Barbie von Mattel war eines meiner Lieblingsspielzeuge aus meiner Kindheit. Immer wieder wollte ich Barbie auch cosplayen, aber hatte noch nicht die richtige Puppe für mich gefunden. Mit dem Filmrelease von Barbie in 2023 mit Ryan Gosling und Margot Robbie war es dann aber soweit!
Es gab so einige Outfits, die mich ansprachen, aber besonders toll fand ich das rosafarbene Vichy-Karo-Kleid welches sie zu Beginn des Films trägt. Zunächst habe ich mir das Cosplay gekauft, war aber dann nicht ganz so glücklich damit. Also habe ich mich an die Nähmaschine gesetzt und das Kostüm selbst genäht!
Links: gekauft Rechts: selbst genäht
Zur Probe – Probeschnitt
Für das Kleid habe ich mir ein Schnittmuster bei Amazon bestellt und dieses dann mit dem Schnitt der Cosplayerin Lunneth kombiniert. Inzwischen bietet Lunneth aber auch das Schnittmuster zum Kleid an und eine Kombination von Schnitten ist nun nicht mehr notwendig.
Da ich zwei unterschiedliche Schnittmuster kombinieren musste, sitzen die Rocknähte nicht perfekt auf den Seitennähten des Oberteils. Da aber der Gürtel den Übergang verdeckt, fällt dies nicht zu sehr ins Gewicht.
Schnell genähtes Probekleid mit Rocktaschen und Crinoline. Rocktaschen und Crinoline habe ich für das finale Kleid nicht übernommen.
Der Probeschnitt dient nicht nur zum Kennenlernen des Schnittmusters, sondern auch zum Austesten von möglichen Features. Ich konnte an meinem Probekleid sehr gut sehen, was ich für das finale Kleid ändern wollte, nicht übernehmen wollte und wo eventuelle Probleme auftauchen könnten. Ab hier ging der Prozess dann super schnell!
Ab an die Nähmaschine
Das Schnittmuster inkl. Änderungen habe ich dann für den eigentlichen Stoff, welchen ich auf etsy bestellt habe, übernommen. Nachdem ich alle Schnitteile vorbereitet hatte, hab ich mich zunächst an den RockmitKellerfalten gesetzt. Hier habe ich nicht zu sehr auf den korrekten Verlauf des Musters geachtet. Wenn man hier sehr akkurat arbeiten möchte, empfiehlt es sich alle Schnitteile einzeln und nicht in doppelter Stofflage zuzuschneiden..
Die Markierungen habe ich knapp am Rand mit dem Trickmarker von Prym übertragen. Gemäß der Anleitung sollen nun die eingezeichneten Linien / Kanten in Pfeilrichtung aufeinander treffen. Klingt komplizierter als es ist. Die gezeichneten Linien, die nun übereinander liegen, habe ich senkrecht mit einer kurzen Nahtfixiert. Anschließend habe ich die entstehenden Schlaufen zur Seite gebügelt.
Danach habe ich die Einzelteile des Rocks zusammengenäht, mit anschließend mit der Overlock versäubert und die Nähte auseinander gebügelt.
Das Oberteil war schnell versäubert und zusammengesetzt. Beim Kragen habe ich den Beleg (ohne Vlieseline) senkrecht an den Seitennähten fixiert, damit dieser nicht dauernd nach oben klappt. Die Naht ist sehr dezent und da sie in der eigentlichen Seitennaht liegt, fällt es noch weniger auf.
Den Beleg des Halsausschnitts habe ich nicht festgesteppt, da mir das beim Probestück nicht gefallen hatte. Außerdem habe ich den Beleg mittig mit einem einzigen dezenten Stich, sodass man ihn auf der rechten Stoffseite nicht sofort sieht, fixiert.
Beim Zusammenführen von Rock und Oberteil ist dann ein Problem aufgefallen: Der Rock ist zwar genauso breit wie das Oberteil, aber die Außenseiten enden falsch, sodass ich den Reißverschluss so nicht hätte einnähen können. Da ich hier anders als beim Probeschnitt gearbeitet und mit den Änderungen kein neues Probekleid angefertigt hatte, war das Problem für mich neu. Da es aber inzwischen einen vollständigen Schnitt vom Kleid gibt, kannst du dieses Problem sehr einfach umgehen.
Also habe ich die jeweiligen äußeren Falten geöffnet und neu platziert, damit die äußeren Kanten auch in einer Linie verlaufen und der Reißverschluss eingesetzt werden kann. Danach habe ich die Mitte des Oberteils und die Mitte des Rocks ermittelt und beide Teile miteinander vernäht.
Der Reißverschluss hat mich einiges an Nerven gekostet. Da ich in der Vergangenheit schon erfolgreich und relativ problemlos Reißverschlüsse eingenäht habe, kann ich dir gar nicht sagen, ob der Stoff oder der Reißverschluss an sich zickig war. Beim Progress bin ich dann auf eine hilfreiche Anleitung auf YouTube gestoßen, die vielleicht auch für dich interessant sein könnte.
Ein mit Perlen besetzter Gürtel
Für den Gürtel habe ich ebenfalls ein Schnittteil aus dem Schnittmuster von Lunneth verwendet. Besonders hier sieht man, wie wichtig Bügeln beim Nähen sein kann. Ganz glücklich war ich mit dem Gürtel nicht, denn da er aus zwei Schnittteilen besteht, hat er auch zwei Seitennähte. Besonders bei dem von mir verwendeten Stoff war es schwierig diesen so zu bügeln, dass alles korrekt aufeinander liegt und sich auf jeder Seite eine schöne Kante ergibt.
Dennoch habe ich den Gürtel erst einmal mit Druckknöpfen und Perlen fertiggestellt. Beim Annähen der Druckknöpfe habe ich darauf geachtet immer nur in die rückwärtige Lage Stoff einzustechen. Mein erster Gürtel fällt recht knapp aus und schließt daher hinten nicht optimal. Beim Zuschnitt habe ich bereits die Breite vergrößert, aber hatte nicht vermutet, dass der Gürtel für meine Zwecke zu knapp ausfallen könnte.
Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, einen neuen Gürtel aus einem einfachen Rechteck zu nähen und die Länge anzupassen. Dieses Mal auch ohne Kurve im Stoff, um mit nur einer einzigen Naht zu arbeiten. Je nach Tagesform kann ich nun auf den etwas engen oder den lockeren Gürtel zurückgreifen. Für Shootings ist der engere Gürtel etwas schöner anzusehen und für einen Tag auf der Convention ist der rechteckige Gürtel etwas bequemer.
Um den Gürtel für mehr Tragekomfort zu fixieren habe ich ihn per Hand mit ein paar dezenten Stichen direkt am Kleid festgenäht.
Accessoires
Zum Abschluss fehlen nur noch die passenden Accessoires zum Cosplay, wie in etwa die Haarschleife, Ohrringe und Kette. Die Haarschleife habe gemäß Lunneths Schnittmuster genäht. Die Haarklammer, die ich beim ersten Versuch mit Heißkleber befestigt habe, hat zwar gut in den Haaren gehalten, war aber leider etwas zu dick. Daher stand die Schleife etwas zu sehr vom Kopf weg. Also habe ich die Spange mit einer Krokodilklammer ersetzt.
Für den Schmuck meines Cosplays habe ich zunächst erst ein paar ähnlich anmutende Ketten und Ohrringe bestellt, aber leider war ich mit keinen der Teile so richtig happy. Dann habe ich den Schmuck mit Worbla Deco Art selbst angefertigt. Das Thermoplast hatte ich bereits Zuhause, fehlte nur noch eine passende Silikonform.
Das Deco Art kann man ganz einfach mit dem Heißluftföhnerhitzen. Am besten nutzt man als Unterlage Backpapier. Da das Deco Art aus einzelnen kleinen Kügelchen besteht, kann es beim erhitzen sonst wegrollen. Besser ist es, das Backpapier zu einer Schale zu rollen oder eben dieses in ein Schälchen zu platzieren.
Sobald das Worbla durchsichtig ist, kann man es formen. Achtung, das Material ist super heiß! Am besten befeuchtet man die Finger mit Wasser, dann kann man sich nicht verbrennen und auch das Worbla schöner formen! Die vermengte Masse habe ich dann in die Form gepresst und ausgestrichen. Am besten hat es funktioniert, wenn ich direkt auf die korrekte Menge geachtet und überschüssiges Material entfernt habe.
Sobald die Form fast fest ist, kannst du sie vorsichtig entnommen und den Vorgang wiederholen, bis du die gewünschte Menge hast. Sobald das Deco Art komplett weiß ist, ist es durchgetrocknet und richtig fest. Zum Abschluss habe ich die Blumen mit Acrylfarbe bemalt und mit einem Klarlack besprüht, um die Farbe zu fixieren.
Für die Kette habe ich zwei Anläufe benötigt. Bei der ersten Version hatte ich mit Heißkleber gearbeitet, welcher leider nicht gut funkioniert hat. In der finalen Variante, habe ich die Blumen auf einen dünnen flexiblen Draht aufgefädelt. Hierzu musste ich vorab ein Loch in die Blüte bohren und eine Halterung anbringen.
Für die Ohrringe habe ich zwei Varianten angefertigt. Bei der ersten Version habe ich die Blüten mit Heißkleber in der Sandwich-Methode aneinander geklebt. Für die zweite Variante habe ich, wie bei der Kette, Halterungen in die Blüten gebohrt. Die Rückseite bei der zweiten Version (linke Seite) ist dabei blank.
Ganz zum Schluss habe ich die Blüten noch einmal mit einer Schutzschicht aus klarer Acrylfarbe, welche wasserabweisend sein soll, bemalt.
Barbie im Selfie Museum
Natürlich dürfen die passenden Fotos zum Cosplay auch nicht fehlen! Dafür bin ich gemeinsam mit meiner Freundin Sky in ein Selfie Museum gefahren und haben uns dort gegenseitig fotografiert. Anschließend habe ich die Fotos gesichtet und bearbeitet. Es wurde wunderbar pink! Ich hoffe, sie gefallen dir.
Weitere Beiträge aus der Kategorie “Making of” findest du hier: category/making-of/
Das richtige Werkzeug macht einen Unterschied! Das hat mir besonders die Kooperation mit bernette gezeigt. Philipp und ich sprechen über unsere Erfahrungen mit Overlock und Nähmaschinen. Wir berichten mit welchen Maschinen wir schon gearbeitet haben und was uns bei neuen Maschinen begeistert hat.
!Diese Episode ist nicht gesponsert!
Diese Podcast Episoden sind bestimmt ebenfalls für dich interessant: 001 Das erste Cosplay
Hast du schon einmal bei einem Cosplay Contest mitgemacht und dich gefragt, wie das eigentlich auf der anderen Seite des Bewertungstischs abläuft? Dann lass mich heute ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern!
Seit 2017 hatte ich die Ehre immer wieder für Cosplay Wettbewerbe als Juror tätig zu sein. Auch wenn ich inzwischen einiges an Erfahrung sammeln durfte, so finde ich, kann man doch bei jedem Contest immer wieder etwas Neues dazu lernen. Das liegt zum einen daran, dass jede Convention beim Wettbewerb unterschiedliche Schwerpunkte setzt, die Bewertungsbögen unterschiedlich ausfallen, das Team der Juroren neu zusammen gestellt wurde und jeder Teilnehmer eine andere Facette des Hobbys zum Vorschein bringt.
Bewerbungsphasen, Auswahlprozesse und die Kommunikation mit den Teilnehmern vorab – das alles läuft direkt über das Orga-Team der Veranstaltung. Als Juror hast du in der Regel wenig bis gar nichts damit zu tun. Das bedeutet, dass dir die Con, die für dich relevanten, Informationen zur Verfügung stellt. Dabei kann es aber passieren, dass die Orga kaum oder keine Contest-Erfahrung hat und du nicht alle relevanten Infos bekommst.
Kommunikation ist hier der Schlüssel. Als Juror setzt du dich nicht einfach an den Tisch und lässt dich bedienen, sondern du denkst selbstständig mit und erfragst dir, falls nötig, alle noch fehlenden Infos und gibst Feedback.
Aber auch die Kommunikation mit den Teilnehmern ist wichtig. Du kannst davon ausgehen, dass jeder dieser Teilnehmer vor seinem Auftritt nervös ist. Manche mehr, andere weniger. Außerdem präsentieren sie ihre Kostüme von allen Seiten und ziehen sprichwörtlich einmal vor den Juroren blank. Das ist keine angenehme Situation, daher ist es dein Job, es den Teilnehmern möglichst angenehm zu machen.
Gibt es beim Cosplay Contest ein Prejudging – also eine intensive Betrachtung und Bewertung des Cosplays vor dem eigentlichen Auftritt – ist dies die Möglichkeit die Teilnehmer und deren Kostüme kennenzulernen. Betrachte das Kostüm eingehend, aber sei stets respektvoll. Frage vorher nach, ob es in Ordnung ist, wenn du den Teilnehmer und sein Cosplay berührst. Möchte der Teilnehmer das nicht, bitte ihn darum, dir die entsprechenden Kostümteile zu zeigen.
Beim Prejudging wird das Cosplay von allen Seiten betrachten. Ebenso die Verarbeitung des Kostüms auf der Innenseite kann bewertet werden. Auch wenn das Prejudging nur zwischen Juroren und einzelnen Teilnehmern in einem privaten Raum stattfindet, ist es wichtig, dem Teilnehmer die Aufregung zu nehmen.
Lass dir deine Gefühlsregungen, ob etwas besonders gut oder sehr unsauber gearbeitet ist, nicht anmerken. Versuche neutral zu wirken, um allen Teilnehmern möglichst fair zu begegnen. Natürlich darfst du dem Teilnehmer auch sagen, wenn du etwas gelungen findest. Weise ihn aber nicht auf seine Fehler hin und übertreib nicht. Eine neutrale, faire und entspannte Atmosphäre ist das Ziel.
So wird bewertet
Bei den meisten Wettbewerben bekommt jeder Juror einen Bewertungsbogen. Manchmal sind alle Teilnehmer auf einem Bewertungsbogen abgebildet und manchmal gibt es pro Teilnehmer ein Einzelblatt. Dem Bewertungsbogen kannst du entnehmen in welchen Kategorien bewertet wird. Hier kann es sinnvoll sein, sich vorab den Bewertungsbogen anzusehen und mit deinen Mit-Juroren zu besprechen.
Sind alle Kategorien klar? Versteht jeder Juror das Selbe unter der jeweiligen Kategorie? Gibt es Kategorien, die ihr gerne ändern oder sogar streichen möchtet?
Ich hatte schon Bewertungsbögen in der Hand, bei denen wir kurzfristig eine Kategorie gestrichen oder umbenannt haben. Wichtig ist, dass sich das Judge-Team in diesen Punkten einig ist. Die Kategorien sind häufig in zwei Klassen unterteilt: Auftritt und Kostüm. Je nach Gewichtung des Wettbewerbs gibt es zu diesen Klassen mehr oder weniger Kategorien. Bei vielen Contests gibt es in etwa die selbe Anzahl an Kategorien pro Klasse.
Du kannst davon ausgehen, dass deine Teilnehmer die Bewertungsbögen nicht kennen und daher auch nicht einschätzen können, was genau bewertet wird. Daher kann es hilfreich sein, allen Teilnehmern vor dem Prejudging mitzuteilen, in welchen Kategorien bewertet wird. Das sorgt dafür, dass jeder ein besseres Gefühl für den gesamten Ablauf bekommen kann.
Viele Bewertungsbogen arbeiten mit Skalen von bspw. 1 bis 10. Dabei ist 10 die Höchstpunktzahl. Jeder Juror entscheidet pro Kategorie für sich, wie viele Punkte er vergibt. Aber auch hier kann eine Absprache sinnvoll sein. Jeder Judge hat einen anderen Fokus und bemerkt unterschiedliche Aspekte. Der Austausch hilft also, ein umfassenderes Bild vom betrachteten Cosplay zu erhalten. Natürlich entscheidest du am Ende immer noch selbst, wie viele Punkte du in der jeweiligen Kategorie vergibst. Berücksichtige die Argumente der anderen Juroren, aber höre auf dein Gefühl. Schließlich ist es gerade die Kombination aus den unterschiedlichen Juroren, auf die es ankommt.
Da man beim Cosplay Äpfel mit Birnen mit Bananen vergleicht, ist es gar nicht so einfach möglichst fair zu bewerten. Zum einen treten absolut unterschiedliche Kostüme an und zum anderen hat jeder Teilnehmer einen anderen Erfahrungsschatz und Skilllevel. Deshalb halte dir immer offen, deine Bewertung dynamisch anzupassen. Erst nach der ersten Bewertungsrunde, also dem Prejudging, hast du alle Teilnehmer einmal gesehen. Erst dann kannst du die gesamte Vielfalt und Spannbreite abschätzen. Es kann nämlich durchaus passieren, dass du beim vierten Teilnehmer die erste Bewertung nach oben oder nach unten korrigieren musst. Das kann dir bei jedem Teilnehmer passieren, auch beim letzten. Dann heißt es sich erinnern und anpassen.
Für diesen Fall schreibe ich die erste Bewertung meist erst einmal in klein in das Kästchen. Manchmal schreibe ich auch zwei Zahlen auf, um später dynamisch und schnell reagieren zu können.
Beim eigentlichen Performance der Teilnehmer bewertest du dann alle Kategorien unter “Auftritt”. Hier heißt es schnell sein. Während der Auftritt läuft musst du bereits Entscheidungen treffen und dir gegebenenfalls Notizen machen. Dabei darfst du natürlich auch nicht die Performance aus den Augen verlieren. Sind nun endlich alle Teilnehmer in allen Kategorien bewertet, zieht sich die Jury zur finalen Auswertung zurück.
Die finale Auswertung und Platzvergabe
Während der gesamten Bewertung gilt es Hard Skills, aber auch Soft Skills und äußere Umstände zu betrachten. Natürlich wird in erster Linie die Verarbeitung und Komplexität des Cosplays bewertet. Bei der Bewertung solltest du aber auch berücksichtigen, welche Mittel der Cosplayer zur Verfügung hatte und welchen Erfahrungsschatz er mitbringt. Das kannst du natürlich nur wissen, sofern der Cosplayer dies beim Prejudging im Gespräch angibt.
Einen Cosplay-Anfänger bewertest du in der Regel beispielsweise nicht ganz so streng wie jemanden, der eine Ausbildung zum Modeschneider gemacht hat. Elemente die per Hand ausgeschnitten oder gestickt wurden, bewertest du auch anders, als Elemente die mit einem Plotter oder einer Stickmaschine angefertigt wurden. Natürlich ist es wichtig hier einen guten Mittelweg zu gehen, denn jemand der eine Ausbildung gemacht hat, sollte nicht benachteiligt und jemand, der zum ersten Mal mitmacht, nicht bevorzugt werden. Kontext ist wichtig, um möglichst gerecht bewerten zu können.
Nachdem der Cosplay Contest soweit abgeschlossen ist, zieht sich die Jury zur finalen Bewertung zurück. Offene Fragen werden untereinander geklärt, Eindrücke besprochen und der Bewertungsbogen ausgewertet. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder werden die Bewertungsbögen aller Juroren direkt zusammengerechnet oder jeder Juror ermittelt erst einmal für sich die mögliche Platzierung. So oder so wird die anhand der Punktzahl ermittelte Platzierung noch einmal besprochen.
Die Bewertung durch Punktvergabe soll nämlich in erster Linie den Juroren eine Hilfe sein und bei Bedarf der Nachvollziehbarkeit dienen. Ist jeder mit der Platzierung einverstanden, kann man der Moderation ein Zeichen geben, um die Siegerehrung zu beginnen. Gibt es noch Unklarheiten, Punktgleichheit oder einfach Gesprächsbedarf, wird diskutiert, bis man sich auf eine stimmige Platzierung einigen konnte.
Bei vielen Wettbewerben darfst du als Juror die Preise an die Sieger vergeben. Bereite dich darauf vor, dass du gegebenenfalls ein bis zwei Sätze sagst, um die jeweilige Platzierung zu begründen. Achte auf eine kurze, klare und nachvollziehbare Begründung. Sprich positiv und wähle deine Worte weise, um Niemanden vor dem Kopf zu stoßen.
Damit ist es auch schon geschafft! Du hast erfolgreich einen Cosplay Contest als Judge begleitet. Nun kann es sein, dass einige Teilnehmer im Anschluss gerne noch persönliches Feedback abholen möchten, um es beim nächsten Mal noch besser zu machen. Verhalte dich auch hier ebenso professionell.
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte ich als Judge mitbringen?
Ein guter Juror zu sein bedeutet nicht, dass du X Jahre lang Cosplay gemacht, X Contests gewonnen, X Kostüme angefertigt, X Follower haben oder zig Auszeichnungen erhalten haben musst. Natürlich können all diese Aspekte ins Gewicht fallen. Du musst nicht der Über-Cosplayer schlechthin sein, um dich als Juror zu qualifizieren. Natürlich solltest du zumindest gewisse Grundlagen mitbringen. Hast du in einem bestimmten Bereich eine Expertise, also besonders viel Erfahrung? Umso besser!
Unser Hobby ist so vielfältig, so gibt es viele Aspekte, die berücksichtigt werden können: Performance (Posing), MakeUp, Wig Styling, Näharbeit, Crafting, Komplexität des Kostüms, Wahl der Materialien, Verarbeitung und und und.
Letztendlich sollte ein guter Juror etwas Erfahrung mitbringen, empathisch sein, versuchen möglichst objektiv zu sein und vor allem das große Ganze im Blick haben.
Cosplay Day im Movie Park 2022 in Bottrop
Wie werde ich Juror?
Wenn du anfangen möchtest als Cosplay Contest Juror aktiv zu sein, gilt es, dich genau dafür zu bewerben. Manchmal suchen Conventions pro-aktiv nach neuen Juroren. Häufig kommt man bei kleineren Conventions über Kontakte und Empfehlungen in den Genuss.
Frage aktiv bei Conventions nach, ob Bedarf besteht und stelle dich und deine Expertise vor. Hast du bereits Erfahrung als Judge? Dann erwähne dies unbedingt.
Hast du noch keine Erfahrung als Juror eines Cosplay-Wettbewerbs gesammelt, dann fang bei kleineren Cosplay-Events an. Kleine Conventions sind ein super Einstieg. Egal ob du Workshops halten, bei einem Contest teilnehmen oder als Juror arbeiten möchtest.
Brauche ich viele Follower?
Die Zahl deiner Social Media Follower spielt eigentlich keine Rolle und sagt nichts darüber aus, ob du als Juror geeignet bist. Es gibt aber einige Veranstaltungen, die die Anzahl der Follower berücksichtigen.
Warum? Ganz einfach! Hast du viele Follower bedeutet das, das du, sofern du über das Event berichtest, auch für die Veranstaltung wirbst. Durch diese Werbung erfahren mehrere Personen von der Convention und kaufen vielleicht auch eine Eintrittskarte.
Heutzutage hat Social Media keine zu vernachlässigende Wirkung. Leider bedeutet das aber auch, dass Follower auf Instagram & Co bei Entscheidungen immer wieder in Betracht gezogen werden. Sie sind vereinfacht gesagt ein Indiz für die Bekanntheit deiner Arbeit bzw. Person. Daher folgende Empfehlung an dich, solltest du daran arbeiten dich als Cosplayer zu professionalisieren und Geld zu verdienen: Nutze die Plattformen und die damit verbundene Sichtbarkeit für dich!
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass es die unterschiedlichsten Cosplay-Wettbewerbe gibt. Wie der Contest abläuft und welche Rahmenbedingungen vorherrschen, ist stest von der Veranstaltung abhängig. So habe ich schon bei Contest als Juror gearbeitet, bei denen es kein Prejudging gab oder sogar nicht mal einen Bewertungsbogen. Kommunikation ist hier das A und O!
Jetzt habe ich dir hoffentlich einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen bieten können! Wenn du noch Fragen hast, dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Vierzig Episoden hat es gebraucht, bis wir auch einmal in meinem Podcast über Cosplay Perücken sprechen. Das Thema hat es tatsächlich ganz schön in sich!
Von den Anfängen “wie befestige ich eine Perücke richtig” über “wie pflege ich eine Perücke” bis hin zu den Unterschieden, haben Philipp und ich uns in dieser Episode eine Stunde lang dem haarigen Thema gewidmet.
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[Werbung] Dass wir Cosplayer gerne und häufig an der Nähmaschine sitzen und zum Teil die unglaublichsten und aufwändigsten Projekte umsetzen, ist für unsere Szene nichts Neues. Dass aber wir Cosplayer auch außerhalb unserer Szene gehört und gesehen werden, gehört eher weniger zum Alltag.
Daher habe ich mich riesig darüber gefreut, als ich die Neuigkeiten gehört hatte, dass bernette in Zusammenarbeit gemeinsam mit Yaya Han, der international bekannten Cosplay-Künstlerin und Ikone, eine Näh- und Stickmaschine auf den Markt bringt: bernette 79 Yaya Han Edition.
Die b79 selbst ist eine Kombi-Maschine, die Nähen und Sticken miteinander vereint. In wenigen Schritten kannst du sie mit dem Stickmodul umrüsten. Außerdem ist sie einfach zu bedienen und bietet unglaublich viele Funktionen.
Die Nähmaschine mit umfangreichem Zubehör für Cosplayer und Näh- und Stick-Begeisterte
Die b79 Yaya Han Edition unterscheidet sich von der Standard Edition zunächst optisch und zaubert mit ihrem futuristischem Look, in Yaya Hans Lieblingstönen, etwas Farbe in das Nähzimmer.
Der Lieferumfang der Sonderedition ist vor allem auf die Bedürfnisse von Cosplayern abgestimmt. Aber auch Nicht-Cosplayer kommen voll auf ihre Kosten. So sind neben der 208 vorinstallierten Stickmuster noch weitere 68 exklusive Muster hinterlegt. Vier davon selbst von Yaya Han entworfen. Also perfekt, um sich nach und nach mit der Maschinenstickerei vertraut zu machen und sich auszutesten!
Wer noch tiefer in das Thema Maschinensticken einsteigen will, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Der Sonderedition wurde nämlich zudem die umfangreiche BERNINA Sticksoftware 9 Creator beigelegt. So kannst du deine Wunschmotive selbst erstellen und Fotos oder eigens erstellte Motive einlesen und als Stickmuster ausgeben lassen. So sind beispielsweise auch Logos super schnell als Stickdatei angelegt.
Aber nicht nur, was das Sticken angeht, hat bernette eine Schippe drauf gelegt. Denn ein weiteres exklusives Zubehör ist das kleine Nähfuss-Set, welches Profi-Cosplayerin Yaya Han zusammengestellt hat. Neben den standardmäßig inkludierten zehn Nähfüßen, sind also noch acht weitere Füßchen inkl. Nähfußhalter enthalten:
Reißverschlussfuß für nahtverdeckte Reißverschlüsse
Säumerfuß
Zickzack-Nähfuß mit Gleitsohle
Offener Stickfuß
Kräuselfuß
Universal-Nähfußhalter
Schmalkantfuß
Einstellbarer Bandeinfasser
Bandannähfuß
Technische Details und weitere Informationen zur b79 Yaya Han Edition findest du hier: bernette.com
Leicht bedient und Möglichkeiten ohne Ende
Als jemand, der in seinen Anfängen wirklich eher ungern genäht und bisher auch nur mit alten und mechanischen Nähmaschinen gearbeitet hat, hat mich die b79 Yaya Han Edition von der ersten Sekunde an vom Hocker gehauen. Die Präzision, die Leichtigkeit und die Vielfalt aller Möglichkeiten haben mich schlichtweg begeistert und direkt Lust auf mehr gemacht.
Features, wie in etwa der Nadeleinfädler sind nur Kleinigkeiten, die einem als DIY-Begeisterten aber bereits Zeit und Frustration ersparen. Auch die diversen Konfigurationsmöglichkeiten, wie in etwa das automatische Abschneiden des Fadens oder Vernähen des Fadens haben mich fasziniert. Aber diese kleinen Features sind eher das i-Tüpfelchen auf den unzähligen Funktionen, durch die ich mich in der kurzen Zeit noch gar nicht vollumfassend durcharbeiten konnte.
Neben den zahlreichen Standardstichen, gibt es ebenso eine riesige Auswahl an Zierstichen. Florale Muster, geometrische Stiche oder Buchstaben, alles ist dabei und leicht miteinander kombinierbar. Und ist doch mal nicht der richtige Stich dabei, kannst du ihn direkt in der Maschine, dank Stich-Designer, selbst entwerfen und direkt loslegen.
Obwohl die b79 Yaya Han Edition super umfangreich ist, so ist sie doch übersichtlich gestaltet und äußerst benutzerfreundlich. In nur wenigen Schritten gelangst du direkt im Interface zu einem umfangreichen Guide, welcher dir schnell und einfach verschiedene Funktionen erklärt. Ein Nachschlagewerk war noch nie so einfach punktgenau zu erreichen.
Fragen aus der Community
Einige Fragen aus der Community haben sich bereits sicher im Laufe meines Blogeintrags schon geklärt. Viele technische Informationen habe ich hier nicht aufgelistet, da du sie mit einem Klick direkt hier finden kannst: bernette.com
Scrolle auch bis ganz nach unten, dort findest du verschiedene PDFs, wie in etwa die Bedienungsanleitung oder Kurzübersichten, verlinkt, die dir einen guten Überblick verschaffen.
Achtung: Es handelt sich bei der bernette 79 Yaya Han Edition um eine limitierte Edition. Sollte sie nicht mehr verfügbar sein, schau dir unbedingt die bernette 79 in der Standard Edition an.
Ein paar letzte Fragen aus der Community, möchte ich in diesem Abschnitt zum Schluss noch gerne kurz beantworten:
Hat sie eine Unterfaden-Überwachung? Ja, die b79 hat sowohl einen Unterfaden- als auch einen Oberfadenwächter und stoppt die Maschine beim Sticken, falls der Faden reißt oder das Garn leer ist. Anschließend kannst du das Problem beheben und weiter sticken. Empfehlenswert ist es allerdings dann, mit Hilfe der Stickablaufkontrolle ein paar Stiche zurückzugehen und danach den Stickvorgang erneut zu starten.
Wie viel kostet die b79 Yaya Han Edition? Der Verkaufspreis kann von Händler zu Händler durchaus variieren. Preislich liegt sie etwa um 2.400€. Ich habe allerdings auch schon günstige Angebote entdecken können. Augen offen halten kann sich also lohnen.
Ich kann jedem die bernette 79 Yaya Han Edition nur ans Herz legen. Fahrt zum Händler eures Vertrauens, lasst euch beraten und vor allem, lasst euch dieses Schmuckstück unbedingt einmal live vorführen! Es lohnt sich. Noch Fragen? Dann schreib mir gerne einen Kommentar!
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Vor einigen Wochen haben wir auf meinem Instagram-Kanal über Walking Acts gesprochen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht jeder etwas mit diesem Begriff anfangen konnte. Vor allem im Kontext von Cosplay Conventions.
Deshalb widme ich den heutigen Beitrag genau diesem Thema. Ich möchte dir nicht nur kurz und knapp erklären, was ein Walking Act ist, sondern dir auch Infos mit auf dem Weg geben, was es für dich bedeutet, solltest du selbst auf einem (Cosplay-)Event als Walking Act auftreten wollen.
Walking Acts oder Walk Acts können beispielsweise gebuchte Schauspieler, Pantomime, Gaukler, Zauberer oder Maskottchen sein, die sich durch das Publikum bewegenund direkt mit diesem interagieren. Walking Acts sind in der Regel nicht an eine Bühne gebunden, sondern bewegen sich frei.
Der Reiz am Walking Act besteht darin, dass eine spontane und ungezwungene Interaktion mit einzelnen Besuchern stattfinden kann. Es entsteht ein persönliches, intensiveres und vielleicht auch emotionaleres Besuchererlebnis, als im Vergleich zu einem klassischen Auftritt auf einer Bühne.
Cosplayer & Lookalikes
Auch Cosplayer sind beliebte Walking Acts. Neben persönlichen Gesprächen oder schauspielerischer Interaktion als der dargestellte Charakter, stehen Cosplayer in der Regel vor allem für Fotos mit den Besuchenden bereit. Das spontane Foto mit dem Lieblingscharakter wird gern zu einer wertvollen emotionalen Erinnerungen.
Theoretisch könnte jeder beliebige Cosplayer auf einer Convention ein Walking Act sein. Allerdings gibt es durchaus deutliche Unterschiede.
Im Gegensatz zu einem Privatbesucher ist ein Walking Act ein Cosplayer mit Verpflichtungen. Ein Walking Act versteht sich als Dienstleister und geht auf die Wünsche und Anforderungen des Veranstalters, also seines Kunden, ein.
Im Vorfeld werden Aufgabenfelder, sowie Einsatzzeiten, Gage, Verpflegung und sonstige Informationen, wie beispielsweise das zu tragende Kostüm, kommuniziert. Außerdem hat jeder Kunde andere Auswahl-Kriterien, die für das jeweilige Event von Bedeutung sind. Einige Veranstalter suchen Cosplayer zu bestimmten Themen oder mit bestimmten Merkmalen. Andere legen ebenfalls Wert auf die Bekanntheit und Reichweite der gebuchten Cosplayer.
Übrigens gibt es durchaus Cosplayer, die sich auf diese Arbeit spezialisiert haben. Häufig trifft man auch sogenannte Lookalikes, also Personen, die bestimmten Berühmtheiten oder deren Charakteren ähnlich sehen, als Walking Act an.
Charakter oben: Sabrina Spellmann aus The Chilling Adventure of Sabrina (Netflix) Charakter unten: Sylvie aus Loki (Marvel / Disney)
Ein Tag als Walking Act
Deine Pflichten als Walking Act sind natürlich von der Veranstaltung abhängig, für die du gebucht wurdest. Im Vorfeld erhältst du Informationen, wann du wo zu sein hast, ob du spezifische Aufgaben übernehmen oder ob du dich einfach frei über das Gelände bewegen und für Fotos mit den Besuchern bereitstehen sollst.
Bei Jobs in Kinos, begrüßt du beispielsweise die Kinobesucher und stehst für Fotos zur Verfügung. Vielleicht begleitest du sie sogar zu ihren Plätzen.
Wenn du für eine Cosplay Veranstaltung gebucht wurdest, dann ist auf dem ersten Blick von außen vielleicht gar nicht erkennbar, ob du als privater Cosplayer oder eben als gebuchter Cosplayer vor Ort bist. Als Walking Act bist du als Dienstleister unterwegs und dein privates Vergnügen steht hinten an.
Nicht viele Cosplay Conventions buchen Cosplayer als Walking Acts, da bereits von Haus aus sehr viele Besucher im Kostüm an der Veranstaltung teilnehmen werden. Bist du als Walking Act gebucht, dann wird von dir auch eine gewisse Qualität und vor allem aber absolute Zuverlässigkeit erwartet. Vielleicht gibt es eine Parade, an der du teilnehmen sollst oder feste Zeiten, an denen du an bestimmten Spots für Fotos zur Verfügung stehen musst. Dein Tagesablauf richtet sich nach deinem Kunden, also dem Veranstalter und das, was du mit diesem im Vornherein vereinbart hast.
Wie werde ich Walking Act?
Cosplayer als Walking Acts trifft man beispielsweise unter anderem bei Filmpremieren, Filmreleases in Kinos, Festen, Produktvorführungen, Messen und auch auf Cosplay Conventions. Einige wenige Veranstalter schreiben vorab Gesuche für Walking Acts aus oder kontaktieren ihre Wunschkandidaten direkt. Bei den meisten Unternehmen und Veranstaltern kannst du einfach eine Initiativbewerbung einreichen und dich angemessen vorstellen.
Möchtest du dich für ein Event als Walking Act bewerben, ist es wichtig, dass du deine Bewerbung auf das gewünschte Event anpasst. Füge deiner Bewerbung außerdem eine kurze Liste deiner möglichen zum Event passenden Charaktere sowie entsprechende aussagekräftige Fotos bei.
Als Walking Act beim Cosplay Day im Movie Park 2019 – Movie Park Parade Foto: eosAndy
Erwähne alle für den Kunden wichtige Informationen, wie beispielsweise dein Kostüm-Portfolio, deine bisherigen Erfahrungen oder eventuelle Alleinstellungsmerkmale.
Versetze dich in den Veranstalter und versuche in deiner Bewerbung kurz und übersichtlich alle relevanten Informationen zu verpacken. Vor allem aber: Was macht dich besonders und hebt dich von anderen ab? Hast du außergewöhnliche Kostüme, ein krasses Talent oder mediale Reichweite, die für den Veranstalter interessant sein könnte?
Natürlich besteht ein Verhältnis zwischen dir, als Dienstleister, und dem Kunden aus Geben und Nehmen. Deshalb solltest du auch deineAnforderungen an den Job in deiner Bewerbung inkludieren. Sprich: Benötigst du Räumlichkeiten, um dich vor Ort umzuziehen? Wie sieht es mit Essen und Trinken aus? Und vor allem, was verlangst du im Austausch für deine Dienstleistung als Walking Act?
Deine Anforderungen an den Veranstalter
Beachte bei deinen Forderungen, dass diese realistisch und im Verhältnis zu deiner Leistung und deinem Alleinstellungsmerkmal stehen sollten. Greifst du zu hoch, bekommst du schnell viele Absagen. Natürlich solltest du dich auch nicht unter Wert verkaufen.
Den Veranstaltern steht in der Regel für Buchungen ein gewisses Budget zur Verfügung. Die Höhe dieses Handlungsrahmens ist absolut variabel und für uns von außen nicht einsehbar. Es gibt sogar Events, wie in etwa Filmreleases in Kinos, die komplett ohne Budget durchgeführt werden. Da es sich bei Walking Acts um keinen elementaren Programmpunkt handelt, kannst du in der Regel davon ausgehen, dass hier die Ressourcen eher beschränkt sind.
Deine Anforderungen könnten beispielsweise folgende Punkte beinhalten:
Übernahme der Reisekosten
Unterkunft
Verpflegung
Mitbringen einer Begleitperson
Gage
Räumlichkeiten / Rückzugsort
Elbenwald Festival 2023 Foto: Gina Wetzler
Bedenke bei deinen Anforderungen, welche Punkte unabdingbar für dich sind, damit du als Walking Act auftreten kannst. Hast du als gebuchter Cosplayer noch keine oder kaum Erfahrung, dann bietet es sich durchaus an, bei unbezahlten Jobs Erfahrung zu sammeln und dein Portfolio zu erweitern.
Noch Fragen?
Ich hoffe, der Blogeintrag hat dir einen kleinen, aber umfassenden Einblick in das Thema gegeben. Solltest du noch Fragen haben, dann kannst du mir natürlich jederzeit schreiben. Vielleicht bist du aber auch Teil eines Orga-Teams für Veranstaltungen, dann klick doch mal hier. 😉
In dem grauen Block hier unten habe ich dir noch eine schöne Übersichtsseite mit weiteren Infos zum Thema “Cosplay als Job” verlinkt. Dort findest du auch einen Beitrag zum Thema Kleingewerbe, welches auch für die Arbeit als Walking Act nicht ganz unerheblich ist. Und jetzt: Fröhliches Laufen!
Gehen wir ein paar Jahre in die Vergangenheit zurück, stellen wir fest, dass der Fokus der meisten Cosplayer sich verschoben hat. Gekaufte Cosplays sind nicht mehr verpönt, das elitäre Verhalten einiger hat abgenommen und jeder macht das, woran er am meisten Freude hat.
Das Verhältnis gekaufte Cosplays vs. selfmade Cosplays hat sich mit dem Wachstum der Szene stark verschoben. Außerdem ist es auffällig, dass es zunehmend weniger namhafte Cosplay-Größen in der Szene gibt. Woran das liegt? Philipp und ich gehen in dieser Podcast-Episode dem Thema auf dem Grund.
Hallihallo, ich bin Una! Hobbycosplayerin seit 2015, Vollzeitchaotin und außerdem mag ich keine Pizza Hawaii. 😉 Ich freu mich sehr mal wieder Gast auf SajaLyns schönem Blog sein zu können!
Dieser Gastbeitrag wurde von Una geschrieben. Du kennst Una noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihren Kanälen vorbei: cereza.cos & cerezeontheblog
Das schönste Wort der Welt
Heute soll‘s um das schönste Wort der Welt gehen, nämlich: „Nein“. Kleiner Spaß am Rande, natürlich ist „Pizza“ das schönste Wort der Welt (minus „Hawaii“). Tatsächlich soll aber wirklich um das Wort „Nein“ gehen.
Ich habe dieses Jahr aktiv angefangen „Nein“ zu sagen. Oder um es zu präzisieren: Ich habe bewusst angefangen Anfragen für Fotoshootings abzulehnen. Bevor Du Dir jetzt Deine Meinung bildest, lass mich präzisieren: Als ich mit Cosplay angefangen habe, war es unglaublich schwierig für mich Fotograf*innen zu finden. Völlig klar – ich kannte kaum jemanden, ich war Anfänger*in, war verunsichert – da spielt viel rein.
Conventions waren für mich DIE Möglichkeit mit Fotograf*innen ins Gespräch zu kommen und oft sind meine Anfragen nach Fotos abgelehnt worden (völlig legitim!). Wenn mich also jemand nach Fotos gefragt hat, war ich sofort Feuer und Flamme und habe kategorisch erstmal: „Ja!“ gesagt.
Dann kam das große böse Virus, keine Conventions und ich habe angefangen über Social Media und liebe Freunde neue Leute, auch Fotograf*innen kennenzulernen. Man sammelt und wächst mit seinen Erfahrungen und so eben auch ich. Inzwischen habe ich recht regelmäßig Fotoshootings.
Letztes Jahr war ich dann nach langer Zeit mal wieder auf einer Con und habe wie früher eben auch kategorisch „Ja!“ gesagt.
Da fiel mir dann auf, dass mich das gar nicht glücklich gemacht hat. Ich war unglaublich gestresst auf der Con, habe zwischendurch für 2-Minuten-Shootings mit Fremden gepost und ich bin ziemlich sicher, dass ich von Einigen die Fotos auch nie erhalten habe. Hier liegt für mich das Problem, ich hatte gar keine Kontrolle – gestresst in 3 Minuten zwischen irgendwelchen Büschen posen? Das funktioniert bei mir wirklich nicht gut.
Viele der Fotograf*innen hatten auch definitiv keine Erfahrungen im Cosplaybereich. Was auch in Ordnung ist, Vieles aber erschweren kann. Gerade bei sehr kurzen Fotoshootings. Das Ganze war für mich fast wie ein Glücksspiel: erfahre ich was mit den Bildern ist? Gefallen mir die Bilder? Gefalle ich mir auf den Bildern?
Mit wem arbeite ich eigentlich? Was passiert mit den Bildern?
Und ich muss sagen: das sind für mich inzwischen viel zu viele unbekannte Variablen, die mich stressen.
Also, habe ich einige Monate später auf meiner nächsten Convention angefangen,kurzfristige Fotoanfragen, von Leuten, die ich nicht kenne und vor allem deren Portfolio ich nicht kenne, abzulehnen.
Jetzt versteht mich bitte nicht falsch: das können die wunderbarsten Menschen der Welt sein und es können die tollsten Fotos dabei rauskommen… aber das Gegenteil könnte auch der Fall sein.
Und ich muss sagen: Ich hatte nie eine entspanntere Con wie an diesem Tag. Die wenigen Fotoshootings, die ich hatte, hatte ich bewusst. Menschen, die ich kenne, deren Portfolio ich kenne. Ein paar ruhige Minuten genommen und gemeinsam gearbeitet.
Manche nehmen ein solches Ablehnen nicht gut auf und reagieren gekränkt. Die meisten allerdings akzeptieren das. Natürlich sollte man höflich und diplomatisch bleiben, ich sage immer ganz gerne: „Danke für die Anfrage, ich shoote allerdings nicht mit Leuten deren Portfolio ich nicht kenne“.
Und damit hat sich die Sache meistens gegessen. Und beide Parteien gehen ihrer Wege.
Übrigens gilt das auch umgekehrt, wenn ich etwas ablehnen darf, dann dürfen Fotograf*innen das auch.
Man darf immer “Nein sagen”
Man darf immer „Nein“ sagen und eigentlich braucht man dafür auch keinen Grund. Wichtig ist, dass man in sich selbst hineinhorcht und macht, was einem gut tut.
Ich brauche einfach ein bisschen separate Zeit für Fotoshootings und brauche ein wenig ein Gefühl für mein Gegenüber. Manch Anderer braucht das vielleicht nicht.
„Nein“ sagen, darf kein Tabuthema sein. Man sollte nicht aus Höflichkeit etwas machen, was man vielleicht gerade nicht möchte.
Das ist was ich mit diesem kleinen Beitrag anstoßen möchte. Das soll kein Guide sein, wie man sich auf Cons verhalten soll. Cons sind eine tolle Möglichkeit Leute kennenzulernen, miteinander zu arbeiten. Allerdings sollte man sich wie vor jedem Fotoshooting überlegen, was man für Erwartungen hat und, ob man sich diese gegenseitig erfüllen kann.
Mein Rezept ist vielleicht nicht Dein Rezept… wenn Pizza Hawaii auf deinem Blatt steht, dann ist es übrigens definitiv nicht mein Rezept. 😀
Wie sagt man so schön? „Nein!“
Hach, ja… vielleicht ist es ja doch das schönste Wort der Welt… An dieser Stelle bedanke ich mich für‘s Lesen und freue mich über einen regen Gedankenaustausch! Liebe Grüße, Una
Übrigens sind alle Bilder, bis auf das im Banner auf Cons ensstanden. Vielen Dank an @moped_1, der auch das Banner-Bild fotografiert hat, @haus.of.mel.production und @azur_seven für Eure Zeit, Ideen und Großartigkeit. <3
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Früher wurde man als Cosplayer belächelt, wenn man seine Cosplays online kaufte. Fast zehn Jahre später hat sich fast schon ein Markendenken entwickelt und gekaufte Cosplays sind aus der deutschen Szene nicht mehr wegzudenken.
Mein Gast Sky aka skys_heaven und ich sprechen über unsere Erfahrungen und wie sich die Szene rund um gekaufte Cosplays und Cosplay-Shops entwickelt hat.
“Ich bin auf unbestimmte Zeit offline, Entschuldigung.”
So oder so ähnlich kann man es auf Instagram in den Stories regelmäßig nachlesen. Der ein oder andere Cosplayer meldet sich bei seinen Followern ab und entschuldigt sich gleichzeitig dafür, eine Pause zu nehmen bzw. gerade eben keinen Content zu liefern. Deshalb sage ich: STOPP!
Du musst dich niemals dafür entschuldigen wie und wann du Social Media konsumierst oder Content lieferst. Wenn du nicht gerade ein Influencer bist und Werbedeals eingetütet hast, bist du niemanden, außer dir selbst gegenüber, verpflichtet. Ganz im Gegenteil kann es absolut sinnvoll sein eine Pause zu machen.
Social Media Detox, also das “Entgiften von sozialen Netzwerken”, kann dir helfen, einen gesünderen und vor allem bewussteren Umgang mit diesen Medien zu finden. Die Idee besteht darin, durch eine definierte Pause von sozialen Netzen einen reflektierten Umgang mit diesen zu erlangen.
Wie kann Social Media Detox funktionieren?
Zunächst solltest du dir die Frage stellen, wovon du genau eine Pause nehmen möchtest. Möchtest du von bestimmten Apps und Plattformen Abstand nehmen oder sogar vollständig von deinem Smartphone?
Möchtest du eine hardcore Entgiftungskur oder punktuelles Detoxing machen? Lege fest, wie lange und wie intensiv du auf dein Smartphone bzw. auf bestimmte Apps verzichten möchtest. Reicht dir ein Offline-Tag pro Woche oder möchtest du vielleicht eine siebentägige Pause ausprobieren?
Setze dir realistische Ziele. Auch scheinbar kleine Ziele können große Erfolge hervorrufen.
Du setzt deine eigenen Bedingungen, definiere sie deshalb genau. Schriftlichkeit schafft Klarheit – Es kann helfen deine Ziele, Regeln und Grenzen vorher schriftlich zu dokumentieren. So kannst du sie dir immer wieder ganz klar vor Augen führen, nachlesen und verinnerlichen. Oder dich eben auch selbst ermahnen, wenn du dich nicht daran hältst.
Hast du deine Ziele und Rahmenbedingungen fest gesetzt, kannst du auch schon loslegen.
Und so kann’s klappen:
Finde einen festen Platz für dein Smartphone, anstatt dein Smartphone den ganzen Tag bei dir zu tragen.
Schalte dein Handy auf “Stumm” oder noch besser, schalte es ganz aus.
Deinstalliere oder archiviereApps, von denen du eine Pause machen möchtest. Anstatt Zeitfresser-Apps auf den Startbildschirm zu legen, verwahre sie in Unter-Ordnern. So verhinderst du deinen direkten und schnellen Zugriff.
Nutze die Funktionen zu Bildschirmzeit bzw. Zeitlimit deines Smartphones / diverser Apps, um nach Ablauf dieser Zeit ermahnt zu werden.
Deaktiviere Push-Benachrichtigungen und nutze den Ruhe-Modus.
Verbotszone für Smartphones. Steig auf einen analogen Wecker um und deponiere das Handy außerhalb des Schlafzimmers.Anstatt auf der Toilette beim Scrollen durch TikTok zu versumpfen, nimmst du es gar nicht erst mit. Gemütlicher Spieleabend im Wohnzimmer? Das Handy bleibt auf der Kommode im Flur liegen.
Nutze eine Armbanduhr, anstatt dauernd dein Handy wegen der Uhrzeit zu checken. P.S.: Smartwatches zählen nicht als Armbanduhr!
Plane Unternehmungen ohne Smartphone. Klar, beim Wandern würde ich das Handy auch zur Sicherheit mitnehmen. Aber beim Schwimmbadbesuch brauchst du es nicht und kannst es in einem Schließfach sicher verwahren.
Ändere deinen Fokus und beschäftige dich mit Dingen, die dir Freude bereiten. Lies ein gutes Buch, näh ein neues Kleid, bastel neue Props für dein Cosplay oder oder oder
Hör auf, dich für deine Online-Abwesenheit zu rechtfertigen.
Was bewirkt die Pause?
Dass mehr Zeit im Reallife und weniger Zeit im Netz grundsätzlich etwas gutes ist, sollte uns allen klar sein. Aber dennoch möchte ich dir ein paar positive Faktoren nennen, die aufgrund des Detoxing entstehen können:
Weniger Zeit am Handy bedeutet gleichzeitig weniger Stress. Die ständige Erreichbarkeit, der Drang irgendetwas ausgerechnet jetzt am Handy tun zu müssen, als auch das dauernde Aufleuchten irgendwelcher Benachrichtigungen stresst dich bewusst oder unbewusst.
Weniger Stress bedeutet mehr Erholung und eine bessere Gesundheit!
Die Kreativität kann ungehindert fließen, da du dich nicht von anderen Dingen so leicht ablenken lässt. Außerdem vergleichst du dich nicht so häufig, weswegen du dich stärker auf dich und deine eigenen Ideen konzentrieren kannst.
Auch der vermeintlich kurze Blick auf’s Smartphone kostet viel Zeit. Deshalb führt der Verzicht auch zu mehr Produktivität.
Du hast wieder mehr Motivation und Energie für andere bzw. neue Dinge. Manchmal ist eine Pause genau das, was man braucht, um wieder motiviert durchstarten können.
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Damit ich nicht so viel Zeit auf TikTok verbringe, habe ich die Funktionen zum Zeitlimit aktiviert. Auch für Instagram nutze ich diverse Einstellungen, um die App nicht unnötig lange zu nutzen.
Auch wenn Social Media meine Arbeit und mein Werkzeug ist, so gibt es doch Momente, an denen ich unnötig durch die App scrolle. Die implementierten Funktionen helfen mir dabei, meine Social Media Zeit zu reduzieren und meine Zeit besser zu nutzen!
Hallo ihr Lieben und schön, dass ihr meinen Gastbeitrag zu den Worbla Brustplatten gefunden habt. Ich heiße Mara und auf Instagram findet ihr mich unter „Mayalou.Portfolio“ – oder einem meiner anderen Profile, die jeweils ein eigenes Unterthema meines Fantasy Hobbies behandeln. (Vielleicht ist eins meiner Hobbies auch neue Instagram Profile anlegen. :D)
Meine ersten Fotoshootings und Projekte im Bereich der inszenierten People-Fotografie habe ich bereits zu Schulzeiten umsetzt, damals noch als Aufgaben im Kunstkurs in der Oberstufe. Meine Leidenschaft für Inszenierungen und Fotografie war geweckt und seit 2014 stehe ich vor der Kamera überwiegend im Bereich Fantasy. Aus der Leidenschaft entwickelte sich mein kreativer Ausgleich zum Beruf und auch ein Kleingewerbe, denn seit einigen Jahren biete ich einen Kostümverleih an und veranstalte Events.
Kostüme basteln, Konzepte ausdenken, Kreativität ausleben – das hat mich von Anfang an begleitet. So zogen schnell einige fantasievolle Kostüme bei mir ein oder wurden nachts mit Heißkleber zusammengebaut. Ich hatte neben meinem Studium oder Hauptjob und meinen anderen Hobbies, wie Tanzen und Lesen, immer nur begrenzt Zeit. Zugegeben, habe ich auch nur begrenzt Geduld, daher war mir immer eines wichtig: Es muss einigermaßen schnell gehen.
Viele meiner Kreationen werden immer noch hauptsächlich von Heißkleber zusammengehalten, was ihnen den Namen „Heißklebe Couture“ einbrachte. Auf das Material Worbla stieß ich vor einigen Jahren durch Kamui Cosplay und legte mir die Grundausstattung hierfür zu. So richtig angefangen habe ich dann aber erst durch Monono Creative Arts bzw. ihre Bastelgruppe und Workshops, die während der Corona Zeit ein echter Wohlfühlort für mich waren.
In diesem Beitrag möchte ich den Fokus eher auf die verschiedenen Möglichkeiten und die kreative Gestaltung legen. Zum Beitrag über Worbla Basics geht es hier entlang.
Worbla Brustplatten – the easy way
Worbla Brustplatten, so wie ich sie anfertige, werden auch Worbla Bodys oder „geschummelte“ Brustplatten genannt. Denn eines liegt auf der Hand: man macht es sich hier schon einfacher. Da ich die Platten hauptsächlich für Fotoshootings nutze, ist das auch in meinem Interesse.
Da ihr das Worbla auf dem Plastik-Torso formt, entfällt das genaue Maßnehmen. Aber Vorsicht: der Torso sollte ansatzweise ähnliche Maße oder Proportionen haben.
Natürlich hat keiner die perfekten Barbie Torso Maße, aber recherchiert lieber etwas länger. Der Torso sollte zudem stabil und aus hartem Plastik sein, damit er sich nicht unter dem Heißluftföhn verformt.
Bei der Wahl des Thermoplasts habt ihr eine kleine Auswahl. Worbla Finest Art lässt sich gut formen, kann aber reißen und später bei der Benutzung der Platte brechen, da es nicht flexibel ist. Ähnlich kann es sich bei Black Art verhalten.
Mein Favorit für Brustplatten dieser Art ist daher Meshed Art, auch wenn es etwas schwieriger zu verarbeiten ist. Durch das eingearbeitete Netz ist das Material stabil, aber dennoch flexibel und die Oberflächenstruktur ist schön glatt.
Mit dem Heißluftföhn, Scheren und verschiedenen Werkzeugen zum Rollen könnt ihr nun den grundlegenden Body bauen.
Außerdem solltet ihr euch auch noch Gedanken machen, wie ihr die Platte später befestigen möchtet. Hier könnt ihr z.B. mit Worbla D Ringe anbringen oder die Platte lochen, um die Brustplatte nachher schnüren zu können.Bei Worbla Meshed Art sind dieLöcher durch das Netz auch einigermaßen stabil, sodass hierbei mit ausreichend Löchern vorsichtig geschnürt werden kann. Die Platte hält damit, aber eine enge Schnürrung wie bei einer Corsage ist nicht möglich. Besser ist es natürlich die Löcher noch zu verstärken.
Step 2: Ornamente
Ist euer Body soweit fertig und glatt gerollt, könnt ihr kreativ werden. Welchen Ausschnitt soll der Body haben? Sollen noch Cut Outs rein? Welche Ornamente könnten wohin kommen?
Ich mache mir im Vorfeld immer grob Gedanken und verfahre dann nach dem Motto „Schauen wa mal was wird“. Für die Ornamente nutze ich Formen aus Silikon, sogenannte Negativformen. Diese gibt es in diversen Shops und bei Amazon, wichtig ist darauf zu achten, dass diese nicht winzig klein und eigentlich für Tortendekoration gedacht sind. Diese Formen lassen sich dann ganz einfach – und wenn man ungeduldig ist wie ich – mit Heißkleberbefüllen.
Wenn ihr es korrekter und langlebiger gestalten möchtet, dann empfehle ich an dieser Stelle Worbla Crystal Art. Die Ornamente können dann z.B. ebenfalls mit Heißkleber auf die Platte geklebt werden. Meistens umrunde ich alle Kanten mit Ornamenten und überlege dann, ob bei der weiteren Gestaltung noch andere Materialien, wie z.B. Spitze oder Schuppen aus Foam, hinzukommen. Es hilft also wenn ihr ein Oberthema oder eine Idee für die Platte habt.
Step 3: Farbe
Sind die Ornamente drauf können wir die Platte anmalen. Hier gibt es auch viele unterschiedliche Vorgehensweisen, bei denen jede ihre Vor- und Nachteile hat. Ich bevorzuge Farbspray bei den ersten drei Schritten, aber das ist Geschmackssache.
Sicherheitshinweis: Lest immer die Sicherheitshinweise! Viele Farben und Lacke enthalten organische Lösungsmittel, deren Dämpfe zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen können.
Das Risiko lässt sich umgehen, indem man auf lösemittelfreie Lacke und Farben zurückgreift, beispielsweise auf wasserverdünnbare Dispersionslacke wie Acryllack.
Spray solltet ihr nur verwenden, wenn ihr die Möglichkeit habt auf dem Balkon oder im Freien zu Sprühen. Denkt bitte unbedingt an eine Atemschutzmaske, Gummihandschuhe und Augenschutz. Achtet darauf nichts einzuatmen und gebt darauf Acht, dass keine Tiere in die Nähe gelangen.
Grundierung: Ich nutze meistens die Grundierung von Army Painter, damit die Heißklebe Ornamente gut grundiert sind. Je nach Farbe grundiere ich ca. ein bis drei Schichten.
Hauptfarbe: Im zweiten Schritt trage ich dann die Hauptfarbe auf. Hier habe ich schon viele verschiedene Sprays und Lacke durchprobiert. Ich liebe Metallic-Farben und bei diesen Lacken muss man meistens vorsichtig sein. Auch hier trage ich 2-3 Schichten dünn auf und lasse sie zwischendurch mehrere Stunden trocknen.
Ornamente bemalen: Die Ornamente bemale ich am liebsten mit der Metallic-Effekt Farbe Maya Gold von Viva Decor. Sie ist etwas teurer, aber sehr ergiebig und hat einen tollen Effekt. Meistens sind es auch hier zwei Schichten. Die Farbe ist auf Wasserbasis, schnell trocknend, hochpigmentiert sowie wisch und wetterfest.
Highlights: Zum Schluss setze ich entsprechend Highlights an den erhobenen Stellen, sowie Schatten an den tiefen Stellen. Dafür dunkle ich die Farbe als Schatten entsprechend ab bzw. helle sie für Lichtreflexe auf. So wird das Ergebnis noch plastischer.
Finish: Zum Abschluss kommt bei mir immer noch Klarlack drüber.
Step 4: Dekoration
Mein liebster und letzter Schritt ist dann die Dekoration. Spitzen-Applikationen, Glitzersteine, Perlenketten, Muscheln, Blattgold… hier könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen. Hier ist mein Motto „Mehr ist mehr“ und ich verziere und dekoriere einfach so lange bis es mir gefällt – und das tut es am Ende zum Glück immer.
So, damit bin ich am Ende meines Gastbeitrages angelangt! Ich wünsche euch ganz viel Freude bei euren eigenen Worbla-Projekten und freue mich, wenn ich euch mit meinem Beitrag dazu anregen konnte loszulegen.
Bei Fragen zögert nicht mich zu kontaktieren, ich helfe euch immer gerne weiter.
…psssst auf meinem neuen Profil „mayalou.creations“ findet ihr bald auch mehr Bilder aus meiner Bastelkammer. Über geselliges gemeinsames Basteln per Discord freue ich mich ebenfalls, also schaut gerne auf meinem Server vorbei.
Also bis dann oder bis bald mal! Eure Maya 😊
Ein paar BTS Shootingbilder mit den Platten lasse ich euch noch hier:
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In dieser Solo-Episode werde ich ganz persönlich und spreche über meine Gedanken hinsichtlich meiner persönlichen Entwicklung als Cosplayer sowie meinen Unsicherheiten und welche Ansätze mir helfen.
Denn egal ob Berufscosplayer oder Anfänger im Hobbybereich – Zu Beginn ist die Lernkurve steil und die Motivation groß. Aber was tun, wenn es nur noch schleppend voran geht oder gefühlt kaum eine Entwicklung zu beobachten ist?
Cosplay ist kein Wettbewerb. Außer auf Conventions, denn das gibt es meistens mindestens einen Cosplay Contest und da ist es mehr als erlaubt, sich gegenseitig zu vergleichen. 😉
Wer sich schon einmal für Cosplay-Wettbewerbe interessiert hat, weiß, dass es eine Vielzahl dieser gibt und fast jeder einzelne ist anders als der vorherige. Neben den ganz großen Wettbewerben, wie beispielsweise der “Deutschen Cosplay-Meisterschaft“, dem “European Cosplay Gathering” oder dem “World Cosplay Summit” gibt es auf fast allen Cosplay-Veranstaltungen einen kleineren oder sogar einen relativ großen Cosplay Contest.
Da jeder dieser Wettbewerbe unterschiedlich ist und einen anderen Schwerpunkt hat, legen wir direkt mit dem ersten Tipp los:
Wer die Regeln kennt, ist klar im Vorteil
Du möchtest auf der nächsten Convention unbedingt beim Cosplay-Wettbewerb mitmachen? Dann tu dir selbst einen riesigen Gefallen und lies dir unbedingt rechtzeitig vorher die Regeln durch!
Jeder Contest hat sein ganz eigenes Regelwerk und bestimmte Vorgaben, die deine Chancen und auch deinen Auftritt maßgeblich beeinflussen. Angefangen bei der Wahl des Kostüms, bis hin zur Länge oder sogar der Sprache deines Auftritts. Plane deshalb deine Teilnahme für größere Wettbewerbe rechtzeitig, um alle Details beachten zu können. Contests kleinerer Veranstaltungen hingegen bieten oft an, auch noch spontan am Wettbewerb teilnehmen zu können.
ELBENWALD Festival // Foto: Nina Krüger
Die Regeln dienen übrigens nicht nur zu deiner Orientierung und Planung. Je nach Contest kann es daher auch zu Punktabzug oder Disqualifikation führen, wenn du dich nicht an das Regelwerk hältst.
Dein Auftritt darf maximal eine Minute lang sein, aber du performst deutlich länger? Bei Veranstaltungen mit engem Zeitplan kann es daher durchaus passieren, dass dir nach Ablauf des zugeteilten Zeitfensters einfach das Licht oder die Musik während deines Auftritts abgedreht wird. Schließlich gibt es einen fixen Programmplan mit festen Zeiten, welche nicht überzogen werden dürfen.
Cosplay vs. Charakter – Vorlagen und Referenzen
Für viele Wettbewerbe ist es notwendig vorab entsprechende Vorlagen und Referenzen einzusenden, welche die Jury dann in die Bewertung mit einfließen lässt. Beim Judging beziehen sich die Juroren ausschließlich auf die Vorlagen, die du eingesendet hast. Je besser die Qualität des Bildmaterials, desto leichter kann die Jury beurteilen, wie nahe du bei deiner Umsetzung der Vorlage gekommen bist.
Achte bei der Wahl deines Referenzmaterials für deine Teilnahme beim Contest unter anderem auf diese Punkte:
Nutze möglichst hochauflösende Bilder. Verzichte auf kleine verpixelte Referenzfotos, auf denen man kaum etwas erkennen kann.
Alle Bilder sollten den selben Charakter im selben Outfit zeigen. Die Jury möchte ungern raten müssen, welche Version der deines Cosplays entspricht.
Liefere Bilder von allen Seiten. Zumindest aber von vorne und von hinten.
Du hast Referenzbilder zu Details des Charakterdesigns? Immer her damit!
Am Ende des Tages kann die Jury dich nur anhand des von dir zur Verfügung gestellten Bildmaterials vergleichen. Je besser dieses ist, desto besser können die Juroren einschätzen, wie gut du dein Cosplay umgesetzt hast.
P.S.: Die Bilder dienen nur der Veranschaulichung. Du solltest deine Referenzen nicht in diesem Format hochladen. Achte auf das Regelwerk!
Tipp: Nimmst du mit einem eigenen Design teil, dann achte darauf, dass die eingesendete Vorlage auch deinem designten Cosplay entspricht. Im Zweifel erstellst du dir eine neue Vorlage und passt sie deinem fertigen Cosplay an. Das ist der größte Vorteil an deinem Eigendesign!
Beim Prejudging
Bei einigen Wettbewerben gibt es ein Prejudging, bei dem dein Cosplay von den Juroren genau unter die Lupe genommen wird. Das Prejudging findet in der Regel vor dem eigentlichen Contest in einer gesonderten Umgebung statt. Häufig wird dabei auch die Innenseite deines Kostüms betrachtet und befühlt.
Hierbei hast du die Gelegenheit über dein Kostüm zu sprechen und es positiv hervorzuheben. Arbeite dich von oben nach unten und hebe Details hervor, die dir besonders gut gelungen sind. Nutze die Gelegenheit und spreche ausschließlich positiv über dein Cosplay.
Mache nicht den Fehler und fange an all das hervorzuheben, was du vielleicht hättest besser oder anders machen können. Mach die Jury nicht auf Abweichungen oder auf deine Fehler aufmerksam! Deine Aufgabe ist es, dich in einem besonders gutem Licht zu präsentieren.
Manchmal gibt es kein Prejudging, aber stattdessen werden dir auf der Bühne noch Fragen zu deinem Cosplay gestellt. Bereite dich darauf vor deine Arbeit positiv hervorzuheben und auf mögliche Fragen nach Techniken oder Wahl des Materials zu antworten.
Bleib bei der Wahrheit
Eigentlich sollte ich diesen Punkt nicht gesondert aufführen müssen. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass beim Prejudging gelogen wird. Sei ehrlich und fair. Dir und den anderen Teilnehmern gegenüber.
Oft hat die Jury auch genug Erfahrung, um sofort zu bemerken, wenn du flunkerst.
Aus Fehlern lernt man – Bitte um Feedback
Nach dem Contest ist vor dem Contest. Egal ob du platziert wurdest oder leider leer ausgegangen bist: Bitte die Jury nach dem Wettbewerb um Feedback. Frag die Juroren woran es vielleicht gescheitert ist und was du hättest besser machen können.
Nutze das Feedback, um deinen Auftritt und dein Kostüm beim nächsten Wettbewerb zu optimieren und deine Chancen zu verbessern oder etwas Neues auszuprobieren. Und jetzt: viel Erfolg für deinen Auftritt!
Ist Social Media, und allen voran Instagram, eigentlich frustrierend für mich? Wie entsteht der Frust aufgrund von sozialen Netzwerken eigentlich und was kannst du dagegen tun?
Diese und noch weitere Fragen klären Philipp und ich in dieser neuen – hoffentlich nicht frustrierenden – Episode!