Back to Con Season – Convention Vorbereitungen

Für einige hat die Con Saison bereits begonnen und für viele steht sie direkt bevor! Egal ob Leipziger Buchmesse, Dokomi oder gamescom, man sollte vorbereitet sein! Aber was heißt das?

Hast du dir bereits Gedanken gemacht welche Cosplays du wann anziehen willst? Welche Cosplays aus der vergangenen Saison sollen ausgeführt werden oder planst du ausschließlich neue Kostüme?
Natürlich musst du nicht das komplette Convention Jahr durchgeplant haben, aber um unnötigen Stress zu vermeiden, kann es durchaus sinnvoll sein, sich zumindest ein paar Gedanken zu machen.

Was willst du wann anziehen?

Für mich bedeutet das, dass ich mir überlege, ob ich ein neues Cosplay unbedingt zu einer bestimmten Veranstaltungen tragen möchte. Tatsächlich möchte ich dieses Jahr unbedingt Mary Poppins aus dem neuen Disney Film zur Ticon in Würzburg tragen. Ich habe mich dagegen entschieden, das Kostüm selbst zu nähen und habe es mir online gekauft. Das alles tat ich vor ein paar Wochen, damit das Kostüm auch definitiv zur Ticon fertig ist. Warum?
Ich wollte unschöne Überraschungen wie “Die Schuhe passen nicht – Das Kostüm ist schlecht verarbeitet und muss ausgebessert werden – die Versandzeit dauert länger als angegeben” einfach vermeiden.
Das Resultat: Das Cosplay ist mehr als zwei Wochen vor der Veranstaltung fertig und konnte bereits zur Probe getragen werden.

Vor allem wenn du ein Cosplay komplett selbst anfertigst oder überarbeiten musst, ist es wichtig, dass du dir genug Zeit gibst. Tust du das nicht, wirst du vermutlich zu den Cosplayern gehören, die sich vor der Con die Nacht um die Ohren schlagen, verzweifeln, weinen, die Finger blutig nähen und völlig unentspannt auf der Con ankommen. Und natürlich wirst du dir schwören: das war das letzte Mal, dass du nur zwei Stunden Schlaf bekommst.

Also tu dir das nicht an und gib dir mehr Zeit. Mehr Zeit bedeutet, mehr Raum für Ideen und Details, bessere Näharbeit und einen entspannten Cosplayer.
Natürlich musst du nicht die komplette Saison fix durchplanen. Es hilft schon, wenn du dir Gedanken machst, welche deiner neuen Cosplays unbedingt ausgeführt werden sollen und vor allem in etwa wann.

Planung ist die halbe Miete

Nachdem du dir überlegt hast, was du wann anziehst, solltest du unbedingt überprüfen, ob das Cosplay vollständig ist. Besonders Details, wie beispielsweise Schmuck, Tattoos und vor allem Kontaktlinsen werden besonders gerne vergessen. Also stelle sicher, dass du alles Zuhause hast und nichts mehr besorgen musst.

Du hast nun sichergestellt, dass dein Cosplay vollständig ist. Wann solltest du anfangen für die Convention zu packen?
Mein Tipp: Versammle eine Woche vor Abreise alle Kostümteile auf einer Stelle. Schreib dir vielleicht sogar eine Liste. So musst du beim finalen Packen, nur noch an Ort und Stelle deine Liste abarbeiten, ohne panisch quer durch die Wohnung zu rennen.

Warum eine Woche vorher? Weil du innerhalb von einer Woche auch noch die Möglichkeit hättest, dein Kostüm zu waschen oder zu reparieren, falls du das vergessen hast. Du hast dir einen Spielraum für Fehler geschaffen. Indem du alle Kostümbestandteile eine Woche vorher sammelst, siehst du, ob du etwas übersehen hast. Sei es Flecken auf dem Kostüm, die Perücke, die du nach der letzten Con einfach als verfilztes Knäuel in deinen Schrank geworfen hast (woran du dich selbstverständlich nicht mehr erinnerst) oder ob wichtige Teile fehlen.

Von links: Faerie Blossom, SajaLyn, Frekya, Ms Skunk

Gib dir mindestens eine Woche für die Vorbereitung

Du siehst, eine Woche kann dir deinen Arsch retten. Und reduziert ungemein den Stressfaktor. Es reicht, wenn du dich Tag für Tag etwas mit deinem Koffer und dessen Inhalt beschäftigst, als in der Nacht vor Abreise hysterisch alles in eine Tasche zu werfen.

Was solltest du alles einpacken?

Vielleicht hilft dir eine Liste, wie diese hier, um gut vorbereitet zur Veranstaltung aufzubrechen:

  • dein Con-Ticket
  • Das Cosplay in all seinen Bestandteilen (Kleidung, Schuhe, Perücke, Strümpfe, Accessoires)
  • Passende Unterwäsche zum Kostüm
  • Make Up & Make Up Entferner
  • Perücken-Kamm, Haarnadeln, Wig Cap, Mastix
  • Kontaktlinsen, Behälter & Linsenflüssigkeit
  • Brille (falls du eine trägst) / Sonnenbrille
  • Rucksack / Tasche
  • bequemes Schuhwerk
  • Wasser
  • Taschentücher
  • Eine Kleinigkeit zum Knabbern / Kaugummis
  • Mittel gegen Kopfschmerzen
  • Deine Visitenkarten aka Cos Cards
  • Wechselkleidung (Jogginghose, Socken, Jacke)
  • Geldbeutel, Schlüssel, Handy & Ladegerät / Powerbank
  • Fächer (gerade an heißen Tagen wirst du ihn lieben)
  • eventuell eine Picknickdecke

Wie bereitest du dich für die Con Saison vor?
Bist du jemand, der das Cosplay in den letzten Stunden vor der Veranstaltung fertigstellt oder bist du wie ich und versuchst möglichst diesen Stress zu vermeiden?
Was ist dein ultimativer Tipp zur Vorbereitung?

Du fragst dich, warum du unbedingt Make Up einpacken solltest?
Dann solltest du dir vielleicht diesen Blogeintrag einmal durchlesen:
Die Essenz ist: Benutzt Make Up für eure Cosplays – ein Aufruf

Du trägst gerne Bodypaint Cosplays, aber möchtest am liebsten etwas Zeit sparen? Dann könnte dich dieses Tutorial hier interessieren:
Tutorial – Wie du mit Bodysuits dein Bodypaint Cosplay einfacher gestalten und Zeit sparen kannst!

15 June 2019, North Rhine-Westphalia, Bottrop: Sajalyn (l-r), Frekya, MsSkunk and Faerie Blossom, stars of the cosplay scene, get together before their autograph session at the 2nd Cosplay Day at Movie Park. Under the motto “film stars and gaming heroes” more than 300 actors meet to slip into the role of their favourite heroes. Photo: Caroline Seidel/dpa (Photo by Caroline Seidel/picture alliance via Getty Images)

Meine Podcast Episode zu Cosplay Convention findest hier:
All About Cosplay – 004 Cosplay Conventions

Ähnliche Beiträge findest du hier: category/just-cosplay/

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Dein Spielplatz & Deine Regeln – Was du gegen Hasskommentare tun kannst

In meinem Blogeintrag “Warum die Cosplay Community für mich gestorben ist” habe ich dir von meinen negativen Erfahrungen (Hate und Mobbing auf Conventions und im Internet) erzählt.
Heute möchte ich dir konkrete Tipps geben, die mir geholfen haben mit all dem umzugehen, durchzuhalten und das ohne meine Begeisterung am Cosplayen zu verlieren.

Was bereitet dir Freude am Cosplay?

Das wichtigste ist, dass du dir stets bewusst machst, warum du eigentlich cosplayst. Was ist es, dass dir Freude bereitet?
Ich habe mich schon immer gerne verkleidet und hatte den Traum thematische Szenen in natürlichen Bildern festzuhalten.
Ich cosplaye nicht, um anderen zu gefallen oder um jemand anderes zu sein. Ich cosplaye, um natürliche, aber spannende, Fotos zu gestalten und meinen Lieblingscharakteren Leben einzuhauchen.

Ich cosplaye also in erster Linie für mich selbst, weil es MIR Freude bereitet.
Cosplay sollte DIR, genau wie jedes andere Hobby, Freude bereiten. Nur wenn du Freude an dem hast was du tust, dann macht es Sinn dafür zu kämpfen. Du solltest also alles dafür tun, dass niemand dir deine Begeisterung nimmt.

Dein Spielplatz

Auch wenn ich gerne meine Bilder im Internet teile und mich über positives Feedback freue, so ist es ein Hobby, welches ich ausschließlich betreibe, weil ICH es will. Also entscheide auch ich, wie ich meine Cosplays gestalte, wie meine Bilder auszusehen haben und wie ich mich selbst und mein Werk präsentiere – online als auch offline.
Du bist der Gastgeber auf deiner Internetseite, auf deinem Facebook-Profil und auf deinem Instagram Account. Es ist dein Spielplatz, also gelten auch deine Regeln.
Du bestimmst die Netiquette, du bist der Moderator.

Es liegt also an dir, ob du verletzende oder unangebrachte Kommentare duldest. Was tust du also, wenn andere über dich tratschen oder verletzende Kommentare schreiben?
Der Tipp ist so simpel, dass es fast schon lächerlich ist: Du ignorierst sie!
Gib ihnen keine Bühne, auf der sie ihr persönliches Arschloch ausleben können. Willst du Arschlöcher auf deinem Spielplatz? Ich denke nicht.

Auch wenn der Tipp sich leichter spricht, als er umzusetzen ist: Gib Arschlöchern keine Chance, sie haben deine Aufmerksamkeit nicht verdient.
Offline: ignoriere sie und mach weiter dein Ding, lass dich nicht von ihnen beeindrucken.
Online: lösche die Kommentare und blockiere diese Personen. Niemand braucht diese Art von Mensch in seinem Leben.

Nur wenn du ihnen nicht das gibst was sie wollen – nämlich deine Aufmerksamkeit – dann werden sie dich irgendwann in Ruhe lassen.

Ich will ganz ehrlich zu dir sein, es kann gut passieren, dass es zunächst erst einmal schlimmer wird, da du ihnen keine Aufmerksamkeit gibst. Sie werden hartnäckig versuchen genau diese zu bekommen, um dich zu verletzen. Aber wenn du weiter völlig unbeeindruckt dein Ding durchziehst, dann werden sie sehen, dass es nichts bringt und werden weiterziehen.

Lass dich auf keine Diskussion ein!

Zeig ihnen wer den längeren Atem hat, lass dich nicht von irgendwelchen Kleingeistern beeindrucken, die dir vorschreiben wollen wer du zu sein hast. Wichtig ist, dass du dich unter keinen Umständen auf eine Diskussion einlässt. Diese Diskussion kannst du nicht gewinnen! Hast du schon mal versucht jemanden zu erklären, dass er dumm ist? Genau wie der Dumme, wird das Arschloch nicht verstehen wollen, dass er das Arschloch ist.

Natürlich werden die Kommentare nicht spurlos an dir vorbeigehen. Ging es auch an mir nicht. Ich habe mich aufgeregt, ich habe geweint und ich habe mich noch mehr aufgeregt.

Sprich darüber und befreie dich von unnötigem Seelenbalast

Aber es hat mir geholfen darüber zu reden.
Nicht mit irgendjemanden, sondern mit meiner Familie und meinen engen Freunden. Personen, die ich schon lange kenne, die mich schon lange kennen und denen ich zutiefst vertraue.
Im privaten Kreis darüber zu reden und natürlich auch zu schimpfen hat mir geholfen durchzuhalten. Und ich bin mir sicher, dass es auch dir helfen wird!

Wenn ich es geschafft habe, dann schaffst du das auch! Hang in there!

Wie gehst du mit Hasskommentaren im Internet um? Erzähl mir davon in den Kommentaren!

Du willst wissen was mir passiert ist? Dann klicke hier.

Wie du mit Creeper oder unangenehmen Nachrichten umgehst, erfährst du in meinem Podcast: All About Cosplay – 005 Creeper, Creeps und unangenehme Situationen

Du fühlst dich im Umgang mit Social Media noch etwas verloren? Dann ist vielleicht diese Podcast Episode genau das richtige für dich:
All About Cosplay – 003 All About Social Media

Die volle Dröhnung Instagram Tipps, kannst du hier entdecken:
Instagram für Cosplayer

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Faschingskostüme können auch Cosplays sein!

Heute wage ich mich mal wieder an ein eher umstrittenes Thema: Faschingskostüme als Cosplays!
Der ein oder andere Profi-Cosplayer wird jetzt entsetzt die Hände auf den Tisch schlagen und ausrufen: “Wie kann sie nur! Warum wagt sie es unser Hobby in den Dreck zu ziehen?!”

Na, eben weil ich es kann und weil Faschingskostüme meiner Meinung nach nicht zwangsläufig eine Abwertung eines Cosplays bedeuten müssen. Aber mal zurück auf Anfang.

Was sind eigentlich die Kernunterschiede zwischen Cosplay und Fasching?

Fasching ist an einen festen Zeitraum gekoppelt, gehört zur deutschen Kultur irgendwie dazu und findet in einem festen Rahmen statt. Die Kostüme sind meistens eher allgemein gehalten: also eine Prinzessin, eine Biene, ein Fuchs, …

Cosplay wiederum ist quasi das ganze Jahr über und zeichnet sich dadurch aus, dass man gezielt Charaktere aus Film,Buch, Spiel, Comic, usw. darstellt.
Soweit so gut: also Anna aus Disney’s Frozen, die Biene Maja, Nick Wilde aus Zootopia, …

Was ist also, wenn ich mich entscheide zu Fasching als Disney Prinzessin, sagen wir Schneewittchen, zu gehen? Bin ich dann schon Cosplayer? Vermutlich nicht.
Wenn ich aber Cosplayer bin und mich dann entscheide als Schneewittchen Fasching zu feiern, bin ich dann immer noch Cosplayer? Oder verliere ich meinen Status als Cosplayer in dem Moment, indem ich am Karneval teilnehme?

Unterm Strich liegt die Unterscheidung doch auf der Hand

Wenn du dich als Cosplayer siehst, dann bist du Cosplayer. Egal ob du jetzt ein selbstgemachtes Kostüm oder ein gekauftes aus einem Karnevalsshop trägst.
Ja, auch ein Faschingskostüm kann super als Cosplay aussehen! Du glaubst mir nicht? Dann möchte ich dir einige Beispiele zeigen.

Hättest du gewusst, dass diese drei meiner Cosplays eigentlich Faschingskostüme sind?

Gerade mit etwas Upcycling, wie hier bei Sally aus The Nightmare Before Christmas, lässt sich durchaus aus einem Faschingskostüm ein praktisches Cosplay zaubern.

Und am Ende ist es doch eigentlich auch egal. Wir alle wollen doch nur unseren Lieblingscharakteren für wenigstens einen Tag einen kleinen Schritt näher sein.
Also hab Spaß und vielleicht besteht ja dein nächstes Cosplay tatsächlich aus einem Faschingskostüm 😉

Du bist Anfänger oder interessierst dich für Cosplay? Dann hör doch mal in meinen Cosplay Podcast rein!
Besonders diese Episode könnte für dich interessant sein:
All About Cosplay – 001 Das erste Cosplay

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Cosplay als Therapie [Gastbeitrag von anonym]

In meinem letzten Beitrag habe ich ausführlich davon berichtet, welche negativen Erfahrungen ich vor allem im Cosplay-Bereich gemacht habe. Natürlich ist nicht alles schlecht und viele von euch haben positive Erfahrungen gesammelt. So auch dieser anonyme Autor, der im Folgenden über seine Erfahrungen berichtet:

Jeder kennt mindestens eine Person, für die Cosplay neben einem Hobby gleichzeitig auch noch eine Therapie ist oder ist sogar selbst davon betroffen. Doch wieso Cosplay, was ist der positive Effekt von Cosplay? Darüber möchte ich heute als eine betroffene Person schreiben. Ich werde aus meiner Sichtweise und meine Gedanken aufschreiben. Natürlich gilt diese nicht für alle Personen, die Cosplay als Therapie für sich gefunden haben. 

Nie hätte ich gedacht, dass Cosplay eine so starke Auswirkung auf meinen Charakter haben würde. Als ich mit Cosplay angefangen habe, litt ich an tiefen Depressionen, hatte Angst neue Leute anzusprechen/kennenzulernen und war in psychologischer Behandlung. 

Um zu verstehen warum Cosplay solch eine positive Auswirkung auf mich hatte, muss man den Grund verstehen, warum ich diese Depressionen und anderen Ängste bekommen hatte. Genau diese Gründe scheinen tatsächlich öfter in der Cosplay Community aufzutreten. 

Seit dem ich denken kann, war ich derjenige, der in unserem kleinen Dorf anders war. Ich habe nicht Fußball gespielt, war der Dicke und war den meisten aufgrund meiner anderen Interessen suspekt. Schwer ist es in solch einem Dorf aufzuwachsen und Kontakte zu finden. Man wurde nur abgelehnt, hatte es schwer Freundschaften zu bilden und diese zu halten. Wer will sich schon mit dem komischen Typen abgeben? 
Das hat sich von Klasse 2 bis Klasse 13 durchgezogen. Ich hatte Angst nach draußen zu gehen, dachte jeder lacht über mich und bin immer mehr vereinsamt.  Wenn man nun zusätzlich noch unglücklicherweise an die falschen Freunde kommt, die einen im Stich lassen, ist die Depression, aus der man nicht mehr raus kommt, nicht mehr weit. 
Bis heute habe ich zum Teil damit zu kämpfen und es hat Auswirkungen auf mich, wenn auch durch Cosplay nicht mehr so starke. 

Fast forward zu den Anfängen meiner Cosplayleidenschaft.

Kurz vorher haben mich vermeintliche Freunde wieder im Stich gelassen und außerhalb von Universität, hatte ich keine sozialen Kontakte mehr. Ehe ich es realisieren konnte rutschte in meine zweite Depression, aus der ich nicht raus zu kommen schien. 
Seit einer Comic Con war ich allerdings von der Idee zu Cosplayen angefixt. Was meine Eltern mir als Karnevalskostüm vorschlugen, wurde ruckzuck zu einem ausgewachsenen Cosplay Projekt. Meine negativen Gedanken wurden plötzlich zu Cosplaygedanken: Keine Zeit mehr darüber nachzudenken, wie einsam ich war oder wie scheiße es mir doch geht. Keine Zeit mehr für Selbstmitleid. 

Die Zeit für meinen ersten Auftritt im Cosplay war gekommen und auch wenn es eine kleine Convention war (mit zugegebener Maßen gewöhnungsbedürftigen neuen Leuten), wird mir dieser Tag für immer in Erinnerung bleiben.
Anstatt der Ablehnung, die ich sonst so gewohnt war, habe ich plötzlich Zuspruch bekommen. Anstatt, dass sich Leute weg gedreht haben, haben sie sich zu mir gedreht, mich angesprochen oder mich sogar umarmen wollen. Ich war völlig perplex und die Leute mit denen ich zuvor nur geschrieben hatte, konnte ich sofort als meine Freunde bezeichnen. Ein Erlebnis, das ich vorher noch nicht kannte: ich konnte sehen, wie ich Leute glücklich machte.

Nun war ich voll dabei, mein Kostüm war nicht gut genug für mich und ich fing an es auszuarbeiten. Auf Facebook und anderen Seiten fing ich an meine Bilder zu posten. Mein vorher nicht vorhandenes Selbstbewusstsein fing durch den ganzen Zuspruch an größer zu werden. 
Auf den ersten Conventions, mit meinem nun vollständigen Cosplay, wurde ich weiterhin begeistert angesprochen und mein Weg ging steil nach oben. Bald hatten Leute meine Bilder gesehen und folgten mir, von denen ich niemanden kannte. Auf Cons wurde ich angesprochen, mit Worten wie “ich folge dir” oder “ich habe dich schon mal gesehen, mich aber nicht getraut dich anzusprechen”. 
Langsam hatte ich realisiert, dass ich keine Angst mehr vor Leuten haben musste, dass ich Leute von mir begeistern und glücklich machen kann.

Daraufhin dachte ich mir, das schaffst du auch ohne Cosplay. Kurz darauf stand ich ohne Kostüm vor 200 fremden Leuten und machte eine freie Moderation mit Mikro in der Hand. 
Zusammengefasst kann ich daraus sagen: Cosplay hat mir gezeigt, wie wertvoll ich selbst überhaupt bin. Wie ich Leute zum lächeln bringen kann. Wie wenig Angst ich eigentlich haben muss, wenn ich auf Leute zu gehe, denn die wenigsten werden mich ablehnen und wenn doch, dann ist das so. Es gibt ja noch andere neue Leute, die ich kennen lernen kann. Die schönste Sache allerdings: Ich fand neue Freunde und Gleichgesinnte. 

Viele andere Cosplayer haben auch mit den Folgen von Ablehnung und Mobbing zu kämpfen. Viele auch noch mit anderen Dingen, die nur sie selbst wissen. Cosplay hilft dabei, seine Gedanken auf etwas Neues zu fokussieren, etwas anderes, das nicht der Gedanke an die eigenen Probleme ist und neue Freunde zu finden. 

Falls du das hier liest und dich selbst wieder findest, dann sag ich dir: Leute sind genau so zu dir, auch wenn du dich nicht mehr im Cosplay befindest. Du bist immer noch die gleiche Person, die von Leuten auf Conventions toll gefunden wird, nur ohne Kostüm.

Schäme dich nicht für das was du bist oder was du machst.

Sei genau darauf stolz was du geschafft hast und zeige das deiner Umwelt, du wirst mehr Zuspruch finden als du geglaubt hättest. 

Eine kleiner Tipp allerdings als ehemals Betroffener. Es bringt nichts, wenn ihr eure negativen Gedanken öffentlich macht. Ihr macht euch nur noch verletzlicher.
Falls es euch schlecht geht oder ihr schlechte Gedanken habt, behaltet es für euch bzw., sprecht einzelne Personen darauf an. Postet es allerdings nicht in euren Instagram-Status oder sonst wo. 
Je mehr ihr euch selbst bedauert oder Bedauern von anderen erwartet bzw. bekommt, desto schwieriger ist es, aus diesem Teufelskreis rauszukommen und die Gedanken von den negativen Sachen im Leben zu lösen. 

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Warum die Cosplay Community für mich gestorben ist

Ein schwieriges Thema für mich… ich weiß auch ehrlich nicht, wie ich am besten anfangen soll.
Ich hatte einen wirklich unschönen Start mit der Cosplay Community, so unschön, dass ich wütend war, verletzt, geweint habe, verunsichert war, noch mehr wütend, aber nie, wirklich nie wollte ich mit dem Cosplayen aufhören. Denn das was ich mache, mache ich für mich und für niemanden sonst.

Das Thema Cosplay lief mir in meinem Leben immer wieder mal über den Weg. Im März 2015 beschloss ich dann mich endlich zu trauen und mit dem Cosplayen anzufangen. Auch wenn hier in Oberfranken relativ wenige Cosplayer angesiedelt sind, lernte ich doch schnell vermeintlich Gleichgesinnte kennen. 

Dass mir diese Leute, mal so viel Ärger und Schmerz bereiten würden, hätte ich damals nicht geglaubt. Die Gründe, warum sich diese Menschen in kürzester Zeit so schnell gegen mich gewandt haben sind absolut unterschiedlich. Es reicht von Missverständnissen und kindischen Reaktionen zu purem Neid. Denn obwohl ich ein Anfänger war und (oh mein Gott, man steinige mich!) meine Kostüme selten selbst machte und (oh wie schlimm) meine Mutter mir manchmal half, hatte ich es relativ schnell geschafft auf Facebook bekannt zu werden. Das war mein erster Fehler. 

Wie kann diese Person…?
Ja genau diese, die es wagt nicht einmal die Kostüme selbst zu machen oder sich gar von ihrer Mutter helfen zu lassen (die Gerüchte besagten irgendwann, dass meine Mutter die Kostüme machte und ich nur behauptete, ich würde sie selbst fertigen) innerhalb von nur einem halben Jahr unfassbare 1.000 Likes auf Facebook zu generieren? 
Ich sage es dir: Mit scheiße viel Arbeit – nicht an meinen Cosplays – sondern mit viel Zeit und Energie herauszufinden WIE Soziale Medien funktionieren. Überraschung… geniale Cosplays zu machen und erfolgreich im Internet zu sein, sind zwei Paar Schuhe.

Es half natürlich auch nicht, dass ich meinen besagten Freunden laufend Tipps gab wie sie ebenfalls ihre Facebookseite erfolgreicher gestalten könnten. Oder versuchte vermeintliche Probleme aus der Welt zu schaffen. Das Fazit war: SajaLyn is scheiße! 

Und anstatt für sich zu denken, „SajaLyn is scheiße“, galt es natürlich die frohe Kunde zu verbreiten. 

Gerüchte wurden in die Welt gesetzt – Personen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, wurden davon überzeugt, ich wäre der Antichrist höchstpersönlich – und so schnell konnte ich das alles gar nicht wahrnehmen, so schnell war ich von der hiesigen Community ausgestoßen. 

Und ob du es glaubst oder nicht, die Gerüchte verbreiteten sich so krass, dass ich auch jetzt über 3 Jahre später noch immer Personen auf Veranstaltungen begegne, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, sich aber direkt von mir abwenden.
Nicht nur online, sondern vor allem im realen Leben trugen die Gerüchte Früchte.

Gut gemacht! Danke dafür.

Aber warum bin ich – fast vier Jahre nach meinem Start – noch immer hier? Warum habe ich nicht schon längst das Handtuch geworfen? 

Weil es diese Personen schon immer gab und immer geben wird. Diese Personen können dir nicht den Weg verbauen, wenn du es nicht zulässt. 

Es war schwer und es hat viel Durchhaltevermögen gekostet, aber ich bin geblieben. Ich trat und trete noch immer den Personen offen entgegen und bin ich selbst. Allein zu zeigen, wie ich wirklich bin, hat auch viele überzeugt, dass die Gerüchte nicht wahr sein können. Auch wenn es 3 Jahre gedauert hat, dass diese Personen angefangen haben die Gerüchte zu hinterfragen. Angefangen haben eigenständig zu denken.
PS: Mitläufer sind scheiße!

Wenn du in einer ähnlichen Situation bist, dann kann ich dir nur raten: trenne dich von Menschen, die dich runterziehen, beschäftige dich nicht mit diesen Personen und zieh dein Ding durch. 

An dieser Stelle dieser negativen Geschichte möchte ich doch noch etwas positives erwähnen.

Aufgrund all dieser Gerüchte, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet haben, bin ich relativ bekannt geworden. Also Jungs und Mädels: Danke Dafür! Das war die beste kostenlose Werbung, die ich jemals erhalten habe! 😉

Hier klicken –> Hang in there – irgendwann wird es besser! Du bist stärker als sie!

Konkrete Tipps gegen Hate bekommst du in diesem Blogeintrag:
Dein Spielplatz & Deine Regeln – Was du gegen Hasskommentare tun kannst

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