • Welchen Aufwand würde ein Shooting bedeuten? – Anreise, Kosten, Bearbeitungszeit
  • In welchem Verhältnis stehen sich Mehrwert und Aufwand gegenüber?

Aus Sicht des Cosplayers

  • Welchen Mehrwert liefert dir der Fotograf?
  • Passt der Bearbeitungsstil zu deinen Ideen, Cosplays und Vorstellungen?
  • Benötigst du neue Bilder von deinem Cosplay oder hast du von diesem Charakter schon mehr als genug?
  • Welchen Aufwand würde ein Shooting bedeuten? – Anreise, Kosten, Vorbereitungszeit
  • In welchem Verhältnis stehen sich Mehrwert und Aufwand gegenüber?

Je konkreter und detaillierter du diese Fragen beantworten kannst, umso besser. So kannst du optimal abschätzen, ob ein TFP-Shooting für dich in Frage kommt.

Fotografen finden und kontaktieren

Für viele Cosplayer ist das “Wie finde ich einen Fotografen?” ein großes Mysterium. Um dir die Suche etwas zu erleichtern, habe ich bereits in der Vergangenheit ein Video zu diesem Thema abgedreht, welches auch heute noch aktuell ist:

Bewerbung

Diesen Punkt habe ich ebenfalls bereits im oben verlinkten Video ab 07:45 besprochen. Dennoch möchte ich dir hier noch einmal kurz ein paar Stichpunkte auflisten:

  • Wer bist du? Stell dich kurz vor!
  • Was willst du? Welchen Charakter möchtest du shooten?
  • Warum möchtest du ein Shooting? Wie bist du auf den Fotografen aufmerksam geworden?
  • Zeige wer du bist und was du so machst!

Besonders wichtig ist, dass du dich ganz klar ausdrückst und dem Fotografen konkret sagen und zeigen kannst, wer du bist und was du von ihm möchtest! Hab auch keine Angst einige Referenzen mitzusenden, sodass der Fotograf sich ein Bild von dir machen kann. Spamme ihn aber nicht unnötig zu.

“Fronten” klären

Hat der Fotograf “Ja” gesagt, steht dem Shooting nichts mehr im Wege. Oder?
Tatsächlich gibt es vorab einiges zu klären. Auch hier gebe ich dir nun die im Video ab 11:25 genannten Stichpunkte noch einmal kurz und knapp mit auf den Weg:

  • Was wird wo und wann geshootet?
  • Wo ist die Location? Wie gestaltet sich die Anreise?
  • Kannst du eine Begleitperson mitbringen?
  • Ist es ein TFP-Shooting oder erwartet der Fotograf eine Bezahlung?
  • Wie viele Fotos erhältst du?
  • Wie lange wird die Bearbeitung dauern? Was genau wird bearbeitet?
  • Erhältst du die Fotos unbearbeitet?
  • Wie darfst du die Fotos nutzen? Credits?

Je detaillierter ihr alles besprochen habt, desto weniger Missverständnisse und Probleme wird es im Nachhinein geben. Am besten besprichst du diese Punkte schriftlich! So vermeidest du, dass mündliche Absprachen vergessen oder verdreht wiedergegeben werden.

Einige Fotografen bereiten für diesen Zweck auch einen TFP-Vertrag vor. So kann das besprochene vertraglich abgesichert werden. Bietet dein Fotograf keinen Vertrag, kannst du ihm auch einen entsprechenden Entwurf vorlegen. Entwürfe, Input und sogar konkrete Vorlagen findest du einfach über Google.

Good to know!

Zu guter Letzt möchte ich noch ein paar allgemeine Tipps, Infos und auch Warnungen mit auf den Weg geben. Denn leider gibt es auch unter Fotografen immer wieder einige schwarze Schafe. Egal wie gut du dich mit einem Fotograf verstanden oder wie detailliert du alles – sogar vertraglich – geklärt hast – es kann immer wieder zu Problemen kommen.

Recherche

Umso wichtiger ist es deshalb, dass du dich im Vorfeld möglichst genau mit dem Fotografen auseinander setzt. Nimm dir Zeit und recherchiere ausführlich wen du da um ein Shooting bitten möchtest. Dieser Aspekt ist nicht nur im Bezug auf die Seriosität des Fotografen, als auch im Vorfeld einer Bewerbung enorm wichtig. Schließlich solltest du genau wissen, ob es sich überhaupt lohnt sich für ein Shooting zu bewerben.

Beachte dabei unter anderem folgende Aspekte:

  • Wie heißt der Fotograf und woher kommt er?
  • Wie lange fotografiert er bereits?
  • Gehört Cosplay-Fotografie zu seinem Repertoire?
  • Hast du bereits etwas über den Fotografen (online) gehört oder gelesen?
  • Welche Cosplayer standen bereits vor seiner Linse?

Besonders der letzte Punkt ist äußerst interessant! Trau dich, schreib ein paar dieser Cosplayer an und bitte um ehrliche Erfahrungsberichte bezüglich des Fotografen. So erfährst du aus erster Hand, worauf du dich bei einem Shooting einlassen würdest.

Red Flags

Auch gibt es einige ganz konkrete “Red Flags”, die du ernst nehmen solltest.

  • Raten dir mehrere Cosplayer (unabhängig voneinander) von einem Shooting mit diesem Fotograf ab, dann hör auf sie!
  • Ist eine Begleitperson fürs Shooting unerwünscht oder sogar untersagt? Klingt nach keiner sicheren Umgebung!
  • Flirtet der Fotograf mit dir und erwähnt immer wieder potentielle Aktshootings? Wirkt äußerst unseriös!
  • Der Fotograf wirkt abgeneigt oder gibt dir keine konkrete Zu- oder Absage? Such weiter und finde jemanden, der wirklich Lust auf dich hat!
  • Absprachen mit dem Fotografen gestalten sich schwierig und ziehen sich in die Länge? Überdenke noch einmal, ob der Fotograf die richtige Wahl für dich ist!

Grundsätzlich solltest du unbedingt auf dein Bauchgefühl hören! Fühlst du dich unwohl oder unsicher, dann zwing dich nicht zu einem Shooting.

Keine Fotos trotz Shooting?

Wie bereits erwähnt, gibt es unter allen Fotografen leider auch ab und an ein paar schwarze Schafe. Auch einige, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind und an die du trotz guter Planung und Vorbereitung geraten kannst.

Manchmal hat ein Fotograf auch einfach eine schlechte Zeit und ist nicht per se problematisch.
Das häufigste Problem, dass dir dann begegnen wird: Du erhältst einfach keine Fotos!
Ich kann tatsächlich gar nicht mehr an einer Hand abzählen, wie häufig mir das schon passiert ist. Sogar mit Fotografen, mit denen man eigentlich gut in Kontakt stand.

Häufig hört man dann die Aussage “Meine Festplatte ist defekt und meine Daten sind verloren!”. Ehrlich, ich habe diese Aussage schon so häufig gehört, dass ich diese bei Fotografen bereits beim ersten Mal kritisch hinterfrage. Manchmal erhält man aber auch gar keine konkrete Begründung. Letztendlich ist der Grund auch egal, das Problem bleibt bestehen: Man erhält einfach nie Fotos! Was kannst du aber tun, wenn genau dieser Fall eintritt?

Tatsächlich kannst du leider nicht besonders viel machen! Du kannst lediglich höflich nachfragen, wann du mit den Ergebnissen rechnen kannst. Dies kannst du dann nach einiger Zeit wiederholen und einfach hoffen. Allerdings empfinde ich das als sehr nervtötend und mit jedem Mal bekomme ich ein noch schlechteres Gefühl.

Deshalb habe ich mir selbst folgende Deadlines gesetzt

Wurde keine Deadline vereinbart oder wurde diese überschritten, dann frage ich das erste Mal nach ca. zwei Wochen nach den Fotos.
Verstreichen wieder zwei Wochen, nachdem ich bereits einmal nachgefragt habe, so frage ich ein weiteres Mal nach. Wurde also keine Deadline vereinbart, habe ich bereits 4 Wochen auf meine Fotos gewartet. Ab diesem Punkt frage ich dann auch nicht mehr nach. Sind 6 Monate verstrichen, akzeptiere ich, dass ich die Fotos niemals erhalten werde.

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass man nach mehr als 6 Monaten noch jemals Ergebnisse zu Gesicht bekommt.

Ich persönlich erwarte von einem Fotografen, dass er die Fotos innerhalb der Deadline oder falls keine Deadline vereinbart wurde, innerhalb von vier Wochen fertig bearbeitet hat.
Ich weiß, dass einige Fotografen und auch Cosplayer das ganze etwas lockerer sehen. Schließlich bearbeiten viele Fotografen die Fotos in ihrer Freizeit und bekommen kein Geld dafür.

Ich sehe es aber als eine Sache des Anstands, der Planung und Professionalität, wenn der Fotograf seine Shootings und Bearbeitung entsprechend timt. TFP funktioniert eben nur dann, wenn beide Parteien gleichermaßen professionell agieren. Der Cosplayer geht in Vorleistung und der Fotograf geht in Nachbearbeitung.

Ist dir das Risiko als Cosplayer zu groß, dann rate ich dir zu Pay-Shootings! Hier kommt ein konkreter Kaufvertrag zustande und das ganze Shooting bekommt eine neue Art der Verbindlichkeit.

Worte zum Abschluss

Es ist nicht so leicht einen geeigneten Fotografen für das perfekte Match zu finden! Gerade am Anfang, wenn man noch wenig Erfahrung hat, weiß man oft nicht, was man so genau möchte oder wo man anfangen soll.

Dennoch solltest du auf gar keinen Fall ein Shooting erzwingen!
Lass dir Zeit und hol dir Empfehlungen von Freunden! Du wirst sehen, nach und nach fügt sich alles und du findest den passenden Fotograf für dich.
Jetzt kennst du alle wichtigen Informationen rund um TFP-Shootings und bist gut vorbereitet.

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Durchstarten mit Patreon

Patreon ist für viele Cosplayer ein Begriff und fast Synonym dafür, wenn es darum geht, möglichst einfach Geld mit seinem Hobby zu verdienen. Deshalb möchte ich dir im Folgenden einige Infos und Tipps rund um Patreon mit auf den Weg geben. Denn auch wenn der Gedanke daran, mit seinem Content Geld zu verdienen, äußerst reizvoll ist, solltest du dich nicht Hals über Kopf in dieses Abenteuer stürzen.

Was du über Patreon wissen solltest

Was ist Patreon?

Patreon ist eine Mitgliedschaftsplattform, über die du ganz einfach Einkommen erzielen kannst. Sie bietet dir die Möglichkeit, dich für Cosplays, Tutorials, Fotoshootings oder andere Projekte bezahlen zu lassen, an denen du sowieso schon arbeitest.
Deine Unterstützer, auch Patrons genannt, zahlen dir pro Monat oder pro Post – je nachdem wie du deinen Account eingestellt hast – einen von dir festgelegten Betrag.
Solltest du in einem Monat mal keinen neuen Content erstellen können, hast du die Möglichkeit den nächsten Abrechnungszeitraum zu pausieren. So musst du kein schlechtes Gewissen haben und handelst deinen Patrons gegenüber sehr fair.

Wer kann Patreon nutzen?

Grundsätzlich kann jeder Patreon nutzen. Natürlich gelten auch hier einige Community-Richtlinien, AGBs, sowie ein Mindestalter. Du musst also mindestens 13 Jahre alt sein, um ein Konto eröffnen zu dürfen. Um Patreon als Creator oder Unterstützer nutzen zu können, musst du aber entweder mindestens 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis deiner Erziehungsberechtigten haben.

Es gibt auch einige Creator, die expliziten Content anbieten, der nicht für Patrons unter 18 Jahre zugänglich gemacht werden soll. Das betrifft beispielsweise unter anderem Ero-Cosplayer, die erotischen Content anbieten.

Einnahmen & Gebühren

Wie jede andere Plattform auch, möchte Patreon natürlich von seinen Nutzern profitieren, Ausgaben decken und Gewinn erzielen. Egal, ob du als Content Creator oder Patron unterwegs ist, dein Account ist erst einmal kostenfrei. Sobald du aber selbst Unterstützer hast, die dir über die Plattform Geld zukommen lassen, behält sich Patreon einen Anteil in Form von Gebühren ein. Laut Support staffeln sich die Gebühren nach Beitragshöhe folgendermaßen:

Hast du internationale Unterstützer, so wird auch eine Gebühr zur Währungsumrechnung fällig. Diese beträgt aktuell 2,5%.
Manchmal kann es einige Zeit dauern, bis du Zugriff auf deine Einnahmen hast. Sobald diese freigeschaltet wurden, kannst du sie dir auszahlen lassen. Aber Achtung: Auch hierbei wird eine kleine Gebühr fällig!
Hast du also noch wenig Unterstützer oder erzielst du nur ein geringes Einkommen, ist es empfehlenswert das Geld länger zu sammeln, bevor du es dir auszahlen lässt. So sparst du dir ein paar Mal Gebühren bezüglich der Auszahlungen ein.

Pro und andere Mitgliedschaften

Offiziell gibt es drei bzw. vier Mitgliedschaftsarten, die du als Creator nutzen kannst. Standardmäßig ist Pro eingestellt!

Lite

Die Lite Mitgliedschaft entspricht einer abgespeckten Variante. Bei dieser Mitgliedschaft stehen dir nur Basisfunktionen zur Verfügung. Anstatt der bekannten Level und Benefits haben deine Patrons die Möglichkeit ihren Beitrag völlig frei zu wählen. Bei Lite gehen 5% deines monatlichen Einkommens an Patreon.

Mehr Information zu Patreon Lite findest du hier: Patreon Support

Pro

Wie zu Beginn erwähnt ist die Pro Mitgliedschaft standardmäßig eingestellt. Neben Analysen, Insights, Priority-Kundenservice und erhältst du weitere Features. Unter anderem das Bekannteste, die Aufteilung nach Leveln mit festgelegten Unterstützungsbeträgen und von dir definierten Benefits. Hier behält sich Patreon 8% deines monatlichen Einkommens ein.

Pro & Merch

Du kannst deine Pro Mitgliedschaft auch um ein weiteres cooles und sehr interessantes Feature erweitern: Merch!
Patreon bietet dir hierbei hochwertige Produkte, wie Miniprints, Sticker, Tassen, Tragetaschen, Poster oder Kleidungsstücke an, die du personalisieren und als Benefit an deine Patrons versenden lassen kannst. Das coole ist, du musst dich um fast nichts kümmern, denn Patreon übernimmt für dich die Verwaltung, den Versand und stellt dir einen Kundenservice für Probleme zur Seite. Für dieses Feature behält sich Patreon zur Pro Mitgliedschaft noch einmal 3%, also gesamt 11% ein.

Premium

Zu guter Letzt gibt es noch die Premium Mitgliedschaft, die vor allem für etablierte Künstler bzw. Unternehmen gedacht ist. Diese Mitgliedschaft ist wohl für die wenigsten Cosplayer unter uns interessant. Möchtest du dennoch mehr erfahren, dann findest du hier noch weitere Informationen: Premium Info

Gewerbe, Gebühren, Steuern…

Wie du sicher schon bemerkt hast, ist es also nicht nur ein Klick, um ganz einfach Geld mit deinem Hobby zu verdienen. Zusätzlich solltest du nicht vergessen, dass du deine Einnahmen auch versteuern musst. Wenn du bereits ein Gewerbe angemeldet hast, musst du die Einnahmen natürlich dort entsprechend vermerken. Im Gastbeitrag Mit seinem Hobby Geld verdienen – Kleingewerbe für Cosplayer erhältst du mehr Informationen zu diesem Thema.

Planung ist das A & O

Bevor du dich nun Hals über Kopf in die Erstellung deines Patreon-Accounts stürzt, möchte ich dir noch einen Tipp mit auf den Weg geben. Plane vorab, welche Inhalte du exklusiv für welches Level anbieten möchtest. Möchtest du nur digitale Inhalte anbieten oder auch Merch versenden?
Solltest du dir überlegen Benefits in physikalischer Form einzubinden, solltest du in deiner Planung Herstellungs- und Versandkosten berücksichtigen. Schließlich möchtest du am Ende deine Einnahmen nicht nur zur Kostendeckung verwenden müssen.

Letztendlich sollten die von dir angebotenen Benefits sowohl zu dir passen, als auch ein Anreiz für deine Follower darstellen. Es ist sicherlich nicht leicht ein reizvolles Paket aus Content / Benefits und Beitragskosten zu erstellen. Wenn du dir aber genug Zeit lässt, alles gut durchdenkst und Inspirationen sammelst, bin ich mir sicher, dass du gut vorbereitet in deinen Patreon-Creator-Account startest.
Wie bei allen anderen Social Media Accounts auch, solltest du viel Energie, Zeit und vor allem Durchhaltevermögen mitbringen, um erfolgreich zu sein. Und jetzt: Viel Erfolg!

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Auch diese Beiträge beschäftigen sich mit dem Thema “Patreon”:
How to support Cosplayer
Zahl’s mir, Baby! – Du musst dich nicht ausziehen, um erfolgreich zu sein

Folgende Podcast Episoden beschäftigen sich mit dem Thema Social Media:
003 All About Social Media
008 Das Geheimnis des Sponsorings
010 Social Media und Du – Hörerfragen
014 Was tun, wenn der Content ausgeht?

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FAQ Cosplay Perücken – im Fokus: Was du über Lace Front Wigs wissen solltest

Wenn es um Lace Front Perücken geht, dann tauchen immer wieder ein paar Fragen auf. Da ich einen Beitrag zu diesem Thema schon lange angedacht habe und du mir deine Fragen gestellt hast, wirds also Zeit über Lace Front Wigs zu sprechen!
Im folgendem versuche ich es so gut es geht deine Fragen zu beantworten. Leider kann ich dabei aber nicht jede dieser Fragen voll umfassend klären, da ich selbst z.B. noch keine Ambitionen hatte einen realistischen Haaransatz zu knüpfen oder ich selbst stets auf die gleiche Klebemethode zurückgreife. Dennoch möchte ich versuchen ein paar Aspekte zu beleuchten, auch wenn ich sie im Cosplay-Alltag selbst nicht nutze. Ich bin mir aber sicher, dass dieser Beitrag dir einen guten Einstieg ins Thema Lace Front Wigs bieten wird.

Klassische Cosplay-Perücke VS Lace Front

Den meisten Cosplayern sind wohl die klassischen Cosplay-Perücken bekannt, die es in unterschiedlichen Längen, Farben und auch Formen gibt. Oft kann man diese schon ab 10€ käuflich erwerben. Für die meisten Anwendungszwecke sind diese Perücken perfekt geeignet. Aber manchmal lassen diese klassischen Cosplay-Perücken etwas zu wünschen übrig, besonders wenn man Charaktere aus Film und Serie darstellen möchte. Oder, wenn ein eher realistisch aussehender Haaransatz benötigt wird. Hier kommen dann die sogenannten Lace Front Wigs ins Spiel!

Ich persönlich greife besonders gerne auf Lace Front Wigs zurück, wenn der Charakter, den ich cosplayen möchte, keinen Pony hat. Tatsächlich können aber Lace Front Wigs auch ganz schön ins Geld gehen und nicht immer sind sie auch “notwendig”. Für mein Aschenbrödel Cosplay habe ich mich aus mehreren Gründen gegen eine Lace Front Perücke entschieden, obwohl ich anfangs davon überzeugt war, besonders für dieses Cosplay eine zu verwenden. Am Ende des Tages verdeckt aber das getragene Diadem den Haaransatz, sodass eine klassische Perücke nicht wesentlich schlechter aussieht.

SajaLyn Cosplay Aschenbrödel Moritzburg Haselnüsse Cinderella Popelku Ballkleid

Unterschiede

Jetzt hast du bereits ein paar Tragebeispiele gesehen und auch, dass Lace Front Perücken je nach Farbe und Form mal etwas mehr oder weniger realistisch wirken. Insgesamt wirken sie aber durch den Haaransatz immer realistischer als die klassische Cosplay-Perücke. Ich persönlich passe selten das Lace an, um es noch realistischer zu machen. Später nenne ich dir aber ein paar Tricks, wie du dies bei Bedarf umsetzen kannst.

Der größte Unterschied zwischen den jeweiligen Wig-Arten ist wohl das Lace. Das Lace ist ein dünnen hautfarbenes Netz, an dem einzelne Härchen geknotet wurden, um so einen realistischeren Haaransatz zu simulieren. Je nach Haarfarbe, kann das Lace etwas dunkler oder auch etwas heller ausfallen. Je nach Hauttyp kann so das Netz und der Haaransatz besser oder schlechter mit deiner Haut verschmelzen.

Viele der Lace Front Perücken sind auf der Innenseite der Wigcap zusätzlich mit kleinen Kämmchen ausgestattet, die dir beim Tragen besonderen Halt dienen sollen. Diese Kämmchen kommen auch bei klassischen Cosplay-Perücken vor, zum Beispiel, wenn es sich um Ponytail Wigs handelt.

Im Regelfall ist das an der Perücke angebrachte Netz matt, weich und sehr flexibel. Ab und an kann es allerdings vorkommen, dass du eine Wig erhältst, die ein eher glänzendes und steifes Lace hat. Ich persönlich versuche diese, wenn möglich, zu vermeiden.

Von klassischen Wigs mit Lace Sections zur Lace Front

An dieser Stelle noch ein kleiner Einschub bzw. Tipp!
Neben diversen Lace Perücken, hast du auch die Möglichkeit eine klassische Cosplay Wig zu einer Lace Front umzugestalten. Hierzu gibt es beispielsweise die sogenannten Lace Sections von coscraft.
Das ist einfach ein Stück Netz mit angeknüpften Perückenhaaren, welches du in deine bestehende Perücke einnähen oder ankleben kannst. Natürlich kannst du dir eine solche Lace Section auch selbst knüpfen. Dazu erfährst du aber in einem extra Beitrag hoffentlich bald mehr!

Lace Front Perücken befestigen

Eine der am häufig gestellten Fragen war unter anderem, wie man Lace Front Perücken richtig aufsetzt und befestigt.

Lace schneiden

Bevor du deine neue Lace Front Wig aufsetzen kannst, benötigt es ein klein wenig an Vorbereitung. Üblicherweise werden neue Lace Front Perücken stets mit einem zu langem Lace geliefert, sodass du es noch kürzen musst. Hierzu kannst ganz einfach eine Schere deiner Wahl verwenden. Am besten verwendest du aber eine Nagelschere! Damit kannst du den Schnitt am besten kontrollieren.

Wie kurz oder lang das Lace geschnitten wird.. nunja, hier scheiden sich die Geister. Häufig habe ich gelesen, dass man das Lace in etwa 1cm breit stehen lassen sollte. Überstehendes und sichtbares Netz solle man dann mit Make Up verblenden.
Ich persönlich bin mit dieser Methode nie zurechtgekommen, weswegen ich das Lace meiner Perücken stets ganz knapp abschneide. Hierzu orientiere ich mich oft an den geknüpften Haaren des Lace. Manchmal schneide ich aber auch Bereiche des Lace ab, an dem sich geknüpfte Haare befinden. Je nach Perücke, Farbe des Lace und Form ist das unterschiedlich.

Das Lace kannst du entweder komplett frei Hand entlang der geknüpften Haarlinie abschneiden oder du nimmst einen Perückenkopf zur Hilfe. Wenn du einen Perückenkopf nutzt, achte darauf die Perücke gut zu platzieren und festzustecken. Besonders das Lace solltest du mit mehreren Nadeln gleichmäßig befestigen, sodass nichts verrutschen kann und du das Lace nicht beschädigst. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du eine Lace Front Wig stylen möchtest.

Perücken richtig aufsetzen

Grundsätzlich setzt man Lace Front Perücken genauso auf, wie man es mit klassischen Cosplay-Perücken macht. Zuallererst packst du all deine Haare unter ein Wig Cap. Lange Haare werden dabei häufig geflochten und bei kurzen Haaren muss man manchmal mit Gel arbeiten, sodass keine Haare unter der Wig Cap hervorschauen. Wichtig ist, dass die Haare gleichmäßig verteilt sind, eng anliegen und du keine Beule kreierst, welche man später unter der Perücke sehen könnte.
Da meine Haare besonders glatt und rutschig sind, arbeite ich auch immer mit Haarspray und sprühe meine Haare kräftig ein, sodass das Cap nicht von meinem Kopf rutschen kann. Am besten vermeide ich sogar frisch gewaschene Haare, da diese bei mir sonst kaum zu bändigen sind. Anschließend nutze ich flache Haarspangen und stecke das Netz zusätzlich über den Ohren und manchmal auch oben auf dem Kopf und am Hinterkopf fest. So habe ich eine solide Basis für die Perücke geschaffen.

PS: Anstatt das überschüssige Netz eines Wig Caps aus Netz zu klammern oder lose liegen zu lassen, kannst du dieses auch eindrehen und erneut über deinen Kopf ziehen.

Wig Caps

Es gibt vor allem zwei Arten von Wig Caps – aus Netz oder aus Strumpf. Das helle hautfarbene Strumpf-Wig Cap ist besonders für Lace Front Wigs super geeignet, da durch das Lace der Perücke etwas von deinen Haaren, bzw. von deinem Wig Cap durchscheinen kann. Das Cap aus Netz gibt es zum Teil auch in verschiedenen Farben, welche du passend zu deiner Perücke wählen kannst. Am Verbreitesten ist wohl das Cap aus schwarzem Netz.

Natürlich kannst du auch mit beiden Wig Caps gleichzeitig arbeiten, indem du erst deine Haare unter ein Wig Cap aus Netz packst und dann das hautfarbene aus Strumpf darüber trägst. Ich persönlich bekomme leider schnell Kofpschmerzen von dem Wig Cap aus Strumpf, weswegen ich es nur in sehr selten bei schnellen Shootings trage.

Steht deine Basis aus Wig Cap, flachen Haarklammern und Haarspray, so kannst du deine Perücke schon aufsetzen! Befinden sich auf der Innenseite deiner Perücke Kämmchen, dann nutze diese, indem du sie beim Aufsetzen in deine Haare bzw. Wig Cap steckst.
Nun kannst du deine Perücke noch zusätzlich mit Bobby Pins fixieren. Nicht nur klassische Perücke befestige ich so, sondern oft auch Lace Front Wigs, wenn das Ankleben des Lace nicht zwingend notwendig ist. Zum Beispiel, wenn die Haare der Perücke meine Ohren und somit Teile des Lace verdecken, dann verzichte ich oft auf Kleber.

Ohne Kleber

Hierzu ziehe ich die Lace Front Perücke straff an meinem Kopf fest, sodass das Lace gut anliegt. Dann befestige die Perücke knapp oberhalb der Ohren mit Bobby Pins. Wichtig ist, dass alles straff sitzt und nicht so leicht verrutschen kann. Hierbei helfen dir die Bobby Pins aka Haarnadeln. Außerdem musst du darauf achten, dass du das Lace nicht verdrehst und der sichtbare Bereich glatt anliegt. Natürlich kannst du noch ein paar Bobby Pins zur Befestigung hinter den Ohren oder am Hinterkopf nutzen, falls du das Gefühl hast, es wäre notwendig.

Lace kleben mit Mastix

Um das Lace deiner Lace Front Wig festzukleben, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich persönlich greife am liebsten auf Mastix, auch Hautkleber oder Spirit Gum genannt, zurück. Achte darauf, dass der Mastix nicht mit deiner Kleidung in Berührung kommt, es könnte sein, dass du den Kleber nicht mehr aus dem Stoff bekommst.

Da ich etwas schusselig bin und nicht möchte, dass der Mastix am Ende zu sehr in den Perückenhaaren landet, setze ich in der Regel zuerst die Perücke auf und nutze dann Mastix. Hierzu streiche ich etwas Kleber auf die Haut knapp vor meinem eigenen Haaransatz. Wie tief du die Perücke in deinem Gesicht platzierst, ist dir überlassen, denn das ist reine Geschmackssache! Ich persönlich trage meine Perücken immer tiefer, als mein tatsächlicher Haaransatz. Das gefällt mir einfach besser.
Hast du den Kleber auf deiner Haut aufgetragen, drückst du das Lace deiner Perücke vorsichtig und gezielt auf den Mastix. Ich fange dabei oben in der Mitte an und arbeite mich dann gleichmäßig zu beiden Seiten. Ziehe das Lace straff um zu vermeiden, dass es sich wellt. Du kannst den Kleber vorher durchaus etwas auf der Haut antrocknen lassen.

Wenn du die Perücke wieder abnehmen möchtest, kannst du sie natürlich einfach herunterziehen. Das ist minimal schmerzhaft und kann auf Dauer auch das Lace beschädigen. Besser ist es also, wenn du vorher Mastix-Entferner nutzt, um das Lace und den Kleber von deiner Haut zu lösen.

Lace Tape

Neben Mastix gibt es auch sogenannte Lace Tapes, um Lace Front Perücken zu befestigen. Vor einigen Jahren habe ich diese einmal probiert, aber bin nicht gut zurückt gekommen. Aber vielleicht ist es ja für dich die passende Variante?

Got2be Kleber

Zuletzt habe ich auf YouTube eine Variante gesehen, bei der einfach von Got2be der Sprühkleber und der gelförmige Kleber genutzt wurde, um das Lace anzukleben. Getestet habe ich diese Variante noch nicht, finde sie jedoch sehr spannend!

Die meisten Kleber kannst du übrigens ganz problemlos auf Amazon bestellen! Einen alten Video-Beitrag aus 2016 zum Thema “How to put on a Lace Front Wig” von mir findest du übrigens hier:

Tipps für einen realistischeren Look

Eine weitere Frage, die aufgetaucht ist, war: Was muss ich tun, damit meine Lace Front Perücken noch realistischer aussehen?
Ich bin ehrlich, ich nutze so gut wie nie eine der folgenden Methoden. Einfach, weil ich meist schon so mit dem Gesamtlook zufrieden bin. Wenn du dich aber noch mehr in den realistisch aussehenden Bereich vorarbeiten willst, dann möchte ich dir einige Anregungen mit auf den Weg geben!

Make Up zuvor oder danach auftragen?

Ob du dein Make Up zuerst aufträgst und dann die Perücke aufsetzt oder genau anders herum, könnte einen Unterschied machen. Wenn du die Lace Front Perücke zuerst befestigst, hast du beim Auftragen deines Make Ups die Möglichkeit das Lace ebenfalls zu schminken. So kannst du mögliche sichtbare Übergänge, von deiner Haut zum Lace, in einem Zug gleichmäßig über schminken.

Lace Front Wigs mit Scheitel

Je nach Style hat deine Perücke einen sichtbaren Scheitel. Dieser sichtbare Bereich besteht ebenfalls aus Lace und könnte die Wig Caps darunter oder sogar deine echten Haare sichtbar machen. Um das zu vermeiden, kannst du diesen Scheitelbereich einfach mit Concealer und Make Up bearbeiten. So kreierst du den Eindruck, dass kein Lace, sondern Kopfhaut zu sehen ist.

Haaransatz mit eigenen Haaren verblenden

Eine weitere coole Variante, welche nur selten möglich ist, ist es die eigenen Haare mit ins Spiel zu bringen. Hast du die gleiche Haarfarbe wie deine Lace Front? Dann kannst du versuchen deinen eigenen Haaransatz mit dem Haaransatz der Perücke zu kombinieren und einen tollen Übergang zu zaubern.

Babyhaare

Babyhaare sind diese kurzen kleinen Härchen, die vorne im Gesicht rum schwirren und uns nerven. Aber genau diese Babyhaare machen einen Haaransatz so realistisch! Bevor du das Lace deiner Perücke schneidest, solltest du dir ein paar Haare aus dem Lace-Bereich abklemmen und kürzen.

Die nun gewonnen Babyhaare umschmeicheln dein Gesicht und lassen die Perücke etwas realistischer wirken.

Lace ausdünnen

Manchmal kommt es vor, dass sehr viele Haare in einer Reihe an das Lace geknüpft wurden. Anstatt einen schönen fließenden Übergang von Haut zu Lace zu Haaransatz zu Haarpracht zu haben, haben diese Perücken eher einen Balken als Haaransatz. In diesem Fall solltest du dir eine Pinzette schnappen und ein paar Härchen aus dem Lace entfernen. Hierzu sollte die Lace am besten noch nicht geschnitten und gut an einem Perückenkopf festgesteckt sein.

Setze die Perücke nah am Lace an, aber achte darauf nur das geknüpfte Haar und nicht auch das Lace zu greifen. Anschließend ziehst du mit einem Ruck das geknüpfte Haar raus. Du solltest aber sehr vorsichtig sein, damit du das Lace nicht beschädigst und es am Ende aussieht wie Schweizer Käse.
Hast du also eine passende Knüpfnadel zu Hand, solltest du dir lieber die Mühe machen und vorsichtig den Knoten der geknüpften Härchen lösen. So gehst du auf Nummer sicher, dass du das Lace nicht beschädigst!

Lace knüpfen

Natürlich kannst du auch weitere Haare zum Lace hinzufügen, indem du mit Hilfe einer speziellen Knüpfnadel Haare in das Lace knotest. Wie genau das geht, erfährst du hoffentlich bald in einem Gastbeitrag: Knoten um Knoten – Ansätze selber knüpfen

Volumen reduzieren – Dampfer & Schere

Zu guter Letzt kannst du noch das Volumen deiner Perücke reduzieren. Denn die meisten Menschen haben kaum so dichtes und voluminöses Haar, wie es bei vielen Perücken der Fall ist. Du kannst zum einen zur Schere greifen und so die Haare ausdünnen. Anstatt die Haare klassisch zu kürzen, ziehst du die Schere mit der Klinge wie einen Rasierkamm über die entsprechenden Haarpartien nach unten. So erhältst du einen fließenden Übergang und dünnst Schritt für Schritt die Haare etwas aus.
Oder du greifst zum Dampfer, auch Steamer genannt. Bei dieser Methode muss deine Perücke aber hitzeresistent sein, um nicht beschädigt zu werden. Bisher ist mir noch keine Lace Front Perücke untergekommen, bei der das nicht der Fall war. Du teilst die Haare deiner Wig in Partien auf und nutzt heißen Wasserdampf, um das Volumen zu reduzieren. Du arbeitest dich so Schicht für Schicht durch die komplette Perücke. Für wellige oder gelockte Perücken ist dieses Methode natürlich nicht geeignet, da dabei die Haarstruktur geglättet wird.

Shops, Preise & Good to know

Die meisten Perücken Shops führen auch Lace Front Perücken. Neben Lace Front Perücken gibt es übrigens auch Full Lace und andere Part Lace Wigs. Besonders Echthaar-Perücken sind häufig Full Lace Perücken, die in jede beliebige Richtung gestylt werden können. Lace Front Perücken mit Kunsthaar sind in der Regel die günstigste Variante der Lace Perücken.

Im Gegensatz zu klassischen Cosplay-Perücken hatte ich nur selten starke Qualitätsunterschiede. Die meisten Lace Front Wigs sind sehr dicht und haben ein weiches Lace. Schwarze oder generell dunkle Perücken könnten eher ein dunkleres Lace haben, welches für helle Hauttypen nicht optimal verblendet. Andersherum haben blonde oder generell helle Perücken häufig ein eher helles Lace, welches für dunkle Hauttypen nicht optimal verblendet.

Wenn ich mir eine neue Lace Front Perücke zulegen möchte, sind tatsächlich häufig Amazon, Wig is Fashion und Arda Wigs meine erste Anlaufstelle. Aber auch auf ebay oder Aliexpress findet man gute Perücken zu einem günstigen Preis!
Besonders bei Standard-Farben oder Styles lohnt sich ein Vergleich über die verschiedenen Shops hinweg. Suchst du kurzhaarige Lace Front Perücken oder sogar welche mit Zopf? Dann solltest du definitiv bei Arda Wigs vorbei schauen.

Eine Liste mit diversen Shops findest du in diesem Beitrag:
Wigs online kaufen

Vielen Dank an Faerie Blossom für das ergänzende Bildmaterial!

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Aufgeklärt: Kontaktlinsen für Cosplayer

Liebe Cosplay Community, mein Name ist Master_Kankuro und mit Hilfe von Asclarion möchte ich euch über die Nutzung und Pflege von Kontaktlinsen informieren und aufklären.

Dieser Gastbeitrag wurde von Master_Kankuro geschrieben.
Du kennst Master_Kankuro noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: Master_Kankuro

Viele unter uns möchten zum Cosplay Kontaktlinsen verwenden.
Sei es, um die eigene Fehlsichtigkeit zu korrigieren und für diese Zeit nicht auf eine Brille angewiesen zu sein, oder aber auch, um die Augenfarbe zu ändern, welche in all den vielen Darstellungen oft jenseits des Realistischen ist. Ob grün, violett, mit Sharingan oder anderen Special Effects – ich gebe euch einige Tipps zur Handhabung von Kontfaktlinsen, damit das Ganze nicht wortwörtlich ins „Auge“ geht. >_<

Arten von Linsen

Was sind Kontaktlinsen? Klar wissen die meisten von euch, dass es diese “kleinen Dinger“ sind, welche man „sich ins Auge macht“. Aber Kontaktlinse ist nicht gleich Kontaktlinse.

Zuerst möchte ich euch die alltagstauglicheren Arten vorstellen, welche je nach Nutzungsdauer unterschieden werden können.
Wichtig zu wissen ist, dass die Kontaktlinse auf dem Tränenfilm des Auges schwimmt. Das Auge ist als Organ am Stoffwechsel beteiligt. Eine normale Linse schränkt den Sauerstoffaustausch im Auge kaum bis gar nicht ein.
Bei Fun-Linsen (z.B. Cosplay-Linsen) kann es allerdings zu trockenen oder gereizten Augen kommen, da diese durch Größe oder Materialbeschaffenheit, den Sauerstoffaustausch einschränken bzw. den Tränenfluss stören können. Deswegen sollte man Fun-Linsen nicht zu lange tragen.

Grundsätzlich gibt es 2 große Unterteilungen von Kontaktlinsen.

Weiche Kontaktlinsen

Diese Art ist wohl die bekannteste und verbreitetste. Unter diese Kategorie fallen alle stark wasserhaltigen, silikonartigen und “wabbeligen” Linsen.
Nicht jede Linse hat auch Silikonbestandteile, vor allem Silikonallergiker sollten darauf Acht geben!
Grundsätzlich sind weiche Linsen spontanverträglich, d.h. in der Regel hat man (je nach Linse) nur wenig, bis kaum Störgefühl.

Weiche Linsen sind immer größer als die Iris (der Farbring unseres Auges) und legen sich daher wie eine Halbkugel auf das Auge. Achtung, hier wird nur bildlich gesprochen. 🙂
Die Linse besteht aus so weichem Material, dass sie sich etwas der leicht unregelmäßigen Augenform anpasst. Innerhalb der weichen Kontaktlinsen gibt es nun wiederum verschiedene Ausführungen. Man unterscheidet sie darin, wie lange sie bei guter Pflege und nach dem Öffnen verwendbar sind.

!ACHTUNG!
Haltet euch an die Angaben der Hersteller.
Reinigt eure Linsen regelmäßig und sachgemäß.
Verwendet Linsen, die zu alt sind nicht weiter – egal wie teuer sie waren.
Tragt beim Schlafen niemals Linsen.

Bei unsachgemäßer Handhabung riskiert ihr im schlimmsten Fall eure Augen!

Bei allen weichen Linsen (ab 14-Tageslinsen) ist ein Tag Pause vom Linsentragen zu empfehlen, um dem Auge Zeit zu geben, seinen natürlichen Tränenfilm wiederherzustellen. Werden Linsen zu häufig und zu lange getragen, kann dies den Tränenfilm unwiderruflich so minimieren, dass ein Tragen von Linsen nicht mehr möglich ist.

Tageslinsen

sind in Farbe (oft mit wenig Deckkraft) und/oder mit Stärke erhältlich.
Wie der Name schon sagt sind sie nur 1-mal für einen Tag verwendbar!
Ungeöffnet sind diese Linsen meist mehrere Jahre haltbar und eignen sich super, wenn man sie nur ab und zu tragen möchte.
Bei diesen Linsen ist keine Reinigung oder Pflege notwendig, da sie nur einmalig verwendbar sind. Sie haben eine sehr gute Spontanverträglichkeit.

Je nach Hersteller, kann man sie zwischen 8 und maximal 16 Stunden auf dem Auge tragen. Da sie Hochsauerstoffdurchlässig sind, sind sie besser für Allergiker und Personen mit trockenen Augen geeignet. Das Material der Linsen ist sehr dünn und je nach Hersteller sind diese auch mit UV-Filter lieferbar.

14-Tageslinsen

sind nicht in Farbe erhältlich und bis zu 14 Tage nach dem Öffnen verwendbar. Diese Linsen sind das Mittelmaß zwischen Tages- und Monatslinsen. Sie sind dicker als Tageslinsen und können daher, bei guter Pflege und richtiger Handhabung, bis zu 14 Tage verwendet werden. Hier gilt immer das Datum des Öffnens, nicht wie oft man die Linsen auf dem Auge hatte. Je nach Hersteller sind auch diese Linsen mit UV-Filter erhältlich.
14-Tageslinsen eignen sich gut für den Einstieg, wenn man des öfteren Linsen tragen möchte (min. 3-4-mal die Woche). Die maximale tägliche Tragedauer beläuft sich auf ca. 14 Stunden.

Monatslinsen

sind in vielen Farben mit guter Deckkraft und/oder mit Sehstärke erhältlich und können bei guter Pflege nach dem Öffnen bis zu 30 Tage verwendet werden. Sie sind vom Material oft dicker als Tages- und 14- Tageslinsen und erfordern daher auch den meisten Pflegeaufwand. Tägliche Tragedauer je nach Hersteller sind max. 8 bis 16 Stunden.

Für Allergiker empfehle ich diese Variante nicht!
Durch ihre Materialbeschaffenheit können sie auch trockene Augen eher zusätzlich austrocknen, da diese Linsen einen stabilen Tränenfilm fordern. Gegebenenfalls müssen während der Tragezeit Augentropfen als Unterstützung verwendet werden. Je nach Hersteller gibt es auch diese mit UV-Filter.

3-Monats bzw. 6 Monatslinsennur mit Sehstärke

Die unbekanntere Linsenart…Ja, es gibt auch weiche Linsen die man (je nach Hersteller) auch bei guter Pflege und Handhabung zwischen 3 bis 6 Monaten verwenden kann. Sie stellen die dicksten Vertreter der weichen Linsen dar und sind wirklich nichts für Personen mit trockenen Augen oder Allergiker.

Es handelt sich hierbei nicht um farbige Linsen, sondern oft um Einzelanfertigungen, die für speziellere Augen oft besser geeignet sind als jede andere Art. Die Tragedauer ist hier definitiv kürzer als bei jeder anderen Art, daher sollten 8 bis 10 Stunden nicht überschritten werden.  Auch sollte nach dem Tragen, dem Auge Feuchtigkeit in Form von Augentropfen zugeführt werden. Je nach Hersteller sind auch diese mit UV-Filter erhältlich.

Neben weichen Linsen gibt es auch noch:

Formstabile bzw. harte Linsen

sind ebenfalls in Farbe erhältlich. Allerdings sind harte Farblinsen aufgrund der kleinen Größe, welche die Iris nicht komplett überdeckt, nicht zu empfehlen.
Formstabile Linsen werden aus Hartplastik individuell auf eure Augen angepasst und angefertigt. Für Personen mit besonderen Sehschwierigkeiten sind sie meist oft die einzige Möglichkeit.
Wie oben bereits erwähnt, sind sie kleiner als die Iris und schwimmen zentral auf dem Tränenfilm. Sie sind besonders geeignet für Personen mit sehr trockenen Augen, da diese Linsen kein Wasser ziehen. Sie sind auch Sauerstoffdurchlässig, wobei durch die zentrale Lage auf der Pupille und der insgesamt kleineren Größe, keine Unterversorgung am Auge eintreten kann.

Durch Augenreiben lassen sich diese Linsen leicht herauslösen und können so auch mal schnell verloren gehen. Formstabile Linsen sollten nur bei einem Optiker, Augenarzt oder Spezialisten angefertigt werden. Sie sind nur für den Dauergebrauch geeignet, da sie eine sehr lange Eingewöhnungsphase haben und jedes längere „Nicht-Tragen“ diese Eingewöhnungszeit hinauszögert.

Farbige Linsen

sind Kontaktlinsen, welche mit aufgedruckter Farbe versehen werden, um die Iris zu überdecken und somit die gewünschte Augenfarbe oder einen Sondereffekt zu erhalten. Also genau den Effekt, welchen wir uns für unser Cosplay wünschen.
Farbige Linsen können mit und ohne Sehkorrektur erworben werden. Achtet beim Hersteller / Anbieter immer auf die Verfügbarkeit und prüft ob man die gewünschte Farbe auch in der gewünschten Sehstärke erhält.

In der Regel handelt sich bei den farbigen Linsen um weiche Linsen. Auch wenn diese als Jahreslinsen beworben werden, sollten man diese nach Anbruch NIE mehr als EINEN Monat nutzen, da sie aufgrund der Materialbeschaffenheit und auch bei sachgemäßer Reinigung, zu viele Keime ansetzen. Ungeöffnet halten sich diese aber durchaus bis zu einem Jahr.

Bei der Qualität müsst ihr unbedingt darauf achten, dass die Farbe auf der Linse bleibt und sich nicht beim Tragen loslöst. Ich selbst habe bisher die Farblinsen von „Funny Lens“ genutzt und kam für meine Verhältnisse gut zurecht. Die Onlinebewerbungen oder auch Erfahrungsberichte aus eurem Freundes- und Bekanntenkreis können euch gut weiterhelfen.

Die Pflege

Da im oberen Teil immer wieder von sachgemäßer oder guter Pflege gesprochen wurde, werden wir diese nun etwas näher betrachten. 😉
Bis auf Tageslinsen, brauchen alle anderen Linsenarten eine fachgerechte und gründliche Reinigung, um die körpereigenen Ablagerungen und ggf. Make-Up zu entfernen. Dies dient nicht nur zur Hygiene, um an dem Auge keine Infektion zu bekommen, sondern dient auch der Langlebigkeit. Nur mit einer sauberen Linsen sieht man auch etwas.

Die Linsen müssen auch möglichst steril gelagert werden, sodass diese für den nächsten Einsatz bestens vorbereitet sind.
Aufbewahrungsbehälter gibt es in verschiedenen Formen und Größen, diese sollten regelmäßig (spätestens alle 2-3 Monate) erneuert werden und niemals mit Leitungswasser (wegen den Keimen!) ausgespült werden. Am typischsten sind wohl flache Behälter. Sie bestehen aus 2 zusammengefügten Einzeldöschen die oft mit Farbe und L-R (links / rechts) gekennzeichnet sind. Jede Linse hat hierbei ihre eigene Kammer und ihr eigenes Pflegemittel. Wenn du die Dosen beschriften möchtest, z.B. mit dem Ablaufdatum der Linsen, dann achte darauf, dass du sie nur auf der Außenseite beschriftest und nichts in die Dose schreibst.

Neben flachen gibt es auch hohe Behälter. Diese haben keine getrennte Kammer für das Pflegemittel, dafür haben sie aber für die Linsen ein 2-Kammersystem am Deckel angebracht. Das Kammersystem unterscheidet beide Seiten mit Farbe oder Symbolen.

Grundsätzlich sollte das Pflegemittel nach jeder Benutzung gewechselt werden. D.h. Linse ins Auge, alte Flüssigkeit in den Abguss kippen, den Behälter inkl. Deckel mit Pflegemittel ausspülen und mit der Innenseite nach unten auf einem Stück Klopapier/Zewa/Kosmetiktuch lufttrocknen lassen.

Arten von Pflegemitteln

Egal für welche Art der Pflege ihr euch entscheidet, es ist prinzipiell sehr wichtig zu wissen, ob ihr allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert. Viele Pflegemittel enthalten Konservierungsstoffe, um sie nach dem Öffnen zwischen 3 bis 6 Monaten haltbar zu machen.
Achtet darauf, sollten ihr eine Konservierungsmittelallergie haben. Dies kann bei einer Produktberatung schnell herausgefunden werden. 🙂

Auch gilt grundsätzlich Hygiene als hohes Maß am Auge! Immer, auch nach Corona. D.h. vor jedem Berühren der Linse oder eurer Augen, sollten eure Hände gründlich gewaschen werden! Falls ihr an euren Händen Bakterien habt, gelangen diese ansonsten in euer Auge!

Kochsalzlösung

Wie der Name schon sagt besteht sie aus im Wasser gelöstem Kochsalz, um die salzige Tränenflüssigkeit zu imitieren und mindert somit das Fremdgefühl fürs Auge.
Sie dient nur zum Abspülen der Linse, sei es vor dem Tragen oder wenn sie vom Finger gerutscht ist. Man kann die Kochsalzlösung aber auch zum Ausspülen des Behälters sehr gut verwenden. Es gibt sie mit und ohne Konservierungsstoffe, sowie eine Variante mit Konservierung, welche aber an der Luft verpufft. Coole Technik, was? 😉

Kombilösung

Das ist die gängigste und wohl bekannteste Art der Pflege, man bekommt sie überall und in verschiedensten Preislagen. Grundsätzlich ist eine Kombilösung für jede Linsenvariante geeignet. Unterschieden wird hier nur zwischen weich und formstabil.

Hier gilt aber Vorsicht, da die Zusammensetzung vieler Kombilösungen veraltet ist. Zudem nutzen die meisten Lösungen Konservierungsstoffe.
Die Kombilösung wird oft als „Eine für alles“ bezeichnet, dies stimmt aber so nicht ganz.
Ja, grundsätzlich kann man seine Linsen (zumindest etwas) damit reinigen.
Ja, sie desinfiziert.
Ja, man kann auch damit die Linse abspülen und den Behälter damit reinigen.
Würde ich sie aber als „einzige“ Pflege empfehlen? – Jain!

Hier kommt es leider sehr auf die Bestandteile des Tränenfilms, die Umgebung des Linsenträgers und die Variante der Linse an. Grundsätzlich sollte hier immer eine manuelle Reinigung erfolgen: d.h. die Linsen werden mit der Augenseite nach oben in die Handfläche gelegt. Nun etwas Pflegemittel in die Linse träufeln und die Linse dann mit dem Zeigefinger der anderen Hand sternförmig oder kreisend sanft reiben.
Dies dient dazu, dass dadurch viele Rückstände des Tages gelöst werden. Danach die Linse an einer Seite sanft mit Daumen und Zeigefinger greifen und mit Pflegemittel kräftig abspülen. Erst danach in den Behälter geben. Diese manuelle Reinigung sollte jeden Tag nach dem Tragen erfolgen.

Peroxidlösung

ist nicht für farbige Linsen geeignet, da sonst die gedruckte Farbe abgelöst wird. Eine Peroxidlösung wird normalerweise zum Blondieren von Haaren verwendet, wieso sollte man diesen Stoff dann für das Auge benutzen?!
Es spricht sehr vieles für die Peroxidlösung. Zum einen verzichtet sie komplett auf Konservierungsstoffe (Hi Allergiker we finally got you ;P).
Zum anderen killt sie halt wirklich alles schädliche was sich auf der Linse
angesammelt haben könnte weg. Es ist die Lösung mit der intensivsten Reinigungswirkung. Viele werden sich jetzt aber sicher fragen:
Ja aber passiert dann mit meinen Augen?!?

Peroxid sollte NICHT ans Auge gelangen, daher eignet sich diese Lösung wirklich NUR zur Reinigung des Behälters und der Linse. Sie sollte NIE wirklich NIE direkt aus der Flasche ans Auge gelangen!!

Peroxidlösungen haben grundsätzlich immer eine Neutralisation dabei. Diese ist entweder in Form einer Tablette, die zusammen mit der Flüssigkeit in den Behälter kommt. Verwende dafür nur hohe Behälter mit Abluftfunktion.Oder es ist ein entsprechender Behälter mit angebrachtem Neutralisationsstein bei der Lösung im Set dabei.
Die Lösung die nach 4 bis 8 Stunden im Behälter ist, ist somit neutral und kann ohne Bedenken ans Auge.
Ich würde sie trotzdem sicherheitshalber zusätzlich mit einer Kochsalzlösung abspülen und sei es nur wegen der Spontanverträglichkeit.
Der Behälter sollte zudem hier NIEMALS – wirklich NIEMALS – mit Wasser oder einer Kombilösung abgespült werden (Kochsalz ist okay), weil sonst die Wirkung der Neutralisation herabgesetzt wird oder gar komplett verloren geht.

Zwei-Phasen-System

ist ebenso NICHT für Farblinsen geeignet! Die Reinigung ist sehr ähnlich zur Peroxidlösung. Hier sind allerdings die Komponenten getrennt voneinander. Sie besteht einmal aus einer Reinigung (Achtung: aggressives Produkt) und einer Neutralisierung.
Diese Produkte müssen zwingend zusammen gekauft und verwendet werden. Ansonsten gilt dasselbe wie bei der oben genannten Peroxidlösung. Nach der Reinigung muss hier die Linse jedoch noch etwas in der Neutralisation einliegen.

Das waren die grundsätzlichen Pflegemittel. Man kann jedoch auch noch andere Schritte verwenden, wenn man z.B. keinen aggressiven Reiniger verwenden will um seine Linsen zusätzlich zu reinigen.

Oberflächenreiniger

Grundsätzlich eher im formstabilen Bereich anzutreffen. Diese Reiniger sind oft cremig bis milchig-körnig und reiben die Oberfläche während der manuellen Reinigung nochmal zusätzlich sauber. Da formstabile Linsen bis zu einem Jahr verwendbar sind, ist dieser Schritt unerlässlich.
Es gibt jedoch auch Oberflächenreiniger für weiche Linsen. Diese sind natürlich nicht körnig! Man sollte sie vor allem dann anwenden, wenn starkes Make-Up oder Farbe an die Linsen kommt, um wirklich alle Reste zu beseitigen.

Enzym- oder Proteinentfernungstabletten

Diese können zusammen mit einer Kombilösung verwendet werden, um die Oberfläche der Linse von hartnäckigen Rückständen zu befreien. Sie können auch regelmäßig 1-2-mal die Woche verwendet werden. Grundsätzlich gilt hier: Behälter mit Abluft verwenden!

Benetzungstropfen

A.k.a. Augentropfen, um dem Auge wieder Feuchtigkeit zuzuführen. Je nach Variante sind diese mit oder auch nur ohne Linsen verwendbar und können immer mal wieder zwischendurch verwendet werden.

Sollte ein Kontaktlinsentragen nur mit Augentropfen möglich sein und die Linse sonst permanent stören, geht bitte zu einem Arzt oder Optiker und lasst euch dort beraten. Im Idealfall sollte das Linsentragen ohne zusätzliche Beigabe von Augentropfen möglich sein.
Verwendet ihr auch schon ohne Linsen regelmäßig Augentropfen, sollte vom Kontaktlinsentragen eher abgeraten und höchstens nur nach ärztlicher Absprache gelegentlich Tageslinsen verwendet werden.

Der Gebrauch

Nun da ihr die Linsen, sowie auch Reinigungsarten näher kennt, muss ich hier nun wichtige Hinweise zum Gebrauch geben.
Wer zum ersten Mal Linsen nutzen möchte sollte IMMER zuvor einen Augenarzt und/oder einen Linsenanpasser (Optiker / spezielle Linsenstudios) konsultieren.

Hintergrund dessen ist einfach die Handhabung und Pflege. Ich habe hier versucht euch umfassende Informationen in einen Text zu packen, aber das war definitiv nicht alles was es zum Thema Linsen zu sagen oder zu beachten gibt.
Zudem sollte auch immer eine Nachsorge erfolgen. Der Arzt oder Optiker kann sich euer Auge regelmäßig anschauen um ggf. Veränderungen frühzeitig zu erkennen, wie in etwa Verletzungen, Narben, Infektionen etc.
Auch wenn es sich banal anhört sich „nur ein Paar Linsen ins Auge zu setzten“, steckt weitaus mehr dahinter.

Wir alle haben NUR diese 2 Augen!!

Daher ist es umso wichtiger sich im Vorfeld gut zu informieren und Fachleute zu haben, welche euch bei der Wahl und Nutzung sehr gerne Weiterhelfen.
Damit wünsche ich euch allen gutes Gelingen und viel Spaß für all die besonderen „Augenblicke“.

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