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Making of: Alice Madness Returns Cosplay – Classic Dress

Oh, es gab schon lange kein “Making of” mehr.. da wird es aber Zeit!
Wenn du zu meinen Patrons auf Patreon gehörst, konntest du das detaillierte Making of, inkl. Maßangaben und Produktlinks, zu meinem neuen Alice Madness Returns Cosplay bereits im Mai 2022 als Schritt für Schritt Tutorial verfolgen. Jetzt möchte ich den groben Progress für dich auch hier auf meinem Blog festhalten.

Alice aus Alice Madness Returns im Classic Dress habe ich 2015 zum ersten Mal gecosplayed. Damals habe ich das blaue Kleid zusammen mit meiner Mutter aus einem Standard-Baumwollstoff angefertigt. Den damaligen Schädel (Hollow Yves) habe ich aus Fimo recht klein und naja.. nicht so schön angefertigt. Deshalb hatte ich mir dann über etsy einen schöneren Totenschädel gekauft.

Da ich das Kleid mitsamt Strümpfen, Schädel, Perücke und Schuhen vor ein paar Jahren verkauft hatte, musste ich, bis auf Omega und Klinge, alles andere neu machen oder erneut besorgen.

Ein blaues Kleid für Alice Liddell

Der Schnitt

Dann lass uns mal mit dem Alice Madness Returns Cosplay loslegen!
Analog zu meinem ersten Versuch damals, arbeitete ich mit einem Schnittmuster aus einem Schnittmusterbuch zu Kleidern. Das schöne an diesem Buch ist, dass man aus beliebigen Schnittmustern zu Oberteilen und Schnittmustern zu Röcken, sowie Ärmel und Kragen, sich sein Wunschkleid zusammensetzen kann. Leider ist das Buch aber nicht mehr regulär erhältlich.

Für das Oberteil wählte ich das gleiche Schnittmuster wie damals. Dieses Mal musste ich allerdings ein paar Korrekturen vornehmen, denn bereits damals saß das Oberteil nicht perfekt und in der Zwischenzeit hat sich auch mein Körperbau verschoben.

Vorab gab es insgesamt drei Oberteile zur Probe, bis das Stück so saß, dass ich zufrieden war. Das angepasste Schnittmuster wurde nun noch mit passenden Belegen für einen sauberen Halsausschnitt ergänzt.

Für die Ärmel nutzte ich das Schnittmuster zu “Capärmel” aus meinem Buch und vergrößerte diese, um dezente Puffärmel zu erhalten. Der Rock wurde ein halber Tellerrock mit Taschen. Schlicht, aber schön, ganz so wie ich es mag.

Ran an die Nähmaschine

Nach dem Versäubern ging es dann auch schon direkt an die Nähmaschine. Nach Anleitung setzte ich die einzelnen Teile zusammen, platzierte die eingeplanten Abnäher und besserte hier und da noch die Passform spontan aus.

Die Belege wurden vorab noch mit Vlieseline verstärkt, bevor sie in den Kragen eingesetzt wurden. Belege sorgen für einen sauberen Kantenabschluss ohne Verrutschen.
Die Puffärmel wurden vorab gekräuselt und erhielten durch ein weiteres längliches Stoffstück eine schöne Abschlusskante.

Auch der Tellerrock wurde an der Taille gerafft, bevor Oberteil und Rock zusammengenäht wurden. Nachdem Beleg und Ärmel am Oberteil und dann das vollständige Oberteil am Rock angebracht waren, wurde die noch offene Naht geschlossen, der Reißverschluss mit Hilfe eines speziellen Reißverschlussfußes eingearbeitet und der Rock gesäumt. Beim Säumen des Rocks fasste ich auch gleich das bestellte Spitzenband mit.

Die Schürze

Für die Schürze des Alice Madness Returns Cosplays arbeitete ich frei Schnauze ohne Schnittmuster bzw. nutzte das vorhandene Schnittmuster des Oberteils, um zumindest den oberen Teil davon abzuwandeln. Natürlich gab es auch hier einen Probeschnitt, um die Passform zu prüfen und eventuelle Anpassungen gleich im Vorfeld machen zu können. Das Oberteil der Schürze wurde also im Prinzip eine schmalere Variante zum Kleidoberteil.

Für einen gepflegten Halsausschnitt arbeite ich hier ebenfalls mit Belegen, welche ich dann im Anschluss etwas kürzte, da der Stoff leicht durchsichtig war.

Das Unterteil der Schürze, also die eigentliche Schürze, nähte ich aus einem Rechteck, welches ich nach Gefühl passend zum Kleid anfertigte. Der Teil des Rechtecks, welcher am Oberteil festgenäht wurde, wurde auf dessen Breite gerafft.
Die Schleife am Rücken entstand ebenfalls aus einem Rechteck, wobei dieses vorher noch mit Vlieseline für einen besseren Stand verstärkt wurde.

Nachdem alle Bänder angebracht, die Passform durch Abnäher am Rücken optimiert und die Druckknöpfe zum Öffnen und Schließen der Schürze angebracht waren, fixierte ich die Schleife mit einer dezenten Handnaht links und rechts am Rückenteil. So war ein stabiler Stand der Schleife garantiert.

Das Schnittmuster zu den Schürzentaschen malte ich frei Hand. Damit die Größe der Symbole sowie die Größe der Taschen zum Kleid bzw. zur Schürze passten, glich ich den Prototypen aus Papier mit dem bereits fertig gestellten Kostüm ab. So konnte ich ganz einfach Größe und Form im Vorfeld optimieren.

Die Symbole für “Eris” und “Jupiter” stickte ich per Hand auf die Taschen. Anschließend wurden die Taschen mit Vlieseline verstärkt und per Nähmaschine auf die Schürze genäht.

Hollow Yves

Nun fehlte nur noch der Totenschädel, welcher an der Schleife der Schürze meines Alice Madness Returns Cosplays seinen Platz finden würde.
Da ich bei meiner damaligen Umsetzung aus Fimo nicht sehr zufrieden war, probierte ich es dieses Mal mit Foam Clay.

Den fertig getrockneten Schädel bemalte ich dann mit meiner Airbrush und fixierte diesen per magnetischen Druckknopf am Kleid. Später tauschte ich die magnetische Halterung gegen eine klassische Broschenhalterung aus.

Materialien

Mein Stoffverbrauch für das Alice Madness Returns Cosplay lag in etwa bei 2,5 Meter blauer Leinen für das Kleid und etwas weniger als 3 Meter Spitze. Der Reißverschluss für das Kleid hatte eine Länge von 60cm. Für die Schürze benötigte ich in etwa 1 Meter weißen Leinen.

Außerdem verwendete ich 2 ca. 15mm große Druckknöpfe, etwas Foam Clay und eine Broschenhalterung.

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Cosplays für Kinder – Tipps & Infos

Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.

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Geübt rafft Mini-Me den Prinzessinnenrock und verlässt stolz an der Seite ihres Vaters und unter viel Applaus die Bühne. Es war ihr erster Cosplaywettbewerb. Und auch der Ihres Vaters. Ich bin wahnsinnig stolz auf die beiden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine Tochter sich erst zwei Tage vor dem Wettbewerb spontan dafür entschieden hat, teilzunehmen.

Sie hat Blut geleckt. Nächstes Mal macht sie auch wieder mit, sagt sie.

Meine Tochter ist mit Cosplay aufgewachsen. Mit ihren 6 Jahren hat sie bereits 20 Cosplays gemacht. Ihr kleiner Bruder steht noch ganz am Anfang. Ob er Cosplay genauso liebt wie seine Schwester, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Die meistem Kinder lieben es, sich zu schminken und zu verkleiden. Auch Rollenspiele gehören zu ihrer normalen Entwicklung. Daher finden sie meist auch großen Gefallen an Cosplay.

Hier ein paar kleine Denkanstöße und Tipps zum Thema Kids & Cosplay.

Selbstgemacht vs. gekauft

Wie auch bei den Erwachsenen stellt sich schnell die Frage, ob man ein fertiges Kostüm von der Stange kauft, eines anfertigen lässt oder sich selbst an die Herstellung macht. Handelt es sich um alltägliche Klamotten, so ist diese Frage leicht zu beantworten. Wird das Outfit etwas ausgefallener, gilt es Pro und Contra abzuwägen.

Zum Blogeintrag “Kaufen vs. Selber machen”

Ich selbst fertige die Kostüme für meine Kinder. Einmal habe ich ein Kostüm für meine Tochter gekauft, war dann jedoch von der Qualität so enttäuscht, dass ich es noch einmal selbst genäht habe. Für Erwachsene gibt es heutzutage eine große Auswahl an Kostümen mit guter Qualität zu günstigen Preisen. Bei Kindern sieht es bisher noch anders aus. Hier ist die Auswahl noch sehr eingeschränkt und die Kostüme entweder weit vom Original entfernt und qualitativ auch recht fragwürdig oder qualitativ hochwertig, aber sehr teuer.

Links: gekauft
Rechts: selbst gemacht

Unabhängig davon, ob das Kostüm gekauft oder selbst genäht ist, solltet ihr bedenken, dass Kinder sehr schnell aus den Kostümen herauswachsen. Näht ihr die Kostüme selbst, müsst ihr also in der Lage sein, dies in einem relativ eingeschränkten Zeitfenster zu schaffen.

Kauft ihr die Kostüme, solltet ihr die Lieferzeit oder benötigte Zeit für die Commission mit einrechnen. Im Zweifel würde ich die Kostüme immer eine Nummer größer bestellen als benötigt. Mit Pech ist es dann jedoch zum gewünschten Zeitpunkt noch zu groß. Ich selbst versuche, sie so zu gestalten, dass sie zu einem gewissen Maße mitwachsen.

Charakter- und Kostümwahl für Kinder

Sind der Charakter und das Outfit altersgemäß?

Bei der Wahl des Charakters hat man je nach Alter des Kindes dann mehr oder weniger Mitspracherecht. Sobald ein gewisses Alter erreicht ist, trifft das Kind natürlich selbst die Wahl.

Aber Kinder sind bis zu einem bestimmten Alter noch nicht reif genug, Konsequenzen und größere Zusammenhänge zu überblicken. So können sie oft nicht abschätzen, welche Wirkung ihr Verhalten oder aber eben auch ein Kostüm haben kann.

Stellt euch also stellvertretend für das Kind folgende Fragen:

  • Ist das Kostüm zu sexy/freizügig?
  • Stellt das Kostüm einen politisches oder gesellschaftliches Statement (z.B. Rassismus) dar, welches das Kind noch nicht überblicken kann?
  • Spiegelt der Charakter eventuell selbst ein Verhalten oder eine Einstellung wider (z.B. Mobbing), mit welchem das Kind selbst nicht einverstanden ist, dies jedoch noch nicht erkennt?
  • Ist das Kostüm umsetzbar?

Kauft man das Kostüm, so sollte man überlegen, ob das Kostüm so auch von dem Kind in der Praxis ohne Probleme getragen werden kann.

So können z.B. Flügel auf Grund ihrer Bauart oft den Bewegungsdrang der Kinder einschränken. Oder sie können aufgrund des Größenverhältnisses zwischen Kind und Flügel und dem daraus resultierenden Drehmoment nicht in der richtigen Position getragen werden. 
Ähnliches gilt für große Rüstungsteile, Stäbe, Waffen und ausladende Kleider. Kinder haben noch nicht so ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und fuchteln gerne mit Gegenständen, insbesondere Schwertern und Stäben, herum. Auch bodenlange Kleider oder Schleppen können für die Kleinen schnell zur Stolperfalle werden oder gehen durch ständiges darauf treten bereits nach kurzer Zeit kaputt. Die wenigsten Kinder sind gewillt, ständig auf ihr Kostüm und ihre Umgebung zu achten.

Wann und wo soll das Kostüm getragen werden?

Soll das Kostüm nur auf einem kurzen Shooting getragen werden oder einen ganzen Tag lang auf einer Convention?
Kann das Kostüm vor Ort angelegt werden oder muss bereits die Anreise im Kostüm erfolgen?
Wenn Zweiteres der Fall ist: Wie lang ist die Anreise und welche Hindernisse/Erschwernisse ergeben sich auf dem Weg?
Findet das Event draußen oder drinnen statt?
Wenn draußen: Mit welchen Witterungsbedingungen ist zu rechnen?
Was genau erwartet das Kind vom Kostüm?

Schon bei der Charakterwahl sollte man sich bewusst machen, dass Kinder oft ganz andere Sachen von Kostümen erwarten als man selbst.

Es gilt hier also zunächst einmal, ganz grundsätzlich die eigenen Vorstellungen mit denen des Kindes abzugleichen:

  • Soll das Kostüm so nah wie möglich am Original sein?
  • Soll das Kostüm glitzern? Unabhängig davon, ob das bei der Vorlage der Fall ist.
  • Möchte das Kind ein aufwendiges Kostüm und nimmt dafür die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Kauf oder soll es lieber vereinfacht sein, so dass man damit auch klettern und toben kann?

Wie bequem ist das Outfit?

Kinder sind zum Teil wesentlich entspannter, was unbequeme Kostüme angeht, als Erwachsene. Zum einen habe ich selbst gemerkt, dass ich mit dem Alter empfindlicher geworden bin. Vor allem im Bezug auf Schuhe und schwere Perücken. Zum anderen sind aber die Nervenbahnen von Kindern noch nicht vollständig ausgereift, weshalb der Druck zu enger Schuhe z.B. oft nicht wahrgenommen wird.

Je länger man ein Kostüm trägt, desto anstrengender wird es. Kinder können diese Zeitspanne oft noch nicht überschauen und sich vorstellen, wie schwer eine Perücke oder Flügel im Laufe des Tages werden können. Oder wie leicht man sich Blasen laufen und die Füße nachhaltig schädigen kann, wenn man unbequeme Schuhe über einen längeren Zeitraum trägt. Macht euch also darauf gefasst, dass das Kind nach spätestens der Hälfte des Tages eventuell keine Lust mehr hat ein unbequemes Kostüm zu tragen. Deshalb solltet ihr Wechselklamotten dabei haben und das Kostüm dann entweder irgendwo lagern oder ihr müsst es für den Rest des Tages mit euch herumschleppen.

Wie schwer ist das Kostüm an- und auszuziehen?

Wir Cosplayer sind es gewohnt, uns in Kostüme zu quetschen und für das Anlegen der einzelnen Teile auch einmal nahezu eine Stunde zu benötigen. Mehr oder weniger geduldig nehmen wir dieses Prozedere in Kauf und rechnen die benötigte Zeit auch für die Toilettengänge auf der Con ein.

Kinder sind in dieser Hinsicht im Allgemeinen jedoch nicht so geduldig und spätestens, wenn sie plötzlich unglaublich dringend auf Toilette müssen (unabhängig davon, dass die Toiletten gerade am anderen Ende der Con sind und man sie erst vor einer Viertelstunde gefragt hat, ob sie auf Toilette müssen), ist es mit der Geduld schlagartig vorbei. Beim Kauf oder der Anfertigung sollte man also unbedingt beachten, dass das Kostüm möglichst schnell an- bzw. abzulegen ist.

Materialwahl

Fertigt man das Kostüm selbst, so hat man die Möglichkeit, die Materialien des Kostüms auf die eigenen bzw. die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Gekaufte Kostüme sind oft aus dünnen Polyesterstoffen (meist Satin), in welchen die Kinder schwitzen, wenn es etwas wärmer wird, und frieren, kaum dass es mal ein paar Grad kälter ist.

Für den Sommer wähle ich z.B. gerne Baumwolle, da diese atmungsaktiv und leicht zu verarbeiten ist. Für die kälteren Jahreszeiten bietet sich Universalstoff an, da dieser etwas wärmer, leicht zu verarbeiten und sehr robust ist. Zudem bieten sich diese beiden Stoffarten an, da man sie relativ gut reinigen kann. Ein Punkt, dem bei Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Kinder und Perücken?

Lange haben wir die Charaktere für meine Tochter so gewählt, dass ihre eigene Haarfarbe und Frisur gut dazu gepasst haben. Das war tatsächlich nicht so schwer, da gerade kleine Kinder sich sehr über das Aussehen mit anderen Charakteren identifizieren. Sie selbst hat bereits mit 3 Jahren eine Perücke ausprobiert, diese jedoch als unbequem empfunden. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich in dieser Hinsicht. Hier gilt es, einfach einmal auszuprobieren.

Als Alternativen bieten sich aber auch Haarkreide bei hellen Haaren (Achtung: Färbt ab!) oder “Mützen” aus Stoff oder “Helme” aus Schaumstoff/Moosgummi in Form der Frisur an.

Mit 6 Jahren war es dann so weit: Eine Perücke musste her!
Und wenn meine Tochter etwas macht, dann richtig. Ihre erste Perücke musste die für Chibiusa sein. Ein wahres Monster unter den Perücken.

Lässt sich eine Perücke nicht umgehen, so sollte man einige Dinge beachten:

Lange Perücken sollten bei Kindern immer geflochten sein und nur für Fotos geöffnet werden, da diese durch Unvorsichtigkeit und Gezappel sonst viel zu schnell verknoten. Lange und auch einseitig ausladende Zöpfe sollten vermieden werden, da sie (gerade bei kleinen Köpfen) ein großes Drehmoment entwickeln und schon nach sehr kurzer Zeit unangenehm werden. Abnehmbare Haarteile, welche nur für Fotos angebracht werden, stellen hier eine Alternative dar.

Wenn die Perücke doch große Haarteile hat, welche auch nicht abnehmbar sind, so sollte man versuchen mit möglichst wenig Material auszukommen, welches dann natürlich stark toupiert werden muss. Je dichter die Perücke ist, desto schwerer und somit unangenehmer ist sie auf Dauer zu tragen.

Bei steiferen und größeren Perücken wie bei Chibiusa, bietet es sich an, die Perücke möglichst fest zu stylen, wie einen Helm. Ist diese dann passgenau und gut ausbalanciert, muss sie nicht mit Haarnadeln fixiert werden und kann schnell zwischendurch abgenommen und nach einer Pause wieder aufgesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist bereits vor dem Styling zu beachten:

Auch wenn sich Perücken in der Größe verstellen lassen, so ist die kleinste Einstellung etwa für das Alter von 10 Jahren geeignet. Ist das Kind noch kleiner oder hat das Kind einen kleinen Kopfumfang für sein Alter, so muss die Perücke angepasst werden. Dies ist etwas aufwendiger und sollte unbedingt in die Zeitplanung mit einberechnet werden.

Foto: Serenity-hime

Kinder und Make-up?

Meine Tochter liebt es, geschminkt zu werden. Das geht vielen Kindern in ihrem Alter so. Nicht umsonst gibt es Kinderschminken. Gerade bei so junger und bei meiner Tochter auch empfindlicher Haut sehe ich Make-up allerdings kritisch.

Hat der Charakter Tattoos, so greife ich auf die altbewehrte Aquaschminke zurück. Von dieser weiß ich, dass ihre sensible Haut sie gut verträgt und sie auch leicht wieder abwaschbar ist. Gerade mit Fettschminke, welche man gerne an Karneval für Kinder angeboten bekommt, wäre ich sehr vorsichtig, da sie nicht nur unglaublich auf Klamotten abfärbt, sondern auch schwer wieder von der Haut zu entfernen ist.

Grundierung, Eyeliner, Mascara und ähnliches haben in Kindergesichtern nichts zu suchen und den Einsatz von Rouge und Lidschatten schränke ich stark ein.

“Lippenstift” geht allerdings immer, da es mittlerweile Lippenpflegestifte auch pigmentiert und sogar mit Perlglanz gibt.

Fazit

Beim Thema Cosplay und Kids gibt es einiges zu beachten, aber wenn man das Ganze entspannt angeht, kann Cosplay zu einer wertvollen Erfahrung für Kinder werden.

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Kinder & Cosplay” findest du hier: category/kinder-cosplay/

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All About Cosplay – 029 Bots & Pods – Risiken, Gefahren oder Chancen?

Was genau sind eigentlich Bots und was bewirken sie? Schon lange wollte ich über Bots sprechen und etwas aufklären. Angesichts der aktuellen Ereignisse, dachte ich mir, nutze ich den Moment, um zu erklären, was es mit den automatisierten Prozessen auf sich hat.

Sind Bots ausschließlich schlecht? Schade ich anderen, wenn ich Bots nutze? Was sind überhaupt Pods?
Philipp und ich sprechen ganz ehrlich über unsere Erfahrungen und verraten dir, in welchem Zusammenhang Bots mit Katzenbabies stehen!

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All About Cosplay – 010 Social Media und Du – Hörerfragen
All About Cosplay – 003 All About Social Media

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Cosplay ist kein Wettbewerb – Für mehr Miteinander in der Cosplay Community

Mit dem Mainstream kam das Konkurrenzdenken.
Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass dieses auch früher schon vorhanden war.
Dank Social Media und wachsender Beliebtheit wird das Konkurrenzdenken deutlicher oder vielleicht sogar verstärkt.

Heute beklagen sich immer mehr Cosplayer über fehlende Gemeinschaftsgedanken. Weg von “Wir helfen uns gegenseitig und feiern uns für das gleiche Cosplay” hin zu “Ich sehe am besten aus und keiner außer mir darf diesen Charakter cosplayen”, begleitet von abwertenden Blicken.

Dabei ist Cosplay, fernab der Contest-Bühne, kein Wettbewerb.

Lese-Tipp: Stoppt das Konkurrenzdenken!

Sicher, etwas Wettbewerb und Konkurrenzdenken hat noch nie geschadet. Wettbewerb spornt uns durchaus dazu an, besser werden zu wollen. Daran ist nichts auszusetzen.
Treibt uns dieser allerdings dazu, andere Cosplayer zu meiden oder gar zu haten, dann ging der Schuss definitiv nach hinten los.

Die Angst, der andere könne besser sein

Es stimmt, jeder von uns, möchte in seinem Kostüm besonders akkurat und am besten noch dazu einzigartig aussehen. Ein schwieriges Unterfangen hinsichtliches eines Hobbys, dessen Grundintention es ist, Charaktere möglichst “originalgetreu” umzusetzen.

Trotzdem bietet das Hobby genug Spielraum, um die eigene Kreativität auszuleben und seinen persönlichen Stil einzubringen. Im Kern gibt es aber einige Elemente, mit denen jeder von uns zu kämpfen hat. Elemente, bei denen wir uns gegenseitig helfen und von den Erfahrungen des anderen profitieren können.

Aber warum helfen wir nicht? Es existiert eine Angst, dass der andere Cosplayer dadurch einen erheblichen Vorsprung erhält. “Wenn ich jetzt helfe, dann gebe ich meinen Vorteil ab.”
Aber ist dem so?

Denken wir doch mal anders:

Erhält der andere Cosplayer durch diesen Informationsaustausch wirklich einen so großen Vorteil, dass er dich überflügeln könnte?
Vermutlich spielen noch genügend andere Faktoren hinein und am Ende würde er das Problem doch selbst oder mit anderen Hilfsmitteln lösen. Du bist nicht die Person, die andere davon abhalten kann, zu wachsen und besser zu werden.

Anders gedacht: Stell dir die Frage, warum der andere Cosplayer dich überflügeln sollte, wenn er ohne deine Hilfe überhaupt nicht weiter kommt?

Die eigentliche Frage, die du dir aber unbedingt stellen solltest, ist: Warum siehst du darin überhaupt ein Problem?

Hängt dein Seelenheil davon ab, dass andere “schlechter” sind als du?
Bist du so unsicher und unzufrieden, dass du anderen den Erfolg nicht gönnen wollen würdest?
Bist du selbst vielleicht schon “übers Ohr gehauen worden” und traust den anderen Cosplayern nicht mehr?
Dann sei der Anfang, der die Welt ein bisschen besser macht.

Sei besser – finde deine Herde

Zugegeben, ich hab mich in den Anfangsjahren selbst nach und nach dazu hinreißen lassen, andere Cosplayer im selben Kostüm zu meiden, anstatt sie, wie zu meinen aller ersten Cons, zu feiern.
Nach und nach habe ich mich von meinem Umfeld leiten lassen. Anstatt selbstständig zu denken und grundsätzlich überhaupt nachzudenken, habe ich mich treiben lassen.

Das gleiche Cosplay? Puh, schnell wegschauen, Augenkontakt vermeiden.
Dämlich.

Ich habe das Gedankengut schwarzer Schafe übernommen und mich immer wieder in Dramen verwickeln lassen. Aber halt.. vielleicht war auch ich das schwarze Schaf in dieser Herde?

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich zur Einsicht kam, dass ich doch nicht einfach so zu allen anderen passe. Meine Art und Einstellung zu den Dingen hat vielen Cosplayern langfristig nicht unbedingt in den Kram gepasst. Missverständnisse, Streit, Missgunst. Von allem war nach einiger Zeit etwas dabei. Wirklich frustrierend, denn schließlich will man als Teil einer lustigen Truppe Spaß haben.

Die Erkenntnis hat mir geholfen, mich von Gruppen zu trennen, zu denen ich nicht passe. Ich habe bewusst angefangen, mehr Leute zu finden, die auch in diesem Bereich ähnliche Grundwerte oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich habe wieder angefangen Cosplayer im gleichen Kostüm zu feiern. Ich habe die Chancen genutzt und mir auf Instagram eine tolle Community innerhalb der Szene aufgebaut, die bereit ist zu diskutieren, andere zu respektieren und die Hass und Mobbing keine Chance gibt.

Community-Aktion

Inspiriert von Kamui und Kinpatsu startete ich im Februar 2021 die Community-Aktion “Cosplay ist kein Wettbewerb”. Das Ziel war, mithilfe dieser Aktion zu zeigen, wie schön es sein kann, Gleichgesinnte zu treffen. Sich gegenseitig zu unterstützen und zu zeigen, “Hey, wir tragen beide das selbe Cosplay, weil wir diesen Charakter lieben. Es verbindet uns!”.

Mittlerweile gibt es über 30 Beiträge zu Aktion. Die ersten 30 Beiträge findest du gesammelt in diesem Instagram Guide:

Aber auch schon vorher, wollte ich meine Reichweite nutzen und auf das Thema aufmerksam machen. Zu meiner noch etwas aktiveren YouTube-Zeit habe ich deshalb mithilfe anderer Cosplayer dieses kleine Aufklärungsvideo gedreht und veröffentlicht:

Denn nicht immer ist eine reine Abneigung das Problem. Häufig entstehen Missverständnisse durch Fehlinterpretation oder auch durch fehlende bzw. mangelhafte Kommunikation.

Was kannst du tun?

Oft reicht bereits ein nettes Lächeln und die Welt wird ein klein wenig heller.
Lächeln ist die einfachste und schnellste Methode, um unklare Blickkontakte aufzulockern und zu zeigen, “Hey, alles cool!”. Manchmal verbinde ich das Lächeln auch mit einem Winken. Du wirst dich wundern, wie viel diese kleine Geste bewirken kann!

Vielleicht möchtest du ebenfalls aktiv werden und eine kleine Aktion zum Thema starten. Oder du möchtest meine Aktion weiterführen und auch auf deinem Account passend zu deinen Cosplays etablieren? Dann nur zu! Verlink mich gerne in deinem Beitrag zum Thema #cosplayistkeinwettbewerb ! Ich freu mich riesig zu sehen, wie jeder einzelne den gleichen Charakter interpretiert.

Zeig der Welt, wie individuell wir Cosplayer sein können und wie sehr wir unsere Charaktere aus Film, Buch, Serie, Comic, Gaming, Anime und Manga lieben. P.S.: Lächeln nicht vergessen. 🙂

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Faszination Composing 

Die meisten Cosplayer kennen es wahrscheinlich: Sie haben ihr Traum-Cosplay ihres Lieblingscharakters fertig und wollen dieses nun würdevoll auf einem Bild festhalten. Doch oft spielen Geschichten der Charaktere in fantasievollen oder futuristischen Schauplätzen, die so auf unserer Welt nicht existieren. Die meisten helfen sich dabei aus, indem sie Schauplätze wählen, die zumindest ansatzweise der vorgestellten Location nahekommen.

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Doch was macht man, wenn eine solche Location nicht in der Nähe ist oder die Bilder in einem Studio geschossen wurden?
Genau in einem solchen Dilemma befand ich mich damals, welches mich dazu veranlasste, was ich heute mit voller Leidenschaft ausübe: Composing.

Foto: _soulcatcher_photography_
Model & Edit: sir8davren


Ich hatte ein Photoshooting von meinem Grindelwald Cosplay in einem Studio und versetzte mich dabei in zig unterschiedliche Situationen aus dem Film. Dabei kamen viele ausdrucksvolle Bilder zu Stande, die aber mit dem neutralen Hintergrund des Studios nicht so wirkten, wie ich es mir vorgestellt habe.
Dabei kam dann das Thema Composing auf, welches ich hier zuerst noch kurz erläutern möchte.

Was bedeutet Composing eigentlich?

Composing kann man sich wie eine digitale Collage vorstellen. Man nimmt unterschiedliche Bilder, schneidet sie aus und fügt sie dann wieder zu einem Gesamtbild zusammen.

Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Elemente des Gesamtbilds sowohl farblich als auch lichttechnisch miteinander harmonieren. Auch müssen Schattenwurf oder Winkel der Objekte immer berücksichtigt werden.

Diese Technik ist bei Filmproduktionen gang und gebe. Zum Beispiel wurde die ganze Landschaft um den Turm von Saruman aus „Der Herr der Ringe“ aus unterschiedlichen Landschaftsaufnahmen zu einer in sich harmonierenden Szene zusammengesetzt. Bei guten Composings fällt es dann oft nicht mehr auf, dass diese Szenerie so in Wirklichkeit gar nicht existiert.

Somit lizenzierte ich mir Photoshop und fing an, mich mit der Materie vertraut zu machen und die Grundelemente der Bildbearbeitung zu erlernen. Das ist nun 3 Jahre her.

Seitdem bearbeitete ich etliche Bilder und erstellte nicht nur Composings für Cosplayer, sondern kreierte unter anderem „realistische“ Pokémon oder stellte eine Szene aus „König der Löwen“ nach.
Im Bereich der Bildbearbeitung hat man folglich keine Grenzen.

Übung macht den Meister

Eine Faszination des Composings ist unter anderem, dass ich häufig zu Beginn eines Bildes gar nicht konkret weiß, was ich eigentlich genau machen möchte. Das entsteht meistens spontan während der Bearbeitung.

Auch der Prozess der Bearbeitung ist dabei immer sehr spannend zu beobachten. Gerade wenn man anfangs noch alle Objekte in das Bild einfügt, passt noch nichts zueinander. Doch wenn man anfängt, Farbe, Licht und Schatten aufeinander abzustimmen, kommt nach und nach dieser Wow-Moment zu Stande. Plötzlich wirkt das Bild wie aus einem Guss.  Doch bis man so weit ist, Licht und Schatten richtig malen zu können, bedarf es viel Übung.

Seitdem ich Composings mache, ertappe ich mich oft dabei, wie ich mich über besonders schöne Lichteffekte in der Natur erfreue. Oft frage ich mich dabei: „Hätte ich das genauso gemalt? Hätte ich jetzt gewusst, dass der Schatten hier genauso fallen würde?“ Leider muss ich mir öfter eingestehen, dass meine ehrliche Antwort „Nein“ gewesen wäre. Somit lernt man nie aus und wird von Bild zu Bild, das man bearbeitet, immer besser.

Es gab auch ein Bild, bei dem ich selbst überrascht war, dass ich es so bearbeiten konnte: eines meiner Lieblingsbücher aus meiner Kindheit ist Dinotopia. Ein Bilderbuch, in dem Dinosaurier und Menschen friedlich miteinander leben. Dabei gab es ein Bild, welches mir besonders gut gefiel und ich unbedingt nachbauen wollte. In diesem waren unter anderem auch zwei Brachiosaurier abgebildet. Dafür nahm ich ein Elefantenbild, schnitt ein Stück seiner Haut aus und verformte es so, dass ich damit den Dinosaurier nachbauen konnte. Auf das Endergebnis bin ich immer noch sehr stolz!

Cosplay & Composing

Doch die größte Faszination des Composings ist die gemeinsame Arbeit mit Cosplayern.

Ciri: leana_cosplay
Sea Serpant Design: forge.of.asteria
Foto: _sionart_

Im Verlauf der letzten Jahre wurde ich vermehrt danach gefragt, ob ich nicht ein Composing für sie oder ihn erstellen kann. Oft wurde mir dabei komplette künstlerische Freiheit überlassen, sodass ich das Bild so bearbeiten konnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Schönste war dann oft die Reaktion danach: Viele sind unglaublich dankbar und freuen sich sehr über meine Bearbeitung. Diese Reaktion ist für mich dann die beste Bezahlung, da ich weiß, dass ich mich an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso gefreut hätte.

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass eine solche kreative Ader in mir schlummert. Somit kann ich jedem nur ans Herz legen: Auch wenn es anfangs erschlagend wirkt – wer erst einmal die Faszination hinter dem Composing entdeckt hat, wird so schnell nicht mehr davon wegkommen.

Doch um die Faszination zu erwecken, muss man sich natürlich erst einmal damit vertraut machen. Als Programm würde ich Adobe Photoshop empfehlen. Es gibt zwar kostenlose und günstigere Alternativen, sind aber von der Bedienung weniger intuitiv und bieten bei weitem nicht den gleichen Umfang.

Einstieg ins Composing

Als Tutorials kann ich unter anderem die Videos von PIXimperfect empfehlen, da es bei ihm schlicht kein Thema gibt, welches er nicht behandelt.
Wer gerne den gleichen Weg starten möchte, wie ich es getan habe, fängt mit diesem Tutorial an:

Dabei werden Aspekte wie Ausschneiden mittels Masken, Farben, Licht und Schatten geschickt angewandt und sind einfach nachvollziehbar. Danach sind bereits die wichtigsten Aspekte der Bildbearbeitung behandelt und man kann direkt damit beginnen eigene Projekte zu starten.

Natürlich kann man sich auch gern jederzeit bei mir melden, da ich selbst auch persönliche Kurse anbiete und zukünftige Bildbearbeiter gerne fördere.

Wer jedoch keine Zeit, Lust und Muse hat, sich selbst mit dem Thema Composing auseinanderzusetzen, biete ich natürlich auch an, Bilder zu bearbeiten. Schreibt mir einfach gerne dies bezüglich – ich freue mich schon sehr auf zukünftige Kooperationen!

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Posing & Fotografie” findest du hier: category/posing-fotografie/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Mama und Cosplayer? Das geht? 

JA! Keine Frage, es ist anstrengend. Aber mit etwas Unterstützung, Organisation und vor allem Kommunikation geht alles. Als klar wurde, dass bei uns jeweils Nachwuchs ansteht war Jessy und mir von vornherein wichtig, unsere Hobbies und das, was wir lieben zu bewahren.  

Viele Eltern krempeln ihr Leben komplett um, um sich voll und ganz auf ihr Kind zu fokussieren. Hobbies werden auf Eis gelegt und der Alltag verändert sich um 180 Grad. Das muss nichts schlechtes sein, doch ein Teil von einem Selbst legt sich erst mal schlafen und oft wacht dieser nicht mehr auf. Das war zumindest unsere Angst und deswegen haben wir von Anfang an alles gegeben, um immer dabei zu bleiben.  

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Jessy geschrieben. Du kennst Jessy noch nicht?
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Im folgenden Beitrag teilen dir Jessy und ich uns unsere Gefühle, Gedanken und vor allem auch Tipps & Tricks mit, wie es trotz “Mama-Sein” (oder auch Papa-Sein) klappt, weiterhin zu cosplayen.
Sicher, die Prioritäten verschieben sich und Cosplay rückt erst einmal weit nach hinten. Aber warum auf etwas verzichten, das einem Freude bringt? Schließlich ist es wichtig, dass es dir gut geht und du ausgelastet bist, damit du für deine Familie da sein kannst. Me-Time ist wichtig und kann auch organisiert mit Kind – trotz Abstriche – weiterhin erfüllend stattfinden.

Schwanger cosplayen? 

miss.noobster

Vielen werdenden Müttern fällt es schwer sich noch als Cosplayer wohl zu fühlen. Man wird runder und alles wird schwerfälliger. Dadurch verlieren viele die Lust und Motivation. Einige haben teilweise Angst, sich schwanger im Cosplay zu zeigen. Ist man doch ein Magnet für viele Blicke mit der Kugel vorne dran. Ich war auch sehr skeptisch, was mein eigenes Projekt anging, war es doch sehr wenig Stoff obenrum. Doch als Roadhog aus Overwatch hab ich so viel gutes Feedback bekommen, was mich megamäßig gefreut hat. Ich hab es nicht bereut mich hochschwanger in meine Werkstatt zu setzen und mein vorerst letztes größeres Projekt zu craften. 

SajaLyn

Zugegeben, ich war tatsächlich nicht gerne schwanger. Ich hab mich weder besonders toll noch besonders schön gefühlt. Das hat mich aber nicht davon abgehalten noch ein paar coole Projekte umzusetzen! Besonders Jessys Roadhog Cosplay hatte mich damals beeindruckt und mich dazu motiviert weiterhin zu cosplayen.

Zu Beginn habe ich tatsächlich noch Cosplays geshootet, bei denen ich meinen (noch) kleinen Bauch gut verstecken konnte. Ist das Kostüm etwas weiter geschnitten und stellt man sich entsprechend, so kann man seinen Babybauch ganz gut kaschieren.

Wer an Schwangerschaftsfotos denkt, denkt häufig an wallende Kleider oder nackte Babybäuche. Etwas, das so gar nicht meine Welt ist. Schwangere Charaktere zu cosplayen konnte ich mir dahingegen schon vorstellen! Statt Conventions zu besuchen – zum einen aufgrund der Pandemie und zum anderen war ich dafür nicht fit genug – habe ich auf Shootings gesetzt.

Ein neuer Mensch ist da  

miss.noobster

Jetzt beginnt der schwierigere Part. Das Kind beansprucht viel Zeit und man kann sich nicht einfach mal so für 3 Stunden an die Nähmaschine setzen. Doch das ist kein Hindernis, sich trotzdem weiter seinem Hobby zu widmen. Man kann Kompromisse eingehen und sollte sich z.B. auf einfache Projekte stürzen, die nicht viel von einem selbst abverlangen. Ob man jetzt ein Cosplay komplett kauft oder sich etwas aus gebrauchten Sachen zusammen sucht – es ist völlig egal. Es muss Spaß machen und es ist egal woher das Cosplay kommt.  

SajaLyn

Nutze vor allem die Schlaf- und Ruhephasen deines Kindes und besprich dich mit deinem Partner. Du als Mama musst dich nicht immer um alles kümmern. Teilt euch die Aufgaben auf, sprecht klar über Wünsche sowie Ängste. Mir hat es geholfen klar zu kommunizieren, dass ich heute (insofern es die Situation zulässt) gerne etwas für mich tun würde. In dieser Zeit habe ich mich überwiegend ausgeklinkt und mein Partner hat mich erst dann gerufen, wenn es notwendig war. Natürlich sprechen wir hier von eher kleinen Zeitintervallen. Aber man lernt es zu schätzen, wenn man eine Stunde effektiv für sich nutzen kann. Schläft das Kind schon durch und hat einen festen Rhythmus, wird es schon deutlich einfacher und man kann die Me-Time sogar etwas vorausplanen.

Plane in kleinen Schritten, nutze auch kleine Zeitintervalle und vor allem, übernimm dich nicht. Neben Haushalt, Kind und Hobby brauchst du auch Zeit um einfach mal in Ruhe auf der Couch zu sitzen. Nimm dir diese Zeit und steck dir kleine Ziele. So klappt es ganz bestimmt.

Kind und Social Media 

miss.noobster

Es gibt Eltern, die ihre Kiddies direkt einbinden und komplette Cosplays für die Kleinen craften. Schwierig wird es hier beim Thema Social Media. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig den Nachwuchs zu schützen. Doch das muss jeder für sich entscheiden. Für mich gäbe es nichts Schöneres, wenn mein Kind sich auch für das Thema interessieren würden. Jetzt ist es noch zu früh, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Jedenfalls durfte sie auch schon in ihre erste Rolle schlüpfen, für ein Cosplay von mir. Wir haben uns dazu entschieden, ihr Gesicht nicht öffentlich zu zeigen und doch ist es so eine schöne Serie und gleichzeitig schöne Erinnerung geworden.  

SajaLyn

Social Media ist mittlerweile ein derart fester Bestandteil unserer Leben geworden. Dabei vergessen wir oft, dass man eben nicht alles mit der Öffentlichkeit teilen muss. Du möchtest deine Kinder in dein Shooting oder bei deinem Con-Besuch mit einbinden? Dann mach das!

Vergiss nie, du kannst auch tolle Cosplayfotos mit den Kleinen machen, ohne diese direkt überall posten zu müssen. Fotos für die Erinnerungswand Zuhause oder sogar ein eigenes Fotobuch sind der perfekte Ort für deine Familienfotos im Cosplay.

Möchtest du dennoch unbedingt das tolle Foto online zeigen, kannst du dich noch immer dafür entscheiden dein Kind nur von hinten oder zensiert zu “zeigen”. Wichtig ist, dass du und dein Partner hier auf einer Wellenlänge seid und die Entscheidung gemeinsam tragt.

Lesetipp: Convention mit Kids

Und was ist mit Shootings? 

miss.noobster

Shootings sind ein wichtiger Bestandteil für Cosplayer und gerade am Anfang ist es vielleicht schwer, sich mit anderen Fotografen irgendwo zu treffen. Vor allem wenn die Fahrzeit länger ist. Auch hier gibt es unterschiedliche Wege wie man an seine Fotos kommt. Es ist natürlich auch davon abhängig, wie dein Kind drauf ist. Hier ein paar Tipps für Indoor und Outdoor:

Indoor

Die einfachste Möglichkeit an Fotos zu kommen ist natürlich Zuhause. Ist das Kind noch recht unmobil und man selbst ist sehr gut im Multitasking, kann man sich, mit dem Wurm als neugieriger Zuschauer, fertig machen und selbst ein paar schnelle Schnappschüsse mit Ringlicht & Co. machen. Das Kleine wird Augen machen, wenn das Licht seinen Schatten wirft.
Natürlich kann man auch tagsüber alles vorbereiten und wenn das Kind abends schläft, sich in Ruhe vor die Kamera werfen, während vielleicht der Partner oder ein Fotograf auf den Auslöser drückt. Natürlich immer mit dem Gedanken, kurz mal unterbrechen zu müssen. Ich weiß noch, wie oft wir Treppen hoch und runter rennen mussten – das hält zumindest direkt fit. 😉 

Wird der Stöpsel langsam mobiler, kann man es auch einfach während des Shootings rumwuseln lassen. Kinder finden es super spannend, wenn etwas passiert. Klar stürzt es sich dann auch mal mit vor die Kamera, aber solange man es locker nimmt und dem Kind vielleicht ein paar Dinge erklärt, wird es sicherlich spannend und lustig für alle Beteiligten. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Kinder auch schon in den jungen Jahren aufnehmen. 

Outdoor

Draußen sieht es natürlich wieder ganz anders aus. Sind die Würmchen noch klein, ist es kein Problem, sie mal schnell den Kinderwagen zu packen, zur Location zu fahren und dann fix ein paar Fotos zu schießen. Viel kann das Kind nicht machen und sie lieben es, draußen zu sein. Alle bekommen frische Luft und die Großen noch ein paar schöne Fotos oben drauf.

Auch wenn die Kleinen älter werden und ihre ersten Schritte in der Natur hinterlassen, ist es kein Problem, draußen zu shooten. Sucht euch einen sicheren Spot, ohne Straßen, Fallgruben, Flüsse, Seen und ihr habt ein glückliches Kind, das die Natur entdecken kann, während die Eltern ihrem Hobby nachgehen. Natürlich immer mit einem wachsamen Auge! Vielleicht ist auch noch eine dritte Person anwesend, das würde es natürlich noch viiiiel einfacher machen. Das Allerwichtigste für Shootings draußen: Habt immer Snacks und sonstige Verpflegung dabei. Snacks sind die Lebensretter!

SajaLyn

Ich weiß noch wie nervös ich bei meinem ersten richtigen Shooting war. Unsere Kleine war derzeit bei meinen Eltern und wir hatten zur Sicherheit kurz vor Abfahrt noch einmal gestillt. Wir hätten jederzeit super schnell zurückkommen können, dennoch war ich extrem nervös und wollte mich beeilen. So sehr, dass ich beim Shooting gestürzt bin. Es ist zum Glück nichts passiert, aber es zeigt gut, dass man trotzdem Ruhe mitbringen sollte. Sicherlich wird man sich beeilen, weil man weiß wie begrenzt die Zeit sein kann. Aber es bringt nichts sich zu hetzen.

Je nach Aufwand nehmen wir unsere Tochter auch im Kinderwagen zum Shooting mit. Dabei kann es aber gut sein, dass sie irgendwann – auch nach kurzer Zeit – nicht mehr sitzen möchte und sich langweilt. Getränke, Snacks, kleine Bespaßungseinheiten und natürlich auch etwas Eile helfen dabei das Shooting zu meistern. Kann das Kind schon laufen, wäre eine Begleitperson von Vorteil, so können der Krümel und die Begleitperson die Umgebung unsicher machen, während man selbst in Ruhe shootet.

Am besten startest du daher sanft mit kleinen Schritten. Verzichte auf extrem aufwändige Cosplays, bei denen du Stunden benötigst, um dich fertig zu machen. Gibt es eine gute Location, die in der Nähe ist? Super, so kannst du gerade am Anfang auf Abruf bei Problemen schnell zurück sein.

Jedes Kind ist anders und alle paar Wochen ändert sich etwas, von dem man dachte, es wäre aktuelle Rhythmus. Versteif dich also nicht zu sehr auf etwas, das letzte Woche funktioniert hat und es nun nicht mehr tut. Nächste Woche sieht es vermutlich schon wieder ganz anders aus. Sei locker, flexibel und bald bist du für alles gewappnet.

Jeder ist seines Glückes Schmied 

miss.noobster

Es gibt kein Rezept dafür, wie man alles unter einen Hut bekommt. Auf jeden Fall gehört viel Überwindung und wenig Schlaf dazu .😀 Gerade in den ersten Monaten wenn die Kiddies viel Aufmerksamkeit brauchen ist es fast unmöglich, etwas zu schaffen. Aber auch nur fast!

Es wurden viele schöne Erinnerungen geschaffen und ich bin unfassbar stolz auf das, was wir Zuhause erreicht haben und auch sehr dankbar, dass mein Ehemann mich unterstützt, egal um was es geht. Ich hoffe sehr, dass diese Zeilen denen, die Kinder haben oder in Zukunft welche wollen, etwas Mut machen können. 

Long Story short – Tipps und Tricks für deinen Alltag:

  • Gönn dir kleine Pausen, wenn es zu viel wird.
  • Sei entspannt und setze dich nicht unnötig unter Druck.
  • Setze dir kleine erreichbare Ziele.
  • Zerlege große Aufgaben in kleine übersichtliche Arbeitsschritte.
  • Du musst nicht alles an einem Tag schaffen.
  • Bereite deinen Arbeitsbereich soweit möglich vor, sodass du dann direkt durchstarten kannst.
  • Arbeite mit To-Do-Listen.
  • Mache Vinted & Co. zu deinen Freunden.
  • Halte beim täglichen Spaziergang die Augen nach neuen Spots offen.
  • Binde Freunde & Familie ein und frage nach Unterstützung.
  • Und das Wichtigste: Mach dir selbst keinen Druck, du bist Mama! 😉

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Tipps & Tricks – Overlays in der Cosplayfotografie

Hallo liebe Cosplayfreunde! Ich bin Mareen oder Sky von skys_heaven. SajaLyn fragte mich vor geraumer Zeit, ob ich nicht Lust hätte, für ihren Blog einen Gastbeitrag bezüglich der Einarbeitung von Overlays zu schreiben. Da ich jetzt schon einige Jahre damit arbeite, fand ich die Idee nicht schlecht und jetzt endlich bin ich mal dazu gekommen, ein paar Worte dazu aufzuschreiben.

Dieser Gastbeitrag wurde von Sky geschrieben.
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Zuallererst aber: ich habe das nicht gelernt oder mache das beruflich. Ich habe mir alles, was ich tue, selbst beigebracht. Das heißt, dass ich nach Gefühl arbeite und die Techniken nie gelernt haben. Ich möchte dir hier also nur zeigen, wie du relativ einfach Texturen und Overlays in deine Bilder einfügen kannst und wie du diese entsprechend einarbeitest. Es ist lediglich meine Arbeitsweise und ich bin kein Experte, sondern nur hobbymäßig in diesem Bereich unterwegs!

Was sind Overlays?

Overlays sind extra angelegte, meist transparente, Bilddateien mit Effekten wie Rauch oder Licht. Es gibt aber auch Overlays mit kleinen Bildern von Blumen oder Schmetterlingen, die du in deine Bilder einarbeiten kannst.

Diese Bilddateien kannst du dir auf verschiedenen Seiten besorgen. Einige Seiten bieten kleinere Dateien kostenfrei an, doch die meisten wirst du kaufen müssen. Aber es lohnt sich!
Du kannst damit deine Fotos wirklich aufwerten und ihnen einen neuen Schliff verleihen. Für das Einfügen benötigst du auf jeden Fall Photoshop, da fast alle Arten von Overlays genau dafür erstellt werden.

Während ich Lichtoverlays bisher nur gekauft habe, konnte ich mir auch schon Overlays mit Bildern selbst erstellen. So habe ich zum Beispiel durch ein paar leichte Handgriffe die Grinsekatze auf meine Alice Bilder bekommen oder bei Elsa Schneemagie erzeugt.

Wie arbeite ich Overlays in mein Bild ein?

Nachdem du dein Cosplayfoto in Photoshop geöffnet hast, musst du zunächst überlegen, welchen Effekt du erzielen willst. Ich benutze fast immer Lichtoverlays, um dem Bild einen gewissen Charme zu verleihen. Du suchst dir also etwas Passendes aus und ziehst es in deine Bearbeitungsfläche. Als erstes musst du dann bei den meisten Overlays unten rechts die Art der Ebene von Normal auf Negativ multiplizieren stellen. So aktivierst du die Transparenz und du siehst nur noch den eigentlichen Effekt.

Manchmal gibt es auch bereits Bilddateien, bei denen du diesen Schritt überspringen kannst. Auch selbst erstellte Overlays sind png-Dateien, die bereits einen Alphakanal haben, also transparent sind und kein Hintergrund vorhanden ist. So kannst du sofort zum nächsten Schritt übergehen.

Einmal eingefügt, kannst du dein Overlay drehen und größentechnisch an das Bild anpassen. Du solltest das Overlay nicht einfach nur so einfügen, wie es nun mal ist, sondern auf dein Cosplayfoto abstimmen.

Nicht immer passt die Größe oder der Winkel sofort, deswegen ziehe ich es gerne größer und schiebe und drehe es dann solange hin und her, bis mir die Platzierung gefällt. Auf den Bildern erkennst du, wie unterschiedlich ein Overlay dadurch wirken kann. Du kannst auch oben in der Leiste das Seitenverhältnis einstellen, also aktivieren und deaktivieren, ob du das Overlay komplett anders auch von den Maßen haben willst oder es lieber Original bleiben soll. Auch das kann einen großen Unterschied machen!

Außerdem passe ich dabei bereits oft Deckkraft und Fläche an. Du findest diese Punkte ebenfalls rechts unten, wo die Ebenen sind. Damit kannst du entscheiden, wie stark dein Overlay über dem Bild liegt. Also ob es sehr dominant oder nur einen leichten Akzent geben soll.
Dies kannst du aber auch noch verändern, nachdem du das Overlay eingefügt hast. Ich selbst reduziere beides fast immer etwas, da ich es nicht zu stark haben will. Aber das ist von Overlay zu Overlay und von Bild zu Bild unterschiedlich. Jede Bearbeitung ist individuell und du solltest stets deinem Gefühl vertrauen.

Danach radiere ich das Overlay aus.

Warum? Ich persönlich mag es nicht, wenn die Overlays zu dominant auf dem Motiv sind. Also setzte ich den Radiergummi mit sehr niedriger Deckkraft an und radiere dann Stück für Stück das Overlay weg und zwar solange, bis es mir zusagt. Ich achte dabei darauf, einen weichen Pinsel zu verwenden, denn mit harten Kanten hat man keinen schönen Übergang.

Tipp: Du kannst bei Overlays auch mit Ebenenmasken arbeiten, um die ausradierten Stellen jederzeit wieder sichtbar zu machen.

Ich selbst arbeite selten mit nur einem Overlay. Meistens erziele ich erst mit zwei bis vier Stück den gewünschten Effekt.

Gerade mit Lichtoverlays veränderst du oft auch die Farbgestaltung deines Bildes, da es auch die Helligkeit beeinflusst. Ein Grund, warum ich meine Fotos nicht sofort richtig hell bearbeite. Sondern ich bearbeite sie im Nachgang nochmals in Lightroom, wenn ich mit den Overlays fertig bin.

Ich arbeite auch viel und gerne mit Lichtpunkten, Glitzer oder anderen Effekten wie Rauch, welche ich grundsätzlich weichzeichne und sie so an die Tiefenschärfe des Bildes anpasse. Außerdem lenken sie dann nicht so sehr vom Hauptmotiv ab. Ich selbst bin auch kein Fan davon, wenn sie das Cosplayfoto zu sehr überlagern. Bedeutet, ich radiere auch hier viel aus, sodass sie das Foto umrahmen und aufwerten, aber nicht vom eigentlichen Motiv ablenken.

Nun aber zurück zum Weichzeichner.

Um eine Ebene weichzuzeichnen, gehst du oben auf den Reiter Filter und dann unter auf den Punkt Weichzeichnungsfilter. Dort findest du den Gaußschen Weichzeichner. Unter diesem öffnet sich ein kleines Fenster, in dem du nun austesten kannst, wie stark du den Filter anwenden möchtest. Je höher die Zahl, desto stärker wird es unscharf. Ich selbst arbeite mit einem Weichzeichner zwischen 0,5 und 20. Selten stelle ich ihn höher. Es kommt jedoch auf das Motiv an und wie stark die Tiefenschärfe wirken soll.

So arbeite ich auch, wenn ich Overlays mit Blumen, Schmetterlingen und besondere Sachen, die zum Charakter gehören, einarbeite. Ich schwäche dabei Fläche und Deckkraft nur um wenige Prozente und setzte manchmal auch nur einen schwachen Weichzeichner ein, doch es macht einen großen Unterschied aus.

Nicht immer benötigt man das komplette Motiv oder möchte dieses auffällig im Foto haben. Deswegen kannst du sie ebenfalls entsprechend ausradieren. Sie sollen sich ja ins Motiv einfügen und nicht wie draufgelegt aussehen. Der Gaußsche Weichzeichner ist da wirklich eine große Hilfe und macht es um einiges schöner. Hierbei solltest du aber beachten, dass du diese Dateien zuerst einarbeitest, bevor du die anderen Overlays auf das Bild legst!

Oder, wenn du erst im Nachgang daran denkst, diese Bildmotive unter die eingefügten Overlays legst. So fügt sich alles noch viel besser zusammen und wirkt eher so, als wäre es echt.

Das wäre es soweit. Ist doch gar nicht so schwer, oder?
Du musst dich einfach nur etwas ausprobieren und deine Richtung finden. Alles ist reine Geschmackssache und meine Meinung zum Ausradieren und Weichzeichnen muss dir nicht unbedingt zusagen. Auch ich muss mich hin und wieder immer noch austesten, weil eben jedes Foto anders ist und man sich einfach inspirieren lassen muss.

Aber ich hoffe, dass dir mein kleines Tutorial dazu etwas weiterhilft und du dich vielleicht auch selbst mal an ein Foto mit Overlays versuchst.

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Wenn Cosplayer Cosplayer cosplayen

Der Manga More than a Doll macht es möglich!
Acht Bände sind inzwischen erschienen und Band 9 wurde bereits für Ende diesen Jahres angekündigt. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die gelungene Anime-Adaption mit dem Namen My Dress-Up Darling. Seit kurzem wird nach und nach die deutsche Synchronisation auf Crunchyroll gestellt. Aber worum geht es eigentlich?

My Dress-Up Darling (kurz: MDUD), eine romantische Komödie mit Etchi-Elementen, handelt vom Oberschüler Wakana Gojō und seiner Klassenkameradin Marin Kitagawa, die durch das außergewöhnliche Hobby Cosplay zueinander finden und sich anfreunden. Marin ist in der Schule sehr beliebt, offen und gehört eindeutig zu den “Coolen”. Wakana ist eher ein Außenseiter, der, aufgrund seiner Leidenschaft für Puppen und seinem Lebensziel Puppenmacher zu werden, verschlossen und in sich gekehrt auftritt.

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Als Wakana zufällig herausfindet, dass Marin ein Otaku ist, der sich gerade an seinem ersten Cosplay versucht, bittet diese ihn, aufgrund seines Könnens an der Nähmaschine, ihr zu helfen. MDUD erzählt die Geschichte dieser Freundschaft, gespickt mit romantischen und leicht erotischen Elementen.

Die Leidenschaft des Cosplayens

Schön und gut, denkst du dir wahrscheinlich, aber warum erzählt sie uns davon? Ganz einfach. Manga und Anime sind nicht nur sehr gut recherchiert, sondern auch super unterhaltsam. Vorausgesetzt, man mag das Genre oder man findet Fanservice-Szenen unterhaltsam. Das ist aber nicht der Hauptgrund.

Als ich den Anime – ganz ohne Erwartungen – zum ersten Mal gesehen habe, war ich hin und weg. Marins Begeisterung für ihre Lieblingscharaktere sowie für Cosplay hat mich so sehr an meine eigene Anfänge als Cosplayer erinnert. Ich habe mich sofort in ihr wiedererkannt.

Anime und Manga sind super umgesetzt und fundiert recherchiert, dass man sich als Cosplayer direkt abgeholt fühlt. Viele Szenen erinnern an die eigenen Anfänge und führen uns die Leidenschaft für Cosplay vor Augen. More than a Doll / My Dress-Up Darling ist ein Liebeslied an uns Cosplayer.

Etwas Neues ausprobieren

Während mich die Serie stets gut unterhalten hat, hat sie mich ebenso dazu inspiriert, etwas Neues auszuprobieren. Vor allem in den neueren Episoden des Mangas kamen einige Hilfsmittel auf, auf die ich als Cosplayer bisher nicht zurückgegriffen hatte.

Beispielsweise habe ich für mich noch keine wirklich gute Methode gefunden, wenn es darum geht meine recht kleine Körbchengröße größer erscheinen zu lassen. Bei geschlossenen Kostümen geht das soweit mit Push-Up-BH ganz gut, aber sobald das Design Dekolleté zeigt, habe ich Schwierigkeiten. Zwar wusste ich schon länger von einigen Methoden, die ich bis dato noch nicht ausprobiert hab, aber durch die Serie habe ich richtig Lust dazu bekommen. Auch im Bereich Crossplay habe ich neue Erkenntnisse gewonnen, die ich wirklich gerne umsetzen möchte!

Das einzige Manko, welches ich persönlich an der Serie entdeckt habe, ist, dass meiner Meinung nach ein richtiger Anfängerfail fehlt. Marin und Wakana erschaffen Marins Cosplays fast jedes Mal makellos. Sicherlich gibt es die ein oder andere Hürde, aber am Ende gelingt ihnen das Cosplay ohne großen oder langanhaltenden Frustfaktor.
Wenn ich da an meine Anfänge und auch jetzt noch an einige Projekte denke, fallen mir ein paar richtige Fails ein, aus denen ich nachhaltig gelernt habe. Man hätte die beiden also ruhig einmal eine Perücke verschneiden lassen können. 😉

Cosplays der Serie

Marin ist ein Fan freizügiger oder auch etwas “verruchter” Charaktere. Natürlich nicht ausschließlich, aber die sexy Designs sind teilweise sehr präsent. Also eigentlich nicht so ganz meine Baustelle. Aber der ein oder andere gezeigte Charakter hat meine Neugier geweckt.
So auch Liz-Kyun, ein Succubus, welcher zwar freizügig gekleidet, aber überhaupt nicht lüstern ist. Ganz im Gegenteil, wird Liz-Kyun sehr niedlich dargestellt. Da war ich auch gerne dazu bereit, meine aktuelle Wohlfühlzone abzuchecken und mich seit langem mal wieder in ein sehr knappes Outfit zu werfen.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick vermitteln, weswegen mich genau dieser Manga bzw. genau dieser Anime so begeistert hat. Ich freu mich jetzt schon darauf wie es wohl weitergehen wird!

Verrate mir doch mal in den Kommentaren, ob du die Serie bereits kennst und wie sie dir gefallen hat.

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Low Budget Foto Hacks – Kreative Fotoideen für coole Cosplayfotos

Hallo ihr Lieben, ich bin Krissy, ihr kennt mich unter dem Nicknamen „Moon.Photomagic“.

Dieser Gastbeitrag wurde von Krissy geschrieben. Du kennst Krissy noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: moon.photomagic

Auf Instagram teile ich seit einem knappen Jahr meine Fotografien von Cosplayern. Ich fotografiere allerdings schon seit ungefähr 8 oder 9 Jahren, damals noch für mich privat oder für Freunde.
Ich selbst war jahrelang als Cosplayerin aktiv und habe mich nun aber mehr der Cosplayfotografie zugewandt. Hobbys ändern sich nun mal und es macht mir unendlich viel Freude, wenn Cosplayer ihre großartigen Kostüme in Szene gesetzt bekommen.

Cosplay & Fotos gehört einfach zusammen.
Manchmal sucht man in Bildern allerdings das gewisse ‚Etwas‘. Einen Effekt, Licht, oder eine schöne Spiegelung. Dafür braucht ihr aber nicht immer Photoshop oder Lightroom!
Es geht viel, viel einfacher, glaubt mir!

In diesem Beitrag zeige ich euch meine Top 10 „Low Budget Foto Hacks“, die ihr ganz einfach nachmachen könnt. Viel Spaß beim lesen und ausprobieren!

PS: Meine Models sind heute zwei Funko Figuren. 😉
Die Tricks funktionieren bei allen anderen Motiven genauso!

Die Pfütze

Ihr benötigt: Eine Wasserflasche

Nasser Boden ist eine super Möglichkeit, um Lichter zu spiegeln, vor allem in den Abendstunden haben Wasserspiegelungen meiner Meinung nach einen ganz besonderen Zauber inne.

Aber was, wenn es nicht geregnet hat?
Einfacher geht’s nicht: Schnappt euch eine Wasserflasche, befüllt diese. Fotografiert aus der Froschperspektive, also vom Boden aus, so dass ihr im Vordergrund die Pfütze mit den Spiegelungen habt.

Mehl-Schnee

Ihr benötigt: 1-2 Packungen Dinkelmehl (je nach Bedarf)

Es ist mal wieder Winter, ihr habt eure Winter-Cosplays ausgepackt, aber der Schnee bleibt einfach nicht liegen?
Auch dafür gibt es eine Lösung: Dinkelmehl.
Bestreut eure Fotolocation mit Dinkelmehl. Das Mehl wirkt täuschend echt wie Pulverschnee.

Warum Dinkelmehl?

Ganz einfach: Es schadet der Tierwelt nicht. Dinkel ist eine Getreideart, die alle Fellnasen bedenkenlos fressen können. Wichtig! Überlegt euch gut, wo ihr das Dinkelmehl verstreut. Natürlich ist Mehl eine pulvrige Substanz. Streut es da, wo es niemanden stört.

Pflanzen

Ihr benötigt: Blätter, Zweige, Blumen, Gräser…

Für natürliche Farb-Effekte in euren Bildern nutzt das was ihr an eurem Shooting-Ort findet. Damit meine ich alles, was ihr so in der Natur findet.

Dann haltet ihr die Pflanze vor die Cam um einen zur Umgebung angepassten Farb-Effekt zu bekommen. Besonders eignen sich Blüten und Blätter, da sie diesen leicht-durchsichtigen Effekt haben.

Wichtig! Bitte reißt nicht unnötig Pflanzen aus dem Boden, von Bäumen oder Büschen. Haltet einfach ein wenig die Augen offen, ihr findet sicher etwas!

Prismen

Ihr benötigt: ein Prisma, die gibt es in allen möglichen Formen günstig zu erwerben. Vielleicht habt Ihr auch schon eines Daheim und habt es bisweilen nur als Deko benutzt?

Platziert das Prisma vor dem Kameraobjektiv. Wenn ihr das Prisma bewegt, entstehen verschiedene Effekte und Spiegellungen. Probiert es einfach aus und nehmt euch Zeit, ihr bekommt dann recht schnell ein Gefühl für Prisma, Licht und Kamera.

Die CD

Ihr benötigt: Eine CD (Ich hoffe ihr habt noch welche zu Hause)

Ähnliche Anwendung wie das Prisma: Haltet die CD vor euer Objektiv, um eine spannende Spiegelung zu bekommen. Ich persönlich finde den Effekt der CD noch ein wenig intensiver als der der Prismen.

Die Sprühflasche

Ihr benötigt: Eine Zerstäuber-Sprühflasche

Die haben die meisten von euch sicherlich zu Hause. Mit der Zerstäuber-Sprühflasche könnt ihr Fake-Regentropfen auf Oberflächen schaffen. Oder Fake-Schweißperlen auf der Haut? Wäre sehr passend für Sport-Anime Cosplayer.

Natürlich könnt ihr auch euer Objektiv mit der Sprühflasche einsprühen. Achtet dabei darauf, dass euer Camgehäuse kein Wasser abbekommt. Die Tropfen dürfen auch nicht direkt aufs Objektiv gelangen. Dafür gibt es so genannte UV-Filter (Filter, die ultraviolettes Licht nicht durchlassen). Diese schützen das Objektiv.

Der Gefrierbeutel

Ihr benötigt: einen Gefrierbeutel und eine Schere

Schneidet oder reißt an einer Stelle des Beutels ein Loch rein. So, dass euer Objektiv hindurchpasst.

Die Ränder des Beutels sollten, wenn ihr durch die Kamera seht, an den Rändern des Bildes zu sehen sein. So bekommt ihr einen leicht-verschwommenen Effekt an den Rändern des Bildes.

Holi-Pulver

Ihr benötigt: Buntes Holi-Pulver

Manchmal sehr umstritten, ich versuche mich knapp und klar auszudrücken:

Holi Pulver kennt man von Holi-Festivals. Sie eignen sich aber auch super als rauchigen Special-Effekt.

Holi Pulver besteht aus Mais- oder Reisstärke und Lebensmittelfarbe. Achtet bei dem Kauf auf die Inhaltsstoffe, denn oft bieten Händler Pulver an, in denen die Inhaltsstoffe nicht reine Naturprodukte sind. Am besten ist es, ihr mischt euch ganz einfach das Pulver selbst zusammen. Die knalligen Lebensmittelfarben bekommt ihr Online.

Empfehlen kann ich euch die Pulver von Polvo Holi. Sie bestehen aus 99 % Maismehl und 1 % Lebensmittelfarbstoff. (Das soll jetzt keine Werbung sein, aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.)

Was solltet ihr beachten?

– Inhaltsstoffe: Wie oben schon genannt, entweder selbst mischen oder sich gut über die Inhaltsstoffe informieren.

– Kleidung: Im Normalfall verschwindet der Staub beim Waschen wieder, es gibt allerdings Stoffe, bei denen das Risiko größer ist, dass du nicht alles rausgewaschen bekommst. Am besten du ziehst Kleidung an, die im Notfall weggeschmissen werden kann. 

– Schädlich für den Körper? Gehen wir von der oben genannten Marke aus, wird nichts passieren. Das Pulver kann einfach von Haut und Haar abgewaschen werden. Und gelangt etwas in den Mund, ist das auch nicht so schlimm. 

– Umgebung/Geräte: Ja, das gibt ne‘ Sauerei. Daher ist die Nutzung im Freien zu empfehlen (natürlich nur mit den 100 % Natur-Pulver); Eure Geräte müsst ihr irgendwie abdecken (z.B. Cam), denn der Staub ist so fein, er könnte ins Innere des Gerätes gelangen.

Beim Shooting: 

Den richtigen Ort auswählen: Entscheidet euch für einen Ort an dem die Verschmutzung entweder mit dem nächsten Regen weggespült wird oder einfach zu reinigen ist. Denkt dabei an Unbeteiligte! Keiner möchte sein Auto voller Holi-Farben auffinden.
Bewegung ist alles: Pulver werfen oder in die Hände klatschen.
Mehr ist mehr: Nutzt die Serienbildfunktion eurer Kamera!

Die PET-Flasche

Ihr benötigt: Eine Plastikflasche (am besten mit Rillen) und einen Cutter/Schere

Ein simpler, einfacher Trick mit coolem Ergebnis: Schneidet von eurer Plastikflasche beide Enden ab, sodass ihr eine Röhre habt. Dann haltet ihr die Plastikröhre vor euer Objektiv und fotografiert hindurch.
Den besten Effekt erzielt ihr, wenn ihr seitliches Sonnenlicht habt.

Transparente Stoffe

Ihr benötigt: Transparente Stoffe eurer Wahl – Spitzenstoff, Nylon oder Chiffon.

Entweder platziert ihr sie zur Hälfte auf eurem Objektiv, direkt darüber oder lasst sie nur ganz leicht ins Bild spitzen.

Mit diesen transparenten Stoffen könnt ihr auch wunderschöne Effekte auf eure Bilder zaubern. Beispielsweise bekommt Ihr bei dünnen Nylon einen spannenden Vintage-Effekt auf euer Bild, wenn ihr diesen über euren Objektiv zieht.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesen 10 einfachen Ideen ein bisschen inspirieren. Beim Ausprobieren wünsche ich euch nun ganz viel Spaß!!!

Liebe Grüße, eure Moon.Photomagic

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#losgelöst – Wie wichtig sind Hashtags wirklich?

Seit wir denken können, gehören Hashtags zu Instagram. Während die Rolle der kleinen Raute früher noch viel bedeutender war, sieht es mittlerweile ganz anders aus.

Immer wieder stolpere ich auf Instagram über Stories in denen Cosplayer ihren Frust über die aktuelle Lage zu Hashtags auslassen. Beiträge tauchen nicht mehr auf, Reichweite ist quasi non-existent und dabei wären Hashtags doch so ein wichtiger Aspekt der Plattform.

Jein… früher waren Hashtags wichtiger und man konnte durchaus viel Reichweite über diese erzielen. Dabei spielt die Wahl der richtigen Hashtags und auch die Anzahl dieser aber eine enorme Rolle.

Aktuelle Rolle der Hashtags

Dass Instagram permanent im Wandel ist, ist mittlerweile nichts Neues mehr. Der Algorithmus ist dauerhaft in Bewegung, neue potentielle Features werden getestet, ausgerollt, zurückgestellt und Bugs werden behoben. Die Plattform steht nicht still. Auch die Rolle der kleinen Raute hat sich entsprechend geändert.

Dass Hashtags existentiell nie wirklich wichtig waren, sieht man vor allem an großen erfolgreichen Accounts, die häufig äußerst erfolgreich ganz ohne diese posten. Die richtige Auswahl an Hashtags wird deinem Post immer nur als Unterstützung dienen können, diesen aber nie tragen.

Während ich bei meinen eigenen Posts zum selben Cosplay aus dem selben Shooting mit der selben Auswahl an Hashtags unterschiedliche Auswertungen der Insights zur “Reichweite über Hashtags” erzielt habe, wird deutlich, hier spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle.
Lohnt es sich diese Faktoren wirklich herauszuarbeiten und zu erkennen? Ist das denn überhaupt möglich? Schließlich ist der Algorithmus der Plattform geheim und bisher nicht zu knacken.

Wie unterschiedlich die Reichweite des selben Cosplays mit den selben Hashtags ausfallen kann, siehst du in folgender Galerie. Auch die über Hashtags erzielte Reichweite schwankt deutlich.

Um es noch deutlicher zu machen, habe ich dir folgende Insights des selben Cosplays mit den selben Hashtags abgespeichert.

Während der eine Post nur 70 Reichweite über Hashtags erzielte, schaffte der andere Post das sechsfache davon.

Anfang diesen Jahres hat Instagram-Chef Adam Mosseri aufgeklärt und ganz klar geäußert, dass Hashtags dem Algorithmus helfen können deinen Post richtig einzuordnen, du aber nicht mit mehr Views aufgrund von Hashtags rechnen solltest.

Shadowban – Ja? Nein?

Eine beliebte Erklärung für fehlende Reichweite ist häufig das sogenannte Shadow-Banning. Darunter versteht man vor allem wenn deine eigenen Beiträge auf Instagram oder einem anderen sozialen Netzwerk nur noch für dich selbst sichtbar sind, aber nicht mehr für andere. Dabei wirst du nicht über eine derartige Einschränkung informiert.

Wie real der Shadowban auf Instagram wirklich ist, ist umstritten. Fakt ist, dass es durchaus vorkommen kann, dass deine Beiträge nicht unter einem bestimmten Hashtag gelistet werden. Obwohl du diesen direkt im Beitragstext nutzt.

Herauszufinden, was tatsächlich passiert und wo das Problem liegt, ist nicht einfach. Häufig ist mir selbst schon aufgefallen, dass die angeblichen gebannten Posts von mir über diesen Hashtag gefunden werden konnten, während der Post-Verfasser diesen nicht sehen konnte. Inwieweit ein Bug oder der Algorithmus dafür verantwortlich ist, lässt sich nicht sagen.

Generell rate ich dir aber: Don’t Panic!
Hashtags sollten immer nur das i-Tüpfelchen und nie deine “alleinige” Social Media Taktik sein. Letztendlich ist ein erfolgreicher Posts mit großer Reichweite ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die alle Anteil nehmen. Hashtags sind nur ein sehr sehr kleiner, eher unbedeutender, Faktor.

Reichweite ist nicht alles

Bevor du dich über Instagram ärgerst, solltest du dir vor allem klar machen, wie wichtig dir Reichweite wirklich ist. Sicher, die Zeiten auf der Plattform waren schon einmal besser, dennoch wird uns hier ein tolles Tool mit vielfältigen Funktionen zur Verfügung gestellt, mit dem wir uns besser vernetzten können.

Möchtest du an deiner Reichweite und Interaktion arbeiten, dann ist Umdenken angesagt. Denn dann steht viel Arbeit, Analyse und gezielte Content Creation an. Das ist dein Ziel? Dann solltest du dir unbedingt mein Buch “Instagram für Cosplayer” zu Rate ziehen, es kann dich auf deiner Reise unterstützen.

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Crossplay – Erwecke die Göttin in dir

Hallo alle miteinander! 😀
Die liebe SajaLyn hat mich gefragt, ob ich einen Blogeintrag über das Thema „Crossdressing“ schreiben könnte. ^^

Dieser Gastbeitrag wurde von Jean geschrieben. Du kennst Jean noch nicht?
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Es gibt viele do‘s & don‘ts und Tipps & Tricks wie man sich als Crossdresser verbessern kann und ich dachte ich erzähl euch ein wenig davon aus meiner Perspektive.

Make-up

Als Crossdresser ist am allerwichtigsten natürlich das Make-up! Wer hätte es gedacht. 😀
Als ich angefangen habe, hatte ich NULL Ahnung von Make-up und sah deswegen auch nicht wirklich feminin aus. Denn es gibt bestimmte Aspekte, die die Weiblichkeit durch Make-up herausstechen lassen!

Das wichtigste, das den größten Unterschied macht, sind Wimpern und Blush. Sobald ich beim Schminken anfange das Blush aufzutragen und Wimpern anzukleben, sieht man erst den Unterschied.
Beim Blush braucht man auch nicht zu sparen! Je mehr, desto besser. Aber natürlich nicht übertreiben.

Augenbrauen

Augenbrauen sind kein MUSS, aber ich persönlich habe meine kleiner und dünner gezupft, da die meisten Charaktere kleine dünne Augenbrauen haben UND man sie so auch viel besser bearbeiten bzw. verändern kann. Abrasieren geht natürlich auch. ^^

Eine zweite Option wäre auch das Abdecken der Augenbrauen mit einem Klebestift. Empfohlen wird häufig der UHU Klebestift!

Da die meisten buschige bzw. dicke Augenbrauen haben oder ihre behalten wollen, ist das eine Alternative, um eure Augenbrauen zu verändern. Das ganze läuft in drei Schritten ab: Kleben, kämmen und pudern.

Kurz gefasst klebt ihr eure Augenbrauen ENTGEGEN der Wuchsrichtung eurer Haare, damit auch wirklich alles mit Kleber bedeckt ist. Als nächstes kämmt ihr eure Augenbrauen mit einem Augenbrauenpinsel (oder Maskara-Pinsel) nach oben, damit sie relativ flach liegen. Zum Schluss wenn der Kleber getrocknet ist, pudert ihr das Ganze einfach nochmal schön ab! 

Gamergirl Make-up

Ich rate auch anderen dazu, wenn sie mich fragen wie sie ihr Make-up verbessern wollen, dass sie NICHT „normales Make-up“ machen sollen, sondern „Gamergirl Make-up“!
Das klingt zwar am Anfang etwas verwirrend, ist aber tatsächlich einfach zu erklären: Bei normalem Make-up dekoriert man seine weiblichen Aspekte, aber als Crossdresser ist das nicht möglich, da wir erst einmal diese Aspekte brauchen. Das „Gamergirl Make-up“ geht mehr in die übertriebene „e-Girl/Waifu/Anime“-Richtung, welches diese Aspekte sozusagen 5-mal mehr weiblich aussehen lässt!

Kontur & Lippenstift

Ich persönlich meide roten Lippenstift und Wangenkontur. Das schluckt das Make-Up stark und verändert meiner Meinung nach die Form und Optik sehr. Bei roten Lippenstift wäre es natürlich eine Ausnahme, wenn der Charakter ebenfalls roten Lippenstift trägt. Aber sonst rate ich lieber zu einer natürlichen Farbe. 😀

Wangenkontur kann die Form deines Kopfes schnell verändern und wenn ihr eher in die Richtung Cartoon Charakter/Anime Charakter geht dann rate ich euch von Wangenkontur ab. An der Jawline ist es jedoch ok und der Blush macht schon seinen Job. ;D

Wenn du mit Nasenkontur anfängst rate ich dir NIEMALS die Kontur zu dunkel zu machen. Weniger ist in diesem Sinne mehr. Ich hatte meine eigene Erfahrung damit…hier ein bild mit Markierung wo ich meine Nase konturiere, um eine „kleine und süße“ Nasenform zu bekommen:

Psst! Kleiner Tipp: Das i-Tüpfelchen ist, wenn ihr Highlighter in eure innere Ecke vom Auge packt, wie bei mir im Bild. 😉

Körper

Bei der Körperform sehe ich sehr oft das Problem, dass die brüste VIEL zu groß sind! Große Boobs heißt nicht gleich „weiblich“.

Ich persönlich benutze einen Sport-BH und stopfe zwei Mützen rein, wenn man die Brüste selbst nicht sieht. Einen Sport-BH könnt ihr mega einfach übers Internet kaufen oder in diversen Bekleidungsgeschäften. Die zwei Mützen waren damals eine spontane Idee von mir. ;D

Finde etwas das sich an deinem Körper anpasst um einen guten Ausgleich zwischen Brust, Taille und Hüfte zu finden! Eine hourglass shape, wie man so schön sagt.

Apropos Hüfte! Ein „Buttpad“ ist suupperr hilfreich für diesen Ausgleich. Ich persönlich habe meins über Amazon gekauft. Da gibts eine große Auswahl an verschiedenen Formen und Arten. Mein Wissen dafür habe ich von Dragqueens aufgeschnappt, die kennen sich gut damit aus!

Das war eigentlich schon alles! ich hoffe ich konnte euch ein klein wenig helfen <3

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Als Cosplayer im Freizeitpark – Cosplay Day im Movie Park Germany

Bereits zum dritten Mal fand der Cosplay Day im Movie Park Germany statt. Teilnehmen durfte ich dieses Jahr zum zweiten Mal und deshalb wird es Zeit für einen kleinen Einblick in diese außergewöhnliche Veranstaltung!

Der Cosplay Day ist ein Sonderevent des Movie Park Germany, in welches ausgewählte Cosplayer in das Rahmenprogramm des Themenparks integriert werden. Aber fangen wir doch mal von vorne an.

Wie kann ich als Cosplayer teilnehmen?

Wenn nicht gerade eine Pandemie den ganzen Ablauf über den Haufen wirft, dann wird im Vorfeld kräftig für den Cosplay Day geworben. Da es bei einem Freizeitpark deutlich andere Regulierungen und Sicherheitsvorschriften gibt, kann leider nicht jeder einfach ungefragt im Kostüm erscheinen.

Stattdessen gibt es einige Wochen vor der Veranstaltung eine Anmeldephase, bei der man sich für den Cosplay Day bewerben kann. Wird man ausgewählt, erhält man freien Eintritt sowie Verpflegung für den ganzen Tag. Außerdem gibt es einen abgesonderten und exklusiven Rückzugsort für alle Cosplayer, an dem sie sich umziehen, frisch machen, ausruhen und natürlich essen und trinken können.

Dieses Jahr war außerdem Andreas Kinder als Fotograf vor Ort. So hatte jeder die Möglichkeit sein Kostüm im Backstagebereich noch kurz ablichten zu lassen bevor der Park eröffnet.

Wie läuft der Tag als Cosplay Walking Act ab?

Damit alle Cosplayer rechtzeitig ankommen und sich gegebenenfalls noch vor Ort fertig zu machen, öffnet der Park für die angemeldeten Teilnehmer bereits etwas früher. Etwa eine halbe Stunde vor offizieller Parkeröffnung gibt es dann noch ein aktuelles Briefing zum Tagesablauf.

Dieser gestaltet sich in etwa wie folgt:

  • Parkeröffnung mit allen Cosplayern
  • Gruppenfoto direkt im Anschluss
  • Pause zur freien Gestaltung
  • Parade mit allen Cosplayern am Nachmittag
  • Cosplay Contest mit den vorab ausgewählten Teilnehmern
  • Siegerehrung und Parkschließung

Bei Eröffnung des Parks begrüßen die Walking Acts des Movie Park Germany und natürlich auch alle Cosplayer die anströmenden Gäste. Die Besucher bekommen so die Möglichkeit die teilnehmenden Cosplayer zu bewundern und Fotos mit ihnen zu machen. Die Begeisterung ist ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.

Etwa 45 Minuten später steht auch schon das Gruppenfoto auf dem Programm. Alle Cosplayer versammeln sich am vorab angegebenen Treffpunkt. Über 300 Cosplayer auf einem Bild? Das geht!

Foto: Andreas Kinder

Sind die ersten beiden Punkte der Tagesordnung geschafft, haben alle Teilnehmer eine lange Pause zur freien Gestaltung zur Verfügung. Egal ob du Fotos machen oder die Attraktionen des Parks nutzen willst, du hast hier jede Menge Möglichkeiten. Natürlich kannst du dich auch in den Backstagebereich zurückziehen, dich frisch machen und eine Kleinigkeit essen.

Am Nachmittag steht dann die große Parade des Movie Park Germany an. Am Cosplay Day wird diese noch beeindruckender, denn neben den üblichen Walking Acts, Stuntfahrer und tollen Gefährten, laufen über 300 Cosplayer mit und begeistern die Besucher. Aus Erfahrung kann ich sagen: Das Lächeln kann ganz schön anstrengend werden und am Ende kann man fast gar nicht mehr damit aufhören!

Zum Abschluss geht’s direkt zum Cosplay Contest

Im Anschluss an die Parade findet auch schon der Cosplay Contest statt. Aus einer Vielzahl von Anmeldungen wählt das Team des Movie Park im Vorfeld in etwa zehn Cosplayer aus, die sich und ihre Kostüme in einer 30-sekündigen Performance auf einer Bühne präsentieren dürfen.

Die Jury bestand in diesem Jahr aus sammyscosplay, strikercosplay, orincosplay und meiner Wenigkeit. Bewertet wurden unter anderem Machart, Cosplay vs. Charakter, Performance und Reaktion des Publikums. Der Cosplayer mit den meisten Punkten wird dann zum Sieger gekürt.

Und dann? Ja dann ist dieser wundervolle und aufregende Tag leider schon wieder vorbei und es bleibt nur zu sagen: Hoffentlich bis nächstes Jahr!

Hast du noch Fragen zum Event? Dann schreib unbedingt einen Kommentar!

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Convention mit Kids

Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.

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“Die Tochter von Sailor Moon und du machst Sailor Moon!” 

Eifrig studiert Minimi die Artbooks. Die kleine Lady mit den rosa Haaren hat es ihr angetan, auch wenn es ihr noch schwer fällt, sich den Namen Chibiusa zu merken. Da wir in dem Fall den gleichen Geschmack haben, bin ich nur allzu bereit, ihrem Wunsch nachzukommen.

Endlich, nach mehr als 2 Jahren Corona bedingter Pause, treffen wir wieder Vorbereitungen für den Besuch einer Convention. Wieder als Familie, aber diesmal mit zwei Kindern. Convention mit (Klein)kindern oder Babys. Geht das? Nach 15 Conventions in 3 Jahren mit unserer Tochter im Alter von 3 Monaten bis 3 Jahren kann ich sagen: Ja, das geht! Allerdings sollte man den ein oder anderen Punkt beachten.

In diesen 3 Jahren durfte ich einiges an Erfahrungen sammeln, von denen ich hoffe, dass sie euch vielleicht nützlich sein könnten. Als erster und wichtigster Punkt vorweg:

Kind ist nicht gleich Kind!

Meine Kinder sind schon immer sehr kontaktfreudig gewesen und neigen nicht zum Fremdeln. Dennoch habe ich sie vor ihrem ersten Conventionbesuch zu einem Shootingtreff mitgenommen. Dieser Ausflug hat mir die Möglichkeit gegeben, zu sehen wie die Kinder auf größere Menschenansammlungen und vor allem den Kontakt zu Menschen in Kostümen reagieren. Gerade bei Babys oder Kleinkindern kann es sein, dass sich die Kinder vor (fremden) Menschen in Kostümen fürchten.

Sollte euer Kind diesen “Test” nun bestanden haben, kann man sich daran machen, die passende Convention zu wählen. Theoretisch gibt es hier keine Einschränkungen (außer bei der Gamescom, bei der Kindern erst ab 3 Jahren Eintritt gewährt wird). Praktisch sollte man jedoch einige Fragen klären:

  • Wie lange dauert die Anreise? Ist diese für mein Kind zu bewältigen?
  • Gibt es – falls nötig – Rückzugsorte?
  • Ist das Angebot auf der Con auch für mein Kind interessant?

Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass die wenigsten Cons auch wirklich auf den Besuch mit kleineren Kindern ausgelegt sind. Eine Ausnahme bildet hier der Anime Marathon in Königslutter, den ich gerade jungen Familien als Einstiegsconvention ans Herz legen kann. Hier gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten und extra Bereiche für Kinder zum Spielen.

Wo sind die Toiletten?

Das leidige Thema, mit dem ich mich schon in der Schwangerschaft auseinandersetzen musste, wandert mit Kleinkindern auf der Prioritätenliste noch einmal ein ganzes Stück nach oben. Solange die kleinen noch Windeln tragen, ist alles entspannt. Bisher habe ich auf jeder Con einen Wickeltisch gefunden.

Ab dem Tag, an dem sie ohne Windeln auf einer Convention herumlaufen, heißt es, zunächst immer genau wissen, wo die nächsten Toiletten sind, und am besten auch, wie lange man dorthin braucht (siehe: Kinder haben kurze Beine). Denn seien wir ehrlich: Kinder müssen immer in den unmöglichsten Situationen gaaaanz dringend auf Toilette. Es macht auf jeden Fall Sinn, bereits vor dem Besuch der Convention auf den Hallenplänen die Lage der Toiletten zu checken. Wenn möglich, habe ich das Kleinkind mit meinem Mann auf die Herrentoilette geschickt, da die Wartezeit dort wesentlich kürzer war. Hier würde ich aber nicht davon ausgehen, einen Wickeltisch zu finden.

Snack vs. in der Schlange auf Essen warten

“Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!”

Wer kennt diesen Werbeslogan nicht? Gerade bei Kindern trifft er ins Schwarze. Da Kinder oft sehr plötzlich kurz vorm Verhungern stehen, aber nach kaum mehr als 2 Bissen satt sind (nur um eine halbe Stunde später wieder zu verhungern), sollte man immer kleine Snacks dabei haben.

Natürlich ist es schön, sich mal an einem Stand etwas zu kaufen, aber die Schlangen sind meist lang und die Geduld der Kinder wenig ausgeprägt. Für uns haben sich Mais- und Reiswaffeln als der ideale Proviant herausgestellt, da sie schnell satt machen und auch keine Kostüme verschmieren. Sollte man noch voll stillen, erübrigt sich bei Babys das Problem mit dem Proviant. Hierbei aber auf jeden Fall darauf achten, dass sich das Kostüm zum Stillen eignet (am besten ohne komplett blank zu ziehen). Für Fläschchen oder Gläschen gibt es einen Erwärmer für unterwegs, den ich nur empfehlen kann.

Kinder haben kurze Beine…

… und Messehallen können seeeehr groß sein. So wenig es uns auch auffällt: Auf einer Convention legen wir im Laufe des Tages ganz schöne Strecken zurück. Kinderwagen sind zwar umständlich und nehmen eine Menge Platz weg, erleichtern aber auch den Kindern, weitere Strecken zurückzulegen. Zudem ermöglichen sie gerade den Kleinen noch zwischendurch ein Mittagsschläfchen. Und seien wir ehrlich: Irgendwann kommt definitiv das gefürchtete “Ich kann nicht mehr…”

Bonus: Man kann alles Mögliche unter dem Kinderwagen verstauen, das man sonst durch die Gegend schleppen müsste.

Unabhängig davon, ob man nun mit oder ohne Kinderwagen unterwegs ist, sollte man am besten für jeden Weg mindestens die doppelte Zeit einplanen.

Barrierefrei?

Ist man erst einmal mit dem Kinderwagen unterwegs, tun sich einem ungeahnte Hindernisse auf. Jede Mutter mit Kinderwagen wird bereits die Erfahrungen gemacht haben, dass Barrierefreiheit in der Praxis ganz anders aussieht als in der Theorie. So müssen für Aufzüge, die oft nur sporadisch vorhanden oder gut versteckt sind, oft große Umwege in Kauf genommen werden.

Hat man diese dann endlich gefunden, steht man gerne mal in der nächsten Schlange. So dauern Wege von einem Ort zum nächsten oft doppelt bis dreimal so lange. Auch hier gilt wie schon bei den Toiletten: Checkt schon vor der Convention auf den Hallenplänen die Lage.

Pause

So eine Con ist wahnsinnig aufregend. Nicht nur für uns, sondern besonders für unsere kleinen Minimis. Am liebsten wollen sie überall zugleich sein und alles ansehen. Stillstehen ist keine Option. Bei der ganzen Aufregung scheinen sie Energie ohne Ende zu haben, aber das täuscht.

Oft sind sie so aufgedreht, dass es schwer fällt zu erkennen, wann sie müde werden. Ist dieser Punkt dann erreicht, ist er meist überschritten, bevor man es merkt. (Dies betrifft vor allem die etwas älteren Kleinkinder, da die ganz kleinen meist einfach im Kinderwagen einschlafen.)
Das Resultat: Das Kind ist in Weltuntergangsstimmung. Um dies zu verhindern, sollte man ausreichend Pausen einplanen und sich nicht zu viel vornehmen. Falls dieser Notfall doch eintreten sollte, habe ich immer ein wenig Traubenzucker oder eine Tüte Gummibärchen dabei.

Um Stress oder Überforderung zu vermeiden, kann man den Kinderwagen mit einem Mulltuch abhängen. Gerade auf Conventions mit Außenbereich bieten sich diese an, um der Hektik für kurze Zeit zu entgehen. Hilft das alles nichts, sollte man in Erwägung ziehen, zum Wohle des Kindes die Con frühzeitig zu verlassen.

Hilfe, ich werde taub!

Da unsere Tochter sich sehr gerne Theaterstücke ansieht, war für mich gleich klar, dass ihr auch die Showgruppen sehr gefallen würden. Dabei sollte man aber wirklich darauf achten, wie laut es ist. Oft sind die Lautsprecher viel zu laut für kleine Kinder eingestellt. Auch wenn es die Kinder nicht zu stören scheint, kann dies doch sehr schädlich für die kleinen Ohren sein. Mit Kindern sollte man von daher immer einen Platz möglichst weit von den Lautsprechern entfernt wählen. Wenn man auch bei sehr großer Lautstärke Konzerte oder Shows mit Baby oder Kleinkind anschauen möchte, so gibt es Gehörschutz extra für Babys. Ob die eigenen Kinder diesen jedoch tolerieren sollte man unbedingt vor der Convention testen.

Kleine Langfinger

Die meisten Kinder werden trotz der letzten Jahre Pandemie hin und wieder in einem Geschäft gewesen sein und schon im Kleinkindalter ist ihnen bewusst, dass sie nicht einfach Sachen aus den Regalen mitnehmen können, ohne dass diese an der Kasse bezahlt werden müssen.

Für uns Erwachsene ist es nur ganz natürlich, dass es an Verkaufsständen auf Conventions nach dem gleichen Prinzip läuft. Ein solcher Stand sieht aber ganz anders aus als ein Supermarkt. So kann es sein, dass kleine Kinder diese Parallele noch nicht ziehen können (was völlig natürlich ist) und sich gerne an den bunten Sachen bedienen möchten. Thematisiert dies am besten vor dem Besuch der Convention oder behaltet vor allem in der Nähe von Verkaufsständen eure Kinder gut im Auge, wenn diese für ein solches Gespräch noch nicht alt genug sind.

Kinder wachsen schnell

Für den Fall, dass eure Kinder im Cosplay auf der Con sein wollen, bedenkt, dass Kinder unglaublich schnell aus den Kostümen herauswachsen. Gerne auch noch vor der Convention. Aus dier leidigen Erfahrung meinerseits nähe ich immer zuerst die Kostüme für die Erwachsenen und fertige die Kinderkostüme erst kurz vor der Convention. Zudem nähe ich die Kostüme oft eine Nummer größer als benötigt oder so, dass sie bis zu 2 Größen mitwachsen können.

Kinder und das Recht am Bild

Die Sache mit dem Recht am eigenen Bild ist ja schon als Erwachsener eine knifflige Sache. Obwohl in der heutigen Zeit jedem klar sein sollte, dass man nicht einfach ohne Erlaubnis Bilder von Leuten machen und die dann hochladen darf, ist dies leider immer noch ein Thema.

Auf den meisten Conventions hatten wir keine Probleme damit, da die Leute mittlerweile darauf sensibilisiert sind. Aber gerade auf Events, die keine reinen Conventions sind, wie z.B. Buchmessen, ist dies leider immer noch ein Thema. Sowohl Cosplayer als auch (unbegreiflicherweise) vor allem deren Kinder werden oft ohne zu fragen fotografiert.

Die Fotografen waren hierbei ausnahmslos szenefremde Besucher auf den Messen oder Schaulustige in den Parks, welche an die Conventions angrenzen.

Wie reagiere ich darauf? Eine Patentlösung habe ich dafür leider noch immer nicht gefunden. Zunächst haben wir immer versucht die betreffenden Personen anzusprechen und ihnen freundlich darauf hinzuweisen, dass sie dies bitte unterlassen. Schnell haben wir gemerkt, dass das einfach nicht möglich ist, jedem hinterher zu rennen.

Da wir mit Freunden in einer Gruppe unterwegs waren, hat sich immer jemand in den Weg gestellt, wenn wieder versucht wurde, ungefragt ein Bild zu machen. Damals war unsere Tochter 9 Monate. Später haben wir ihr beigebracht, die Hände vors Gesicht zu halten, wenn sie merkt, dass jemand sie fotografiert ohne zu fragen. Das klappt tatsächlich schon in jungen Jahren sehr gut. Auch Kostüme mit Masken sind super geeignet. Natürlich nur, solange diese akzeptiert werden.

Lost

Zuletzt einer der vielleicht wichtigsten Punkte. Jeder weiß, wie voll es auf Messen und Conventions ist. Da sind Kinder nicht nur schnell abgelenkt, sondern auch schon einmal im Menschengedränge verschwunden. Eben hatte man sie noch an der Hand oder sie sind brav neben einem her gelaufen und schwupps sind sie weg. Mir ist das (Gott sei Dank) noch nicht passiert, jedoch einer Bekannten.

Mit älteren Kindern ist es sicher eine gute Lösung, einen Treffpunkt zu vereinbaren. Da Conventions mittlerweile meist sehr groß und gerade für Kinder oft unübersichtlich sind, ist das in den ersten Jahren kaum möglich. Oft habe ich schon gesehen, dass Kinder T-Shirts mit Telefonnummer darauf tragen oder die Eltern ihnen die Nummer auf den Arm geschrieben haben. Ich habe für mich eine andere Lösung gewählt, die gut mit dem Kostüm kompatibel ist: Ein bequem anliegendes Armband mit Telefonnummer und Namen.

Fazit: Bleibt entspannt, mit Kindern wird nie alles laufen wie geplant. Hauptsache ihr habt Spaß!

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Auf Wolken gebettet – Shooting Setup

Vielleicht kennst du sie auch, diese watteweichen Wolkenbilder auf TikTok, Instagram und Co? Himmlisch verträumt und sanft sehen sie aus. Aber wie kann man sich selbst ein derartiges Set Zuhause aufbauen, ohne in das nächste Instagram-Museum fahren zu müssen?

Die liebe Sky hat es Zuhause ausprobiert und mich inspiriert, es ihr gleich zu tun.

Was benötigst du?

Als Grundlage für das Wolken-Shooting benötigst du dein Standard-Setup. Also ein Plätzchen, an dem du deinen Hintergrund aufhängen, dich auf dem Boden legen, dort posieren und das ganze Set gut ausleuchten kannst.

Vielleicht hast du auch genug natürliches Licht zur Verfügung, sodass du gar keine Softboxen oder Ringlicht benötigst. Das hängt ganz von deiner Shooting-Ecke ab.
Für das Wolken-Set selbst benötigst du u.a.:

  • Einen Hintergrund, z.B. in grau, weiß oder vielleicht sogar mit einem tollen Aufdruck
  • Einen einfarbigem grauen oder weißen Untergrund
  • Mindestens 1 kg Füllwatte – mehr wäre aber besser!
  • Optional: Lichterketten

Set-Aufbau und Vorbereitungen

Baue zunächst dein Standard-Setup in deiner Fotoecke auf und achte darauf, dass du genügend Platz für deine Posen hast. Wolkenfotos sehen im Liegen am besten aus, daher solltest du vorab einige Testfotos machen, um sicher zu gehen, dass du mit deinem Grundaufbau und der Perspektive arbeiten kannst.

Bist du mit dem Winkel, der Lichtquelle und dem Grundaufbau zufrieden, wird es Zeit die Füllwatte zu verteilen!
Verteile sie vor allem dort, wo du nicht liegst. Die Fläche, auf der dein Körper liegt, muss nicht zwingend mit Watte bedeckt sein.

Achte darauf, die Füllwatte großzügig zu verteilen und etwas auseinander zu ziehen. Vermeide gepresste Watte, um dein Material optimal nutzen zu können und einen tollen Wolkeneffekt zu erzielen.

Bist du soweit zufrieden, kannst du die Lichterketten vorsichtig in das Set einzuarbeiten.
Vergiss nicht zwischen durch immer wieder ein Testfoto zu machen, um das Set optimal auf deine Bedürfnisse anzupassen.

Ist alles zu deiner Zufriedenheit, kannst du auch schon loslegen! Schmeiß dich in dein Kostüm, zück den Selbstauslöser und leg dich in Pose.

TIPP: Schöner Liegen – Posing Tipps für Liegefotos

Fotos bearbeiten

Hast du für dein Shooting einen bedruckten oder farbigen Hintergrund genutzt, so musst du vielleicht nicht ganz so viel Zeit in die Bildbearbeitung stecken. So oder so, wird es einige Stellen im Set geben, die bei der Bearbeitung deiner Aufmerksamkeit bedürfen.

Nutze Tools deines Bildbearbeitungsprogramms, wie z.B. den Kopierstempel oder Reparaturpinsel, um Lücken in deiner Wolkendecke zu schließen.
An einigen Stellen wirst du auch die Lichterkette nachträglich verstecken oder sogar duplizieren müssen.

Hast du, so wie ich, keinen tollen Hintergrund genutzt, wirst du auch diesen noch anpassen müssen. Mit viel Zeit und Muse, kannst du den Hintergrund auch ersetzen und einen passenden einarbeiten.

Etwas einfacher, wenn auch mit Fleißarbeit verbunden, ist es, wenn du den Hintergrund mit Wolken verdeckst.

Auch hierzu kannst du einfach geeignete Stellen mit dem Kopierstempel aufnehmen und den blanken Hintergrund damit ersetzen. Achte auf etwas Abwechslung, sodass nicht sofort erkennbar ist, dass der Hintergrund nachträglich eingearbeitet wurde!

Bei der Bearbeitung deiner Fotos können auch passende Overlays sehr spannend sein und das Set abrunden. Bokeh, Glitzer, Wolken-Strukturen und andere Lichteffekte machen dein Set noch magischer.

Natürlich kannst du deine Bilder auch sehr schlicht bearbeiten.
Je stärker deine Lichterketten leuchten, desto mehr wirken deine Bilder bereits auch ohne Bearbeitung. Besonders farbige Lichterketten erzielen wunderschöne Effekte.

Und jetzt: Viel Spaß bei deinem ganz eigenen Wolken-Shooting!

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Erocosplay- Cauzifer gibt tiefe Einblicke

Hallo, ich bin Cauzifer! Der eine oder andere kennt mich möglicherweise von Instagram, TikTok oder Twitter, wo ich größtenteils Erocosplay oder Casual Lewds poste.

Dieser Gastbeitrag wurde von Cauzifer geschrieben. Du kennst Cauzifer noch nicht?
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Was ist das denn?

„Erocosplay“ lässt schon erahnen, dass eine erotische Komponente mit Cosplay vermischt wird. Ob der gecosplayte Charakter dabei tatsächlich in der Quelle so dargestellt wird, oder ob man den Charakter in seiner eigenen Art und Weise erotisch darstellt, ist hierbei zweitrangig.
Aber meiner Erfahrung nach sind die Charaktere im Original deutlich weniger erotisch und sexuell dargestellt. Casual Lewds sind in meinem Fall eher alltäglichere Inhalte von mir in anzüglicheren Outfits.

Warum macht man Erocosplay?

Bei mir hat es sich so entwickelt, dass ich meine Cosplays einfach gerne sexy gestaltet habe. Und ohne hier um den heißen Brei zu reden: Sex sells.
Es kommt einfach sehr gut an und macht mir Spaß.

Hinzu kommt, dass es inzwischen ein Job geworden ist. Am Anfang habe ich mehr Fotos gemacht, als ich posten konnte und diese gegen ein kleines Trinkgeld an Supporter geschickt. Inzwischen habe ich in mein Studio zu Hause investiert, um für die Supporter bessere Fotos machen zu können.
Ich mache Erocosplay nicht ausschließlich wegen des Geldes. Es macht mir ernsthaft Spaß, in die „sexy“ Seite eines Charakters zu schlüpfen. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es ohne das Einkommen dieselben Ausmaße hätte. Ich denke aber, dass sich das auf jeden Job übertragen lässt. Viele Menschen lieben ihren Job, aber würden ihn sicher nicht umsonst machen.

Das sind doch sicher alles Creeps?

Eine gewisse „Creepquote“ mit aufdringlichen Typen lässt sich nicht bestreiten. Der Großteil meiner Supporter sind Männer zwischen 18 und 30. Selten waren mal Damen dabei (oder solche, die sich als Frauen ausgaben).

Ich bin sehr deutlich, was meine Grenzen angeht. Wird mir jemand zu aufdringlich, blockiere ich diese Leute. Das gilt auch dann, wenn jemand Kunde ist, das ist für mich kein Freifahrtschein.
Das ist für mich gleichzusetzen mit dem Gebrauch von Hausrecht bei pöbelnden Kunden in Restaurants oder Supermärkten.

Glücklicherweise ist das eher selten der Fall. Die meisten meiner Kunden sind sehr höflich und respektieren ein Nein. Da sind manche Follower auf Instagram deutlich unangenehmer. Ich lege Wert darauf, den Leuten auf einer persönlichen Ebene entgegenzukommen, sodass ich auch als Mensch und nicht „die von Instagram“ gesehen werde. Für mich funktioniert das ganz gut.

Kannst du sonst nichts, dass du sowas machen musst?

Wenn man mich etwas länger verfolgt, kann man sowas schlecht über mich sagen. 😀
Das eine oder andere beherrsche ich doch, ohne angeben zu wollen. Ich kann Rüstungen und Waffen für Cosplay bauen und Kleidung nähen, Ohren basteln oder Perücken stylen. Das, was ein Cosplayer eben braucht. Dass ich da selten komplette Cosplays poste, hat vor allem zwei Gründe:

  1. Es ist sehr zeitaufwendig und das lässt sich nicht mit meiner Postingfrequenz vereinbaren.
  2. Meine Zielgruppe ist auf andere Inhalte zugeschnitten, es performt einfach nicht so gut für den Aufwand, der dahintersteht.

Tatsächlich mache ich aber auch für die Erocosplays viele Accessoires oder Kleidungsstücke selbst. Auch die Perücken müssen beizeiten gestyled werden.

Ich habe auch oft schon überraschte Reaktionen erhalten, wenn Leute von meinem abgeschlossenen Studium erfahren. Es ist schade, dass mir aufgrund des Erocosplays scheinbar weniger zugetraut wird. Allerdings kenne ich viele andere Erocosplayer, die sehr gute Abschlüsse haben und kein Problem damit hätten, einen klassischeren Job auszuüben. Ich „kann“ schon was anderes, aber das Cosplayen in der Form macht mir einfach Spaß.

Wird man damit reich?

Es kommt ganz darauf an, wen du fragst. Ich für meinen Fall werde damit definitiv nicht reich, aber ich kann mich nicht beschweren. Von bösen Zungen liest man manchmal, dass Mädels, die mit sexy Inhalten Geld verdienen, doch mal einen richtigen Job machen sollen.
Doch was ist schon ein richtiger Job?

Kein Erocosplayer wird dir sagen, dass es der härteste Job ist. Aber das drumherum wird oft nicht wahrgenommen. Es dauert seine Zeit, Outfits zusammenzustellen, Shootings vorzubereiten, dann tatsächlich die Fotos zu machen und diese schlussendlich zu sortieren und zu bearbeiten. Meine Buchhaltung mache ich auch selbst, täglich sollte auf mehreren Plattformen gepostet werden und ich nehme mir auch die Zeit, mit den Leuten zu schreiben. Ich würde nie auf die Idee kommen, das mit einem Bauarbeiter zu vergleichen, aber allein vom zeitlichen Aufwand kann es, je nach Ausmaß, vergleichbar zu einem Bürojob sein.

Aber zurück zur Frage des Geldes: Man muss immer daran denken, dass man das nicht machen kann, bis man 60 ist. Außer, man möchte eine bestimmte Nische ansprechen. Andernfalls muss man sich in den zehn bis fünfzehn Jahren, in denen man plant, Erocosplay zu machen, entweder ein beträchtliches Einkommen aufbauen, oder aber einen Plan B in der Tasche haben.

Ich für mich verdiene damit nicht so viel, um damit mein restliches Leben sorgenfrei zu leben. Das können die Wenigsten. Ich arbeite aktuell noch klassisch in einem Bürojob, was mir einfach Sicherheit gibt. Aber aktuell kann man davon ganz gut leben, gerade wenn man nicht nur das als Einkommen hat.

Wie ist das mit Partnern?  

Manchmal bekomme ich online schon Kommentare nach dem Motto „So eine würde ich nicht wollen, die hat ja jeder schon so gesehen“. Für mich persönlich käme aber sowieso niemand in Frage, der/die meine Leidenschaft nicht unterstützt. Generell rede ich ungern öffentlich über meinen Beziehungsstatus, da es in meiner Situation oft unerwünschte Reaktionen hervorruft. Wenn man als Cosplayer öffentlich Single ist, habe ich das Gefühl, als würde man direkt als „Freiwild“ gesehen werden.

Andersherum wird man bei öffentlicher Präsentation des Partners gefragt, was er/sie davon hält. Das finde ich persönlich unangebracht. Dazu kann ich nur sagen, dass ich definitiv Menschen in meinem Umfeld hatte und habe, für die meine Onlinepräsenz kein persönliches Problem ist und die meine Persönlichkeit und meine Fähigkeiten schätzen.

Macht Erocosplay die Szene kaputt?

Schwierig zu bewerten. Ich glaube schon, dass die Cosplay-Szene generell eine eher sexualisierte Szene ist.

Die meisten Cosplayer wollen in der Regel nur ihren liebsten Charakter verkörpern, während Konsumenten der Quellmedien (Anime/Games) diese Cosplayer als Verkörperung ihrer Träume und „Waifus“ sehen. Ich denke eher, dass diese Diskrepanz die übermäßige Sexualisierung der Szene ausmacht.

An der Stelle kann es natürlich sein, dass einige Nutzer es von Erocosplayern gewohnt sind, „mehr“ zu sehen. Leider habe ich auch schon öfters andere Mädels gesehen, die klassische, nicht aufreizende Cosplays machen und öffentlich von einigen aufgefordert wurden, das in „sexy“ zu machen oder exklusive Inhalte anzubieten. Das ist für mich persönlich absolut inakzeptabel, und diese Leute sind moralisch zu verurteilen. Aber ich persönlich glaube nicht, dass Erocosplay die Szene kaputt macht.

Wie sind die Reaktionen der Mitmenschen?

Das ist unterschiedlich. Einige finden es richtig cool und sehen die Mühe, die ich investiere. Andere distanzieren sich davon. Die Gesellschaft ist in weiten Teilen meiner Wahrnehmung nach eher abgeneigt gegenüber Menschen, die auf diese Art Geld verdienen. Ich finde es schade, aber daran kann ich leider nichts ändern.

Wenn ich neue Leute kennenlerne, erzähle ich meistens nicht sofort davon. Nicht, weil ich mich davor schäme. Vielmehr habe ich bisher manchmal erfahren müssen, dass man dann mit einem anderen Blick gesehen wird. Deshalb möchte ich erst mal meine Persönlichkeit und meinen Charakter sprechen lassen. Oft sind die Reaktionen dann sehr überrascht, weil ich im Alltag nicht wirklich so auftrete wie in meiner Online-Präsenz.

Was planst du für die Zukunft?

Cosplay und Erotik möchte ich so lange machen, wie es mir Freude bereitet. Studientechnisch wollte ich vielleicht noch einen Master machen. Meine Pläne sind nicht extrem konkret, ich möchte eigentlich einfach nur Freude am Leben und finanzielle Sicherheit haben. Einfach keine (schlimmen) Sorgen haben wäre schön. Obwohl ein Eigenheim schon mein Träumchen wäre. 😊

Was würdest du Cosplayern empfehlen, die sich selbst in die Richtung entwickeln wollen?

Setze dir vorab Grenzen und Limits. Mach es nicht nur fürs Geld. Mach es nicht nur, weil viele es nachfragen.

Einige Mädchen, die ich kenne, sagen jetzt, dass sie nicht über ihre persönliche Komfortzone hätten gehen sollen. Alle, mit denen ich gesprochen habe, meinten, dass die ersten ein bis zwei Monate danach zwar finanziell besser liefen, es sich danach aber wieder normalisiert hat und es sich in der Hinsicht nicht gelohnt hat.

An dem Punkt zurückzugehen ist natürlich schwieriger, weil sich unter den Käufern dann eine Art Erwartungshaltung gebildet hat. Ich denke, dass immer mehr nachgefragt wird, als man bereit ist zu tun. Ich glaube auch, dass das nicht an einer bestimmten Stelle aufhört. Deshalb sollte man selbst zu den Grenzen stehen, mit denen man sich wohl fühlt und das klar kommunizieren. Bleib dir selbst treu.

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