Mein Cosplay ist nicht schlecht!

Ist dir auch schon einmal zu Ohren gekommen, dass andere dein Cosplay als schlecht und unpassend empfinden? Dabei handelt es sich vielleicht genau um das Cosplay, das du als extrem gelungen empfindest? Du warst bis eben echt zufrieden und weißt jetzt nicht mehr wohin mit deinen Gedanken?

Keine Sorge! Dein Cosplay ist nicht schlecht.

Gerade wenn es an unsere Lieblingscharaktere geht, hat jeder von uns ein Idealbild vor Augen. Ob du diesem Idealbild entsprichst hat oft weniger etwas mit deiner Umsetzung an sich zu tun. Genau deswegen habe ich ein kleines Experiment gestartet. Denn vielleicht ist es genau das, was du heute hören musst, um dich besser zu fühlen.

Das Experiment

Wenn man sich ganz in Ruhe hinsetzt, alle Emotionen außen vorlässt und vernünftig darüber nachdenkt, kommt man natürlich zu dem logischen Schluss, dass nicht jeder all deine Cosplays toll finden kann. Meistens denken wir aber nicht auf diese Weise darüber nach, sondern sind emotional, verletzt oder ärgern uns einfach.

Auch wenn es dir auf einer rationalen Ebene bewusst ist, so kommt die Information, dass wir es gar nicht allen recht machen können, nicht wirklich bei dir an. Gerade deshalb habe ich dieses Experiment gestartet und meine Follower um ehrliche Rückmeldung gebeten.

Denn ich wollte wissen, welche Charaktere meine Follower an mir gar nicht mögen:

Ich bin ganz ehrlich… Obwohl ich mit einigen dieser Charakteren gerechnet hatte, so war ich auch einen ganz kleinen Moment melancholisch.

Ich freue mich sehr darüber, dass meine Community so ehrlich und respektvoll war und mitgemacht hat. Nur so war das Experiment überhaupt möglich! Danke dafür.
Das Experiment im Ganzen funktioniert aber nur mit Teil zwei.

Im gleichen Atemzug habe ich meine Community darum gebeten, mir ehrlich zu sagen, welche Cosplays sie an mir klasse finden:

Wenn du jetzt aufmerksam aufgepasst hast, dann werden dir so einige Überschneidungen aufgefallen sein. Beispielsweise wurden Sailor Moon, Wednesday, Rapunzel und Barbie sowohl als “Lieblingscosplay” als auch als “Mag ich gar nicht” genannt.

Und nun? Was machen wir denn jetzt mit dieser Aussage.

Wir lassen diese Aussage sacken. Denn sie beweist eindeutig und ganz zweifelsfrei, dass du es nicht jedem Recht machen wirst. Es wird immer jemanden geben, der das Cosplay an dir nicht mag, weil es nicht im Ansatz seinem Idealbild entspricht. Dafür wird es auch immer jemanden geben, der das Cosplay an dir klasse findet und es feiert.

Sich also danach zu richten, was andere mögen, macht wenig Sinn. Mach das was dich glücklich macht, worin du dich schön oder episch fühlst und das was dir ein gutes Gefühl vermittelt.

Eigenwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung

Wir selbst sind unsere größten Kritiker, kennen uns am besten und haben ein ziemlich klares Bild davon, was zu uns passt und was nicht. Dieses Bild weicht aber häufig von dem Bild ab, das andere von uns haben. Manchmal weichen auch unsere eigenen Vorlieben und Wünsche von dem ab, was am besten zu uns passt.

Ich erinnere mich noch gut daran, als wir in der Grundschule zum Schulfest eine Modenschau organisiert haben. Jeder konnte Kleidung beisteuern und wurde in bestimmten Rollen besetzt. Ich selbst hatte ein schwarzes Kleid mit Rüschen und lilafarbenen Glitzerblumen beigesteuert. Das Kleid wurde von allen bestaunt und ich freute mich schon riesig es auf dem Laufsteg zu tragen.

Letztendlich wurden vor dem Fest die Rollen noch einmal neu besetzt und das Aufmerksamkeit liebende Mädchen aus meiner bekam mein Kleid zugeteilt, während ich als Blumenmädchen in einem erdfarbenen Leinenkleid auf die Bühne ging. Ich weiß nicht mehr, ob ich damals die Erlaubnis gab, dass jemand anderes mein Kleid tragen dürfte. Ich weiß nur noch, wie traurig ich war, dass ich nicht den Moment zu scheinen bekam, sondern mich als kleines Mauerblümchen präsentieren durfte. So wie mich scheinbar andere wahrnahmen.

Das Erlebnis habe ich bis heute nicht vergessen und ich denke auch oft beim cosplayen noch daran!

Was ist Cosplay für mich?

Denn für mich gibt es Charaktere, die von ihrem Style zu mir und meiner Person passen und dann gibt es Charaktere, deren Kleidungsstil ich im Alltag niemals übernehmen würde. Dennoch liebe ich es in beide Rollen zu schlüpfen. Ich bin keine Prinzessin, ich bin eine Räubertochter. Ich bin kein Grufti, sondern eine positive Person. Dennoch finde ich in allen Rollen etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. Das ist etwas, das mir persönlich bei der Wahl der Charaktere für mich selbst sehr wichtig ist.

Wenn jemand also zu mir sagt, dass Sailor Moon nicht zu mir passt, dann kann ich dem nicht zustimmen. Ich kenne mich selbst am besten und sehe Aspekte an Sailor Moon, die ich auch an mir selbst sehe. Natürlich ist die Optik noch einmal eine ganz andere Sache. Aber wenn ich Sailor Moon an mir selbst nicht gut fände, hätte ich sie doch auch nicht mehr als fünfmal in verschiedenen Versionen gecosplayed, oder?

Dein Idealbild bestimmt nicht mein Cosplay

Letztendlich ist es wichtig, dass du selbst mit deinen Cosplays glücklich bist. Es kann hilfreich sein, zu verstehen, dass man beispielsweise nicht das klassische Beautyface hat (oder umgekehrt) und daher Leute einfach bestimmte Charaktere nicht so gerne an dir sehen. Es wird einfach immer Charaktere geben, die bei einer größeren Anzahl an Leuten auf positives Feedback stößt. Und das ist in Ordnung.

Ich selbst finde es tatsächlich sehr hilfreich, sich darüber Gedanken zu machen und diese Aspekte zu kennen. Sie helfen mir, klarer zu sehen, wie die Welt funktioniert, was für mich funktioniert und vor allem was mir persönlich wichtig ist.

Solltest du einmal zweifeln, kann es helfen dir folgende Fragen zu stellen:

  • Möchte ich es überhaupt allen recht machen?
  • Wäre ich glücklich, wenn ich XY an meinem Cosplay ändern würde?
  • Warum cosplaye ich diesen Charakter und bereitet es mir Freude, wenn ich ihn trage?

Wenn dir einmal jemand sagen wird, dass dein Cosplay schlecht ist, dann denk immer daran: “Mein Cosplay ist nicht schlecht. Es entspricht nur nicht deinem Idealbild.”

Hab einfach Spaß!

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Body Positivity meets Bodyshaming – eine nie endende Debatte
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Cosplay ist kein Wettbewerb – Für mehr Miteinander in der Cosplay Community

Mit dem Mainstream kam das Konkurrenzdenken.
Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass dieses auch früher schon vorhanden war.
Dank Social Media und wachsender Beliebtheit wird das Konkurrenzdenken deutlicher oder vielleicht sogar verstärkt.

Heute beklagen sich immer mehr Cosplayer über fehlende Gemeinschaftsgedanken. Weg von “Wir helfen uns gegenseitig und feiern uns für das gleiche Cosplay” hin zu “Ich sehe am besten aus und keiner außer mir darf diesen Charakter cosplayen”, begleitet von abwertenden Blicken.

Dabei ist Cosplay, fernab der Contest-Bühne, kein Wettbewerb.

Lese-Tipp: Stoppt das Konkurrenzdenken!

Sicher, etwas Wettbewerb und Konkurrenzdenken hat noch nie geschadet. Wettbewerb spornt uns durchaus dazu an, besser werden zu wollen. Daran ist nichts auszusetzen.
Treibt uns dieser allerdings dazu, andere Cosplayer zu meiden oder gar zu haten, dann ging der Schuss definitiv nach hinten los.

Die Angst, der andere könne besser sein

Es stimmt, jeder von uns, möchte in seinem Kostüm besonders akkurat und am besten noch dazu einzigartig aussehen. Ein schwieriges Unterfangen hinsichtliches eines Hobbys, dessen Grundintention es ist, Charaktere möglichst “originalgetreu” umzusetzen.

Trotzdem bietet das Hobby genug Spielraum, um die eigene Kreativität auszuleben und seinen persönlichen Stil einzubringen. Im Kern gibt es aber einige Elemente, mit denen jeder von uns zu kämpfen hat. Elemente, bei denen wir uns gegenseitig helfen und von den Erfahrungen des anderen profitieren können.

Aber warum helfen wir nicht? Es existiert eine Angst, dass der andere Cosplayer dadurch einen erheblichen Vorsprung erhält. “Wenn ich jetzt helfe, dann gebe ich meinen Vorteil ab.”
Aber ist dem so?

Denken wir doch mal anders:

Erhält der andere Cosplayer durch diesen Informationsaustausch wirklich einen so großen Vorteil, dass er dich überflügeln könnte?
Vermutlich spielen noch genügend andere Faktoren hinein und am Ende würde er das Problem doch selbst oder mit anderen Hilfsmitteln lösen. Du bist nicht die Person, die andere davon abhalten kann, zu wachsen und besser zu werden.

Anders gedacht: Stell dir die Frage, warum der andere Cosplayer dich überflügeln sollte, wenn er ohne deine Hilfe überhaupt nicht weiter kommt?

Die eigentliche Frage, die du dir aber unbedingt stellen solltest, ist: Warum siehst du darin überhaupt ein Problem?

Hängt dein Seelenheil davon ab, dass andere “schlechter” sind als du?
Bist du so unsicher und unzufrieden, dass du anderen den Erfolg nicht gönnen wollen würdest?
Bist du selbst vielleicht schon “übers Ohr gehauen worden” und traust den anderen Cosplayern nicht mehr?
Dann sei der Anfang, der die Welt ein bisschen besser macht.

Sei besser – finde deine Herde

Zugegeben, ich hab mich in den Anfangsjahren selbst nach und nach dazu hinreißen lassen, andere Cosplayer im selben Kostüm zu meiden, anstatt sie, wie zu meinen aller ersten Cons, zu feiern.
Nach und nach habe ich mich von meinem Umfeld leiten lassen. Anstatt selbstständig zu denken und grundsätzlich überhaupt nachzudenken, habe ich mich treiben lassen.

Das gleiche Cosplay? Puh, schnell wegschauen, Augenkontakt vermeiden.
Dämlich.

Ich habe das Gedankengut schwarzer Schafe übernommen und mich immer wieder in Dramen verwickeln lassen. Aber halt.. vielleicht war auch ich das schwarze Schaf in dieser Herde?

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich zur Einsicht kam, dass ich doch nicht einfach so zu allen anderen passe. Meine Art und Einstellung zu den Dingen hat vielen Cosplayern langfristig nicht unbedingt in den Kram gepasst. Missverständnisse, Streit, Missgunst. Von allem war nach einiger Zeit etwas dabei. Wirklich frustrierend, denn schließlich will man als Teil einer lustigen Truppe Spaß haben.

Die Erkenntnis hat mir geholfen, mich von Gruppen zu trennen, zu denen ich nicht passe. Ich habe bewusst angefangen, mehr Leute zu finden, die auch in diesem Bereich ähnliche Grundwerte oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich habe wieder angefangen Cosplayer im gleichen Kostüm zu feiern. Ich habe die Chancen genutzt und mir auf Instagram eine tolle Community innerhalb der Szene aufgebaut, die bereit ist zu diskutieren, andere zu respektieren und die Hass und Mobbing keine Chance gibt.

Community-Aktion

Inspiriert von Kamui und Kinpatsu startete ich im Februar 2021 die Community-Aktion “Cosplay ist kein Wettbewerb”. Das Ziel war, mithilfe dieser Aktion zu zeigen, wie schön es sein kann, Gleichgesinnte zu treffen. Sich gegenseitig zu unterstützen und zu zeigen, “Hey, wir tragen beide das selbe Cosplay, weil wir diesen Charakter lieben. Es verbindet uns!”.

Mittlerweile gibt es über 30 Beiträge zu Aktion. Die ersten 30 Beiträge findest du gesammelt in diesem Instagram Guide:

Aber auch schon vorher, wollte ich meine Reichweite nutzen und auf das Thema aufmerksam machen. Zu meiner noch etwas aktiveren YouTube-Zeit habe ich deshalb mithilfe anderer Cosplayer dieses kleine Aufklärungsvideo gedreht und veröffentlicht:

Denn nicht immer ist eine reine Abneigung das Problem. Häufig entstehen Missverständnisse durch Fehlinterpretation oder auch durch fehlende bzw. mangelhafte Kommunikation.

Was kannst du tun?

Oft reicht bereits ein nettes Lächeln und die Welt wird ein klein wenig heller.
Lächeln ist die einfachste und schnellste Methode, um unklare Blickkontakte aufzulockern und zu zeigen, “Hey, alles cool!”. Manchmal verbinde ich das Lächeln auch mit einem Winken. Du wirst dich wundern, wie viel diese kleine Geste bewirken kann!

Vielleicht möchtest du ebenfalls aktiv werden und eine kleine Aktion zum Thema starten. Oder du möchtest meine Aktion weiterführen und auch auf deinem Account passend zu deinen Cosplays etablieren? Dann nur zu! Verlink mich gerne in deinem Beitrag zum Thema #cosplayistkeinwettbewerb ! Ich freu mich riesig zu sehen, wie jeder einzelne den gleichen Charakter interpretiert.

Zeig der Welt, wie individuell wir Cosplayer sein können und wie sehr wir unsere Charaktere aus Film, Buch, Serie, Comic, Gaming, Anime und Manga lieben. P.S.: Lächeln nicht vergessen. 🙂

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Androids don’t have tattoos

Hi, ich bin Jasmin aka ‘Jazz’ im Internet bekannt als ‘Faerie Blossom’ und ich bin eine tätowierte (und sichtbar gepiercte) Cosplayerin aus Düsseldorf.
Im Folgenden will ich einfach Mal ein bisschen mit dir darüber plaudern, wie das denn so ist, wenn man stark sichtbare Tattoos hat und diese im Cosplay zu sehen sind und mit welchen Reaktionen man eventuell rechnen muss.

Dieser Gastbeitrag wurde von Faerie Blossom geschrieben.
Du kennst Faerie Blossom noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: faerie_blossom

‘Catwoman doesn’t have a raven tattoo’
‘Androids don’t have tattoos’
‘what are you going to do about that tattoo, since Cersei doesn’t have one???’

Das sind nur ein paar Beispiele der Kommentare, die ich mir als tätowierte Cosplayerin öfter Mal durchlesen durfte. Ebenso ist es mit dem Satz:

‘Tja dein Cosplay ist dann eben nicht akkurat wegen den Tattoos, schade!’

Autsch, echt jetzt? Ist ein Cosplay denn schlechter, weil der Cosplayer sichtbare Tätowierungen hat? MUSS ein Cosplay denn unbedingt 1 zu 1 akkurat zum Original sein? Oh du, das ist ja schon wieder eine eigene Diskussion für sich und vielleicht ein anderes Thema für SajaLyns Blog? 😉

Tatsächlich habe ich am Anfang , als ich meine ersten Tattoos bekommen habe, häufiger das Problem gehabt, dass man sich darüber unter meinen Bildern beschwerte.
Aber vor allem in letzter Zeit bei meinen Detroit: Become Human Cosplays kam dann doch nochmal häufiger der Satz ‘But androids don’t have tattoos’ unter meinen Bildern zum Vorschein.

Fotograf: Andreas Kinder

Und ja, ich weiß, klar – diese Kommentare haben natürlich auch Recht. Die Charaktere die ich cosplaye haben eben nicht meine Tattoos auf der Haut und das sorgt für folgende Aussagen:

‘Das Tattoo zerstört das Cosplay!’

Oh ganz ehrlich, ich LIEBE diese Aussage!
Da kann ich glatt anfangen mit mir selber zu diskutieren, weil ich dazu auch nicht nur eine Meinung habe 😀
Denn die Antwort ist; ja und gleichzeitig auch nein, meiner Meinung nach.

Einerseits denke ich; ja, ein Tattoo kann manchmal echt das Gesamtbild stören und einfach gar nicht zum Charakter passen.
Stell dir vor: Homer Simpson auf dem Oberarm bei Arielle…?
Oder, wie in meinem Fall, ein großer Rabe auf dem Dekolleté von Catwoman? Schwierig! Gehört ja nicht zum Charakter, passt unter Umständen farblich auch gar nicht zusammen und springt dir dann einfach direkt ins Gesicht.

Und da kann ich es absolut verstehen wenn es Leute stört oder sie es persönlich eben nicht schön finden, erst Recht wenn man eventuell gar kein Fan von Tattoos oder Piercings ist. Aber Tattoo hin oder her das macht ein Cosplay meiner Meinung nach trotzdem kein bisschen schlechter. Es ist in dem Moment, wo es jemandem nicht gefällt oder eben gefällt, eine Frage von Geschmack!

Andererseits bin ich gleichermaßen der Meinung, dass meine Tattoos genauso ein Teil von mir sind, wie meine Muttermale oder meine Nase, nur dass ich mir diese Merkmale meines Körpers eben selber ausgesucht und platziert habe, weil ich es so schön finde.
Aber dennoch sind sie ein Teil meiner Person und meines Körpers und haben deswegen eine Daseinsberechtigung und müssen eben nicht abgedeckt werden.

Ich würde mir ja auch nicht die Nase brechen lassen, damit sie eine passendere Form für Charakter XYZ hat…du verstehst was ich meine, oder?

Fotograf: Andreas Kinder

Ich muss sagen, ich habe auch durchaus Cosplays, wo meine Tattoos sogar toll zum Charakter passen, wie zum Beispiel Raven aus Teen Titans.
Zusammengefasst merkst du, dass ich nicht der Meinung bin meine Tattoos passen auf jeden Fall supertoll zu meinen Kostümen. Aber ich bin ebenso wenig der Meinung dass sie meinen Kostümen einen Zacken aus der imaginären Krone brechen.

Wieso deckst du deine Tattoos nicht einfach ab?

Als ich mir damals mein erstes Tattoo habe stechen lassen, ein Rabe auf der Brust, war er mein ganzer Stolz! Ich wollte schon ewig lang ein Rabentattoo haben und nun war es endlich da. Schmerz und Schweiß habe ich gelitten und ordentlich dafür geblecht. Der Rabe saß auf meiner Brust, wo ihn jeder sehen und bewundern konnte.

Dennoch habe ich mich damals für Shootings und Conventions stets bemüht, den Raben zu covern, d.h. mit sehr vielen Schichten MakeUp überschminkt, bis er kaum mehr sichtbar war.

Der Entschluss dies zu tun kam allerdings auch viel dadurch, dass ich den Eindruck hatte es wurde von mir erwartet und ‘das macht man dann so’. Es gab sogar Freunde, die ganz klar geäußert haben:
‘Ja gut das musst du dann aber covern, ne’ oder ‘Für XYZ coverst du das dann schon, oder?’ – also war eine gewisse Erwartungshaltung von außen an mich gerichtet.

Diese Erwartung, gerade von Freunden, waren ein Grund dafür, dass ich den Brustraben, wenn er denn zu sehen war – abdecken ‘musste’.
Allerdings fiel mir recht schnell auf, dass meine Haut auf der Brust die vielen MakeUp Schichten gar nicht gut vertragen hat. Jedesmal nach dem Abschminken war meine Haut gereizt und gerötet. Es hatten sich kleine Pickelchen gebildet. Ziemlich unangenehm, wie du dir vorstellen kannst, denn NIEMAND mag Pickelchen, erst recht nicht auf Tattoos.

Fotograf: Andreas Kinder

Dann war da noch das Problem, dass das MakeUp, trotz Fixieren, durch äußere Einflüsse wie Schweiß oder Reibung gerne mal abfärbte und verwischte. Zack, war das MakeUp was den Raben abdecken sollte, ein Teil des Kostüms geworden. Na super, wasch das mal raus.
Am Ende muss ich gestehen; es war mir auch einfach irgendwann wahnsinnig lästig geworden, jedesmal länger meinen zu Raben schminken als mein Gesicht.

Denn, glaub es oder nicht, ich habe um dieses EINE Tattoo abzudecken fast 30 min gebraucht und dann hats am Ende doch noch abgefärbt oder Schmiererei gegeben, na da kommt doch Freude auf, nicht wahr? Damals habe Ich dann für mich im Stillen den Entschluss gefasst ‘okay weißte was? NÖ! Ich covere das Tattoo nicht mehr, für Fotos kann man es ja wegstempeln’

Kleine Notiz am Rande: ‘Wegstempeln’ bei einem pechschwarzen Tattoo macht dich bei Fotografen echt unbeliebt. Das ist nämlich gar nicht Mal so einfach und nervt, wie ich so von meinen Fotografenfreunden gehört habe hust es tut mir leeeeeeid räusper 😛

Also hab ich auch da irgendwann gesagt, “Ja was solls, auf Conventions covere ich die Tattoos nicht, dann sind se halt auch auf den Fotos da!”
Wenn du dir meine bisherige Entwicklung so anschaust, bin ich mit inzwischen ca. 20+ Tattoos an dem Punkt, wo ich vermutlich eine Air Brush Pistole und einen Assistenten bräuchte, der mir einmal eine neue komplett ‘unbefleckte’ Haut aufsprayt.

Das bräuchte ich vor allem, wenn ich einen Charakter cosplayen wollen würde, der selber stark tätowiert ist… Oh boi, das wäre ja eine Arbeit…erst Haut mit Bodypaint/AirBrush auf Werkseinstellung zurücksetzen, um dann andere Tattoos drüber zu malen. Du kannst dir sicher vorstellen, warum ich versuche keine Charaktere dieser Art zu cosplayen oder? xD

Fotograf: Andreas Kinder

Im Fall von Chloe Price aus Life is Strange habe ich mich einfach damit arrangiert, das Chloe ein Oberarm Tattoo hat das zwar nicht aussieht wie meins, aber zumindest in eine ähnliche Richtung geht. Sie hat ein buntes Totenkopf Tribal, ich habe ein schwarz weißes Totenkopf Mandala…ganz ehrlich? Ich fand es passte ganz gut 🙂

Und was sagt jetzt deine Community dazu, dass Catwoman tätowiert ist?

Oh ich kann dir sagen, ich bin echt happy, denn Ich erfreue ich mich an einer sehr Tattoo-begeisterten Community, die gerne meine neuesten Tattoos mitverfolgen und sich sogar freuen, wenn sie einen Charakter mit meinen Tattoos sehen. ‘Oh wir bekommen Elsa mit Tattoos zu sehen!’ oder ‘OMG die Tattoos passen so gut dazu’ höre ich eigentlich täglich und Sprüche wie ‘Catwoman hat aber kein Rabentattoo’ oder ‘Androiden haben keinen Tattoos’ hingegen sind eher the dying kind.

Wenn sich doch Mal ein solcher Kommentar unter ein Bild verirrt, dann meistens von Leuten die mir sowieso nicht folgen. Frei nach dem Motto ‘das gefällt mir nicht, der folg ich nicht’das ist ja auch völlig okay. Dann hätte man sich meiner Meinung nach den Kommentar aber auch sparen können, ich meine ich kommentiere zum Beispiel nichts was mir nicht gefällt, wie sieht es da bei dir aus? 😉

Zusammendfassend kann ich dir nur sagen, wenn du dir ein Tattoo stechen lässt oder sogar welche hast:
DU entscheidest ob du dein(e) Tattoo(s) für ein Cosplay covern willst oder nicht.

Du musst weder das eine noch das andere. Es ist eine Geschmacksfrage und du musst dir am Ende gefallen und zufrieden mit dir sein.

Ich für meinen Teil bin glücklick damit zu sagen ‘meine Tattoos sind Teil von mir, die ich gerne zeige und ich habe kein Problem damit wenn sie auch im Cosplay zu sehen sind’. Ich habe aber auch keinerlei Problem damit, wenn du es anders siehst und anders machen würdest. You do you <3

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Hang in there…

Vor etwas mehr als 11 Monaten habe ich mich endlich getraut und habe darüber gesprochen, was mir in der Cosplay Szene widerfahren ist.
Viele haben sich gemeldet und mir von ähnlichen Erfahrungen berichtet. Ich bin froh, dass ich mit meinen Worten anderen helfen und zeigen konnte, dass man das durchstehen kann!
Deshalb schreibe ich diese kleine “Review”, die dir zeigen soll, dass es besser wird, auch wenn es immer wieder Hindernisse zu überwinden gilt.

Den ursprünglichen Blogeintrag kannst du hier nachlesen: Warum die Cosplay Community für mich gestorben ist

Daily Business

Ich glaube, du stimmst mir zu, wenn ich sage Hate & Mobbing gehen nicht einfach so weg. Es wird weniger, wenn auch über einen größeren Zeitraum.
Warum heißt also dieses Kapitel “Daily Business”?

Ganz einfach: je mehr du dich mit Hate konfrontiert siehst, desto mehr Chancen hast du zu lernen wie du damit umgehst. Am Anfang ist die Belastung groß und jede Aktion macht dich fertig.
Aber blick doch mal zurück und sei Stolz auf das, was du schon alles überstanden hast. Irgendwann merkst du, dass dich bestimmte Aktionen nicht mehr belasten und du hast nicht mal mehr ein Schulterzucken dafür übrig.

Ganz nach dem Motto: Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker! Du und ich, wir sind stärker als sie!

Der Kreis der Vertrauten

Es ist wunderbar zu wissen, auf wen man sich verlassen kann. Loyale und ehrliche Freunde sind ein Hafen, zu dem man immer wieder zurückkehren kann. Gemeinsam stehen sie mit dir alle Gerüchte durch und ergreifen für dich Partei.

Es ist unglaublich wichtig zu wissen, auf wen man sich wirklich verlassen kann oder wer nicht die Eier hat für dich einzustehen.

Klar schmeißt man Freundschaften nicht einfach so weg, aber Freunde sollten füreinander da sein. Freunde gehen durch dick und dünn.
Freunde halten zusammen. Wenn ein Freund nicht zu dir hält, dann ist er kein Freund.

Auch ich musste diese Erfahrung erneut machen. Freunde die mir mehrfach versichert hätten, sie wären für mich da, waren es nicht.
Da ich diese Erfahrung nicht zum ersten Mal mache, kannst du dir vorstellen wie rigoros und schnell ich in solchen Fällen mittlerweile handle.
Taten zählen mehr als Worte.
Wer sich also nicht als Freund verhält, der ist nicht wirklich mein Freund und wird gnadenlos “aussortiert”.

Auch wenn es schwer fällt, trenn dich von Personen, die dir nicht gut tun! Ein Freund sollte dich unterstützen und auch für dich einstehen.

Gönn dir eine Pause

Gerüchte, Hassnachrichten und Freunde, die sich auf einmal von dir abwenden, all das kostet unheimlich viel Energie. Es ist absolut okay, wenn es dir zu viel wird.

Auch ich hatte in 2019 einen Tiefpunkt. Das erneute soziale Drama hat mich so geschlaucht, dass ich keine Lust mehr hatte Blogeinträge zu schreiben oder Podcast Episoden zu produzieren. Vielleicht ist dir auch das “Sommerloch” aufgefallen, in dem ich hier kaum etwas veröffentlicht hatte. Erst einen Monat später fand ich die Energie überhaupt darüber zu berichten.

Wenn du merkst, dass dir die Energie fehlt, dich nichts mehr begeistert und es dir einfach nicht gut geht. Dann nimm dir eine Pause!
Konzentrier dich auf das was dir Freude bereitet und distanziere dich von den Dingen, die zu viel Energie fressen. Es ist ein Hobby und solltet dir Freude bereiten.
Der Abstand wird dir helfen die Dinge wieder klarer zu sehen und neue Motivation zu für das zu finden, was dir wirklich wichtig ist!

Wenn du noch mehr Tipps hast, die mir und anderen helfen können, dann schreib sie gerne in die Kommentare!
Ich wünsch dir ein frohes Neujahr 2020, viel Energie und vor allem Freude!

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Stoppt das Konkurrenzdenken!

Konkurrenzdenken beim Cosplay. Eine Phrase, die jeder von uns sicher schon mindestens einmal gehört hat. Aber ist es wirklich so schlimm wie alle behaupten? Ruiniert das Konkurrenzdenken die Community?

Der Grundgedanke ist doch, dass wir alle Außenseiter sind, die über das Hobby Cosplay zueinander gefunden haben. Wir haben uns somit selbst einen “Safe Space” geschaffen, in dem wir unser nerdiges selbst ausleben können. Über die Jahre hinweg ist das Hobby immer beliebter geworden und nicht nur “Außenseiter” begeistern sich dafür.
Er kam, wie es eben kommen musste, der Mainstream.

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Wer ist dieser Mainstream überhaupt?

Ja wer ist er und was will er? Unterm Strich bedeutet Mainstream, mehr Beliebtheit und Aufmerksamkeit für das Hobby Cosplay. Also mehr Menschen, die sich aus verschiedenen Motivationen heraus, sich diesem Hobby widmen. Die Vielfalt der unterschiedlichen Cosplayer wird immer größer und es entwickeln sich sogar neue Kategorien und Abspaltungen.

Schlecht finde ich das ganze tatsächlich gar nicht. Klar, mit dem Mainstream steigt auch der Anteil der Arschlöcher, aber mal ganz ehrlich: ohne Mainstream weniger Conventions und weniger relevante Shops.
Oder etwa nicht?
Gerade der Mainstream macht das Thema Cosplay alltagstauglich und für die Wirtschaft interessant. Dadurch entstehen immer wieder neue attraktive Möglichkeiten sich Materialien, Perücken und sogar komplette Kostüme zu kaufen.

Mal ehrlich, wer findet es denn schlecht, wenn man sich online problemlos neues Material bestellen kann und eine riesiges Auswahl an Perücken vorfindet? Ich jedenfalls nicht.

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Woher kommt das Konkurrenzdenken?

Natürlich verstärkt der Mainstream die Beliebtheit um das Hobby Cosplay und damit steigt auch das Konkurrenzdenken. Social Media trägt natürlich auch erheblich dazu bei, den Eindruck des permanenten Konkurrenzdrucks zu verstärken.
Aber: Vorher war das Konkurrenzdenken auch schon vorhanden. Womöglich war es einfach nur nicht so präsent.

Denn Konkurrenzdenken ist etwas natürliches, das uns dazu bewegt besser zu werden und über uns selbst hinaus zu wachsen. Ohne dieses Denken würde den Meisten von uns die Motivation fehlen sich zu verbessern. Was treibt dich dazu an, besser zu werden und Dinge immer wieder neu anzugehen?

Vielleicht sagst du jetzt, du möchtest einfach nur besser werden, um dir selbst zu beweisen, was du alles leisten kannst.
Ich persönlich muss aber zugeben, dass ich folgenden Gedanken schon häufiger hatte: “Das kann ich besser!”
Und zwar nicht aus der Motivation heraus, weil ich mit mir selbst unzufrieden war. Sondern, weil mich ein anderer Cosplayer indirekt dazu angespornt hat, es besser machen zu wollen als er.
Ist das jetzt bereits ein Problem? Macht es mich zu einem schlechten Menschen, dass ich manchmal besser als andere sein möchte?

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Der Ton macht die Musik

Ich denke eben nicht, dass Konkurrenzdenken an sich etwas schlimmes ist. Vor allem dann nicht, wenn es dich motiviert Neues auszuprobieren und Größer zu denken.
Konkurrenzdenken ist aber genau dann ein Problem, wenn man dieses aggressiv nach außen trägt und kommuniziert.

Niemand mag Personen, die aktiv alles und jeden als Konkurrenz betrachten und dabei ihre Höflichkeit und gute Manieren vergessen. Das ist schlichtweg unsympathisch und unangenehm. Niemand möchte sehen oder hören, wie ein anderer Cosplayer sich für etwas besseres hält und dich für etwas “schlechteres”.

Aber wo ist das Problem dabei, wenn man diesen Konkurrenzkampf für sich selbst im inneren austrägt? Oder abgesprochen unter Freunden?
Richtig, hierbei gibt es gar kein Problem, denn keiner wird dadurch belästigt oder gar beleidigt.

Also anstatt Konkurrenzdenken grundsätzlich als etwas negatives zu sehen, sollten wir anfangen uns lieber Gedanken über Menschen zu machen, die diese negativen Gefühle in uns auslösen.
Vielleicht klappt dann irgendwann die Differenzierung, dass nicht immer die Sache an sich etwas schlechtes ist.

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Dein Spielplatz & Deine Regeln – Was du gegen Hasskommentare tun kannst

In meinem Blogeintrag “Warum die Cosplay Community für mich gestorben ist” habe ich dir von meinen negativen Erfahrungen (Hate und Mobbing auf Conventions und im Internet) erzählt.
Heute möchte ich dir konkrete Tipps geben, die mir geholfen haben mit all dem umzugehen, durchzuhalten und das ohne meine Begeisterung am Cosplayen zu verlieren.

Was bereitet dir Freude am Cosplay?

Das wichtigste ist, dass du dir stets bewusst machst, warum du eigentlich cosplayst. Was ist es, dass dir Freude bereitet?
Ich habe mich schon immer gerne verkleidet und hatte den Traum thematische Szenen in natürlichen Bildern festzuhalten.
Ich cosplaye nicht, um anderen zu gefallen oder um jemand anderes zu sein. Ich cosplaye, um natürliche, aber spannende, Fotos zu gestalten und meinen Lieblingscharakteren Leben einzuhauchen.

Ich cosplaye also in erster Linie für mich selbst, weil es MIR Freude bereitet.
Cosplay sollte DIR, genau wie jedes andere Hobby, Freude bereiten. Nur wenn du Freude an dem hast was du tust, dann macht es Sinn dafür zu kämpfen. Du solltest also alles dafür tun, dass niemand dir deine Begeisterung nimmt.

Dein Spielplatz

Auch wenn ich gerne meine Bilder im Internet teile und mich über positives Feedback freue, so ist es ein Hobby, welches ich ausschließlich betreibe, weil ICH es will. Also entscheide auch ich, wie ich meine Cosplays gestalte, wie meine Bilder auszusehen haben und wie ich mich selbst und mein Werk präsentiere – online als auch offline.
Du bist der Gastgeber auf deiner Internetseite, auf deinem Facebook-Profil und auf deinem Instagram Account. Es ist dein Spielplatz, also gelten auch deine Regeln.
Du bestimmst die Netiquette, du bist der Moderator.

Es liegt also an dir, ob du verletzende oder unangebrachte Kommentare duldest. Was tust du also, wenn andere über dich tratschen oder verletzende Kommentare schreiben?
Der Tipp ist so simpel, dass es fast schon lächerlich ist: Du ignorierst sie!
Gib ihnen keine Bühne, auf der sie ihr persönliches Arschloch ausleben können. Willst du Arschlöcher auf deinem Spielplatz? Ich denke nicht.

Auch wenn der Tipp sich leichter spricht, als er umzusetzen ist: Gib Arschlöchern keine Chance, sie haben deine Aufmerksamkeit nicht verdient.
Offline: ignoriere sie und mach weiter dein Ding, lass dich nicht von ihnen beeindrucken.
Online: lösche die Kommentare und blockiere diese Personen. Niemand braucht diese Art von Mensch in seinem Leben.

Nur wenn du ihnen nicht das gibst was sie wollen – nämlich deine Aufmerksamkeit – dann werden sie dich irgendwann in Ruhe lassen.

Ich will ganz ehrlich zu dir sein, es kann gut passieren, dass es zunächst erst einmal schlimmer wird, da du ihnen keine Aufmerksamkeit gibst. Sie werden hartnäckig versuchen genau diese zu bekommen, um dich zu verletzen. Aber wenn du weiter völlig unbeeindruckt dein Ding durchziehst, dann werden sie sehen, dass es nichts bringt und werden weiterziehen.

Lass dich auf keine Diskussion ein!

Zeig ihnen wer den längeren Atem hat, lass dich nicht von irgendwelchen Kleingeistern beeindrucken, die dir vorschreiben wollen wer du zu sein hast. Wichtig ist, dass du dich unter keinen Umständen auf eine Diskussion einlässt. Diese Diskussion kannst du nicht gewinnen! Hast du schon mal versucht jemanden zu erklären, dass er dumm ist? Genau wie der Dumme, wird das Arschloch nicht verstehen wollen, dass er das Arschloch ist.

Natürlich werden die Kommentare nicht spurlos an dir vorbeigehen. Ging es auch an mir nicht. Ich habe mich aufgeregt, ich habe geweint und ich habe mich noch mehr aufgeregt.

Sprich darüber und befreie dich von unnötigem Seelenbalast

Aber es hat mir geholfen darüber zu reden.
Nicht mit irgendjemanden, sondern mit meiner Familie und meinen engen Freunden. Personen, die ich schon lange kenne, die mich schon lange kennen und denen ich zutiefst vertraue.
Im privaten Kreis darüber zu reden und natürlich auch zu schimpfen hat mir geholfen durchzuhalten. Und ich bin mir sicher, dass es auch dir helfen wird!

Wenn ich es geschafft habe, dann schaffst du das auch! Hang in there!

Wie gehst du mit Hasskommentaren im Internet um? Erzähl mir davon in den Kommentaren!

Du willst wissen was mir passiert ist? Dann klicke hier.

Wie du mit Creeper oder unangenehmen Nachrichten umgehst, erfährst du in meinem Podcast: All About Cosplay – 005 Creeper, Creeps und unangenehme Situationen

Du fühlst dich im Umgang mit Social Media noch etwas verloren? Dann ist vielleicht diese Podcast Episode genau das richtige für dich:
All About Cosplay – 003 All About Social Media

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Warum die Cosplay Community für mich gestorben ist

Ein schwieriges Thema für mich… ich weiß auch ehrlich nicht, wie ich am besten anfangen soll.
Ich hatte einen wirklich unschönen Start mit der Cosplay Community, so unschön, dass ich wütend war, verletzt, geweint habe, verunsichert war, noch mehr wütend, aber nie, wirklich nie wollte ich mit dem Cosplayen aufhören. Denn das was ich mache, mache ich für mich und für niemanden sonst.

Das Thema Cosplay lief mir in meinem Leben immer wieder mal über den Weg. Im März 2015 beschloss ich dann mich endlich zu trauen und mit dem Cosplayen anzufangen. Auch wenn hier in Oberfranken relativ wenige Cosplayer angesiedelt sind, lernte ich doch schnell vermeintlich Gleichgesinnte kennen. 

Dass mir diese Leute, mal so viel Ärger und Schmerz bereiten würden, hätte ich damals nicht geglaubt. Die Gründe, warum sich diese Menschen in kürzester Zeit so schnell gegen mich gewandt haben sind absolut unterschiedlich. Es reicht von Missverständnissen und kindischen Reaktionen zu purem Neid. Denn obwohl ich ein Anfänger war und (oh mein Gott, man steinige mich!) meine Kostüme selten selbst machte und (oh wie schlimm) meine Mutter mir manchmal half, hatte ich es relativ schnell geschafft auf Facebook bekannt zu werden. Das war mein erster Fehler. 

Wie kann diese Person…?
Ja genau diese, die es wagt nicht einmal die Kostüme selbst zu machen oder sich gar von ihrer Mutter helfen zu lassen (die Gerüchte besagten irgendwann, dass meine Mutter die Kostüme machte und ich nur behauptete, ich würde sie selbst fertigen) innerhalb von nur einem halben Jahr unfassbare 1.000 Likes auf Facebook zu generieren? 
Ich sage es dir: Mit scheiße viel Arbeit – nicht an meinen Cosplays – sondern mit viel Zeit und Energie herauszufinden WIE Soziale Medien funktionieren. Überraschung… geniale Cosplays zu machen und erfolgreich im Internet zu sein, sind zwei Paar Schuhe.

Es half natürlich auch nicht, dass ich meinen besagten Freunden laufend Tipps gab wie sie ebenfalls ihre Facebookseite erfolgreicher gestalten könnten. Oder versuchte vermeintliche Probleme aus der Welt zu schaffen. Das Fazit war: SajaLyn is scheiße! 

Und anstatt für sich zu denken, „SajaLyn is scheiße“, galt es natürlich die frohe Kunde zu verbreiten. 

Gerüchte wurden in die Welt gesetzt – Personen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, wurden davon überzeugt, ich wäre der Antichrist höchstpersönlich – und so schnell konnte ich das alles gar nicht wahrnehmen, so schnell war ich von der hiesigen Community ausgestoßen. 

Und ob du es glaubst oder nicht, die Gerüchte verbreiteten sich so krass, dass ich auch jetzt über 3 Jahre später noch immer Personen auf Veranstaltungen begegne, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, sich aber direkt von mir abwenden.
Nicht nur online, sondern vor allem im realen Leben trugen die Gerüchte Früchte.

Gut gemacht! Danke dafür.

Aber warum bin ich – fast vier Jahre nach meinem Start – noch immer hier? Warum habe ich nicht schon längst das Handtuch geworfen? 

Weil es diese Personen schon immer gab und immer geben wird. Diese Personen können dir nicht den Weg verbauen, wenn du es nicht zulässt. 

Es war schwer und es hat viel Durchhaltevermögen gekostet, aber ich bin geblieben. Ich trat und trete noch immer den Personen offen entgegen und bin ich selbst. Allein zu zeigen, wie ich wirklich bin, hat auch viele überzeugt, dass die Gerüchte nicht wahr sein können. Auch wenn es 3 Jahre gedauert hat, dass diese Personen angefangen haben die Gerüchte zu hinterfragen. Angefangen haben eigenständig zu denken.
PS: Mitläufer sind scheiße!

Wenn du in einer ähnlichen Situation bist, dann kann ich dir nur raten: trenne dich von Menschen, die dich runterziehen, beschäftige dich nicht mit diesen Personen und zieh dein Ding durch. 

An dieser Stelle dieser negativen Geschichte möchte ich doch noch etwas positives erwähnen.

Aufgrund all dieser Gerüchte, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet haben, bin ich relativ bekannt geworden. Also Jungs und Mädels: Danke Dafür! Das war die beste kostenlose Werbung, die ich jemals erhalten habe! 😉

Hier klicken –> Hang in there – irgendwann wird es besser! Du bist stärker als sie!

Konkrete Tipps gegen Hate bekommst du in diesem Blogeintrag:
Dein Spielplatz & Deine Regeln – Was du gegen Hasskommentare tun kannst

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