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Das ist aber nicht akkurat!

Hi, ich bin Jasmin aka ‘Jazz’, im Internet bekannt als ‘Faerie Blossom’ und ich bin eine tätowierte (und sichtbar gepiercte) Cosplayerin aus Düsseldorf.

Dieser Gastbeitrag wurde von Faerie Blossom geschrieben.
Du kennst Faerie Blossom noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: faerie_blossom

‘MUSS ein Cosplay denn unbedingt 1 zu 1 akkurat zum Original sein? Oh du, das ist ja schon wieder eine eigene Diskussion für sich und vielleicht ein anderes Thema für SajaLyns Blog? 😉’

Das ist tatsächlich ein Zitat aus meinem vorherigen Gastbeitrag ‘Androids don’t have tattoos’. Da die beiden Themen an einigen Enden ein wenig in einander übergehen, will ich heute mit dir darüber quatschen! 🙂

Was meine ich denn eigentlich mit ‘akkurat’/’accurate’?

Ich werd jetzt nicht die Definition aus dem Duden abtippen. Aber in Sachen Cosplay bedeutet es schlichtweg, dass deine Rekreation der Vorlage quasi 1:1 entspricht, sprich bis aufs kleinste Detail originalgetreu.
Bei Film/Serien Cosplays wird dann gerne von ‘Screen-Accurate’ gesprochen. Was dann so viel heißt wie, dass ‘dein Cosplay genauso aussieht wie das, das der/die jeweilige Schauspieler/in beim Dreh getragen hat’.

D.h. für manche Cosplayer, dass auch wirklich jede Naht/Ziernaht, egal wie verdeckt oder versteckt sie ist, auf das eigene Kostüm übertragen werden ‘muss’ und am besten auch genau dasselbe Material genutzt wird. Alternativ kaufst du halt dieselben Kleidungsstücke, die der/die Schauspieler/in getragen hat. Aber das kann ganz schön teuer werden oder gar nicht kaufbar sein, wenn es sich um Sonderanfertigungen handelt.

Ein kurzes Beispiel

Ich habe damals für mein Rey Cosplay (Star Wars) dieselben Schuhe gekauft, die die Schauspielerin beim Dreh getragen hat. Ich habe dafür knapp 180€ bezahlt. NUR für die Schuhe. Lass das mal kurz sacken. xD

Puh, klingt ganz schön anstrengend oder? Finde ich zumindest schon.
Aber hey, das kann ja jeder entscheiden wie er/sie mag!

Muss mein Cosplay denn akkurat sein?

Dein Cosplay muss gar nichts, außer dir gefallen! 🙂
Also, nein. Du entscheidest selber, welchen Anspruch du an dich und dein Kostüm haben willst!
Willst du ein 1:1 Replika der Originalvorlage? Ja nice! Go for it!
Willst du etwas ändern, das vielleicht für deinen Körper/Dein Wohlbefinden/Dein Können/Deine Ästhetik schlichtweg besser, schöner oder sogar einfacher ist? Mega! Mach das!

Warum reden wir dann darüber?

Ganz einfach, weil ich zu oft höre/sehe/lese ‘dAs iSt aBeR nIcHt wIrkLicH aKkuRaT!’ und weiß wie entmutigend dieser Satz für dich sein kann, erst recht wenn du vielleicht gerade erst anfängst!

Woher weiß ich das? Aus eigener Erfahrung!
Abgesehen davon, dass ich diesen Spruch öfter zu hören bekomme, weil meine Tattoos eben sehr präsent sind, habe ich hier bereits einmal erwähnt, dass ich für mein Rey Cosplay die ‘screen akkuraten’ Schuhe gekauft habe. Ja, wieso habe ich das gemacht?
Naja, weil an den Schuhen, die ich echt mit viel Stolz und Liebe selber gemacht habe, NUR rum genörgelt wurde. Das hat mich damals so unglücklich gemacht hat, dass ich dann lieber die Originalschuhe gekauft habe, die ich weder schön fand noch konnte ich die wirklich im Alltag tragen. Bescheuert oder?
Ich habe aber lange selber so gedacht: Mein Cosplay MUSS akkurat sein, sonst ist es nicht gut genug!
Und demnach habe ich versucht meine Cosplays 1:1 am Original zu halten.

Dabei ist mir aber leider immer öfter aufgefallen, das gewisse Eigenschaften, die an einem Charakter gut aussehen, auf mich übertragen einfach nicht gepasst haben oder mir nicht gefallen haben, wie z.B. Ravens extremer Bobschnitt oder Alice pinker Lippenstift.

Anstatt also immer wieder unglücklich zu sein, nur um der Akkuratesse Willen, habe ich mir einfach die Freiheit genommen, Kleinigkeiten zu ändern, damit mir das Gesamtbild besser gefällt.
Angefangen bei wirklich Miniänderungen, wie ein dunklerer Lippenstift für Alice, bis hin zu größeren Veränderungen, wie Raven einfach mal längere Haare zu geben.
Und ich kann dir sagen, das war ein echt gutes, befreiendes Gefühl.
Ich habe mir besser gefallen, mich wohler gefühlt und hatte zudem auch irgendwie das Gefühl dem Charakter etwas von mir mitzugeben.
Ihn irgendwie auf mich anzupassen und zu ‘meinem Cosplay’ zu machen. Weißt du was ich meine?
Nicht EIN Raven Cosplay sondern MEIN Raven Cosplay.

Die Vorlage als Richtlinie

Nachdem ich dann mehr und mehr sichtbare Tattoos und Piercings angesammelt habe, bin ich zusätzlich lockerer geworden. Ich habe angefangen, die Vorlage eines Charakters nicht mehr als fixe Bauanleitung, sondern eher als eine Richtlinie zu sehen, an der ich mich orientieren will.

Manchmal ändere ich etwas am MakeUp, damit es besser zu meinem Gesicht passt. Manchmal etwas an der Frisur, weil es leichter oder stimmiger ist oder ich eventuell sogar mein Echthaar nutzen kann, wenn ich ein wenig was umändere, siehe mein Negasonic Teenage Warhead Cosplay. Ich hatte zum Zeitpunkt des Cosplays einen extremen Undercut, während der Charakter eine sehr viel zahmere Variante dieser Kurzhaarfrisur hatte.

Ich habe auch schon Augenfarben angepasst, wenn mir gewisse Linsen in meinen Augen oder im Gesamtbild nicht gefallen haben.
Zum Beispiel mein Rick Sanchez Cosplay:
Wäre ich 1:1 an der Vorlage geblieben, müsste ich weiße Linsen tragen, sodass nur die Pupille zu sehen ist. Da mir dieser Look aber überhaupt nicht gefallen hat, habe ich blaue Kontaktlinsen gewählt. Aber, hey dafür hab ich mich an die Monobraue gehalten, haha!
Aber selbst da hab ich auch erstmal normale Brauen und Monobraue ausprobiert und geschaut was mir letztendlich besser taugt. 😀

Manchmal bekommt ein Charakter aber auch ein ganz neues Outfit von mir inspiriert/orientiert an der existierenden Vorlage und rate mal?
Jupp, man erkennt den Charakter genauso gut und er hat sogar ein wenig mehr von meinem eigenen Charakter mit drin.
► Stichwort: Closet Cosplay – zu deutsch Kleiderschrank Cosplay/Kostüm
Also einen Charakter mit den Dingen darstellen, die man im Kleiderschrank hat!
Macht echt Spaß, ist günstig und kurbelt die Kreativität an. 😉

Jetzt denkt bestimmt der/die eine oder andere bei diesen beiden Bildern: Hä? Aber auf den Gegenüberstellungen sieht das Cosplay ja MEGA akkurat aus!

Netter Trick, gell? Wenn du auf den ersten Blick auf meine Lisbeth oder Polaris Gegenüberstellungen schaust, sieht es aus als käme ich verdammt nah an die Vorlage ran.
Wenn du aber mal genauer hinschaust, wird dir auffallen, das NICHTS was ich anhabe dasselbe ist, was der Charakter an hat.
Es sieht alles ähnlich aus, passt zum Stil des Charakters/der Vorlage und es sind existierende Posen nachgestellt worden.

Alleine der Fakt das ich in meinen Bildern ein Bild des Charakters so gut wie möglich nachgestellt habe, sorgt in deinem Kopf dafür. dass du es für eine 1zu1 Rekreation hältst, dabei ist es NUR Posing.

Manchmal sind es auch Kleinigkeiten die ich verändere/hinzufüge/weg lasse.

In dem Fall von Mirta habe ich mich entschieden, ihr Outfit ‘zusammen zu shoppen’ mit dem Vorsatz: Ich möchte alles auch im Alltag verwenden können.
Also hab ich Abstriche für die Akkuratesse gemacht.
Die grauen Streifen am Top und Rock habe ich weggelassen, ihre Armschienen wurden zu Armstulpen und der Kürbis auf dem Shirt? Ja, der hat auch ein Upgrade bekommen.
Und jetzt? Ich habe die einzelnen Elemente zwar verändert oder etwas weggelassen, aber wenn du mein Cosplay dem Charakter gegenüber stellst, sieht es doch schon wieder verdammt nah dran aus oder? 😉

Wer mich ein wenig kennt, weiß das ich z.B. aus Raven und Sabrina Spellman mehr eigene Versionen als Canon Versionen gemacht habe und damit den jeweiligen Charakter für mich eingenommen bzw. daraus mein eigenes Ding gemacht habe.

Ich variiere die Haarlänge/farbe sogar die Frisur, das MakeUp, manchmal die Linsen immer mal wieder, und gehe sogar wie oben erwähnt so weit, dem Charakter ein komplett neues Outfit zu geben.
Dabei achte ich darauf, das es zum Stil des Charakters passt und wenn möglich auch mit dem Charakter assozierte Farben wieder aufgreift.
Z.B. ist Sabrina Spellmans rotes Kleid ein großer Eyecatcher, also war für mich klar, für meine Freestyle Version muss auf jeden Fall im Outfit die Farbe rot aufgegriffen werden – in diesem Fall ein langes rotes Kleid.
Sich neue Designs auszudenken ist klasse, so wird’s halt auch nie langweilig und ich habe bisher zu 95% damit positive Erfahrung gemacht 😉

Das kann jeder genau so mit jedem Charakter machen.

Weißt du was nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert?
Fanart!
Es gibt so viele Künstler, die das Design des Charakters verändern und daraus ‘ihr eigenes Ding machen’ und das kannst du doch auch?
Immerhin ist dein Cosplay auch ein Fanart an diesen Charakter und wenn du was ändern/weglassen/hinzufügen willsts aus welchem Grund auch immer, dann mach das.
Es ist dein Cosplay und damit kannst du machen was du willst. <3

PS: Hey und wenn ein Charakter wie Ar*** auf Eimer passt?
LÄUFT!

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All About Cosplay – 022 Conventions während der Corona Krise

Sollten Conventions während der Corona Krise stattfinden? Warum sagen nicht alle für dieses Jahr geplanten Veranstaltung einfach ab?
Philipp und ich haben uns hingesetzt und darüber gesprochen!

Philipp, der als Veranstaltungstechniker mit eigener Agentur tätig ist, gibt uns einen Einblick, welche Faktoren bedacht werden müssen und wie viel welche Position bei der Durchführung einer Veranstaltung kosten kann.
Anhand des Beispiels der Dokomi hangeln wir uns durch mögliche Kosten, Konsequenzen und Planungen.
Zudem besprechen wir unsere persönliche Meinung zur Durchführung von Veranstaltungen während der Corona Krise.

Anmerkung: Wir stehen in keinem persönlichen oder geschäftlichen Verhältnis mit der Dokomi. Die Dokomi diente uns lediglich als Beispiel, da sie eine der wenigen Veranstaltungen ist, die während der Corona Krise stattfinden sollen. Alle von uns genannten Zahlen, bezüglich Kosten der Veranstaltung, sind von uns geschätzt und können von den tatsächlichen Kosten abweichen. Wir repräsentieren nicht die Meinung der Dokomi, sondern lediglich unsere eigene persönliche Einschätzung und Sichtweise.

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018 Corona Krise
004 Cosplay Conventions

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Die Sache mit der Selbstliebe

Das mit der Selbstliebe ist so eine Sache. Gerade in der heutigen Zeit, fällt es vielen schwer, sich selbst optisch so zu akzeptieren, wie sie sind. Ständig haben wir die vermeintlich perfekten Gesichter anderer Cosplayer, Influencer und Stars vor Augen.
Das aktuelle “Beautyideal” bei Frauen mit hohen Wangenknochen, schmaler süßer Stupsnase, vollen Lippen und großen mandelförmigen Augen, hat wohl jeder von uns sofort im Kopf. Selten sieht man eine Schauspielerin, die nicht eine perfekte Nase hat.

Wie so viele andere auch, hatte ich eine ganze Zeit lang mit meinem Aussehen zu kämpfen. Dumme unangebrachte Kommentare während der Schulzeit oder beim Weggehen, tragen nicht unbedingt dazu bei, sich besser zu fühlen. Irgendwann habe ich es aber geschafft mich selbst für gut zu befinden! Nur, um wieder von vorne anzufangen, als ich Cosplayerin wurde.

Kommentare wie “ey, das ist doch ein Kerl” oder “du hast keine Titten, cosplay den Charakter nicht” oder “ich hab deine Nase kleiner bearbeitet, weil sie so groß war” haben mich in die Zeit zurück versetzt, als ich mich selbst optisch noch nicht so mochte.

Lerne dich selbst kennen & mögen

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Kämpfernatur bin und selten bis gar nicht klein beigebe. Weil es einfach scheiße ist, wenn man sich selbst nicht schön findet, habe ich auch im Cosplay nach Möglichkeiten gesucht, um mich besser zu fühlen.

Cosplayer als Kikyo aus InuYasha

Etwas, das mir auch früher schon geholfen hat, war, Wege zu finden, um mich selbst besser kennen zu lernen. Ich habe mir also die Zeit genommen, mich einfach mal ausführlich im Spiegel zu betrachten.
Je mehr Zeit du mit jemanden verbringst und diese Person kennen lernst, auch optisch, desto mehr magst du sie meistens auch. Das gleiche gilt auch für dich selbst!

Je länger man sich selbst betrachtet, desto eher findet man etwas, das man gut an sich findet. Dementsprechend habe ich mich so lange im Spiegel betrachtet, bis ich mindestens eine Kleinigkeit gefunden habe, die ich an mir gut oder sogar toll fand!
Natürlich wirst du auch immer etwas finden, das du weniger schön findest. Versuch aber, dich zunächst darauf zu konzentrieren, etwas an deinem Körper oder deinem Gesicht zu finden, das du gut findest. Hör nicht auf, bis du etwas gefunden hast
In einem zweiten Schritt, kannst du dann versuchen zu lernen, dich an die Merkmale deines Gesichts zu gewöhnen, die du nicht gut findest. Denn an etwas gewöhnt zu sein, ist definitiv besser, als etwas aktiv nicht zu mögen.

Vergleiche dich nicht mit anderen

Egal ob es um die persönliche Leistung, Interpretation eines Cosplays oder um dein Aussehen geht: Vergleiche dich nicht mit anderen!
Das wäre in etwa so, als würdest du einen Apfel mit einer Birne vergleichen. Klar, sind beides Früchte, aber dennoch nicht das Selbe!

Deine Gene, Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen formen dich zu einer einzigartigen Person, die es auf der Welt in dieser Ausführung nur ein einziges Mal gibt. Es ist also keine gute Idee, dieses einzigartige Exemplar von Mensch, das du bist, mit einem anderen einzigartigen Exemplar zu vergleichen. Oder?

Cosplayer als Kikyo aus InuYasha

Während ich mich vorher nur selten optisch mit anderen verglichen habe, habe ich es beim Cosplay ständig getan. Häufig habe ich Cosplayer entdeckt, die den gleichen Charakter gecosplayed haben und ihn meiner Meinung besser umgesetzt hatten!
Ich fing an meine Umsetzung mit ihrer Umsetzung zu vergleichen. Das blieb nicht nur bei Kostüm, Make Up oder Posing. Mir kam sogar häufiger der Gedanke, dass deren Gesicht besser zum Charakter passen würde als meines. Das Ende der Geschichte? Ich mochte mein Cosplay nicht mehr.

Zuerst dachte ich, ich müsse mein Cosplay nun an ihre Umsetzung anpassen und versuchte deren Make Up zu “kopieren”. Leider ohne Erfolg. Ich war genauso unzufrieden wie zuvor.

Mach dein eigenes Ding!

Irgendwann erkannte ich, dass es mir nicht gut tat, wenn ich mich ständig verglich. Also arbeitete ich daran, es einfach nicht mehr zu tun. Mittlerweile konzentriere ich mich verstärkt darauf, einfach meinen Stil zu finden und diesen auch beizubehalten.
Das beinhaltet auch zu akzeptieren, dass nicht alles, was ich gut finde, auch gut an mir selbst funktioniert. Auch wenn ich krasse Make Ups mit viel Highlighter faszinierend finde, so muss ich mir eingestehen, dass sie einfach nicht mein Ding sind. Das ist vollkommen ok! Ich kann sie ja immer noch bei anderen Cosplayern bewundern, während ich das tue, was am besten zu mir passt.

Natürliche Fotos für mehr Selbstliebe

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du, dass ich ein Verfechter von möglichst natürlichen Cosplay Fotos bin! Sie helfen mir zu zeigen, was ich als Person leisten und wie badass, süß, sexy oder total verrückt ich aussehen kann. Wandelbarkeit durch Cosplay und nicht durch Photoshop.

Cosplayer als Kikyo aus InuYasha

Weil mir dieser Punkt so wichtig ist, habe ich ihm einen eigenen Blogeintrag gewidmet, den ich dir gerne ans Herz legen möchte:
Warum ich natürliche Fotos bevorzuge und wie sie mir geholfen haben mich selbst zu lieben

Du bist selbst dein größter Kritiker

Hand aufs Herz: Du selbst wirst immer dein größter Kritiker sein. Du kennst dich selbst nunmal am besten und treibst dich immer wieder an deine Grenzen. Das ist sogar gut, denn Selbstkritik hilft uns, uns zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Gönn dir auch mal eine Auszeit von der Selbstkritik. Besonders, wenn es um dein Aussehen geht, das du eh nicht ändern kannst. Schönheits-OPs klammere ich hier bewusst aus 😛

Im letzten Jahr hatte ich ein Foto gepostet, bei dem ich beschrieben habe, was mir an mir selbst auffällt, wenn ich mich betrachte. Als erstes bemerke ich eigentlich fast immer meine permanenten Augenringe, die sich kaum durch Make Up verstecken lassen. Danach fällt mir meine Narbe auf, die ich mir als Kind beim Fußball spielen hinter unserem Garten zugezogen habe. Jahrelang wuchs mir überhaupt kein Augenbrauenhaar und irgendwann hatte ich akzeptiert, dass meine Augenbraue auch nie wieder vollständig wachsen würde. Auch, wenn sie mich nicht mehr stört, so fällt mein Blick immer wieder auf das Loch in meiner linken Augenbraue.

Als ich meine Follower gefragt habe, was ihnen an mir als erstes auffällt, so hat keiner meine Augenringe oder meine Narbe genannt. Den meisten fielen sie gar nicht erst auf. Durch meine Anmerkung, habe ich ihre Aufmerksamkeit auf “meine Fehler” gelenkt.

Nur, weil du etwas an dir nicht magst, heißt das noch lange nicht, dass es anderen ebenfalls so geht.

Geteiltes Leid, ist halbes Leid

Zum Abschluss möchte ich dir noch eine kleine aktuelle Geschichte erzählen. In den letzten Tagen bin ich über einen Twitter Thread gestolpert, der das Thema Selbstliebe im Bezug auf die eigene Nase thematisiert hatte. Als jemand, der zwischenzeitlich auch erhebliche Probleme mit dem Aussehen der eigenen Nase hatte, musste ich mir den Thread natürlich durchlesen.

Cosplayer als Kikyo aus InuYasha

Der Thread bestand aus lauter Fotos von Frauen, die alle keine süße Stupsnase hatten. Viele Frauen hatten bereits gelernt ihre Nase zu akzeptieren oder sogar zu lieben. Viele Frauen waren noch dabei es zu lernen und erzählten von ihren Problemen.
Als ich den Thread so las, wusste ich, ich bin nicht alleine.
Es gibt andere Menschen da draußen, die mit sich selbst zu kämpfen haben und noch nicht akzeptieren können, wie sie aussehen.
Aber sie alle versuchen es! Wenn das nicht die größte Motivation ist, dann weiß ich auch nicht.

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Let’s talk” findest du hier: /category/lets-talk/

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Polyester Pictures – Shooting Tipps für Conventions

Dieser Blogeintrag wurde von Marcell geschrieben. Du kennst Marcell noch nicht? Dann schau unbedingt mal bei ihm auf Instagram vorbei: polyesterpicturez

Wie fotografiere ich auf einer Convention? Auf was achte ich? Was habe ich dabei? Do ́s und don ́ts und ein paar Tipps zum Licht.

All diese Fragen werde ich dir in diesem Beitrag etwas beleuchten, dir einen Einblick in meine Arbeit und ein paar fotografische Tipps mit auf den Weg geben.
Für den ein oder anderen ist der erste Punkt jetzt nicht das interessanteste Thema, doch in meinen Augen ein sehr wichtiger Punkt und eine Basis, damit überhaupt alles funktioniert:

Wie man sich bettet, so liegt man // Meine Unterkunft

Ein Airbnb, dass dir auf der Fahrt zur Con spontan absagt oder die Einladung von einem Freund / Bekannten, dass du bei ihm übernachten kannst und du am Abend vor der Con, nach 4 Stunden Fahrt vor verschlossenen Türen stehst.
Alles Dinge, die dir einen Strich durch die Rechnung machen können.

Damit der Plan überhaupt eine Chance hat, sollte ich so unabhängig wie möglich sein. Ein Hotel, bei dem man die Buchung bis zu einem Tag vor der Anreise kostenlos stornieren kann, ist somit eine Priorität und in den meisten Fällen ein must have! Check24 ist bei der Hotelsuche dein bester Freund und Helfer 😉
Es ist ärgerlich auf den Hotelkosten sitzen zu bleiben, weil eine Stornierung nicht möglich ist. Gerade zur LBM 2020 ist dies einigen so ergangen. Daher bitte beim Buchen des Hotels stets darauf achten, dass es bis zu einem Tag vorher kostenlos stornierbar ist. Passieren kann immer etwas, warum man ggf. alles canceln muss.

Den Charakter kenne ich gar nicht // Meine Moodboards

Die Comic-, Manga- und Anime Welt ist groß. Besonders dann, wenn man noch nicht so lange und tief dabei ist. Da kann es schnell passieren, dass man einen Charakter nicht kennt. Bei mir ist dies öfters der Fall, weswegen eine ausreichende Vorbereitung für diese Charaktere notwendig ist.

Grundsätzlich bekommt jeder Charakter sein eigenes Moodboard mit Bild- und Posingideen, welche als Basis / Inspiration dienen, um daraus gemeinsam mit dem Cosplayer etwas auszuarbeiten. Ebenfalls wird vorab eine passende Location für jeden Charakter gewählt, sodass man später auf der Con direkt starten kann.

Wohin mit dem Cosplayer? // Location

Sich vor dem Shooting Gedanken zu machen, welche Location man nutzt, ist immer ein großer Vorteil. Denn direkt auf der Con beim Shooting mit dem Suchen der Location anzufangen, ist echt stressig. Das mache ich dann lieber bequem zu Hause.

Solltest du auf einer Con bereits schon mal gewesen sein, dann solltest du das Gelände einigermaßen kennen und weißt, was es dort für Möglichkeiten gibt.
Falls das nicht der Fall sein sollte oder du noch nie auf der Con / dem Gelände warst, dann solltest du Google maps in der Satelitenansicht anwerfen und das Gebiet abscannen, was denn alles so passen könnte.

Ob die Location zum Schluss wirklich geeignet war, das weiß man nie. Man wählt quasi die Katze im Sack. Doch mit dieser Methode ist es mir gelungen 90% meiner Locations zu finden. Nicht nur auf der Con selbst, sondern auch außerhalb von Cons, für private Cosplay Shootings.

Leichtes Gepäck! // Mein Equipment

Wenn der eigene Perfektionismus einen nicht in Ruhe lässt, dann sind Fehlfokussierungen bei offenblendiger Nutzung und das lästige Einstellen der Spiegelreflexkamera Zeit- und Nervenfresser, die man echt nicht gebrauchen kann.
Lichtsetzung, Bildkomposition, Posing, Hintergrund, Licht und Schatten sind Dinge, die mir wichtiger sind. Da möchte man sich nicht noch groß um die Kamera kümmern müssen.

Diese und weitere Kriterien kann mir eine Spiegelreflexkamera nicht erfüllen, weshalb eine spiegellose Vollformatkamera meine erste Wahl ist.
Da hat es mir die Sony A7iii sehr angetan. – Liebe auf den ersten Blick. <3

Bei einer größeren Con trage ich bis zu zwei Stück von diesem Model auf den Schultern, damit ich die Objektive nicht ständig wechseln muss, denn das ist ein Zeitfresser.
Achja…und Speicherkarten…kann man nie genug haben 😉

Passend dazu gibt es für den Einsatz auf der Con zwei scharfe und lichtstarke Festbrennweiten, die dafür sorgen, dass der Hintergrund in der Regel auch im Hintergrund bleibt und der Cosplayer im Fokus steht.

Warum zwei Festbrennweiten anstatt eines Zoomobjektivs?

Sind Zoomobjektive scheiße? Nein sind sie nicht.
Es hängt nur davon ab, für was man die Objektive einsetzt und welche Funktionen einem wichtig sind.
Die Vorteile einer Festbrennweite, besonders die hohe Freistellung / Hintergrundunschärfe sind Prioritäten für meinen Bildlook. Außerdem muss auf meinen Fotos eine Wimper so scharf sein, dass ich mich daran schneide, wenn ich über den Bildschirm streife.

Meine Vorteile der beiden Objektiv-Arten kurz gelistet:

Weitwinkel

Mein weitwinkliges 35mm 1.4 verwende ich meistens für dynamische Fotos mit viel Tiefe. Gerade dann, wenn man eine passende Location im Hintergrund hat, darf diese gerne mit auf das Foto. Aber auch für das ein oder andere Portrait kommt dieses Glas gerne zum Einsatz. Für mich ein gutes „immer-drauf“ Objektiv!

Hier ein paar Beispiele:

Tele

Als zweites Objektiv kommt ein 85mm 1.8 zum Einsatz. Ein kleines und leichtes Teleobjektiv, welches einzig und allein für Portraits und Nahaufnahmen mit viel Hintergrundunschärfe geeignet ist.

Geringes Gewicht, sowie eine kompakte und leichte Bauweise machen dieses Glas absolut Con-tauglich und lässt sich bequem den ganzen Tag mit herumtragen, ohne dass man nach einer Stunde direkt Rücken hat.

Ein kleines Nixi mimimi: Gerne würde ich ein etwas hochwertigeres und lichtstärkeres Objektiv verwenden, jedoch wäre das dann 3 mal so groß, 3 mal so schwer und fast 3 mal so teuer. Für lange mobile (!) Tageseinsätze daher unvorteilhaft.

Ein paar Beispiele mit dem 85er für dich:

It’s all about Light // Meine Lichtsetzung

Wo wir gerade bei leichtem Gepäck waren. Eine Blitzanlage, mit Softbox gehört hier auf jeden Fall nicht dazu, weshalb auf das Licht zurückgriffen wird, welches bereits vor Ort ist. Unsere Sonne.

Doch nur die blanke Sonne? Autsch! Das ist meist leider zu viel des Guten. 😉

Die Sonne selbst dient zwar als starke Lichtquelle, jedoch muss dieses Licht für einen soften Look, wie ich in meist verwende, noch geformt werden. Im besten Fall übernehmen das die Wolken am Himmel. – Doch auf die ist kein Verlass.

Daher nutze ich diese drei Möglichkeiten:
a) Man geht zum Shooten in den Schatten und achtet darauf (wichtig!), dass der Boden die pralle Sonne nicht reflektiert.
b) Ist kein Schatten zur Hand, sollte man drauf achten, dass die Sonne hinter dem Model steht (vorausgesetzt es passt zum Bildlook / Charakter).
c) Mein liebstes Hilfsmittel – Ein Reflektor / Diffusor!

Diesen kann man wunderbar dafür benutzen, um das Licht der Sonne diffus und weich zu machen. Dafür zieht man einfach den Bezug des Reflektors ab und verwendet das Innenleben, welches man zwischen Sonne und Model hält. Hierzu habe ich extra ein paar Vergleichsfotos* erstellt, die den Umgang mit dem Licht zeigen.
Sowie ein Beispiel, wie man es auf keinen Fall machen sollte.

*Die Fotos sind alle untouched Out of Cam

Die Mittagssonne knallt, was tun? // How to Polyester

#lichtsetzer

Kurz vorweg – In der Mittagssonne sollte man das Fotografieren in der Regel unterlassen, denn „zwischen 12 und 3 hat der Fotograf frei“ – sagt ein altes Sprichwort. Doch auf einer Convention kommt man da nicht drum herum.

Zu dieser Zeit steht die Sonne am steilsten und somit am unvorteilhaftesten für das Fotografieren von Menschen. – Das sieht dann in etwa so aus:

Sassie ist geblendet, kneift die Augen zusammen, sodass noch weniger Licht von der steilen Sonne in die Augen trifft und sie bekommt harte und teilweise unvorteilhafte Schatten im Gesicht. Glanzstellen werden durch das harte Licht auf der Haut sichtbar. Es ist im gesamten einfach nicht smooth.

Mit einem Reflektor oder Blitz, Schatten aufhellen // Don‘t

Ich sehe oft Fotografen, die versuchen damit das zukünftige Foto zu retten und erhoffen sich dadurch ein besseres Ergebnis. An dieser Stelle sollte man seinen Tellerrand verlassen und sich bitte in das Model versetzen. Jetzt kneift es schon die Augen zusammen und du möchtest noch mehr Licht reinhauen?

Ich denke diese Supernova spricht für sich. Du kannst Sassie gerne selbst fragen: Trotz des Hinweis, dass sie bitte nicht ins Licht schauen soll, war sie nach dem Foto für ein paar Minuten total verstrahlt.

Hierfür gibt es von mir ein ganz klares DON’T!

Einfach mal Licht wegnehmen // Der Diffusor

Runter mit dem Reflektorbezug und ran an den Diffusor! Anstatt immer mehr Licht drauf zu knallen, es ist durchaus sinnvoll einfach mal in die andere Richtung zu gehen und das Licht zu reduzieren.

Der Diffusor sorgt dafür, dass das Licht diffus wird, in dem er das Licht auf der großen Fläche verteilt und somit die Lichtquelle vergrößert. Würde man das Foto jetzt indoor machen und möchte das Fensterlicht verwenden, dann rate ich zu einem dünnen weißen Vorhang. Dieser sorgt für den gleichen Effekt.

Merke: Je größer die Fläche der Lichtquelle ist, desto weicher und softer wird das Licht.

Wie du siehst, zeigt der direkte Vergleich, dass das Foto bei gleicher Einstellung dunkler geworden ist. Jedoch hat sich das Licht durch den Diffusor gleichmäßig abgesoftet. Den Helligkeitsverlust muss man jetzt nur noch mit der Kameraeinstellung ausgleichen (im besten Fall mit der Verschlusszeit) und man ist startklar. Gleiches gilt auch, wenn man das Licht seitlich setzen möchte.

Aber halt, stopp! Da fällt mir noch ein wichtiger Tipp ein. Der Hintergrund!

Nicht mit dem Hintergrund schmusen // one step forward

Eine professionellere Kamera hat nicht jeder zuhause oder falls doch, nicht zwingend eine Festbrennweite um einen schönen unscharfen Hintergrund zu erzeugen. Es ist schon viel getan, einfach einen großen Schritt vom Hintergrund weg zu gehen.

Großer Schritt, große Wirkung: Je weiter weg man vom Hintergrund ist, desto unschärfer wird er und das Model stellt sich automatisch viel besser frei.

Man erkennt es am besten an den Fugen der Trennwand, die durch den Schritt nach vorne an Schärfe verlieren.

Sonne im Rücken kann auch entzücken // Gegenlicht

Lässt es die Location zu, dann sollte man auch probieren, das Model ins Gegenlicht zu stellen, sodass die Sonne hinter der Person steht. Schont die Augen des Models und macht das Shooting durchaus angenehmer. Je niedriger die Sonne, desto besser.

Bei der Belichtung achte ich darauf, dass das Foto keinesfalls zu hell wird, sodass der Himmel ausbrennt (siehe Bild 3). Orientierung bieten hier die ersten beiden Fotos. Der Erfahrung nach würde ich mich zwischen Bild 1 und 2 einpendeln.

Behind the Clouds // Wolken

Yay! Es gibt Wolken, sehr gut! Das Glück ist mit dir und du hast die größte Softbox der Welt über deinem Kopf. Sie bring nicht nur das softeste Licht in das Gesicht deines Models, sondern auch auf den Hintergrund und die Umgebung. Beste Chance die Location ausreichend zu nutzen.

Auf Hilfsmittel kann man hier verzichten, muss man aber nicht. Warum? Weil nur das Licht von oben ggf. nicht immer ausreicht. Vor allem wenn man etwas Spielraum in der Lichtsetzung möchte.

Deswegen ist jetzt ist es Zeit für den…

…Reflektor, genau!

Der Reflektor

Bevor du jetzt gleich deinen Reflektor auspackst und loslegst, das wichtigste vorab und das ist die goldene Regel bei der Nutzung. Der Reflektor ist dafür da, ein gutes Foto noch besser zu machen und nicht um ein schlechtes Foto zu retten!

Manchmal reicht nur eine kleine Optimierung in den Details aus, die man auf den ersten Blick nicht direkt wahrnimmt, aber das Gesamtbild verbessern können.

In diesem Fall liegt der Reflektor waagerecht auf Höhe des Bauchnabels und reflektiert das Licht von unten nach oben.

Je nach Intensität hebt man den Reflektor weiter zum Gesicht oder senkt ihn weiter ab. Was zu viel oder zu wenig ist liegt im Auge des Betrachters. Ist eben Geschmackssache.

Das Resultat: Reduzierung der Schatten an Kinn, Mund, Nase und Lachfalten. Zusätzlich werden die Augen leicht aufgehellt und sehen dadurch lebendiger aus.

Nun denn… // letzte Worte

Auf einer Con bin ich auf die genannten Situationen (und noch mehr) stets vorbereitet, um dann spontan & schnell handeln zu können. Damit nicht jedes Shooting gleich aussieht, werden ständig die Augen offengehalten und geschaut, was zu welchem Charakter passt. Auch die Uhrzeit bezüglich des Sonnenstandes spielt eine wichtige Rolle. Unterm Strich ist es viel Stuff auf einmal, den mein Hirn dauerhaft verarbeitet.

Es gibt noch weitere Optionen wie man mit Available Light das Licht nutzen kann, aber das würde den Rahmen jetzt deutlich sprengen. Jetzt bist du an der Reihe, den ein oder anderen Tipp umzusetzen!

Mich würde es freuen, wenn du durch diesen Beitrag einen kleinen Einblick in meine Arbeitsweise bekommen hast, sowie ein paar hilfreiche Tipps abstauben konntest. Solltest du zu irgendwas bestimmten Fragen haben, dann kannst du SajaLyn oder mir jederzeit eine Nachricht schreiben. Wir werden uns sicherlich bei dir melden und dir in Sachen Fotografie gerne weiterhelfen!

Außerdem einen herzlichen Dank an Sassie, die sich für die Beispielfotos zur Verfügung gestellt hat. Ebenso auch ein großes Dankeschön an Svenja, für die Möglichkeit einen Gastbeitrag schreiben zu dürfen!

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Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Witchy Cheerleader – Review

[Werbung] Das lange Warten hat ein Ende!
Seit Ende letzten Jahres warte ich auf den Release dieses Kostüms und nun war es endlich so weit! Im folgenden möchte ich dir das Cosplay und den dazugehörigen Shop ganz kurz vorstellen. Hast du Lust? 🙂

Cosplayer als Sabrina Spellman in Cheerleader Uniform

The Chilling Adventures of Sabrina (CAOS) begeistert mich seit Beginn mit seinem tollen Style. In Staffel 3 gab es dann auch etwas mehr Highschool-Action in Form von Cheerleading zu sehen. Nachdem ich schon einige Cosplays aus CAOS umgesetzt hatte, war ich auch für diese Cheerleader-Uniform Feuer und Flamme.

Das Grunddesign der Uniform erinnert stark an die Cheerleader Outfits aus Riverdale. Ziemlich cool, denn beide Serien spielen im gleichen Universum. In den Comics gibt es zahlreiche Crossover Episoden, während es in den Serien leider noch keine Überschneidungen gab.
Aber zurück zum Kostüm:

Cosplayer als Sabrina Spellman in Cheerleader Uniform

Die Cheerleader Uniform kann man bei einem kleinen Cosplay Shop aus England namens Cosplay Company kaufen. Das Kostüm besteht aus zwei Teilen (Rock und Top) und kostet aktuell 45£. Das zum Outfit gehörige Shirt musst du extra erwerben, z.B. bei H&M, Kleiderkreisel oder Amazon.

Die Maßtabelle des Shops ist in den typischen UK Größen angegeben. Dabei entspricht eine UK Größe 10 in etwa einer EU Größe 38. Da ich oben eine EU 36, unten aber eine EU 38 trage, hat mir der Shop ein Muster-Kostüm in Größe UK 10 zugesendet.
Tatsächlich war mir das Oberteil entsprechend zu groß, weswegen ich es enger genäht habe. Der Rock passte mir gut und die Länge war für mich und mein eher ausladendes Hinterteil sehr angenehm! 🙂

Ich werde allerdings das Gefühl nicht los, dass mir eine UK 8 auch gepasst hätte. Zumindest das Oberteil, wäre für mich eine bessere Wahl gewesen. Nur ist es schwer einschätzbar, ob es beim Rock ebenso gewesen wäre. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfehle ich dir noch einmal genau nachzumessen und dann abzuwägen.
Natürlich, kannst du auch kurz den Shop kontaktieren und dir eine Größe anhand deiner Maße empfehlen lassen.

Das Design, die Farben und auch der Gesamtlook wurden sehr originalgetreu umgesetzt! Bis auf ein kleines Manko, bin ich wirklich zufrieden. Meiner Meinung nach, könnte das Oberteil ruhig ein paar Zentimeter länger sein. Da ich aber ein Muster-Kostüm erhalten habe, kann ich leider nicht beurteilen, ob die Länge des finalen Kostüms ähnlich ist oder ob dies korrigiert wurde.
Bei einigen anderen Cosplayern konnte ich auf den Fotos sehen, dass das Oberteil durchaus etwas länger wirkte. Dies könnte aber auch an der gewählten Größe liegen und je nach Größe variieren.

Insgesamt bin ich wirklich glücklich mit dem Cosplay und kann es jedem CAOS Fan nur empfehlen! Aktuell gibt es bei Cosplay Company ein super Angebot, bei dem du sowohl die Cheerleader Uniform von CAOS, als auch das rote Kleid von Sabrina vergünstigt im Bundle erwerben kannst. Vorbei schauen lohnt sich also.

PS: Übrigens findest du auf Cosplay Company nicht nur Kostüme zu CAOS, sondern auch zu Riverdale, Harley Quinn, Joker, Stranger Things, Doctor Who! Da es sich um einen kleinen Shop handelt, ist das Sortiment natürlich begrenzt. Dafür findest du eben auch Kostüme, die du nicht in jedem Cosplay Shop finden würdest.

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Du wirst nicht besser, wenn du die Kritik anderer nicht annimmst! Oder?

Eine klare Ansage, die mir früher andere als Tatsache verkaufen wollten.
Wenn du in der Öffentlichkeit stehst, musst du Kritik von außen annehmen.
Du musst dein Cosplay anders machen, damit es besser oder akkurater ist. Du musst, du musst, du musst.
Erstmal: Ich muss gar nichts und du ebenso wenig.

Natürlich sollte jedem, der sich oder sein Cosplay in der Öffentlichkeit präsentiert, bewusst sein, dass Kritik zu jederzeit kommen kann.
Egal, ob du diese für gut befindest, danach gefragt hast oder sogar klar gesagt hast, dass diese unerwünscht ist. Das ist ganz normal und wenn man sich öffentlich zeigt oder äußert, muss man immer mit Kritik und Gegenwind rechnen.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass du die Kritik auch annehmen oder für gut befinden musst. Was du mit dieser machst, bleibt am Ende ganz allein dir überlassen.

Seit längerer Zeit kommuniziere ich ganz klar, dass ich auf meinen Kanälen keine Kritik von außen wünsche. Konkret formuliert: Kritik ist bei mir unerwünscht!

Warum?
Das hat ein paar Gründe. Diese möchte ich dir gerne erläutern:

Seit ich mit dem Cosplayen angefangen habe, habe ich an jeder Ecke des Internets Kritik erhalten. In 90% der Fälle hatte ich nicht einmal danach gefragt. Häufig war es keine konstruktive Kritik, die gut formuliert oder inhaltlich hilfreich war. Der Großteil, der sogenannten Kritik, waren lediglich Beleidigungen, versteckt in Form von Negativ-Komplimenten oder eben von “Kritik”.
Habe ich doch einmal konstruktive Kritik erhalten, so handelte es sich oft um Entscheidungsfragen, die auf den persönlichen Geschmack beruhten oder schlichtweg mit meinen Mitteln, Ansichten und Skills nicht umsetzbar waren.

In den fünf Jahren, in denen ich nun Cosplay mache und mich öffentlich im Internet und auf Conventions zeige, habe ich ein einziges Mal konstruktive Kritik erhalten, die mich weitergebracht hat! Nur einmal!

Ziemlich schlechter Schnitt, oder nicht?
Ein Schnitt, der mich stets zum Nachdenken angeregt hat und mir den Eindruck vermittelt hat, dass mir diese Kritik auf meinem Weg nicht weiterhelfen wird.
Dennoch habe ich lange mit mir gehadert und mich häufig gefragt:

Darf ich Kritik überhaupt ablehnen?

Egal wen ich gefragt habe, egal wer mir begegnet ist, sie alle haben mit den Schultern gezuckt und mir erklärt: Das ist eben so!
Geschimpft wurde natürlich über die unangebrachte Kritik trotzdem. Aber sich öffentlich zu äußern, dass es unangebracht war? Ja, das hat sich am Ende keiner getraut.

Also habe ich beschlossen meinen eigenen Weg zu gehen und meine Meinung offen, ehrlich und vor allem direkt zu kommunizieren.
Welche eben auch beinhaltete: Kritik ist bei mir unerwünscht.

Was war die Konsequenz aus meiner Entscheidung?
Nun zunächst wurden mir die üblichen Vorwürfen um die Ohren geworfen:
“Du bist nicht kritikfähig!”
“Du bist kindisch und unreif.”
“So wirst Du nie besser werden!”

Willst du wissen von wem diese Vorwürfe kamen?
Überraschenderweise nur von Personen, die mich zuvor kritisiert und beleidigt hatten. Die Reaktionen waren teilweise so schlimm, dass ich mir selbst ein System überlegt hatte. Ganz nach dem Motto “Drei Strikes und Du bist raus” ließ ich jedem Kommentator und jedem angeblichen Freund die Chance, nach zwei Fehltritten noch die Kurve zu kriegen. Danach wurde die Person einfach blockiert.

Nachdem der erste Aufschrei vorüber war, wurde es ruhiger. Angenehm ruhig und das Hobby fing wieder an, mir Spaß zu machen!

Natürlich gibt es auch heute immer wieder noch einzelne Stimmen, die sich beschweren und mein Vorgehen nicht für gut befinden. Aber ganz ehrlich? Das passiert mittlerweile ganz selten und kommt auch nur von Personen, die mir gegenüber sowieso schon im Vorfeld negativ eingestellt waren.
Das ist auch etwas, das man mit der Zeit lernt. Man erkennt sofort, wer einem von Anfang an eher negativ eingestellt war oder wer es eigentlich gut gemeint hatte.

Kann man auch ohne Kritik von außen besser werden?

Gerade dem Vorwurf “Du wirst ohne Kritik nie besser”, musste ich mich erst Anfang diesen Jahres wieder stellen. Von wem dieser Vorwurf kam, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen.
Aber jetzt mal Realtalk:

Sind Verbesserungen auch ohne konstruktive Kritik möglich?

Klar, ist das möglich! Oder glaubst du, ich bin nur besser geworden, weil ich auf Personen gehört habe, die mir ihre Meinung aufdrücken wollten? Sicher nicht.
Verbesserung passiert nicht magisch, nur weil du Kritik erhältst. Sei sie nun konstruktiv und hilfreich oder nicht. Verbesserung kommt von dir und zwar von dir allein. Natürlich kann Kritik hierbei helfen und einen Anstoß geben, aber sie ist kein Garant für deine Leistungssteigerung.
Also nur weil du Kritik erhältst, wirst du nicht automatisch besser.

Analyse & Selbstreflektion

Ganz nach dem Prinzip “Analyse und Selbstreflektion”, habe ich mir zu einigen Cosplay Glow Ups verholfen. Anstatt auf andere zu hören und einfach das zu machen, was diese wollten, habe ich auf mich gehört und das analysiert, was ich bisher geleistet hatte.
Indem du dich selbst und das was du tust analysierst und reflektierst, kannst du erkennen, wo du dich verbessern könntest.

Blicke also immer wieder auf das zurück, was du bisher geleistet hast. Mach dir Gedanken, was dir daran gefällt und was nicht. Finde neue Wege, neue Mittel und neue Ideen um das zu ändern, was dir nicht gefällt. Verstärke das, was dir gefallen hat und setz es um. Das wichtigste ist aber, dass du etwas tust. Die gewünschte Veränderung, die du durch deine Analyse erkennst, musst du auch umsetzen. Nur so wirst du besser.

Inspiration durch andere Cosplayer

Du kannst dir jederzeit Anregung von anderen holen. Sei es einfach, dass du dir Cosplays von anderen ansiehst, die dir gut gefallen. Mach dir klar, was dir daran so gut gefällt und es es dir ebenso an deinem Cosplay gefallen könnte. Lass dich inspirieren!

Hilfreiche Kritik von den richtigen Leuten

Hol dir Kritik von den Personen, denen du vertraust und die dich gut kennen. Auch ich hole mir hin und wieder die Meinung und Kritik von meinen Freunden ein! Aber eben nur ausschließlich von den Personen, denen ich vertraue und auf deren Meinung ich Wert lege.
Meine Freunde kennen mich, meinen Geschmack, meine Mittel und auch meine Skills relativ gut und können so einschätzen, welcher Ratschlag mir am Ende auch weiterhilft.

Du siehst, es gibt zahlreiche Wege besser zu werden und zwar ganz ohne unerwünschte Kritik von außen.
Indem ich diese Wege gegangen bin, habe ich den Einfluss von außen reduziert. Dadurch habe ich auch den Eindruck erlangt, dass sich mein persönlicher Cosplay-Stil konkretisiert hat und meine Cosplays jetzt noch besser zu mir passen als zuvor.

Cosplay ist etwas sehr persönliches

Ein Cosplay ist meiner Meinung nach etwas sehr persönliches. Zunächst wählst du einen Charakter aus, der dir persönlich etwas bedeutet und mit dem du dich identifizieren kannst. Danach entscheidest du ganz nach deinem Geschmack und Empfinden, wie du diesen Charakter umsetzt. Du interpretierst den Charakter auf deine Weise und entscheidest welche Perücke du für die Haarfarbe verwendest und in welchem Stil du sie stylst. Welche Kontaktlinsen für dich am besten geeignet sind und den Augen des Charakters am nächsten kommen. Welchen Stoff du für das Outfit wählst, welche Farben gut miteinander harmonieren und natürlich auch was du dir letztendlich leisten kannst.

Du triffst eine Reihe von persönlichen Entscheidungen, die ganz auf deinen Geschmack, dein Skilllevel und deinen Möglichkeiten beruhen. Du verbringst Tage, Wochen und Monate damit, deinen persönlichen Traum wahr werden zu lassen.

Ist es am Ende dann immer die richtige Entscheidung, als fremde Person, einen anderen Cosplayer ungefragt zu kritisieren?

Ich hoffe, ich konnte dir meine Gedanken zu dem Thema etwas näher bringen.
Es liegt ganz bei dir, ob du Kritik wünscht, diese einforderst, ablehnst oder einen ganz anderen Weg gehst. Wichtig ist nur, dass du dir am Ende selbst treu bleibst und die Entscheidungen anderer respektierst.

Es ist unser Hobby, unser Happy Place und wir sind dafür verantwortlich, wie wir damit umgehen.

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All About Cosplay – 021 Selbstsicheres Auftreten

Vor einiger Zeit erreichte mich der Wunsch aus der Community, ich könne doch mal über das Thema Selbstsicherheit sprechen. Einige Wochen hat es gedauert, aber endlich ist es soweit. In dieser Podcast Episode sprechen Philipp und ich über Situationen, Erfahrungen und vor allem um die grundlegenden Eigenschaften für ein selbstsicheres Auftreten.

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Ein Bart hilft ungemein – Crossplay Make Up für Frauen

Dieser Gastbeitrag wurde von Robin geschrieben. Du kennst Robin noch nicht?
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„Ein Bart macht noch kein männliches Makeup, aber er hilft ungemein.“

Pharisäer: “Wer war das? Wer warf den Stein? Wer hat ihn geworfen? Ich will es wissen.”
Zuschauerinnen im Chor: “Sie hat, sie hat!! *räuspern* Er hat, er hat!!”

Zuschauerin: “Verzeihung, ich dachte, wir hätten schon angefangen.“
Pharisäer: “Abmarsch nach hinten. Einer tanzt immer aus der Reihe.“

Monty Python’s Life of Brian

Auf Twitter hatte ich letztes Jahr das Statement gelesen, Bärte seien das Contouring für Männer. Erst habe ich darüber gelacht, aber es hat tatsächlich was. Ihr glaubt mir nicht? Dann schaut euch mal Fotos von Jason Momoa ohne Bart an. 🙂 Ein Bart kann ein Gesicht sehr schnell verändern.

Doch Bart ist nicht gleich Bart. Hierbei kann man sie grob in 4 Gruppen teilen:

  1. Bartschatten
  2. Dreitagebart aka Stoppelbart
  3. Bartteile (z.B. Schnurrbart, Kinnbart, Koteletten etc.)
  4. Vollbart

Dies sind die Erfahrungen, welche ich bisher gemacht habe und die für mich funktionieren. Das heißt nicht, dass meine Technik universell für jeden genau gleich funktioniert und es nur diese Technik gibt.  Einen Bart selbst zu knüpfen habe ich zum Beispiel noch nie ausprobiert. 🙂 Vielleicht ist trotzdem ein guter Tipp für euch dabei!

Den Bart mache ich jeweils ganz am Schluss, denn es ist schwieriger am Makeup noch was zu ändern, wenn die Bartpartie bereits fertig ist.

Tipps zum Crossplay Makeup für Frauen findet ihr in meinem vorherigen Blog Beitrag:
https://www.sajalyn.com/male-makeup/

Es empfiehlt sich, die Produkte vorher auszuprobieren, ehe man sie sich unter Zeitdruck ins Gesicht klebt. Ich persönlich kriege zum Beispiel Juckreiz bei Wollkrepp, andere Menschen vertragen den normalen Mastix nicht und benutzen stattdessen den wasserbasierten Hydro Mastix. Daher empfehle ich unbedingt vorher zu testen, wie eure Haut darauf reagiert.

1. Bartschatten

Fotograf: Celine Stucki

Material: Stoppelschwamm, Lidschattenpuder, grober und grosser Pinsel zum Verblenden, Fixierspray

Technik:

  1. Stoppelschwamm mehrmals leicht in das Lidschattenpuder eurer Wahl drücken und vorsichtig an der gewünschten Stelle wie ein Stempel an euer Gesicht pressen.
    Tipp 1: Je länger ihr den Schwamm an euer Gesicht presst, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich ungewünschte, grössere Puderstücke vom Schwamm lösen. Es empfiehlt sich daher, diesen Vorgang lieber zügig und dafür mehrmals auszuführen.
    Tipp 2: Für mehr Natürlichkeit am besten zwei verschiedene Nuancen von Lidschattenpuder verwenden.
  2. Am Schluss ganz vorsichtig mit dem grossen Pinsel die überschüssigen Pulverrückstände auf eurem Gesicht wegwischen.
  3. Mit Fixierspray fixieren, damit nichts verschmiert.

Wie kriege ich den Bart wieder weg? Mit simplen Abschminktüchern und regulären Makeup-Abschminkprodukten.

Stoppelschwamm

2. Dreitagebart aka Stoppelbart

Fotograf: MlleBellec

Material: Kleingeschnittene Perückenhaare (ca. 0,3 bis 0,5 cm), Stoppelschwamm, Stoppelpaste, Haarspray, grosser Pinsel

Technik:

  1. Stoppelpaste (sieht aus wie ein Klebestift) auf dem Gesicht auftragen.
  2. Stoppelschwamm in die kleingeschnittenen Perückenhaare drücken.
  3. Schwamm leicht abklopfen und dann auf die mit Stoppelpaste eingeschmierte Stelle kurz und mehrmals aufdrücken.
  4. So lange wiederholen bis ihr an allen gewünschten die Barthaare aufgetragen habt.
    Tipp 1: Um kleinere Stellen zu erreichen, könnt ihr gut die Spitze des Stoppelschwamms benutzen.
  5. Mit dem grossen Pinsel vorsichtig die nicht festgeklebten Haare wegbürsten, sonst regnet ihr den ganzen Tag Haare auf euer Kostüm.
  6. Mit Haarspray fixieren.
    Tipp 2: Diese Technik generiert am meisten Schmutz im Badezimmer. Am besten legt ihr ein Handtuch oder was Vergleichbares ins Waschbecken um die herunterfallenden Perückenhaare aufzufangen.

Für einen kurzen Makeup Test mit kleinen Flächen, kann man natürlich auch Kajal oder Eyeliner benutzen. Diese Methode eignet sich ebenfalls für comichaft aussehende Bartstoppeln.

Wie kriege ich den Bart wieder weg? Mit mehreren Abschminktüchern.

3. Bartteile (z.B. Schnurrbart, Kinnbart, Koteletten etc.)

Fotograf: MlleBellec

Material:
Natürlicher Look: Gekaufte oder geknüpfte Lace Bartteile und/oder Wollkrepp, Mastix, dünner Pinsel
Comic Look: Perückentressen und/oder Kunstfell, Mastix, dünner Pinsel

Technik: Lace Bart und Kunstfell anbringen siehe Vollbart.

Wollkrepp ist praktisch, um Koteletten oder einen unordentlichen und wilden Bart darzustellen.

  1. Wollkrepp zuschneiden und auseinander zupfen. (Sieht aus wie eine grosse weiche Kordel)
  2. Lieber mehrmals dünnere Lagen Wollkrepp mit Mastix anbringen als zu viel auf einmal, sonst fällt euch der Bart wieder ab.

Perückentressen sind praktisch um Kinnbärte im Comicstil darzustellen, da sie eine gerade Linie bilden.

  1. Mastix auf der Rückseite anbringen
  2. Kurz trocknen lassen (circa 1 Minute)
  3. Bart ankleben. Mitte zuerst an euer Gesicht drücken und sich dann gegen aussen arbeiten.

Bartteile aus Fell sind ideal für Koteletten, kleine Kinnbärte oder auch einen flauschigen Schnauzbart. Bürstet mit einem Kamm die überschüssigen Haare raus, sonst verliert euer Bartstück beim Tragen Haare.

  1. Mastix auf der Rückseite anbringen
  2. Kurz trocknen lassen
  3. Bart ankleben

Wie kriege ich den Bart wieder weg? Mit Mastixentferner und Wattestäbchen.

Wollkrepp

4. Vollbart

Fotograf: Danimaginarium

Material:
Natürlicher Look: gekaufter oder selbstgeknüpfter Lace Bart, Mastix, schmaler Pinsel
Comic Look: Kunstfell, Mastix, schmaler Pinsel

Technik: Für beide Looks gilt derselbe Ablauf:

  1. Mastix punktiert auf der Rückseite des Bartes auftragen. Je größer der Bart, desto mehr Abstand zwischen den Klebestellen lassen, sonst löst er sich bei jeder Grimasse.
  2. Mastix unbedingt leicht antrocknen lassen. Dies dauert circa 1 Minute.
  3. Dann von der Mitte des Bartes aus den Bart vorsichtig ans Gesicht drücken.
  4. Für filigrane Stellen den Pinselstiel benutzen, klebt weniger als eure Finger das funktioniert besser, als mit euren sonst klebrigen Fingern.
  5. Falls nötig Bart mit Haarspray ein wenig bändigen und etwaige störende Übergänge mit Makeup Foundation überschminken.
    Tipp 1: Es empfiehlt sich die Bartteile im Voraus zuzuschneiden. Dies spart Zeit und Stress beim Schminkprozess.
    Tipp 2: Nehmt den Mastix und den kleinen Pinsel unbedingt mit an die Convention / die Fotosession. Falls euer Bart sich ablöst – und das wird er – so könnt ihr ihn damit einfach wieder ankleben.
    Tipp 3: Packt einen Strohhalm für die Convention / Fotosession ein, je nach Bart kann dieser die Mimik sehr einschränken und das Trinken wird schwierig.

Wie kriege ich den Bart wieder weg? Mit Mastixentferner und Wattestäbchen, Stück für Stück ablösen.

(Kann sonst recht wehtun, glaubt es mir einfach…)

Allgemeine Tipps

  • Produkte unbedingt vorher testen.
  • Tupfen oder drücken, nicht kratzen falls es euch mal kurz juckt. Ansonsten löst / verschmiert euer Bart.
  • Bartteile und Vollbärte unbedingt nach Gebrauch waschen um die Mastix-Überresten zu entfernen. Einfach für circa 10 Minuten in warmes Seifenwasser legen, danach gut ausspülen und Mastixklebereste mit feinen kreisenden Fingerbewegungen raus massieren.
  • Bewahrt die abgeschnittenen Teile eines geknüpften Bartes für kleinere Bartteile, Koteletten oder Bartstoppeln auf. 
  • Werft beim Perücken schneiden lange abgeschnittene Strähnen in natürlichen Farben nicht weg. Diese kann man für Bartstoppeln benutzen. Wenn ihr die Bartstoppeln im Voraus zuschneidet und sie in einem geschlossenen Behältnis aufbewahrt, spart ihr viel Zeit beim Schminken.
  • Falls euer gekaufter Bart nicht die richtige Farbe hat, könnt ihr diesen einfach einfärben. Hierzu könnt ihr Verschiedenes benutzen: Acrylfarbe mit Weichspüler mischen und nach dem Auftragen die Farbe mit einem Kamm gut ausbürsten damit sich die Haare nicht verklumpen. Für die Reinigung nutzt ihr am besten Watten Stäbchen und Mastixentferner auf der Rückseite des Bartes. Falls ihr den Bart nur einmalig einfärben möchtet, könnt ihr temporäres Haarfärbemousse oder Aquamakeup mit einer Wimpernbürste in den Bart einarbeiten und mit Haarspray versiegeln. Nach der Reinigung mit warmem Seifenwasser, solltet ihr wieder eure ursprüngliche Bartfarbe haben.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dem ein oder anderen von euch weiter. Bei Detailfragen könnt ihr mich natürlich gerne anschreiben. Ihr findet mich auf Instagram unter m2.cosplay.

“Kopf hoch, Brian. Du weißst doch wie es heißt…Ja, es gibt Dinge im Leben, die sind nun mal nicht schön. Das kann einen manchmal wirklich verrückt machen. Und dann passieren wieder Dinge, da schwörst und fluchst du nur. Und wenn du nun am Knorpel des Lebens rumkaust, sei nicht sauer deswegen, nein pfeiff dir doch eins. Denn Pfeiffen hilft dir, die Welt auf einmal ganz anders zu sehen, verstehst du? Uuund..(singt:) Always look on the bright side of life…”

Weitere Beiträge von Robin / m2.cosplay findest du hier:
«Jetzt guck mal männlich! » – Posing Tipps für männliche Charaktere [Gastbeitrag]
Aber ich hab doch so ein Babyface…! – Crossplay Make Up für Frauen [Gastbeitrag]

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All About Cosplay 020 – Fotograf zu Gast: Im Gespräch mit Polyester Pictures

Immer mehr Cosplayer legen Wert auf professionelle Fotos von ihrem eigenen Cosplay. Leider, ist es nicht immer so leicht, an tolle Fotografen zu kommen und mit diesen erfolgreich zusammen zu arbeiten.
In dieser Podcast Episode stellen Philipp und ich dir einen Cosplay-Fotografen vor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedem Cosplayer die Chance auf tolle Fotos zu bieten.

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Stoffe online kaufen

Nachdem ich bereits Beiträge über Wigs online kaufen und Cosplays online kaufen – Tipps & Tricks geschrieben habe, erreichte mich auch der Wunsch nach “Stoffe online kaufen”. Na dann: Dein Wunsch ist mir Befehl!

Natürlich ist es immer schöner, Stoffe im lokalen Ladengeschäft oder auf einem Stoffmarkt einzukaufen. Du kannst den Stoff berühren, siehst wie er fällt und vor allem welche Farbe er tatsächlich hat. Manchmal hat der hiesige Stoffladen nicht das was man benötigt. Oder es geht dir so wie mir früher und es existiert gar kein Stoffladen vor Ort.

Gemeinsam mit meiner Community, habe ich dir einige Online-Shops zusammengetragen:

Stoffmuster

Auch bei Online-Shops musst du deinen Stoff nicht etwa, wie die Katze im Sack kaufen. Viele Shops bieten dir an, Stoffmuster gegen ein kleines Entgelt zu zusenden, damit du ein Stückchen des gewünschten Fabrikats in den Händen halten und betrachten kannst. Einige Online-Läden bieten sogar den Versand von kostenlosen Stoffmustern an.

Ich nutze diesen Service sehr gerne und bestelle mir meist mehrere Stoffmuster von unterschiedlichen Anbietern parallel. Sobald alle Stoffmuster eingetroffen sind, kann ich dann also direkt entscheiden und das gewünschte Material für mein Cosplay bestellen. So verliere ich wenig Zeit und kann sofort alle Stoffmuster miteinander vergleichen.
Solltest du kein Formular zur Bestellung von Stoffmustern entdecken können, dann schreib einfach eine Mail und frag nach, ob du vorab Stoffmuster bestellen kannst.

Weitere Tipps

Manchmal wirst du auch auf Amazon, ebay oder etsy fündig! Den Haupt-Stoff für mein Aschenbrödel Cosplay habe ich tatsächlich auf etsy gefunden. Glücklicher hätte ich damit nicht sein können.

SajaLyn Cosplay Aschenbrödel Moritzburg Haselnüsse Cinderella Popelku Ballkleid
Aschenbrödel Cosplay mit Stoff von etsy

Kannst du keinen passenden Stoff für dein Projekt finden, dann habe ich noch einen kleinen Geheimtipp für dich:

Für mein Columbia Cosplay war ich auf der Suche nach einem bunten Pailletten-Stoff, mit dem ich dann meine schwarze Corsage beziehen konnte. Leider, konnte ich weder online noch offline einen passenden Stoff finden. Kurzerhand habe ich dann einfach nach einem passenden Kleidungsstück gesucht, fündig wurde ich online bei H&M und Kleiderkreisel. Ich bestellte mir also einen großen bunten Paillettenrock, welchen ich zuhause auseinander nahm, um den Stoff neu zu verwenden.

SajaLyn Cosplay Columbia Rocky Horror Picture Show RHPS Sweet Transvestite
Columbia Cosplay mit wiederverwerteten Paillettenstoff

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Nähprojekt! ♥

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Cosplay Wettbewerbe – Ein Guide

Hallöchen! Mein Name ist Uli und bin eine Cosplayerin aus NRW. Ich habe eine lange Zeit Theater gespielt und auch Theaterstücke geschrieben, die von anderen aufgeführt wurden. Daher war für mich sehr früh klar, dass ich auch gerne an Cosplay Wettbewerben teilnehmen möchte. Da ich schon ein wenig Erfahrung gesammelt habe, wollte ich diese nun mit dir teilen! 🙂 

Dieser Gastbeitrag wurde von Uli geschrieben. Du kennst Uli noch nicht?
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Welche Cosplay Wettbewerbe gibt es? 

Auf vielen Conventions finden Wettbewerbe statt. Von einer kleinen Con, wie zum Beispiel der Chizuru in Dortmund, bis hin zu den großen Vorentscheiden der deutschen Cosplay Meisterschaft (DCM), welche auf unterschiedlichen Veranstaltungen ausgetragen werden. Das Finale der DCM findet jedes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober statt.

Bei den meisten Conventions wird in der Regel vorab mit Wettbewerben geworben. Die Anmeldung erfolgt online über deren Webseite, per Mail oder über das erfolgreiche Teilnehmen eines Contests auf vorherigen Veranstaltungen. Beispielweise nehmen bei der Cosplay Championship der EpicCon in Münster automatisch die Sieger des Online Fotowettbewerbs teil. 

Wann bewerbe ich mich für einen Contest? 

Wann eine Messe die Bewerbungsphase eröffnet ist unterschiedlich. Manche Bewerbungen reicht man spätestens ca. 2 Monate vorher ein, wie in etwa bei der Dreamhack in Leipzig oder der Dutch Comic Con in Utrecht. Bei der EpicCon, zum Beispiel, konnte man sich so lange bewerben, bis alle freien Plätze vergeben waren. Auch kann es vorkommen, dass man sich vor Ort anmelden kann. Entweder, weil noch nicht alle Plätze vergeben wurden oder aufgrund von Absagen anderer Teilnehmer. Wer also ganz spontan ist, kann auch vor Ort nachfragen, ob man noch teilnehmen kann. 

Wie melde ich mich an? 

Kommen wir nun zur Anmeldung selbst. Auch diese ist von Con zu Con unterschiedlich. Ich empfehle jedem, vorab die Regeln und Bedingungen der jeweiligen Convention für einen Contest zu lesen! Denn was bei einer Con erlaubt ist, kann bei der nächsten zu Punktabzug oder sogar Disqualifikation führen. Auch ist es von Messe zu Messe unterschiedlich, ob man einen Act performen muss oder, ob man sich nur in einem Walk auf der Bühne präsentiert. Ich nenne hier mal ein paar Beispiele:

Fall A: EpicCon in Münster

Auf der EpicCon finden zwei Wettbewerbe statt, ein kleiner am Samstag und die Championship am Sonntag. Um sich für letztere zu qualifizieren, muss man entweder beim ausgeschriebenen Fotowettbewerb gewinnen, auf anderen Veranstaltungen einen Contest gewinnen oder unter den Gewinnern des EpicCon Samstag Wettbewerbs sein. Zusätzlich werden ein paar wenige Plätze zur offenen Anmeldung angeboten. Hier gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Bilder vom Cosplay werden vorab nicht benötigt.

Die Anmeldung des Samstag Wettbewerbs erfolgt ausschließlich über eine Anmeldung für die offenen Plätze. Auch hier gilt, schnell sein! Bei der Bewerbung musst du Daten, wie deinen Namen, dein Alter und dein Cosplay für den Auftritt angeben. Referenzbilder und gegebenenfalls benötige Audiodateien muss man ebenfalls einschicken. 

Fall B: Dreamhack Leipzig 

Um sich für diesen Wettbewerb zu qualifizieren, muss man eine Mail an die Organisation schreiben. Die Mail sollte deinen Namen, dein Alter, deinen Cosplaynamen und wichtige Daten zu deinem Cosplay enthalten. Dazu gehören auch Referenzbilder sowie Bilder vom fertigen Cosplay, beziehungsweise Work in Progress Bilder davon. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist setzt sich die Jury zeitnah zusammen und kontaktiert alle Cosplayer, die am Contest teilnehmen dürfen. Alle anderen erhalten eine Absage. Falls spontan noch Plätze frei werden, hat man die Chance, sich am Veranstaltungstag noch als Nachrücker zu melden. 

Fall C: Dutch Comic Con in Utrecht 

Nach zwei deutschen Conventions nun mal der Vergleich zu unseren Nachbarn in den Niederlanden. Auch hier meldet man sich über deren Webseite an. Die Bewerbungsphase beträgt nur eine Woche! Also sollte man regelmäßig nachschauen, wann diese für die nächste Edition der Con beginnt.
Auch bei dieser Bewerbung teilst du die üblichen Informationen (Name, Alter Cosplay) mit. Zusätzlich musst du Informationen zu deiner geplanten Performance angeben. Bilder vom Charakter oder Audiodateien zur Performance werden noch nicht benötigt.

Wirst du angenommen, erhälst du eine Bestätigungsmail, in der du aufgefordert wirst Referenzbilder, Bilder des Cosplays (egal ob fertig oder in Arbeit) sowie die benötigten Audiodateien bis ca. 4 Wochen vor der Con einzusenden. In dieser Mail ist auch schon der komplette Ablauf des Tages geschildert, sodass man direkt mit der konkreten Planung beginnen kann. 

Welches Cosplay nehme ich für den Contest? 

Das ist mit eine der schwersten Fragen. Schließlich hat man oft so viele tolle Sachen im Kleiderschrank! Daher sollte man es sich gut überlegen, welches Cosplay man auswählt. Denn ist die Bewerbung einmal abgesendet, kann man das Cosplay nicht mehr spontan wechseln.

In erster Linie sollte dein Cosplay die Regeln und jeweiligen Bedingungen des Wettbewerbs erfüllen. Wähle außerdem ein Kostüm, in dem du dich wohlfühlst, auf das du Stolz bist und für das du gute Performance Ideen hast. Natürlich kannst du auch ein ganz neues Cosplay für den Wettbewerb anfertigen. Die Konkurrenz kann sehr hart sein, also ist eine sehr gute Qualität des Cosplays von Vorteil. Vor allem da bei Wettbewerben besonders auf Details geachtet.

Häufig sind nur selbstgemachte Cosplays für die Teilnahme an einem Wettbewerb erlaubt. Einige Contest gestattet allerdings auch die Teilnahme mit einem gekauften Kostüm. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Kostüm den Regeln entspricht, schreib einfach eine kurze Nachricht an die Con und frag nach.

Achtung: Für große Wettbewerbe, wie in etwa der DCM gelten besonders strenge Regeln!

Wie plane ich meine Performance? 

Nachdem du dich für ein Cosplay entschieden hast, kannst du dich nun an die konkrete Planung setzen. Selbst wenn du nur einen einfachen Lauf über die Bühne absolvieren musst, solltest du diesen vorher gut planen. Auf einigen Messen wird deine Performance mindestens genau so stark bewertet, wie dein Cosplay selbst. Manchmal, wie z.B. auf der EpicCon, wird sogar ein Sonderpreis für die beste Performance vergeben!

Grundsätzlich sollte dein Act zum Charakter passen, wobei man auch gewisse Freiheiten hat. Wenn dein Charakter eher ein ernster Kämpfer ist, wären zum Beispiel einige Kampfbewegungen zu epischer Musik denkbar. Ist dein Charakter eher lustig, kann man auch einen Sketch aufführen. 

Wenn man bisher wenig Bühnenerfahrung hat, empfehle ich eine Performance zu einem Lied zu gestalten. Auch ein Lip Sync zu einer Szene aus einem Film oder Playback zu einem Lied sind möglich.
Für die ganz “Mutigen” empfehle ich: Live ins Mikro ohne Playback.
Also Text schreiben, auswendig lernen und mit passenden Emotionen darstellen. Diese Art des Auftritts kann dir Pluspunkte bringen, da er auch das größte Risiko birgt Fehler zu begehen!

Dein Act sollte für jeden verständlich sein, denn nicht jeder wird deinen Charakter kennen. Also halte deinen Auftritt lieber oberflächlich und gestalte ihn nicht nur für “Insider”, die die Serie sehr gut kennen. Außerdem kommt ein lustiger Act immer sehr gut an. Mit so einer Performance haben meine Freundin und ich auf der EpicCon in der Kategorie “Lustiges Cosplay” als Rapunzel und Flynn Rider gewonnen. 

Pro Tipp: Mach dir im Vorfeld Gedanken, was bei deinem Auftritt schief laufen könnte und wie du dann reagierst. Sollte dir beim Wettbewerb ein Fehler unterlaufen oder sollte es technische Probleme geben, dann bist du vorbereitet und kannst souverän reagieren. Das kommt übrigens bei der Jury auch immer gut an!

Du hast dich nun für deinen Wunsch-Contest beworben und wurdest angenommen? 

Dann erstmal: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Jetzt beginnt die Zeit der intensiven Vorbereitungen: Performance üben, die geforderten Materialien an die Organisatoren des Wettbewerbs weiterleiten und deinem Cosplay den letzten Schliff geben.
Plane auch deine Anreise zur Con, da bei einigen Contests das Bewerten der Cosplays sehr früh beginnen kann. Es ist also genug zu tun, sodass die Con häufig schneller kommt als gedacht. 

Wie läuft ein Wettbewerb ab? 

Meistens beginnt es damit, dass du vorab per Mail informiert wirst, wann man am Tag des Wettbewerbs vor Ort sein muss.
Entweder erhält man in der Mail bereits den genauen Treffpunkt oder man muss sich vor Ort an einem Info-Stand melden.

Sei auf jeden Fall pünktlich! Vor Ort werden alle Teilnehmer zu einem Wartebereich geführt, bis das Prejudging, also die Bewertung des Cosplays vor dem Auftritt, losgeht. Um sich die Aufregung zu nehmen, kann man dort nochmal seine Performance üben oder sich mit den anderen Kandidaten unterhalten. Dort trifft man viele Cosplayer mit denen man leicht ins Gespräch kommen kann.

Prejudging 

Beim Prejudging werden die Teilnehmer meistens in der Reihenfolge aufgerufen, in der sie nachher auf der Bühne auftreten werden.
Die Jury bewertet die jeweiligen Teilnehmer dann einzeln in einem abgeschlossenen Raum, ohne Publikum. Die von dir eingereichten Bilder liegen der Jury vor, damit diese dein Cosplay anhand der Vorlage bewerten kann. Außerdem wirst du aufgefordert etwas über dich und dein Cosplay zu erzählen.

Die Jury stellt oft gar nicht viele Fragen, also ist es ratsam möglichst alle wichtigen Informationen selbstständig zu erzählen. Fragen, die du gestellt bekommst, sind unter anderem, wie man bestimmte Teile des Cosplays gefertigt hat, welche Kostümteile gekauft und welche selbstgemacht wurden und worauf man am meisten Stolz ist.

Bewertet wird nicht nur das Outfit, sondern auch die Perücke und das Make Up. Hebe vor allem positives an deinem Kostüm hervor. Wenn du nur von deinen Fehlern sprichst, wirkt das eher negativ. Der Jury wäre vielleicht einige dieser Fehler gar nicht aufgefallen

Du brauchst dich gar nicht vor dem Prejudging zu fürchten, denn am Ende sind die Jury auch nur Leute mit dem selben Hobby. 

Der Auftritt

Bevor der Contest los geht, wird meistens nochmal überprüft, ob alle Audiodateien vorliegen und welcher Teilnehmer ein Mikro benötigt. Es schadet auch nicht, selbstständig nachzufragen, um sicherzugehen, dass deine Datei vorliegt und auch funktioniert.

Während des Wettbewerbs hat man manchmal die Möglichkeit, sich die anderen Teilnehmer von der Seite aus anzusehen. Lass dich aber nicht von den anderen verrückt machen und konzentriere dich auf deinen eigenen Auftritt. Vor allem aber sollst du Spaß haben!

Der Auftritt wird von jeder Convention unterschiedlich stark bewertet. Bei der Dreamhack zum Beispiel, ist er eher nebensächlich, während er bei der EpicCon teilweise stärker bewertet wird als das eigentliche Cosplay! 

Der Moment, indem man für seinen Auftritt aufgerufen wird, ist immer der Spannendste. Einmal tief durchatmen und loslegen! Falls mal was schief geht, überspiele es. Manche Fehler sind nur für dich selbst sichtbar, aber für das Publikum nicht erkennbar.

Alle sind durch – und nun? 

Haben alle Teilnehmer ihren Auftritt abgeliefert, zieht sich die Jury zurück, um sich zu beraten. Auf vielen Wettbewerben erfährt man bereits eine halbe Stunde später wer gewonnen hat. Auf anderen Wettbewerben findet die Siegerehrung zu einer festen Uhrzeit statt. Der Wettbewerb auf Dutch Comic Con fand gegen die Mittagszeit statt. Erst eine halbe Stunde vor Ende der Comic Con wurden dann die Sieger verkündet. 

Bei der Preisverleihung werden alle Teilnehmer nochmals für die Bekanntgabe der Platzierungen auf die Bühne gebeten. Egal ob man auf dem Siegertreppchen steht oder nicht, es sollte dir vor allem Spaß gemacht haben, das zu zeigen worauf du Stolz bist. Vielleicht hast du neue Cosplayer kennengelernt, mit denen man noch mal gemeinsam teilnehmen kann. Jetzt liegt es an dir, willst du nochmal an einem Contest teilnehmen oder war es doch nicht deine Welt? 

Falls du noch Fragen zu Wettbewerben hast, Erfahrungsberichte oder Tipps zu deiner Performance möchtest, kannst du mich sehr gerne auf Instagram anschreiben. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich dann ja beim Warten für das Prejudging. 🙂

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All About Cosplay – 019 Mimik

In dieser Podcast Episode reden Philipp und ich darüber, wie du mit Hilfe von Mimik deine Cosplay Fotos auf ein neues Level heben kannst. Wir verraten dir, wie du welche Mimik hervorrufen kannst und was du sonst noch wissen solltest!

Den Blogeintrag zum Thema Mimi, findest du hier:
Mimik – Hebe deine Cosplay Fotos durch Emotionen auf ein neues Level!

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Olaf taut auf: Elsa – Review

[Werbung] Nicht nur für viele Kinder, sondern auch für viele Cosplayer ist Elsa ein absoluter Lieblingscharakter. Schon seit “Die Eisköniging – Völlig unverforen” bin ich ein großer Elsa Fan. Nur leider hatte es seither nicht so richtig mit einem passenden Cosplay klappen wollen.

Endlich hatte ich die Chance, ein schönes Elsa Cosplay tragen und shooten zu können. Meine Wahl fiel deshalb auf eines meiner Lieblingsoutfits: Das blaue weihnachtliche Samtkleid aus dem Kurzfilm “Olaf taut auf”!

Das Cosplay bestehend aus Kleid und Schleppe wurde mir von cosplaycart.de zur Verfügung gestellt. Cosplaycart ist ein deutschsprachiger Shop, der von Cosplaysky betrieben wird.

Eine weitere Review zu den Kostümen auf cosplaycart.de findest du hier: All About Anna – Frozen 2 Review [Anzeige]

Versand & Lieferzeit

Auch bei dieser Kooperation bestellte ich das Cosplay nicht direkt über den Shop, weswegen ich auch dieses Mal keine gesicherte Aussage über den Versand treffen kann. Hinzu kommt noch die aktuelle Corona-Krise, durch welche die benötigte Versand- und auch Produktionszeit vom üblichen Standard abweichen können.
Trotz Warnung, dass die Produktionszeit meines Kostüms dieses Mal länger betragen würde, traf das Cosplay knapp einen Monat nach meiner “Bestellung” ein.

Offizielle Informationen zu Versand & Versandzeit findest du hier:
https://cosplaycart.de/pages/versand

Cosplayer als Elsa (Frozen Adventure)

Das Cosplay

Das Olaf’s Adventure Kleid von Elsa ist derzeit für ca 125€ auf cosplaycart.de erhältlich. Es besteht aus dem Kleid (mit seitlichem Reißverschluss) und einer Schleppe, welche am Rücken unterhalb des weißen Plüschs mit Druckknöpfen befestigt wird.

Größe

Ebenso wie bei meinem Anna Cosplay von Cosplaycart, ließ ich mich im Vorfeld bezüglich der passenden Größe beraten.
Für das Elsa Cosplay tendierte ich zur Größe M, denn laut Maßtabelle wäre diese Größe für meine Maße (90-74-99/105) ausreichend. Im Gespräch mit dem Shop wurde mir aber zur größeren Größe L geraten.
Nachdem es immer leichter ist, ein Kleidungsstück kleiner zu nähen, als es zu vergrößern, entschied ich mich für die empfohlene Größe L.

Tatsächlich war es auch dieses Mal die richtige Entscheidung, der Empfehlung des Shops Folge zu leisten!
Nur leider gab es einen kleinen Haken: Das Kleid ist mir auf meine 165cm ein gutes Stück zu lang.
Im liegenden Zustand misst das Kleid eine Länge von ca 146cm und die Schleppe von ca 220cm.

Trotz hoher Absatzschuhe, konnte ich die Länge des Kleides für mich nicht wirklich zufriedenstellend ausgleichen. Da das Kostüm unten am Rocksaum mit einem Muster bedruckt ist, ist es nur schwer möglich diesen zu kürzen. Ein passender Reifrock oder Petticoat könnten aber Abhilfe schaffen.

Verarbeitung

Insgesamt finde ich das Kleid schön verarbeitet und den gewählten Stoff wirklich angenehm zu tragen. Der Oberstoff des Kleides ist ein blauer und schwerer Samtstoff, der sich gut anfühlt und schön fällt. Darunter befindet sich ein leichter schwarzer, aber durchscheinender Stoff, damit die Rückseite des Samt nicht direkt auf der Haut liegt.

Die diamantförmigen Glitzersteine wurden sowohl vorne als auch seitlich auf den Samtstoff des Kleides geklebt. Allerdings mit etwas zu viel Kleber, weswegen dieser manchmal seitlich der Steine “herausquillt”. Ich habe aber den Eindruck, dass diese Klebereste mit einem scharfen Werkzeug und viel Vorsicht einigermaßen gut zu entfernen sind. Auf Fotos fielen diese Fehlerchen aber kaum auf.

Das für dieses Kleid typische Muster, wurde in Silber auf Kleid und Schleppe gedruckt. Lediglich auf der Rückseite des Kleides kam es bei der Produktion meines Kleides zu einem kleinen Versatz. Von weitem fällt der Versatz aber kaum auf und wird außerdem von der Schleppe verdeckt.
Wie eingangs erwähnt, wird die Schleppe unterhalb des Plüschkragens mit Druckknöpfen befestigt. Beim Lösen und Befestigen der Schleppe solltest du auf jeden Fall vorsichtig sein, damit der Stoff nicht ausreißt.

Meiner Meinung nach, wurde das Design dieser Elsa Version wirklich gut umgesetzt. Wer sich aber noch mehr Glitzer wünscht, dem empfehle ich zu einem Glitzer-Spray zu greifen und das Kostüm etwas zu besprühen.

Ich hatte auch bei diesem Kostüm wieder sehr viel Spaß beim Tragen! Danke an cosplaycart.de für dieses tolle Cosplay.

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Posing Tipps & Tricks für Partner-Cosplays

Partner-Cosplays sind eine coole Sache, aber noch cooler ist es, auch Fotos vom gemeinsamen Cosplay zu haben. Damit dein Fotoshooting mit deinem Cosplay-Partner flüssig läuft, habe ich ein paar konkrete aber auch allgemeine Tipps für dich vorbereitet!

Du hat noch kaum Erfahrung mit dem Posing vor der Kamera? Dann lies dir vorher unbedingt meinen Beitrag zu den Grundlagen des Posings durch:
In 3 Schritten zu besseren Cosplay Fotos – Posing für Anfänger

Die Chemie

Beim Posing mit Cosplay-Partnern kommt man sich manchmal näher als man zunächst vermutet. Daher ist es super wichtig, dass du und dein Partner euch riechen könnt.

Wenn du dir nicht sicher bist, was genau ich meine, dann kann ich dir meinen Blogeintrag zu diesem Thema empfehlen: Auf Tuchfühlung: Dein Cosplay-Partner und du
In diesem Beitrag erkläre ich dir außerdem, worauf es bei der Wahl des Cosplay-Partners ankommt und wie du einen passenden Partner finden kannst.

Vorlagen & Inspiration

Gerade wenn du und dein Partner ein Cosplay zum ersten Mal gemeinsam tragt, kann es euch schwer fallen überhaupt mit dem Posen zu starten. Es dauert etwas, bis man weiß wie sich der jeweils andere verhält. Um den Einstieg für euch beide leichter zu machen, empfehle ich mit Vorlagen zu arbeiten!
Es gibt unzählige tolle Posing-Ideen, die man beim Shooting selbst leider oft vergisst. Daher ist es nicht nur zum Einstieg leichter mit Referenzen zu arbeiten, sondern sie bieten auch eine große Bandbreite an Posen für ein abwechslungsreiches Shooting.

Geeignete Vorlagen findest du zum Beispiel auf Pinterest. Auch zu diesem Thema habe ich dir einen kleinen Beitrag geschrieben, den du dir unbedingt einmal ansehen solltest:
Vorlagen & Inspirationen zu deinem Cosplay Fotoshooting

Auf Tuchfühlung

Wie bereits im Kapitel “Die Chemie” erwähnt, ist es super wichtig, dass du und dein Cosplay-Partner euch gut versteht. Denn auch wenn es auf dem Foto nicht immer so wirkt, so ist der räumliche Abstand zwischen dir und deinem Cosplay-Partner in Realität meist nur sehr gering. Das liegt daran, dass der freie Raum zwischen euch auf dem Foto viel prominenter wirkt.

Viele Cosplayer sind nervös und haben Angst schlecht zu riechen. Pack dir also für diesen Fall immer einen Kaugummi oder ein Bonbon ein. So musst du keine Angst haben, dass du aus dem Mund riechst.
Die Convention war anstrengend und du hast geschwitzt? Ein Deo wirkt echte Wunder!
Gerade bei späten Shootings auf Cons bietet es sich an das Make Up nachzubessern und sich kurz frisch zu machen. Dein Partner dankt es dir und du fühlst dich auch um 100% wohler! Versprochen!

Bevor ihr dann mit dem eigentlichen Posing beginnt, solltet ihr kurz darüber sprechen, was ihr euch von dem Shooting erwartet. Wünscht ihr euch Fotos, auf denen ihr lässig und cool nebeneinander steht? Oder sind sogar Shipping-Fotos gewünscht?
Sag deinem Cosplay-Partner direkt was du dir vorstellst und wo deine Grenzen liegen!

Harley Quinn Joker Cosplay Suicide Squad SajaLyn

Bist du oder dein Cosplay-Partner in einer Beziehung? Dann solltet ihr darüber sprechen, ob Shipping-Fotos für den Freund / die Freundin in Ordnung sind und wenn ja, wie diese aussehen können.
Ein Shooting läuft einfach wesentlich entspannter ab, wenn alle Grenzen abgesteckt und offen Fragen geklärt wurden!

Grundsätzliche Tipps

Es gibt unzählige mögliche Baustellen beim Partner-Posing über die ich schreiben könnte. Ich möchte mich im Folgenden aber auf ein paar wenige Punkte konzentrieren, die dir unabhängig vom Cosplay weiterhelfen sollen.

Größenunterschiede

Ich denke jeder Cosplayer hat sich mit diesem Thema bereits mindestens einmal auseinander setzen müssen. Nicht immer cosplayen wir die Charaktere, die auch zu unseren Größen passen. Schnell passiert es, dass ein Charakter, der eigentlich größer ist, von einem kleineren Cosplayer gecosplayed wird und umgekehrt. Oder du und dein Partner seid beide gleich groß, aber die Charaktere sind es nicht.

Wenn du den Größenunterschied korrigieren möchtest, hast du folgende Möglichkeiten:

  • Der zu große Partner sitzt – der andere steht
  • Der zu große Partner macht sich kleiner und geht z.B. in die Grätsche / Hocke (funktioniert nur bei Aufnahmen, bei denen man nicht den ganzen Körper sieht)
  • Der zu kleine Partner steht im Vordergrund – der zu große im Hintergrund
  • Der zu kleine Partner trägt hohe Schuhe / stellt sich auf eine Anhöhe

Probiere diese Tipps bei deinem nächsten Shooting einfach aus und du wirst schnell verstehen, was die jeweiligen Tricks bewirken und wie du sie am besten einsetzen kannst.

Das eiskalte Händchen

Kennst du diese super schönen Fotos, bei denen der eine Cosplayer den anderen den Arm um die Schulter legt? Oder beide umarmen sich?
Mein Tipp bei engen Posen: Achtet darauf, dass eure jeweiligen Gliedmaßen gut sichtbar sind.

Gerade wenn du deinen Partner mit nur einer Hand in den Arm nimmst – also deinen Arm am Rücken deines Partners vorbei führst – erscheint auf der anderen Seite lediglich deine Hand. Das ist das eiskalte Händchen.
Genau wie bei der Addams Family erscheint plötzlich eine Hand aus dem Nichts, ganz ohne restlichen Körper.
Das sieht eher unschön aus und kann den Blick vom eigentlichen Motiv ablenken. Behoben ist das Problem aber leicht: achte darauf, dass man gut sieht wo deine Gliedmaßen anfangen bzw. aufhören und positioniere dich dementsprechend.

Inspiration für Dich

Im folgenden zeige ich dir ein paar Bildvorschläge zur Inspiration, die ganz ohne Berührungen auskommen und dennoch schön aussehen:

Du hast kein Problem mit Berührungen, willst aber keine explizit romantischen Fotos machen? Dann lass dich von dieser Auswahl etwas inspirieren:

Romantische Fotos

Intensive Blicke, zärtliche Umarmungen oder leidenschaftliche Kussfotos – Romantische Fotos von unseren Lieblingsships sind für viele Cosplayer ein kleiner Traum. Vielleicht auch für dich?

Ob du wirkliche Kussfotos oder eben nur angedeutete möchtest, das liegt ganz bei dir. Beides hat seinen Charme und ist nicht unbedingt einfach umzusetzen. Es kommt vor allem auf den richtigen Winkel, den passenden Abstand und auf eure Mimik an. Ehrlich gesagt, finde ich gerade Kussfotos am schwierigsten umzusetzen. Es gibt nur wenige Fotos mit denen ich zu 100% zufrieden bin, aber auch hier macht Übung den Meister.

Sei auf jeden Fall darauf gefasst, dass dein Partner und du euch so nahe kommt, dass ihr jeweils den Atem des anderen spürt. Vielleicht berühren sich sogar eure Lippen und ihr küsst euch tatsächlich leicht. Keine Sorge, das ist in Wirklichkeit eher unromantisch und soll nur auf Fotos gut wirken.
Damit die gewünschte Stimmung zwischen euch auch sichtbar wird, solltet ihr beide darauf achten, dass ihr euer Gesicht beim “Kuss” etwas zur Kamera dreht. So vermeidet ihr Fotos, die euch nur im Profil zeigen oder dass eure Gesichter von euren Perücken verdeckt werden.

Mimik

Natürlich ist auch die Mimik beim Partner-Posing ein wichtiges Element, vor allem bei romantischen Fotos. Stell dir klar die Emotion vor, die du vermitteln möchtest. Wie du bestimmte Emotionen aktiv hervorrufen kannst, erkläre ich dir in diesem Beitrag: Mimik – Hebe deine Cosplay Fotos durch Emotionen auf ein neues Level!

Beim Posen mit Partner ist es etwas schwieriger, weil du dich besser konzentrieren musst, um nicht abgelenkt zu werden. Meistens blickt ihr euch aber sowieso nicht direkt in die Augen. Warum?
Weil man sonst eure Augen, besonders eure Iris, nicht gut sehen würde. Deshalb müsst ihr für einige Fotos (je nach Winkel) leicht aneinander vorbei sehen.

Ein paar letzte Worte…

Ich habe dir jetzt einige Tipps mit den auf den Weg gegeben, die dir bei deinen nächsten Partner-Cosplays helfen sollen. Zum Schluss habe ich noch einen grundlegenden und wichtigen Tipp für dich!

Eigne dir auf jeden Fall die Grundlagen des Posings an und übe diese auch ohne deinen Partner. Meine Erfahrung zeigt, dass ein Partner-Shooting dann richtig gut wird, wenn jeder der Partner für sich in seinem Cosplay posingsicher ist. Je selbstsicherer du beim Posen (mit dem jeweiligen Charakter) bist, desto einfacher gehen dir auch neue Posen von der Hand. Am Ende müsst ihr euch also nicht auf die Grundlagen konzentrieren, sondern könnt euch ganz entspannt aufeinander einlassen.

Wenn dein Partner keine Erfahrung hat?

Was kannst du aber tun, wenn dein Partner noch keine Erfahrung hat und nicht posingsicher ist? Ganz einfach: Leite deinen Partner an!
Gib ihm Tipps und sag ihm ganz klar, wie er sich stellen kann und worauf er achten muss. Das kannst du übrigens nicht nur mit Worten machen.

Wenn es kein spontanes Shooting auf einer Con ist und ihr vorher genug Zeit habt, dann übt zusammen oder du zeigst ihm einfach meine Tipps.

Credits

Fotografen: SajaLyn, Polyester Pictures, viii.nerd, Wichtelis Wonderland
Cosplayer: SajaLyn, Daleny Cosplay, Andys Cosplay, Mio, Horai Cosplay, Faerie Blossom, viii.nerd, Sky, Laura

Alle bisherig veröffentlichen Beiträge zum Thema Posing findest du hier: category/posing-fotografie/

Die umfassende Podcast Episode zum Thema findest du hier:
All About Cosplay – 007 Posieren wie James Bond

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Aber ich hab doch so ein Babyface…! – Crossplay Make Up für Frauen

„Aber ich hab doch so ein Babyface…!“

Dies ist die häufigste Aussage, die ich zum Thema Make Up für männliche Charaktere gehört habe. Wenn ich dann frage ob sie’s denn schon mal ausprobiert haben, ist die Antwort meistens „nein“. Entweder weil sie nicht wissen wie und/oder sich nicht trauen. Aber keine Sorge, heute machen wir zusammen einen Crashkurs. 🙂

Dieser Gastbeitrag wurde von Robin geschrieben. Du kennst Robin noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: m2.cosplay

Dies sind die Erfahrungen, welche ich bisher gemacht habe und die für mich funktionieren. Dies heißt nicht, dass es universell für jeden genau gleich funktioniert.  Vielleicht ist trotzdem ein guter Tipp für euch dabei!

Ich, meinereiner und auch ich 🙂 und dies nur mit Make Up.
Fotografen: Celine Stucki – Selfie – MlleBellec

„Jetzt ist Schluss mit lustig
Denn ich hab erkannt
Hat man anstatt Söhnen
Töchter mir gesandt?“

Wen stelle ich dar und was habe ich zur Verfügung?

Sucht euch Referenzbilder von dem Charakter, den ihr darstellen wollt und betrachtet sie genau. Überlegt euch folgende Punkte:

  • Wie sieht die Gesichtsform des Charakters aus und was habe ich selbst für eine Gesichtsform?
  • Was für Gesichtsdetails machen den Charakter aus/erkennbar? (Augenbrauen, Nase, Augenform, Bart etc.)
  • Ist es ein animierter Charakter oder ein Realcharakter? (Realcharaktere haben meist mehr Details)

Für Daenerys habe ich zum Beispiel eine Analyse gemacht damit ihr versteht was ich meine:

Analyse Gesicht Daenerys Targaryen

Grundsätzlich und durchschnittlich unterscheiden sich männliche und weibliche Gesichter laut der Universität von Sheffield in folgenden Punkten:

  • Gesichtsform
  • Form und Position von Augenbrauen, Kinn und Nase
  • Haarlinie ist meist weiter hinten
  • Mehr Schatten im Gesicht
  • Gesichtsbehaarung und Adamsapfel

Mit Make Up kann man so viel verändern. 🙂 Ich gehe stets gleich vor: Ei, Schatten, Licht und Details. Also let’s go!

Spiel von Licht und Schatten

Skin care, Primer, Concealer und die Foundation  in der passenden Farbe sind aufgetragen und was nun? Jetzt spielen wir mit Licht und Schatten, auch bekannt als Contouring and Highlighting. Mit dieser Technik werden gezielt Gesichtspartien betont oder verborgen. Bauen wir uns also ein neues Gesicht. 🙂

Cosplayer als die Weasley Zwillinge (Harry Potter)
Fotograf: Celine Stucki

Contouring: Was will ich betonen?

Für das Contouring kannst du eine Grundierung oder spezifische Contouring Produkte in Puder oder Creme Form verwenden, was auch immer besser für dich funktioniert. Ich persönlich benutze Puder, da es für mich gezielter und einfacher aufzutragen und zu korrigieren ist. Als Faustregel für die Farbe gilt, dass das Contouring ca. 2 Töne dunkler sein soll als die Grundierung.

Für ein 0815 männliches Make Up setzt du Contouring an:

  • Kinnkante
  • Kinn, unterhalb der Wangenknochen
  • Augenlider
  • Seite der Nase
  • Philtrum (Vertiefung zwischen Mund und Nase)
  • Haaransatz
Beispiel Make-up Sheet

Highlighting: Was will ich verbergen oder besonders hervorheben?

Auch hier kannst du Concealer oder ein helleres Puder als deine Grundierung benutzen, was für dich besser funktioniert.

Für ein 0815 männliches Make Up setzt du Highlights an:

  • Stirn
  • Nasenrücken
  • unterhalb der Augen bis zu den Wangen
  • Kinn
  • Je nach Charakter zwischen Kieferkante und unterhalb des Wangen Contourings
Beispiel Make-up Sheet

Im Gegensatz zum Beauty Make Up verblenden wir nicht alles rigoros, sondern wir machen die Kanten nur ein wenig weicher. Findet die Balance zwischen natürlichem Look und dass die Sichtbarkeit trotzdem gewährleistet ist.  

Bei Realcharakteren spickt ihr direkt bei den Referenzbildern wo genau sich die Schatten und hellen Stellen befinden.

Und wie sieht das schematisch nun genau aus?

Beispiel Make-up Sheet

Der Teufel liegt im Detail

Die Basis ist nun also gelegt, nun geht’s an die Details, denn diese machen den Charakter ja auch aus.

  • Sichtbares Make Up (Eyeliner, Rouge, Lippenstift etc.)
  • Narben
  • Augenbrauen (Form, Dichte)
  • Falten
  • Muttermale
  • Stoppelbart, Bart oder Bartschatten
  • Bei Realcharakteren: Genaue Form von Lippen, Nase, Wangen, Kinn, Stirn

Ein Wort zum Thema Augenbrauen: Ja, breitere Augenbrauen lassen ein Make Up schnell männlich wirken, aber bitte nicht übertreiben mit fetten Balken, dies sieht sehr schnell unnatürlich aus. Augenbrauen sind schlussendlich einzelne Haare und daher unregelmässig. Ausser natürlich der Charakter hat wirklich solche. 🙂

Cosplayer als Star Lord (Guardians of the Galaxy)
Fotograf: DomiFabienne

Da ich zum Thema „Bärte“ noch einen eigenen Blogeintrag verfassen darf, werde ich dort dann haargenau drauf eingehen.  Schaut dann unbedingt nochmal rein <3

Euer Make Up ist fertig, nun alles gut fixieren mit Fixierspray, sonst ist eure ganze Arbeit sehr schnell verschwunden.

Foto Make Up versus Convention Make Up

Ein wichtiger Punkt ist der Zweck des Make Ups. Handelt es sich um einen Photoshoot oder für eine Convention? Möchtest du, dass das Make Up eher natürlich aussieht oder dass man es auf den Fotos gut sieht?

Merke: Die Kamera frisst ca. die Hälfte deines Make Ups.

Fotograf: MlleBellec

Make Up Sheet

Faulen Menschen, welche gerne Zeit sparen um länger schlafen zu können wie ich, empfehle ich ein Make Up Sheet zu machen für sehr spezifische und komplizierte Make Ups. Was ist das? Auf einem Make Up Sheet aufschreiben welche Produkte man wo genau im Gesicht benutzt hat, so braucht man die Recherchearbeit nur einmal zu machen und ist schneller wenn man das Make Up beim nächsten Mal aufträgt. 🙂

Gratis Templates auf Google findet man unter den Namen: Make Up Sheet, Make Up Chart oder Make Up Face Chart. Oder man zeichnet sich einfach selbst die Vorlage.

Produkte

Für ein reguläres männliches Make Up braucht es keine speziellen Produkte. Wie ihr hier sehen könnt, befinden sich auf dem Foto Produkte aus dem Supermarkt, Wish und ein paar Markenprodukte. Benutzt was für euch stimmt und funktioniert, jede Haut ist anders.

Make-up Produkte
Foundation: Mac & Dermacol, Fixierspray: Urban Decay, Pinselset: Wish und Supermarkt, der ganze Rest ist vom lokalen Supermarkt (Essence, Cover Girl, Manhattan)

Merke: Für ein gutes Make Up, braucht es nicht zwingend teure Produkte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt in eine gute Foundation und einen guten Fixierspray zu investieren.

Gratis Tipp: Macht einen Make Up Test

Steht mir der Charakter? Kann ich das überhaupt? Fühle ich mich wohl?

Was ich im Allgemeinen wärmstens empfehle, ist einen Make Up Test zu machen wenn ihr euch unsicher seid. Dies spart viele Kosten und Frust später. Nutze den Vorteil, Zuhause in einem Safe Space zu sein und probiert einfach mal aus. 🙂

Auch bei meinem Snape Cosplay habe ich beim Make Up etliche Male herumexperimentiert und ich möchte es noch immer verbessern.

Egal wie antiquiert es klingen mag, aber Übung macht den Meister. Gib nicht auf, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt. <3
Sei mutig!

In diesem Sinne….

„Es gibt noch viel für euch zu tun
Jeder wird hier zum Mann, sogar du!“
Cosplayer als Joffrey (Game of Thrones)
Fotograf: danimaginarium

Weitere Beiträge von Robin / m2.cosplay findest du hier:
«Jetzt guck mal männlich! » – Posing Tipps für männliche Charaktere [Gastbeitrag]

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Crossplay” findest du hier: category/crossplay

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

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