Cosplays kaufen oder doch lieber selber machen? Diese Debatte wird unter Cosplayern besonders in Deutschland häufig geführt. Vor allem seitdem es immer einfacher geworden ist vollständige Kostüme online zu bestellen.
Keine Sorge, dieser Beitrag wird keine Diskussion zum Thema, was besser oder gar “richtig” ist. Denn was für dich richtig ist, entscheidest du ganz allein! Viel eher möchte ich dir einen Einblick in meine Gedankenwelt geben, um dir so bei deiner nächsten Entscheidung, ob du dein nächstes Projekt kaufen oder selber machen möchtest, behilflich zu sein.
Selber machen ist viel günstiger!
Zu Beginn räumen wir deshalb gleich einmal mit diesem Mythos auf. Denn auch wenn man dieses Argument häufig hört, trifft es selten zu. Sicher, es gibt Kostüme, die du selbst günstiger herstellen kannst. Vor allem dann, wenn du diverse Stoffe und Materialien sowieso vorrätig Zuhause hast und nicht erst neu kaufen musst. Oder, wenn du ältere Kostümteile recyceln kannst.
Mittlerweile gibt es aber ein riesiges Angebot vieler internationaler Online-Shops, auf denen von günstig bis teuer sehr viele Cosplays erhalten kannst. Du kannst dir also vorstellen, dass es genügend Kostüme gibt, die du online tatsächlich günstiger als “selfmade” erhalten kannst.
Auch dieses Argument wird häufig in den Raum geworfen, wenn man an die Diskussion “Cosplays kaufen oder selber machen” denkt. Natürlich gibt es unzählige Kostüme, die man für kleine oder aber auch für enorme Preise bestellen kann, die den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügen.
Im Prinzip ist es immer eine Frage des eigenen Anspruchs. Was erwarte ich? Mit welcher Qualität bin ich zufrieden und wie äußert sich das?
Machst du deine Cosplays selbst, dann hast du immer direkten Einfluss auf die Qualität. Allerdings ist diese aber auch direkt an dein Können und vielleicht auch an deine Finanzen geknüpft. Grenzen gibt es also bei beiden Varianten. Die Frage ist eben nur, was du dir unter der passenden Qualität vorstellst.
gekaufte Cosplays in guter Qualität
Mir passen keine gekauften Kostüme!
Ähnlich wie bei der Qualitätsfrage, kannst du beim Fitting direkten Einfluss auf das Endergebnis nehmen, wenn du dein Cosplay selbst anfertigst. Egal ob gekauft oder selbst gemacht: Du musst deine Maße kennen!
Während du beim DIY Kostüm jederzeit nachmessen, anprobieren und nachjustieren kannst, musst du dich bei der Kauf-Variante auf die angegebene Maßtabelle verlassen. Das ist nicht immer so einfach, da man sich schnell mal zwischen zwei Größen befindet. Mit der richtigen Taktik, Erfahrung und dem Shop deines Vertrauens, ist auch das zu bewältigen.
Das bedeutet aber nicht, dass du im Nachgang nicht ein oder zwei Anpassungen machen kannst oder musst, um das Cosplay auf deinen Körper zu optimieren. Natürlich kannst du auch ein paar Euro mehr investieren und gleich zur Maßanfertigung greifen.
So, was ist denn nun aber die richtige Variante für dich? Letztendlich kommt das immer ganz individuell auf dich und auf deinen Cosplayplan an. Diese kleine Übersichtstabelle kann dir vielleicht etwas Klarheit verschaffen!
Kaufen
Selber machen
Verfügbarkeit / Ressourcen
Preis / Kosten
Qualität / Skill
Zeit/ Aufwand
Deadline
Anhand dieser Punkte, kannst du einfach, aber effektiv prüfen, für welchen Weg du dich entscheiden solltest. Kurz erklärt bedeuten die Spalten der Tabelle:
Ist das Wunschcosplay in einem Shop verfügbar? Sind alle Materialien lieferbar bzw. hast du alles auf Vorrat?
Wie teuer wird das Cosplay? Preis des Wunschshops inkl. Versand / Zoll im Vergleich zu den Materialien, die du zum selber machen benötigst.
Genügt dir die Qualität des Shops oder wirst du selbst noch etwas anpassen? Traust du dir zu, dein Wunschcosplay selbst anzufertigen oder ist es dir zu aufwändig?
Wie sieht es mit der voraussichtlichen Lieferzeit aus? Wie lange würdest du in etwa brauchen, wenn du das Cos selbst machst? (Rechne hier nicht zu knapp, lieber großzügig!)
Hast du eine Deadline und wenn ja, mit welcher Variante kannst du diese realistisch ohne Con Crunch einhalten?
Indem du für dich diese Fragen beantwortest und im Vergleich aufschlüsselst, erhältst du einen geeigneten Überblick darüber, welche Variante welche Vor- und welche Nachteile beinhaltet. Nun musst du deine Ergebnisse nur noch analysieren und dich entscheiden!
Ich selbst füge der Analyse meist noch einen bzw. zwei weitere Aspekte hinzu: Wie wichtig ist mir der Charakter und würde ich das Cosplay selbst besser hinbekommen als die Ausführung meines Wunsch-Shops?
Hybrid-Cosplay: gekaufte Corsage als Basis mit selfmade Modifikationen und aufgeklebten Federn , gekaufter Rock
Charaktere, die ich einmal zum Spaß testen möchte, kaufe ich mir beispielsweise eher, als große Herzensprojekte. Ich bewerte das je nach Charakter und Version sehr individuell. Dabei kann es auch vor kommen, dass ich mich bewusst dafür entscheide ein Kostüm zu kaufen, aber im Nachgang anzupassen und abzuändern. Also ein sogenanntes Hybrid-Cosplay. Denn wie so vieles im Leben, ist nicht alles schwarz oder weiß, sondern es gibt zahlreiche Varianten dazwischen!
Hast du noch weitere Tipps? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
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Es ist wieder soweit, die Convention-Saison hat begonnen. Es wird Zeit, einige Vorbereitungen zu treffen und ins nächste Abenteuer zu starten!
Du hast bereits entschieden, welche Convention du wann besuchen wirst? Super! Dann lass uns doch direkt mit den Vorbereitungen für deinen Con-Besuch anfangen:
Vorbereitung ist die halbe Miete
Je besser du dich auf deine nächste Convention vorbereitest, desto entspannter kann dein Ausflug verlaufen! Denn sind wir mal ehrlich, wer hat schon Lust auf Con-Crunch, panisch gepackte Koffer, unvollständige Kostüme und absolut keine Ahnung, was dich erwarten wird?
Lass uns erst einmal mit dem spaßigen Teil anfangen:
Line-Up & Cosplayplanung
Weißt du schon, welche Cosplays du auf deiner nächsten Veranstaltung tragen wirst? Noch nicht? Kein Problem. Du musst dein Line-Up nicht schon Wochen oder gar Monate im Voraus planen, aber ein bis zwei Wochen vorher, sind durchaus sinnvoll. So hast du genug Zeit, um kleinere Fehler oder Beschädigungen auszubessern, fehlende Kontaktlinsen zu bestellen oder deine Perücke neu zu stylen.
Möchtest du für eine Veranstaltung ein völlig neues Kostüm anfertigen, solltest du dir genug Vorlaufzeit einplanen, um stressigen Con-Crunch zu vermeiden. Ich versuche deshalb meine Projekte so zu planen, dass sie mindestens zwei Wochen vor Veranstaltung fertig sind. Natürlich klappt das nicht immer. Aber, der vorsorglich eingeplante Puffer hat mich bisher noch zuverlässig vor unnötigem Stress bewahrt.
Achte bei deinem Line-Up unbedingt auch auf das vorhergesagte Wetter. Findet die Veranstaltung im August statt? Dann solltest du dein Winter-Cosplay lieber Zuhause lassen und etwas luftigeres tragen. Deiner Gesundheit zu liebe, solltest du bei deiner Planung möglichst auf die voraussichtliche Temperatur und Wetterverhältnisse achten. Niemand hat etwas davon, wenn du einen Hitzschlag bekommst oder die nächsten Wochen mit einer fetten Erkältung flach liegst.
Du kannst weiteren unnötigen Stress vermeiden, wenn du deine Cosplaypläne sorgfältig auf deine Besuchs-Tage aufteilst. Ein Beispiel gefällig?
Beispiel – Line-Up Planung
Besuchst du eine Veranstaltung von Freitag bis Sonntag und reist dabei Freitag an und Sonntag wieder ab, ist es ratsam besonders aufwändige Kostüme nicht unbedingt auf deinen Anreise- oder Abreisetag zu legen. Trage sie besser an einem Tag an dem du dich früh in Ruhe fertig machen und abends ohne Stress in deine Unterkunft kommen kannst.
Vor allem Freitage sind eher kurze Convention-Tage, daher ist es fraglich, ob sich ein Cosplay mit langer Vorbereitungszeit für dich “lohnt”? Andererseits hast du Freitags die Möglichkeit nur kurze Zeit in deinem Cosplay zu stecken. Daher ist vielleicht der Gedanke, ein unbequemes Cosplay eher am kürzesten Convention-Tag zu tragen, ebenfalls eine Überlegung wert.
Mit dem Cosplay im Auto zur Con
Reist du täglich mit dem Auto an, muss die Wahl deines Cosplays ebenfalls wohl überlegt sein. Nicht jedes Cosplay ist für die Anreise mit dem Auto geeignet. Besonders dann nicht, wenn du der Fahrer des Fahrzeugs bist. Sicherheit geht vor und deshalb solltest du hier keine Abstriche machen. Verzichte auf Kostümteile, die dich beim Fahren einschränken. Besonders Perücken, farbige Kontaktlinsen, Headpieces und steife Kleidung können dich stark beeinträchtigen.
Prüfe vorab, welche Möglichkeiten du hast, dich vor Ort umzuziehen. Einige Conventions bieten Umkleideräume für Cosplayer. Vielleicht hast du aber auch kein Problem damit, dich auf dem Parkplatz fertig in Schale zu werfen. So oder so: Achte auf deine Sicherheit! Ich saß ein einziges Mal als Beifahrer in einem Auto, in dem der Fahrer alle paar Minuten beiläufig erwähnte, wie sehr das Cosplay, die Perücke und die Kontaktlinsen gerade stören würden. Ich muss sicher nicht erwähnen, wie unwohl ich mich gefühlt habe. Einige weitere Ereignisse der Hinfahrt brachten mich dazu, mir für den Rückweg dieses Tages kurzfristig eine andere Reisemöglichkeit zu organisieren.
Du siehst, DIE eine Lösung gibt es leider nicht, aber in jedem Fall lohnt es sich, alle Gegebenheiten in deine Überlegungen einzubeziehen und für dich deine individuelle Lösung zu erarbeiten.
Cosplays vorbereiten
Sobald dein Line-Up steht, kannst du dich bereits an die konkreten Vorbereitungen machen. Je früher du mit einigen Aufgaben anfängst, desto stressfreier wird dein Con-Erlebnis!
Prüfe deine ausgewählten Kostüme und Perücken vorab auf Unversehrtheit, sowie Vollständigkeit. Müssen deine Cosplays vorher noch gewaschen oder anderweitig aufbereitet werden? Am besten erledigst du es gleich.
Ich persönlich lege meine Cosplays gerne mehrere Tage vor Abreise bereit. Natürlich kannst du auch mit einer Packliste, die speziell auf dein Cosplay zugeschnitten ist, arbeiten. Analog oder digital, je nachdem was dir eher zusagt. So kannst du sicherstellen, dass du auch kein Detail vergessen hast. Möchtest du es etwas visueller? Dann arbeite mit einem Foto von dir in deinem fertigen Cosplay. Das kann dir helfen alle Einzel- und Bestandteile zu verinnerlichen und diese auf deine Packliste zu schreiben.
Legst du dein Cosplay – inklusive Perücken, Schuhe, Accessoires, Make-Up und Co – rechtzeitig bereit, hast du mehrere Tage vor Abreise die Möglichkeit, weitere Kleinigkeiten zu deinem Stapel hinzuzufügen, die dir vielleicht auf Anhieb nicht eingefallen wären. Meistens sind das “nice to have” Dinge, die dir das Leben erleichtern oder als Absicherung dienen. Ab und an fällt dir aber sicher auch ein elementares Bestandteil ein, welches du vielleicht sonst vergessen hättest.
Props & Waffencheck
Das ein oder andere Cosplay ist nur mit der passenden Prop so richtig vollkommen. Aber nicht jede Prop oder Waffe ist auch auf der Veranstaltung erlaubt. Informiere dich deshalb rechtzeitig über die geltenden Regeln, um unnötigen Frust zu vermeiden.
P.S.: Einige Veranstaltungen haben auch ein strengeres Regelwerk hinsichtlich der Kleider- bzw. Kostümordnung. Besonders Kostüme, die eher nicht jugendfrei sind, sind häufig nur mit Einschränkungen erlaubt.
Koffer packen
Wo wir schon beim Packen deiner Cosplays sind: Natürlich benötigst du für dein Convention-Wochenende, je nach Länge des Aufenthalts, noch mehr als nur deine Kostüme. Keine Sorge, ich erzähle dir jetzt nicht, wie viele Unterhosen du einpacken sollst. Neben den üblichen Dingen des täglichen Gebrauchs, solltest du aber ebenfalls diese Liste im Blick behalten:
Tickets
Lageplan / Programmheft
Ladekabel / Powerbank für dein Handy
Tasche / Rucksack / Rollkoffer
Bequemes Wechseloutfit
Je nach Cosplay, Accessoires oder Perücken sind unterschiedliche Taschen oder Koffer von Vorteil. Generell sind Reisetaschen oder Koffer mit Rollen eine Erleichterung bei der Reise. Manchmal bietet es sich aber auch an, das Kostüm in einem Kleidersack zu transportieren. Teste am besten vorab, ob du alles in eine Tasche bzw. Koffer bekommst, damit du am Ende nicht wie ein Packesel mit sieben unterschiedlichen kleineren Beuteln anreisen musst.
P.S.: Später folgt noch eine ausführlichere Packliste für deinen Convention-Rucksack. 🙂
Hotel, Airbnb, bei Freunden oder doch pendeln?
Springen wir doch mal zurück auf Anfang. Den eher spaßigen Teil haben wir soweit abgearbeitet. Viel wichtiger ist allerdings die komplette Reiseplanung. Also wann fährst du wo wie lange und wie zum Ziel und wieder zurück.
Je nach Convention, können am Veranstaltungsort nah gelegene Unterkünfte schnell ausgebucht sein. Behalte also deine Optionen im Blick und zögere nicht zu lange. Hier gilt häufig: Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Egal ob Hotel, Air BnB oder ob du bei Freunden schläfst oder pendelst, jede diese Möglichkeiten hat so ihre Vor- und Nachteile. Achte bei Hotels und anderen Unterkünften auf die Option, die Buchung kurzfristig kostenlos stornieren zu können.
Wenn du bei Freunden übernachtest, solltest du dich natürlich auf diese verlassen können, nicht damit du am Ende vor verschlossenen Türen stehst. Vergiss aber nicht, dich bei den Kosten deiner Freunde zu beteiligen. So eine Übernachtung bei Freunden ist schließlich kein Freifahrschein, immerhin erhältst du in der Regel auch von deinen Freunden eine kleine Verpflegung und musst nicht hungern.
Auch die Reisekosten und Fahrzeiten beim Pendeln sind nicht unerheblich und müssen gut abgewogen werden. Bist du ein Vielfahrer? Dann ist es für dich vielleicht kein Problem, nach einem langen Con-Tag mehrere Stunden nach Hause zu fahren. Die beim Fahren eintretende Erschöpfung nach einem langen ereignisreichen Tag ist allerdings nicht zu unterschätzen.
Finde für dich die passende Option, indem du Kosten, An- und Abreise (Fahrzeit & -strecke) und die Öffnungszeitender Veranstaltung im Hinterkopf behältst und bei deiner Planung berücksichtigst.
In der Gruppe verreisen
Reist du nicht alleine, sondern zu zweit oder in einer Gruppe, solltest du dich gut mit deinen Reisegefährten abstimmen. Unter anderem folgende Punkte solltet ihr vorab klären:
Raumaufteilung der Unterkunft
Kostenbeteiligung (Unterkunft, Verpflegung, An- & Abreise, wann wird was gezahlt)
Treffpunkte, ggfs. feste Uhrzeiten vereinbaren
Kontaktdaten und Notfallkontakte
Allergien, Krankheiten, sonstige gesundheitliche Probleme
Besonders der finanzielle Aspekt kann die ein oder andere Laune verderben. Je besser ihr kommuniziert, desto unwahrscheinlich treten Missverständnisse, Dramen und schlechte Laune auf.
von links: Faerie Blossom, SajaLyn, Frekya, MsSkunk
Die Wahl des Fortbewegungsmittels
Egal ob du dich für eine Unterkunft vor Ort oder fürs Pendeln entscheidest, irgendwie musst du von A nach B kommen. Je nachdem von wo aus du startest und wo du hin willst, hast du unterschiedliche Optionen. Nicht jede ist dabei für jeden gleich gut geeignet oder steht jedem zur Verfügung. Ich selbst verreise fast nur mit dem Auto, da ich sehr gerne flexibel und unabhängig bin. Allerdings habe ich zugegebenermaßen auch keine guten Anbindungen, da ich sehr ländlich wohne. Wähle ich statt des Autos also den Zug, bin ich häufig länger und mit mehr Aufwand unterwegs.
Die einen schwören auf öffentliche Verkehrsmittel, wieder andere würden ihr Auto gegen nichts in der Welt eintauschen. Auch hier gilt, finde die Option, die zu dir und deinen Bedürfnissen am besten passt!
Auto
Verreist du mit dem Auto bist du in der Regel am flexibelsten, allerdings musst du dich vorab über geeignete Parkplätze und eventuelle Parkkosten informieren. Einige Veranstaltungen bieten kostenpflichtige Parkplätze. Parkst du außerhalb des offiziellen Geländes, solltest du unbedingt Parkzeiten und Kosten im Auge behalten. Häufig sind Tagestickets günstiger als Parktickets, die stundenweise abgerechnet werden. Sicherlich bietet das Auto genügend Platz, um möglichst viel einzupacken. Achte dennoch darauf dein Gepäck sicher zu verstauen, dein Auto nicht zu überladen und besonders deine Sicht nicht einzuschränken.
Bahn
Ist die Bahn das Mittel deiner Wahl, dann solltest du dich auf Verspätungen und außerplanmäßige Fahrplanänderungen einstellen. Achte bei deiner Planung auf Verbindungen, bei denen du wenig Umsteigen musst und wenn, genug Zeit dafür hast. Eine Sitzplatzreservierung kann dir die An- und Abreise versüßen. Versuche dein Gepäck zu komprimieren und lieber mit einem großen Koffer anstatt mit drei einzelnen Taschen zu verreisen.
Bus
FlixBus sei Dank gibt es eine echte Alternative zur Deutschen Bahn. Sitzplatzreservierungen sind auch hier eine Möglichkeit! Manchmal kannst du dir auch Geld sparen, indem du weit im voraus buchst. Stauraum ist begrenzt, daher nimm bei deiner Reise mit dem Bus lieber nur kleine und leichte Cosplays mit, die in einen einzigen Koffer passen. Nutze lieber einen Koffer mit harter Schale, damit der Inhalt deiner Tasche im Laderaum nicht gequetscht und Kostüme beschädigt werden.
Versuche auf unnötiges Gepäck zu verzichten und packe möglichst komprimiert. Einige Cosplayer sollen schon per Inlandsflug angereist sein. Hier gilt es natürlich zusätzlich auf Gewicht, Maße und Inhalt des Koffers zu achten.
ÖPNV – schon bedacht?
Bist du bei deinem Conventionbesuch auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, solltest du unbedingt die entsprechenden Fahrpläne zur Hand haben und wissen wann die letzte Bahn bzw. der letzte Bus des Tages fährt. Besonders an Sonn- und Feiertagen weichen Fahrpläne gerne von den üblichen Fahrzeiten ab. Verlass dich nicht auf die letzte Verbindung des Tages, sondern nutze stattdessen lieber die vorletzte, um auf eventuelle Zugausfälle reagieren zu können.
Bedenke, dass du bei deiner Anreise im Cosplay durchaus Blicke auf dich ziehen wirst. Vermeide sperrige Props oder Cosplays und denke an deine Mitmenschen. Auf gruseliges FX-Makeup solltest du deshalb eher verzichten.
Damit du nicht am Tag der Abreise, die ganze Zeit dein Gepäck mit dir rum schleppen musst, solltest du dich ebenfalls über Aufbewahrungsmöglichkeiten informieren. Manche Conventions bieten bezahlte Garderoben, an denen du dein Gepäck gegen einen kleinen Preis aufgeben kannst. Allerdings solltest du dein Gepäck dann nicht kurz vor knapp abholen, da es durchaus zu längeren Wartezeiten kommen kann.
Eventuell ist auch das Schließfach am Bahnhof eine Option für dich? Aber vielleicht kannst du dein Gepäck auch im Hotel lassen, obwohl du bereits ausgecheckt hast. Oder du planst direkt einen Tag mehr ein und reist ganz entspannt einen Tag nach Veranstaltungsende ab.
Überblick verschaffen
Puh, so ein Convention-Wochenende bedeutet richtig viel Planung und wir sind noch lange nicht am Ende! Bisher haben wir uns bereits um unser Line-Up, Unterkunft, Parkplatz und natürlich An- und Abreise gekümmert. Jetzt geht es ans inhaltliche!
Denn neben der allgemeinen Reiseplanung, kannst du dich ebenfalls vorab über das Programm und den Lageplan der Veranstaltung informieren. Das ist insofern sinnvoll, um dir dein vollumfassendes Conventionerlebnis zu ermöglichen.
Setzt du dich vorab mit dem Programm und vor allem dem Lageplan der Con auseinander, kannst du das Angebot optimal nutzen. Markiere dir beispielsweise Programmpunkte je nach Wichtigkeit in unterschiedlichen Farben. So entdeckst du schnell Überschneidungen und kannst dir einen persönlichen Zeitplan ganz nach deinen Präferenzen erstellen.
Aber verplane nicht deinen ganzen Tag! Plane Pausen und bewusst “freie Zeit” mit ein, um dich auch einmal treiben zu lassen.
Tipp: Je früher du nach Einlass auf der Veranstaltung bist, desto entspannter kannst du durch den Tag gehen und dein Wunschprogramm ohne Zeitdruck genießen.
Achte auf dich!
So ein Conventionbesuch ist nicht nur richtig aufregend, sondern kann ebenso ganz schön anstrengend sein. Damit du die Veranstaltung nachhaltig genießen kannst, solltest du unbedingt auf dich achten und nicht “zu Gunsten deines Cosplays” leiden!
Denke bewusst an Pausen, in denen du isst und trinkst. Ich weiß, es gibt genug Cosplayer, die den ganzen Tag lieber hungern, anstatt ein kleines Essensbäuchlein mit sich rumzuschleppen. Aber ist es das wirklich wert? Sicherlich hat niemand von uns Lust, sein aufwändiges Cosplay in einer engen Toilette aus und wieder anzuziehen. Aber Bauchweh, weil man den ganzen Tag nichts gegessen oder getrunken hat, um sich den Toilettengang zu sparen, ist nicht nur dämlich, sondern auch schädlich.
Gönn dir über den Tag verteilt immer wieder kleine Pausen, in denen du das Erlebte verarbeiten und dich ausruhen kannst. Einfach mal fünf Minuten sitzend die schmerzenden Füße auszuruhen, ist einfach nur himmlisch! Es ist übrigens auch keine Schande, wenn du nicht bis zum Veranstaltungsende auf der Con bleibst. Du bestimmst für dich, wann Schluss ist.
Schmerzen deine Augen von den Kontaktlinsen, bekommst du Allergiebeschwerden, drückt die Perücke und hast du schon den ganzen Tag Kopfweh? Vielleicht ist es an der Zeit das Cosplay ausziehen und in bequemen Klamotten auf der Con zu chillen. Leide nicht fürs Cosplay, sondern hab Spaß und genieße den Tag!
Und zu guter Letzt, habe ich für dich alle Tipps aus der Community zusammengetragen, um dir eine umfassende Packliste für deinen Convention-Rucksack auflisten zu können:
Handy
Ladegerät / Powerbank
Schlüssel
Ausreichend Bargeld
EC oder Kreditkarte
Ausweis & Führerschein
Notfallkontakt (digital & analog)
Allergieausweis
Tickets
Getränke – v.a. genug Wasser!
Snacks, wie z.B. Kekse, Knäckebrot, Gummibärchen, Bonbons, Kaugummi, Traubenzucker
Medikamente gegen Kopfschmerzen / Bauchschmerzen / Allergien
Ich kann mich noch gut erinnern, als Kukkii-sans erstes Buch herauskam! Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und Kukkii-san hat ihr drittes Buch auf den Markt gebracht. Die Gelegenheit, um alle drei Bücher gleichzeitig unter die Lupe zu nehmen!
Perücken 1×1
Fangen wir doch direkt von vorne an. Perücken 1×1 ist das erste und “kleinste” Buch der Reihe, aber deshalb nicht weniger informativ! Auf etwa 30 Seiten erhältst du alle wichtigen Basics zu Perücken, leichtem Styling, den dazu gehörigen Materialien und natürlich auch zur Pflege!
Leicht geschrieben und ausführlich bebildert erhältst du einen absoluten Basic-Guide, der dir schnell und übersichtlich alle wichtigen Infos bereitstellt. Du erfährst alles, was du als Cosplayer über Perücken, deren Styling, Pflege und Aufbewahrung wissen musst, ohne erschlagen zu werden.
Für nur etwa 8€ oder sogar für fast die Hälfte, wenn du es lieber als ebook hättest, bekommst du einen tollen Guide, der besonders für Einsteiger, die sich eine leichte Lektüre wünschen, geeignet ist. Bist du ein Cosplay-Neuling oder möchtest jemanden den Einstieg ins Hobby erleichtern? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich.
Perücken hoch2
Kukkii-sans zweites Buch geht mehr in die Tiefe oder besser gesagt in die Höhe. Perücken hoch2 befasst sich vor allem mit Perücken, die der Schwerkraft trotzen. Auf knapp 90 Seiten bekommst du den perfekten Ratgeber, wenn es um Pferdeschwanz-Frisuren geht. Die Paperback-Ausgabe erhältst du für ca. 25€, die ebook-Variante für etwas weniger als die Hälfte.
Jeder, der schon mal eine Perücke getragen hat, weiß, dass man die meisten Wigs nicht problemlos eben mal so zum Pferdeschwanz hochbinden kann. Vorgestylte Perücken, gibt es zwar mittlerweile zu kaufen, sie sind aber oft schwer und unangenehm zu tragen. Oder der Style passt nicht zu den eigenen Vorstellungen und Ideen. Dank Kukkii-sans Tutorials kannst du dir fast jedes beliebige Styling Schritt für Schritt nachbauen.
Mehr zum Inhalt
Die Basis, für die im Buch enthaltenen fünf Tutorials, ist das “Stubbing”, welches du neben den Tutorials auch für fast jeden anderen Style einfach 1 zu 1 übernehmen kannst. Dank der einfachen Erklärungen und ausführlichen Bebilderung, bleiben auch keine Fragen offen. Beim Lesen wird dir direkt das Gefühl vermittelt “Das kannst du auch!”. Am liebsten hätte ich sofort los gelegt!
Das “Stubbing”, als auch die darauf aufbauenden enthaltenen Tutorials – Odango, Poofy Ponytail, Ninja Ponytail, Foam Braid und Back Part – starten jeweils mit einer zeitlichen Einschätzung des Projekts, sowie dem vermeintlichen Schwierigkeitsgrad. Jedes Tutorial ist mit einer ausführlichen Materialliste ausgestattet, die durch dazugehörige Produktfotos verbildlicht wird.
Das Buch schließt mit einem Kapitel zu Tipps & Tricks. Hier werden die Vorzüge der unterschiedlichen Materialien herausgearbeitet und wichtige ergänzende Hinweise geliefert, die das Perückenwissen vervollständigen. So fällt die Wahl des richtigen Werkzeugs deutlich leichter!
Nach dem Lesen fühle ich mich perfekt für mein nächstes Wigstyling-Projekt vorbereitet. Ich kann es kaum erwarten, das Gelernte anzuwenden und den Tutorials Wort für Wort zu folgen.
Perücken 3D
Während du bei Kukkii-sans erstem Buch Perücken 1×1 die absoluten Grundlagen auf wenigen Seiten vermittelt bekommst, hältst du mit Perücken 3D einen wirklich umfassenden Guide in den Händen. Fast 90 Seiten mit geballtem Wissen zu Themen wie “Wie schneide ich natürliche Frisuren?”, “Wie schneide ich einen Pony?”, “Wie bringe ich Volumen in meine Perücke?”, “Wie style ich Locken?” und natürlich “Wie style ich Spikes?”. Die Paperback-Ausgabe erhältst du für ca. 25€, die ebook-Variante für etwas weniger als die Hälfte.
Perücken 3D bietet dir alles was du brauchst, um tiefer ins Perücken-Styling einzusteigen und alle notwendigen Grundstylings zu erlernen. Mit diesem Ratgeber bist du perfekt ausgestattet, um die meisten Charaktere perfekt umzusetzen.
Ebenso wie die anderen beiden Bücher, ist dieses Handbuch von vorne bis hinten übersichtlich durchstrukturiert, verständlich geschrieben und ausführlich bebildert. Die einzelnen Projekte sind ebenfalls mit Einschätzungen bezüglich Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad versehen. Kukkii-san schafft es, die einzelnen Tutorials so kurzweilig, sowie verständlich zu schreiben, dass man direkt los stylen möchte.
Fazit
Ich denke, du kannst es dir schon denken: Ich bin begeistert! Kukkii-sans Bücher bieten genau das, was ich benötige, um mich für das nächste Styling gut vorbereitet zu fühlen. Zugegeben, häufig schaue ich mir lieber Video-Tutorials an, da ich bei vielen schriftlichen Tutorials das Gefühl habe, mir fehlt ein entscheidendes Detail.
Tatsächlich sind aber alle drei Bücher so gut beschrieben und aussagekräftig bebildert, dass ich mich perfekt zurecht gefunden habe. Ich bin froh, diese Werke nun endlich in meinem Bücherregal stehen zu haben und jederzeit auf sie zurückgreifen zu können.
Möchtest du mehr über Wigstyling lernen, dein Wissen festigen oder dich einfach endlich mal ans nächste große Projekt wagen? Dann kann ich dir Kukkii-sans Bücher nur wärmstens empfehlen!
Auf Kukkii-sans Blog findest du zahlreiche Tipps, Tricks und Tutorials: https://wigs101.com/
Hallo, mein Name ist Moni aka MissesCharmy und ich bin bekennender Stoffaholic! Das ist auch kein Wunder, denn ich bin gelernte Schneiderin, seit 2013 selbstständig in der Mode/Kreativbranche und seit 2017 Vollzeit Cosplay Commissioner. Ich gebe Workshops, halte Vorträge auf Conventions, hab schon so einige Cosplaywettbewerbe gewonnen und fertige im Jahr bis zu 100 unterschiedliche Kostüme für meine Kunden und mich.
Dieser Gastbeitrag wurde von Moni geschrieben. Du kennst Moni noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: missescharmy
Das bedeutet, ich beschäftige mich regelmäßig mit der Frage: Welcher Stoff passt denn nun für dieses absolut unrealistisch aussehende Kostüm und wie sehr werde ich es hassen ihn zu tragen für die 100% Accuracy?
Eines vorweg: Natürlich sollte man nach Möglichkeit keinen Stoff verwenden, der sich nicht gut anfühlt. Aber manche Cosplays oder Designs lassen es einfach nicht, zu den kuscheligen Jersey zu nehmen, wenn das Original ein Kunstlederbodysuit ist. Noch dazu kommt, das man als Laie oft nicht weiß, was man mit all den lustigen Stoffbezeichnungen und Materialangaben anfangen soll. Darum hoffe ich, dass dir meine kleine Zusammenfassung hilft, in Zukunft den passenden Stoff für dein Cosplay besser finden zu können!
1. Die Basis: Natur- und Chemiefasern und ihre Gemische
Prinzipiell teilen sich Stoffe in drei Kategorien auf.
Naturfasern sind wie der Name schon sagt, aus Naturmaterialien gemacht, z.B.: Baumwolle oder Seide.
Chemiefasern werden auf künstlichem Weg hergestellt, z.B.: Polyester.
Gemische sind – wie der Name schon sagt – eine Mischung aus beidem.
Du kannst rausfinden ob dein Stoff das eine oder das andere ist, mit der sogenannten „Brennprobe“: Schneid dir ein Stück vom Stoff ab, groß genug, dass du es sicher halten kannst, während du eine Kante vorsichtig mit einem Feuerzeug abflammst. Bitte mach das wirklich mit Bedacht am besten über einer Schüssel Wasser oder der Spüle, manche Stoffe brennen sehr schnell ab!
Sieh dir dann die verbrannte Kante an:
Ist sie schwarz, bröckelig, dunkler Rauch ist aufgestiegen und es stinkt? Dann ist es Naturfaser.
Ist sie verschmolzen, klebrig, zieht im warmen Zustand Fäden und riecht nach verbranntem Plastik? Chemiefaser.
Ist es ein Gemisch, dann macht dein Stoff beides. Wie viel Prozent wovon im Stoff sind, lässt sich mit der Brennprobe aber leider nicht feststellen.
Besteht ein Stoff nur aus Chemiefasern, kann man davon ausgehen, dass der Tragekomfort auf Dauer nicht so schön ist. Plastik atmet nicht, dementsprechend fängt man auch leichter an zu schwitzen, der Stoff isoliert nicht sonderlich gut. Kennen wir meistens von billigen Winterjacken: bestehen sie aus Polyfasern, schwitzen wir eher, als dass sie uns warmhalten wie es z.B. ein Wollmantel tun würde.
Allerdings sind Stoffe nur aus Naturfasern auch nicht immer perfekt geeignet. 100% Leinenstoff ist kratzig und luftdurchlässig, 100% Baumwolle knittert leicht. Der Tragekomfort ist meistens super, aber Baumwolle ohne Zusätze glänzt nicht, dehnt sich nicht, erzielt keinerlei Effekte.
von links nach rechts: Baumwollcrepe, Jersey, Baumwolle, Netz und Spitze
Du siehst also, den perfekten Stoff gibt es nicht!
2. Stoffarten
Jetzt da wir die grundlegende Basis kennen, wird es Zeit uns mit ein paar der gängigsten Stoffarten zu beschäftigen. Oftmals verwenden Stoffhändler ihre eigenen Fantasiebezeichnungen für Stoffe, was es uns schwer macht rauszufinden was wir vor uns haben. Die Bezeichnungen sind nicht genormt, was es nochmal schwieriger macht. Darum ist es hilfreich die häufigsten Stoffarten/Fasernamen zu kennen und seinen Fokus eher darauf zu legen.
Baumwolle
a. Baumwolle: Nicht dehnbare Webware, der gängigste Stoff, einfach zu verarbeiten, gibt es dicker oder dünner, Naturfaser, perfekt für Anfänger, auch weil er günstig zu bekommen ist.
Es gibt auch dehnbare Baumwolle, dafür wird es zu einem Gemisch mit z.B.: Elasthan. Gibt es auch mit Polyester, die Dehnfähigkeit lässt da allerdings mit der Zeit nach – der Stoff wird labbrig. Elasthan ist in allen Fällen immer die bessere Wahl!
Bezeichnung
Eigenschaften
Baumwolle
Weich, angenehm, dünn bis dick gewebt
Batist
Feinfädig, weich, dünn
Beschichtete Baumwolle
Wasserabweisend, steif
Cretonne
Steif, stumpfe Optik, für Deko / Vorhänge
Köper
Extrem strapazierfähig, fest, Arbeitskleidung
Popeline
Dicht gewebt, körnig, fest, für Mäntel
Canvas
Fest, robust, schwer entflammbar, für Deko
Baumwollcrepe (rot) vs. Baumwolle (orange)
Jersey
b. Jersey: Dehnbare Maschenware, stretchy, je nach Art dünner (Singlejersey) oder dicker (Sweat), teilweise auch innen angeraut.
Aufpassen: Manche Jerseys/Sweats sind nur querelastisch und nicht 4-way-stretch! Für z.B.: Handschuhe oder Bodysuits eignen sich 4-way-Stretch Stoffe deutlich besser!
Bezeichnung
Eigenschaften
Viskosejersey
Gemisch mit Elasthan, dünn, leicht, luftig
Singlejersey
Extrem dehnbar und dünn, T-Shirts
Doublejersey
Robuster gewebt, dicker, für Pullis
Sweat
Dicker, meist angeraut innen, flauschig
Alpenfleece
Extrem dick und flauschig
Wintersweat / Sommersweat
Fantasiebezeichnung für dünneren oder dickeren Sweat
French Terry
Dick, innen angeraut, nur querelastisch
Jersey
Netzstoffe
c. Netzstoffe wie Tüll: Polyester- oder Nylonnetz in sehr steifer bis sehr weicher Qualität. Steifere sind für Petticoats, weichere werden auch Brauttüll genannt und sind eher ein fließender on-top-Stoff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Tüll
Standard Netz für z.B. Petticoats
Brauttüll
Superweiches, feines Netz
Mesh
4-way-elastisches feinmaschiges Netz für “durchsichtige” Einsätze
Netz (gold) vs. Standardtüll (weiß)
Kunstleder
d. Kunstleder: Immer Polyester (oder eine Abwandlung davon: PU), weil es grob gesagt ein Stück gewebtes Plastik beschichtet mit Farbe ist. Darum bröckelt die Farbe auch mit der Zeit oder unter viel Verwendung früher oder später ab. Die Rückseite ist auch der Garant dafür, kein Echtleder zu haben: Echtleder hat immer eine Hautseite, ist teurer und gibt es nicht als Meterware!
Kunstleder gibt es in super stretchy passend für Bodysuits(Stretchkunstleder) oder bis zu 1,5cm dick, für z.B. Rüstungsteile.
Bezeichnung
Eigenschaften
Kunstleder
Von 0,5 cm bis 1,5 cm dick (in etwa), steifer oder weicher, für Bekleidung oder Möbel, färbbar mit Kunstlederfarbe / Idye Poly
Stretchkunstleder
4-way-stretichiges Kunstleder für Bodysuits, färbbar mit Kunstlederfare / Idye Poly
Echtleder
Nur als Haut kaufbar, färbbar mit Lederfarbe, prägbar
Kunstleder
Organza
e. Organza: Die gängigste Variante ist aus Polyester, aber es gibt auch Seidenorganza. Glänzender halbdurchsichtiger Stoff mit etwas Stand. Verwendet man hauptsächlich bei Ballkleidern oder wenn man einen durchscheinenden Effekt braucht.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenorganza
Glänzend, etwas Stand, Naturfaser, teuer, dünn, halbdurchsichtig
Organza
Glänzend, etwas Stand, Chemiefaser, dünn, halbdurchsichtig
Jacquard Organza
Organza mit aufgedruckten / geprägten / genähten Mustern
Veredelter Organza
Mit Perlen, bestickt, benäht, bemalt, …
Chiffon
f. Chiffon: Auch hier, am häufigsten aus Polyester, aber auch aus Seide möglich. Weich fließend, sehr anschmiegsam und halbdurchsichtig, aber nicht so sehr wie Organza. Kein Glanz. Körniger Griff.
Bezeichnung
Eigenschaften
Seidenchiffon
Aus Naturfaser
Kunstseidenchiffon
Aus Chemiefaser
Crêpe Chiffon
Chemiefaser, veredelt für festeren Griff und kaum durchscheinend
Polyesterchiffon (weiß) vs. Seidenchiffon (türkis)
Leinen
e. Leinen: Sehr luftdurchlässig, meist locker gewebt, in 100% Leinen aber auch oft kratzig, weshalb man eher zu Halbleinen (60% BW / 40% Leinen) greifen sollte.
Bezeichnung
Eigenschaften
100% Leinen
Fest gewebt, nicht elastisch, körnig
Viskose Leinen
Je höher der Viskoseanteil, desto dünner, luftiger, leichter
Halbleinen
Baumwoll-Leinen Gemisch, je nach Menge der BW dann leicht elastisch, weicher, angenehmer zu tragen, knitterarm
100 % Leinen
Samt
f. Samt: Gibt es von superbilligem Pannesamt aus Polyester bis teurem Baumwollsamt. Der billige Pannesamt ist extrem rutschig, glänzend und schwer zu verarbeiten. Baumwollsamt ist leider ziemlich teuer, aber dafür auch sehr edel. Hat einen Strich und Glanz, also aufpassen beim Zuschnitt!
Bezeichnung
Eigenschaften
Pannesamt
Extrem glänzend, rutschig, dünn, günstig
Cordsamt
“Gestreifter” Samtstoff
Samtbrokat
Fest, schwer, mit Mustern aus Gold-/Silberfäden eingewebt
Baumwollsamt
Teure, hochwertige Samtvariante
Baumwollsamt (lila) vs. Pannesamt (rosa)
Spitze
g. Spitze: Feines Tüllnetz mit durchbrochenen Mustern oder anderweitigen Elementen, mit Pailletten, Perlen, Stickereien oder ganz ohne. Schwer zu verarbeiten, weil die Elemente leicht auftrennen könnten.
Bezeichnung
Eigenschaften
Häkelspitze
Maschinell oder händisch gehäkeltes Muster auf Baumwolle / Tüll
Lochspitze / Lochstickerei
Klassische Spitzenborte mit Lochmuster / löchrigem Design
Tüllspitze
Spitzenmuster auf Tüllnetz
Ätzspitze
In Baumwoll- od. Tüllstoff mit Chemikalien geätzte Muster
Applikationsspitze
Tüll / Baumwollstoff mit applizierten Muster
Spitze mit bestickten Mustern
Taft
h. Taft: Dicht gewebtes Gewebe mit Schimmer. Lässt sich gut manipulieren z.B. für Crasheffekt oder Plisseefalten. Gibt es auch changierend / farbwechselnd, bestickt, gemustert, etc. perfekt für elegante Kleider.
Die Liste ist natürlich nicht vollständig, aber ich habe versucht mich auf die wichtigsten Stoffe für Cosplay zu beschränken.
Fazit
Am wichtigsten bei der Wahl des richtigen Stoffes ist, ihn so auszuwählen, dass er zum Projekt passt. Es bringt nichts, darauf zu bestehen keine Chemiefaser verwenden zu wollen weil „Plastik nicht atmet“ und dann zu versuchen einen Bodysuit aus nicht dehnbarer Baumwolle zu nähen.
Wie so vieles im Leben ist es oft ein Kompromiss. Manche Cosplays eignen sich aufgrund der verwendeten Materialien nicht dafür einen ganzen Tag – einer Convention – getragen zu werden, andere kann man dafür problemlos stundenlang ausführen!
Ich hoffe mein kleiner Auszug aus der Welt der Stoffe hat dir gefallen und geholfen, bei deinem nächsten Projekt ein bisschen weniger mit der Frage „Welchen Stoff nehme ich jetzt??“, zu struggeln. 🙂
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Cosplay ist ein wirklich kostspieliges Hobby, dem kaum Grenzen gesetzt sind. Besonders wenn du deine Kostüme selber machst, hast du häufig die Option noch bessere, akkuratere und vor allem teurere Materialien zu besorgen. Auch bei Make Up, Bodypaint und Perücken gibt es stets Möglichkeiten noch mehr Geld auszugeben und in sehr hochwertige Produkte zu investieren.
Vor einiger Zeit kam deshalb der Vorschlag aus der Community, ich könne doch einen Beitrag zum Thema “Low Budget Cosplay” veröffentlichen. Also habe ich auf Instagram eine Fragerunde gestartet und deine Vorschläge gesammelt. Denn Cosplay muss eben nicht immer teuer sein! Bist du bereit für einige Ideen, wie du deine Ausgaben senken kannst?
Vorhandene Materialien & Reste
Wenn es um unsere Kostüme geht, dann haben wir ganz konkrete Vorstellungen, wie das Endergebnis auszusehen hat und welches Material wir am liebsten dafür verwenden würden. Nicht nur einmal kann es da also passieren, dass man Neues kauft, während noch etwas vergleichbares Zuhause im Schrank liegt. Auch ich bin dafür ein Spezialist: Wenn ich mir überlege, wie ich mein Projekt am liebsten umsetzen würde, tendiere ich dazu, direkt das entsprechende Wunschmaterial zu bestellen. Häufig lohnt sich aber ein intensiver Blick in die eigene Materialkisten!
Sicherlich ist das ursprüngliche Wunschmaterial nicht immer die einzige Lösung. Viele Wege führen nach Rom. So führen auch viele unterschiedliche Techniken und Materialien zum gewünschten Endergebnis. Ab und an sogar effektiver als der ursprünglich gedachte Weg. Bevor du also in den nächsten Laden rennst oder dich an den Laptop stürzt, um online zu bestellen, solltest du noch ein oder zwei Schritte zurück gehen.
Welche Materialien benötigst du für welches Kostümteil? Welche weiteren Materialien wären alternativ noch geeignet? Was hast du in welcher Menge vorrätig?
Verschaff dir einen Überblick!
Leg alle potentiell geeigneten Werkstoffe vor dir aus und überlege, wie du sie für dein Projekt nutzen könntest. So kannst du Rüstungsteile eben nicht nur aus Worbla bauen, sondern auch aus Foam. Verzierungen kannst du sowohl aus Worbla oder Foam / Moosgummi, als auch aus Fimo gestalten. Reicht das Material nicht? Dann denke in kleineren Schritten und nutze das was du hast.
Auch wenn du nicht das komplette Kostüm aus bereits vorhandenem Material craften oder nähen kannst, so hilft es finanziell doch, wenn du nicht für jedes Teil neuen Werkstoff kaufen musst. Selbst der kleinste Rest kann dich finanziell entlasten!
Als die ganze Corona-Pandemie los ging, bedeutete das für viele Cosplayer erst einmal zurückstecken zu müssen. Sparen war angesagt! Da ich genau wie du nicht auf das Cosplayen verzichten wollte, habe ich kurzerhand meine Reste geplündert. Unter anderem entstand dabei dieses Sabrina Cosplay!
Weißer Reststoff, pinkes iDye Poly, Fimo sowie ein weißes Top und bereits vorhandene Schuhe, Perücken und Haarspangen – schon war die animierte Sabrina geboren. Das ganze Cosplay kostete mich also keinen Cent, da ich komplett auf Materialien zurückgreifen konnte, für die ich in der Vergangenheit schon Geld ausgegeben hatte.
Tipp: Frag doch mal in deinem Freundeskreis rum! Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere durchaus Reste Zuhause hat, die er nicht mehr benötigt und die dir weiterhelfen können.
Aus alt mach neu – Recyceln
Hast du alte Projekte, Perücken, Kostüme oder Materialien im Schrank? Super! Denn auch aus bereits verarbeitetem Material kannst du Neues zaubern. Vor allem unsere ersten Cosplayprojekte halten nach einiger Zeit nicht mehr unseren Anforderungen stand. Besitzt du also deine ersten Cosplays noch, die du nicht mehr trägst und weder verkaufen noch wegschmeißen möchtest, dann verwandle sie doch einfach in etwas Neues!
Sichte das Kostüm und zerlege es geistig in seine Einzelteile. Welche Stoffteile kannst du wiederverwenden? Gibt es Perlen, Schleifen oder Reißverschlüsse, die du vorsichtig abtrennen und nutzen kannst? Kannst du vielleicht sogar einige Kostümteile komplett übernehmen ohne sie zerlegen zu müssen?
Bevor du dein Kostüm in seine Bestandteile zerlegst, solltest du dir in Ruhe Gedanken machen. Schließlich möchtest du das Kostüm nicht umsonst zerlegen und das Material möglichst ergiebig weiterverwenden!
Als ich für ein Event dringend ein League of Legends Cosplay benötigt hatte und mein bestelltes Jinx Cosplay nicht ankam, habe ich kurzerhand das Cosplay selbst genäht. Allerdings hatte ich so wenig Zeit, dass ich nur mit Material, das ich bereits Zuhause hatte oder im lokalen Ladengeschäft besorgt habe, arbeiten konnte.
Da mein Bombshell Starfire Cosplay leider nicht gut saß und somit nur für Fotos tragbar war, beschloss ich, den Anzug zu zerschneiden und den lila-farbenen Spandex für Jinx zu verwenden. So konnte ich nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen und ein “nicht tragbares” Cosplay wiederverwenden.
PS: Übrigens kam das bestellte Cos dann doch noch rechtzeitig, aber da es nicht richtig saß, konnte ich gekaufte und selbst gemachte Kostümteile problemlos miteinander kombinieren.
“Material-Sharing” – eins für viele
Du hast Bauchschmerzen, wenn du daran denkst deine vorhandenen Cosplays zu zerlegen? Kein Problem!
Hin und wieder tritt der seltene Fall ein, dass du das selbe Kostümteil für mehr als nur ein Projekt verwenden kannst. Sei es für andere Versionen eines Charakters oder sogar für unterschiedliche Charaktere. Natürlich bedarf es hierfür etwas mehr an Planung, da du vorab deine Kostüme sichten und anhand dieser neue Projekte auswählen musst.
Besonders häufig lassen sich vor allem Perücken und Schuhe für mehrere Projekte wiederverwenden! So habe ich von Anfang an geplant diese rote Lace Front Perücke für mehr als nur ein Projekt zu verwenden. Bisher kam sie unter anderem bereits für Melisandre und Poison Ivy zum Einsatz. Wenn du deine Projekte also entsprechend planst, kannst du deine Perücke optimal nutzen – du musst sie also maximal neu stylen.
Tipp: Auch hier kann es sich lohnen im Freundeskreis einmal rumzufragen. Sicher kannst du dir Perücken, Kostümteile oder sogar ganze Kostüme von deinen Freunden leihen.
Second Hand
Eine weitere bewährte Methode um Geld zu sparen, ist es, auf Second Hand Mode zurückzugreifen. Hierzu gibt es bereits einen tollen Blogeintrag, den ich dir ans Herz legen möchte: Aus alt mach passend: Second Hand Mode fürs Cosplay
Natürlich kannst du auch ganze Kostüme gebraucht erwerben und das meist deutlich günstiger als zum Originalpreis. Oder sogar als zum Materialpreis. Halte also auf Instagram, Vinted, ebay / ebay Kleinanzeigen oder in Facebook Gruppen deine Augen offen und finde tolle Second Hand Cosplays. Die meisten Second Hand Kostüme kannst du übrigens sofort tragen. Ab und an findest du aber auch Projekte, die noch etwas Liebe benötigen.
P.S.: Mittlerweile gibt es einen Instagram Account, der als eine Art Werbeplattform für Second Hand Kostüme fungiert, schau mal vorbei: cos.sell
Closet Cosplay
Zu guter Letzt gibt es noch eine kreative Methode, die auch dann geeignet ist, wenn du einen Charakter erst einmal vorsichtig antesten möchtest. Ein Closet Cosplay – auch Kleiderschrank-Cosplay genannt – beschreibt einen Charakter, den du lediglich mit Kleidung aus deinem Kleiderschrank darstellst. Am günstigsten ist diese Variante, wenn du dich auf Kleidung beschränkst, die du auch im Alltag trägst, bzw. die bereits in deinem Kleiderschrank hängen. Natürlich kannst du dir auch neue Kleidung günstig besorgen und auf deinen Charakter abstimmen.
Du kannst hier ganz kreativ werden! Neben deinen Eigenkreationen oder FanArts, die Charaktere in Alltagskleidung darstellen, gibt es auch noch Charaktere, die du damit tatsächlich “richtig” cosplayen kannst. Ein relativ aktuelles Beispiel wäre Sabrina Spellman aus The Chilling Adventures of Sabrina, welche du sogar ganz regulär mit Alltagskleidung cosplayen kannst. Auch Misty aus Pokémon wäre ein Beispiel für einen Charakter, den du mit einfacher Kleidung super darstellen kannst.
Fazit
Du siehst also, Cosplay muss nicht immer teuer sein! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du dir das Hobby finanziell etwas erleichtern kannst. Hast du noch weitere Tipps und Ideen? Dann schreib sie unbedingt in die Kommentare.
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Hallo zusammen, mein Name ist Hearty-chan, cosplaye nun seit April 2018 und ich möchte euch erzählen, wie es ist, das erste Mal bei einem Cosplay Wettbewerb mitzumachen! 🙂
Dieser Gastbeitrag wurde von Hearty-chan geschrieben. Du kennst Hearty-chan noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: hearty.chan
Zuallererst möchte ich klarstellen, dass ich das Cosplay nicht aus dem Grund selbst gemacht hab, um unbedingt bei einem Wettbewerb mitzumachen. Mein Inuyasha-Cosplay ist für mich eine wahrhafte Reise gewesen. Ursprünglich kaufte ich mir ein typisches Inuyasha-Cosplay, auch eine Wig über Wish und Plüschohren auf einem Haarreifen. Jeder fängt mal klein an und ich bin da auch keine Ausnahme gewesen.
Zufrieden war ich nicht unbedingt. So habe ich mir dann also gleich die Wig ein zweites Mal bestellt, weil eben eine allein für den Hanyou viel zu dünn war. Somit war der erste Schritt für ein Selfmade Inuyasha geboren und es folgten ganz viele weitere Schritte. Nicht jeder war erfolgreich, aber das kennen wir ja alle.
Ich weiß nicht mehr genau, wann und wie ich die Idee für den Wettbewerb bekam, aber sie schlich sich so gegen Mitte des Jahres – April/Mai 2021 – ein. Ich informierte mich über etwaige Bedingungen auf den Seiten verschiedener Conventions, die ich für mein “Debüt” in Erwägung zog.
Mein Ziel war es, dass ich all diese Arbeit, Zeit und Liebe, die ich in mein Cosplay gesteckt hatte, der Welt oder besser gesagt, einer geeigneten großen Menschenmenge, zeigen wollte. Und das tat ich mit meiner Teilnahme! 🙂
Vorbereiten und Anmelden
Ein ganz wichtiger Teil und Motivator für dieses ganze Projekt war auf alle Fälle die liebe Missescharmy, die ich als erstes über meine Idee an der Teilnahme einweihte und um ganz viel Rat fragte.
Hier also meine ersten Tipps an euch da draußen: Holt euch so viele Infos wie nur möglich von Personen, die schon an Wettbewerben teilgenommen haben. Am Besten von verschiedenen Cosplayern. Wenn ihr unschlüssig seid, ob ihr mit eurem Cosplay die Vorraussetzungen erfüllt, dann schreibt die Veranstalter direkt an. Hab ich auch getan. Mehrmals. Ich verspreche euch: sie beißen nicht. 😉
Folgt den Anweisungen auf der Homepage, sammelt alles was ihr braucht und ab die Post mit der Anmeldung!
Es gibt bei manchen Conventions einen eigenen “Cosplay Debüt”-Wettbewerb, welcher speziell Anfänger ansprechen soll. Bei diesem sind die Anforderungen nicht so streng. Zum Beispiel auf der Hanami-Con: 40% des Cosplays sollten zumindest selbstgemacht sein. Bei meinem konkreten Fall, waren 90% die Vorraussetzung.
Ich für meinen Teil habe folgendes für mich beschlossen: Ich schau mir das auf der Hanami-Con bewusst und genau an. Also wie das abläuft und aussieht, hol mir sämtliche Infos und mach dann beim Aninite Cosplay Wettbewerb mit.
Erstes Mal vor den Judges
Tatsächlich ist das erste Mal vor Judges halb so schlimm, als man es sich vielleicht vorstellt. Judges sind auch nur Menschen. Menschen, die schwere Entscheidungen treffen müssen.
Gaaaanz wichtig für den Wettbewerb ist aber Pünktlichkeit. Und dass ihr euch auch vorher überlegt, in welchen Schritten ihr euer Cosplay präsentiert. Zum Beispiel: Ich hab mit der Wig angefangen, bin zu den Ohren, dann zum Outfit und dann zum Schwert. Also von oben nach unten. Wenn ihr eine ungefähre Struktur habt, dann hält euch das auch leichter auf dem Boden, trotz Lampenfieber.
Reitet nur nicht auf euren eigenen Fehlern herum. Versucht euch und euer Cosplay von der besten Seite zu zeigen!
Wir hatten etwa 8 Minuten pro Cosplayer Zeit. Das kann aber je nach Veranstalter und Teilnehmeranzahl variieren.
Ich hab auch nicht sehr viele Fragen von den Judges bekommen. Also verlasst euch nicht drauf, dass es ein Dialog wird. Übt mit euren Freunden das freie Sprechen, denn 8 Minuten sind jedenfalls verdammt viel und die Zeit vergeht tatsächlich schleichend langsam. So habe Ich beispielsweise auch begründet, wenn ich etwas verändert habe, das auf den vorher eingereichten Bildern vielleicht noch nicht zu sehen war.
Ich kann mich noch an etwas sehr, sehr einprägsames erinnern: Nana.kuronama hat mich an irgendeinem schweigsamen Punkt gefragt: “Do you feel like a Hero like that?” Ich antwortete ohne großartig nachzudenken: “Yes i do!”
Prejudging
Umgang mit Lampenfieber
Vorbereitung ist die halbe Performance – je detailreicher ihr euch vorbereitet, desto weniger Fehler werden euch passieren. Also selbst wenn ihr ein Blackout haben solltet, euer Körper erinnert sich an das, was ihr Daheim probt und einstudiert habt. Überlegt euch auch Lösungen für eventuelle Fehler, die passieren können. Ich für meinen Teil stehe beruflich häufiger vor vielen Menschen und muss mich von meiner besten Seite zeigen, vermutlich war das Lampenfieber deshalb nicht sooo schlimm^^’!
Mir persönlich ging es bis kurz vor dem Judging und dem Bühnenauftritt ganz gut. Dann brach der erste Kunstnagel 2 Minuten vorm Auftritt ab. Jah, dann begann ich auch zu schwitzen! Aber ich hatte zum Glück ein Helferlein. Das ist SEHR WICHTIG, wenn ihr ein sperriges oder schwieriges Cosplay haben solltet. Besorgt euch jemanden, der euch hilft, begleitet und mental unterstützt. Ist in den meisten Fällen zum Glück erlaubt und sehr, sehr hilfreich!
Ein kleiner, alberner Trick und Tipp meinerseits: Stellt euch vor, das Schlimmste was passieren könnte, wäre, dass jemand eine faule Tomate oder ein rohes Ei auf euch schmeißt. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand extra nur für euch sowas mit zur Bühne bringt und auch noch in Wurf-Richtung sitzt, ist wirklich unwahrscheinlich. Es kann euch nichts passieren!
Ihr habt die Masse vor euch. Keiner weiß, wie ihr eure Präsentation vorbereitet habt. Falls ihr was vergesst, dann weiß es niemand außer euch. Es ist auch überhaupt nicht wichtig ,weil ihr ja das Pre-Judging habt. Bei einem Performance-Wettbwerb sieht das natürlich wieder anders aus, aber selbst da weiß niemand was geplant war.
Toxic behaviors
Ihr werdet leider auch schnell merken, dass euch auch Negatives erreichen wird. “Mit so einem einfachen Cosplay wie Inuyasha wirst nix erreichen”, oder “an deiner Stelle würde ich eine kleinere Con fürs Stage-Debüt wählen” oder “dir wird der Spaß am Cosplayen vergehen, wenn du vor den Judges stehst” und so weiter…
Ich müsste lügen wenn ich euch sagen würde, dass das alles war, was in meine Ohren gelangte. Es kam leider und erschreckenderweise verdammt viel. Nicht immer direkt an mich gerichtet, manches auch über meine Mitbewerber.
So einfach es klingt aber: Bitte ignoriert es oder nehmt es nicht zu Herzen. Sprecht mit jemanden, der euch wieder aufbaut, wenn nötig.
Ganz ehrlich: Ihr müsst euch niemanden beweisen, ihr müsst niemanden gefallen. “Ich mache mit, weil ich es will… ich will gesehen werden! Es ist MEIN Cosplay und ICH entscheide darüber. MIR gefällt es so wie es ist!”
Die Preisverleihung
Oh Lord, da muss ich jetzt echt zugeben: Auf die war ich überhaupt nicht vorbereitet. xD Ich wollte das Judging überstehen, mich auf der Bühne präsentieren und somit war für mich der Wettbewerb erledigt. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich tatsächlich eine Platzierung machen würde… Jeder hat den Applaus verdient, jeder hätte eine Urkunde und einen Preis verdient!
Natürlich kann ich nicht versichern, dass die anderen Teilnehmer auch so denken. Es gibt welche, die tatsächlich nur mitmachen, um zu Gewinnen. Je größer die Convention, desto größer die Preise. Mein Ziel war es, gesehen zu werden und das hatte ich erreicht. Und ich muss zugeben: Nach der Preisverleihung war ich zittriger als vor dem Auftritt. Hat mich einfach eiskalt erwischt.
Die anderen Teilnehmer
Bessere Kollegen wie sie hätte ich nicht haben können. Wir alle waren in einem Boot und hatten backstage echt viel Spaß. Keiner von uns war bösartig, wir alle haben uns gegenseitig bewundert, gelobt und ausgetauscht. Genau das ist es, was mich motiviert vielleicht noch einmal bei einem Wettbewerb mitzumachen! 🙂
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Heute möchte ich mit dir über TFP-Shootings sprechen. Aber was heißt “TFP” eigentlich? TFP steht für “time for print” oder auch “time for picture” und bedeutet ganz salopp gesagt, dass keine Partei für das Shooting bezahlen muss. Umsonst ist das ganze jedoch nicht, denn TFP-Shootings sollten sowohl für den Fotografen als auch für das Model einen Mehrwert bieten.
Unter Cosplayern verstehen viele unter TFP einfach nur “Yay, kostenlose Fotos!” – Aber so einfach ist es nicht. Ein TFP-Shooting sollte mehr sein, als nur die Chance kostenlose Fotos abzugreifen.
Wann lohnt sich also ein TFP-Shooting?
Um TFP besser zu verstehen, kannst du dir unter anderem folgende Fragen stellen.
Aus Sicht des Fotografen
Welchen Mehrwert lieferst du dem Fotografen?
Ist der Fotograf auf der Suche nach einem bestimmten Motiv / Cosplay?
Hatte er / sie schon ähnliche Motive vor der Kamera oder bietest du etwas völlig Neues?
Passt deine Shootingidee zum Stil des Fotografen?
Welchen Aufwand würde ein Shooting bedeuten? – Anreise, Kosten, Bearbeitungszeit
In welchem Verhältnis stehen sich Mehrwert und Aufwand gegenüber?
Aus Sicht des Cosplayers
Welchen Mehrwert liefert dir der Fotograf?
Passt der Bearbeitungsstil zu deinen Ideen, Cosplays und Vorstellungen?
Benötigst du neue Bilder von deinem Cosplay oder hast du von diesem Charakter schon mehr als genug?
Welchen Aufwand würde ein Shooting bedeuten? – Anreise, Kosten, Vorbereitungszeit
In welchem Verhältnis stehen sich Mehrwert und Aufwand gegenüber?
Je konkreter und detaillierter du diese Fragen beantworten kannst, umso besser. So kannst du optimal abschätzen, ob ein TFP-Shooting für dich in Frage kommt.
Fotografen finden und kontaktieren
Für viele Cosplayer ist das “Wie finde ich einen Fotografen?” ein großes Mysterium. Um dir die Suche etwas zu erleichtern, habe ich bereits in der Vergangenheit ein Video zu diesem Thema abgedreht, welches auch heute noch aktuell ist:
Bewerbung
Diesen Punkt habe ich ebenfalls bereits im oben verlinkten Video ab 07:45 besprochen. Dennoch möchte ich dir hier noch einmal kurz ein paar Stichpunkte auflisten:
Wer bist du? Stell dich kurz vor!
Was willst du? Welchen Charakter möchtest du shooten?
Warum möchtest du ein Shooting? Wie bist du auf den Fotografen aufmerksam geworden?
Zeige wer du bist und was du so machst!
Besonders wichtig ist, dass du dich ganz klar ausdrückst und dem Fotografen konkret sagen und zeigen kannst, wer du bist und was du von ihm möchtest! Hab auch keine Angst einige Referenzen mitzusenden, sodass der Fotograf sich ein Bild von dir machen kann. Spamme ihn aber nicht unnötig zu.
“Fronten” klären
Hat der Fotograf “Ja” gesagt, steht dem Shooting nichts mehr im Wege. Oder? Tatsächlich gibt es vorab einiges zu klären. Auch hier gebe ich dir nun die im Video ab 11:25 genannten Stichpunkte noch einmal kurz und knapp mit auf den Weg:
Was wird wo und wann geshootet?
Wo ist die Location? Wie gestaltet sich die Anreise?
Kannst du eine Begleitperson mitbringen?
Ist es ein TFP-Shooting oder erwartet der Fotograf eine Bezahlung?
Wie viele Fotos erhältst du?
Wie lange wird die Bearbeitung dauern? Was genau wird bearbeitet?
Je detaillierter ihr alles besprochen habt, desto weniger Missverständnisse und Probleme wird es im Nachhinein geben. Am besten besprichst du diese Punkte schriftlich! So vermeidest du, dass mündliche Absprachen vergessen oder verdreht wiedergegeben werden.
Einige Fotografen bereiten für diesen Zweck auch einen TFP-Vertrag vor. So kann das besprochene vertraglich abgesichert werden. Bietet dein Fotograf keinen Vertrag, kannst du ihm auch einen entsprechenden Entwurf vorlegen. Entwürfe, Input und sogar konkrete Vorlagen findest du einfach über Google.
Zu guter Letzt möchte ich noch ein paar allgemeine Tipps, Infos und auch Warnungen mit auf den Weg geben. Denn leider gibt es auch unter Fotografen immer wieder einige schwarze Schafe. Egal wie gut du dich mit einem Fotograf verstanden oder wie detailliert du alles – sogar vertraglich – geklärt hast – es kann immer wieder zu Problemen kommen.
Recherche
Umso wichtiger ist es deshalb, dass du dich im Vorfeld möglichst genau mit dem Fotografen auseinander setzt. Nimm dir Zeit und recherchiere ausführlich wen du da um ein Shooting bitten möchtest. Dieser Aspekt ist nicht nur im Bezug auf die Seriosität des Fotografen, als auch im Vorfeld einer Bewerbung enorm wichtig. Schließlich solltest du genau wissen, ob es sich überhaupt lohnt sich für ein Shooting zu bewerben.
Beachte dabei unter anderem folgende Aspekte:
Wie heißt der Fotograf und woher kommt er?
Wie lange fotografiert er bereits?
Gehört Cosplay-Fotografie zu seinem Repertoire?
Hast du bereits etwas über den Fotografen (online) gehört oder gelesen?
Welche Cosplayer standen bereits vor seiner Linse?
Besonders der letzte Punkt ist äußerst interessant! Trau dich, schreib ein paar dieser Cosplayer an und bitte um ehrliche Erfahrungsberichte bezüglich des Fotografen. So erfährst du aus erster Hand, worauf du dich bei einem Shooting einlassen würdest.
Red Flags
Auch gibt es einige ganz konkrete “Red Flags”, die du ernst nehmen solltest.
Raten dir mehrere Cosplayer (unabhängig voneinander) von einem Shooting mit diesem Fotograf ab, dann hör auf sie!
Ist eine Begleitperson fürs Shooting unerwünscht oder sogar untersagt? Klingt nach keiner sicheren Umgebung!
Flirtet der Fotograf mit dir und erwähnt immer wieder potentielle Aktshootings? Wirkt äußerst unseriös!
Der Fotograf wirkt abgeneigt oder gibt dir keine konkrete Zu- oder Absage? Such weiter und finde jemanden, der wirklich Lust auf dich hat!
Absprachen mit dem Fotografen gestalten sich schwierig und ziehen sich in die Länge? Überdenke noch einmal, ob der Fotograf die richtige Wahl für dich ist!
Grundsätzlich solltest du unbedingt auf dein Bauchgefühl hören! Fühlst du dich unwohl oder unsicher, dann zwing dich nicht zu einem Shooting.
Keine Fotos trotz Shooting?
Wie bereits erwähnt, gibt es unter allen Fotografen leider auch ab und an ein paar schwarze Schafe. Auch einige, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind und an die du trotz guter Planung und Vorbereitung geraten kannst.
Manchmal hat ein Fotograf auch einfach eine schlechte Zeit und ist nicht per se problematisch. Das häufigste Problem, dass dir dann begegnen wird: Du erhältst einfach keine Fotos! Ich kann tatsächlich gar nicht mehr an einer Hand abzählen, wie häufig mir das schon passiert ist. Sogar mit Fotografen, mit denen man eigentlich gut in Kontakt stand.
Häufig hört man dann die Aussage “Meine Festplatte ist defekt und meine Daten sind verloren!”. Ehrlich, ich habe diese Aussage schon so häufig gehört, dass ich diese bei Fotografen bereits beim ersten Mal kritisch hinterfrage. Manchmal erhält man aber auch gar keine konkrete Begründung. Letztendlich ist der Grund auch egal, das Problem bleibt bestehen: Man erhält einfach nie Fotos! Was kannst du aber tun, wenn genau dieser Fall eintritt?
Tatsächlich kannst du leider nicht besonders viel machen! Du kannst lediglich höflich nachfragen, wann du mit den Ergebnissen rechnen kannst. Dies kannst du dann nach einiger Zeit wiederholen und einfach hoffen. Allerdings empfinde ich das als sehr nervtötend und mit jedem Mal bekomme ich ein noch schlechteres Gefühl.
Deshalb habe ich mir selbst folgende Deadlines gesetzt
Wurde keine Deadline vereinbart oder wurde diese überschritten, dann frage ich das erste Mal nach ca. zwei Wochen nach den Fotos. Verstreichen wieder zwei Wochen, nachdem ich bereits einmal nachgefragt habe, so frage ich ein weiteres Mal nach. Wurde also keine Deadline vereinbart, habe ich bereits 4 Wochen auf meine Fotos gewartet. Ab diesem Punkt frage ich dann auch nicht mehr nach. Sind 6 Monate verstrichen, akzeptiere ich, dass ich die Fotos niemals erhalten werde.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass man nach mehr als 6 Monaten noch jemals Ergebnisse zu Gesicht bekommt.
Ich persönlich erwarte von einem Fotografen, dass er die Fotos innerhalb der Deadline oder falls keine Deadline vereinbart wurde, innerhalb von vier Wochen fertig bearbeitet hat. Ich weiß, dass einige Fotografen und auch Cosplayer das ganze etwas lockerer sehen. Schließlich bearbeiten viele Fotografen die Fotos in ihrer Freizeit und bekommen kein Geld dafür.
Ich sehe es aber als eine Sache des Anstands, der Planung und Professionalität, wenn der Fotograf seine Shootings und Bearbeitung entsprechend timt. TFP funktioniert eben nur dann, wenn beide Parteien gleichermaßen professionell agieren. Der Cosplayer geht in Vorleistung und der Fotograf geht in Nachbearbeitung.
Ist dir das Risiko als Cosplayer zu groß, dann rate ich dir zu Pay-Shootings! Hier kommt ein konkreter Kaufvertrag zustande und das ganze Shooting bekommt eine neue Art der Verbindlichkeit.
Worte zum Abschluss
Es ist nicht so leicht einen geeigneten Fotografen für das perfekte Match zu finden! Gerade am Anfang, wenn man noch wenig Erfahrung hat, weiß man oft nicht, was man so genau möchte oder wo man anfangen soll.
Dennoch solltest du auf gar keinen Fall ein Shooting erzwingen! Lass dir Zeit und hol dir Empfehlungen von Freunden! Du wirst sehen, nach und nach fügt sich alles und du findest den passenden Fotograf für dich. Jetzt kennst du alle wichtigen Informationen rund um TFP-Shootings und bist gut vorbereitet.
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Ich habe dieses Jahr angefangen Blogposts auf Instragram zu erstellen. Es geht um Themen, die mich und andere in der Cosplayszene bewegen. Manchmal geht es mehr um den Witz. Manchmal aber auch nicht. „Nicht Dein Freifahrtschein“ ist ein Text, indem ich auf ein allgegenwärtiges Problem aufmerksam machen möchte: sexuelle Belästigung in der Cosplayszene.
Dieser Gastbeitrag wurde von Una geschrieben. Du kennst Una noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihren Kanälen vorbei: cereza.cos & cerezeontheblog
Das ist kein witziges Thema, sondern schwere Kost. Deswegen soll dieses Vorwort auch als Trigger-Warning dienen. Ich habe die Erlebnisse von 3 Cosplayer*innen in diesem Text beschrieben. Instagram hat damals den Text nach 24 h runtergenommen – zur Empörung vieler Leute. Deswegen hat die liebe SajaLyn angeboten dem Text nochmal eine Bühne zu geben. Vielen Dank, Svenja, dass Du mir Dein Mikrofon leihst.
Dieses Thema soll und darf nicht totgeschwiegen werden. Danke für Deine Zeit es zu lesen.
Wenn ich cosplaye, werde ich zu einem bestimmten Charakter. Ich verkleide mich und ich spiele den Charakter. Costume and play. Für eine kurze Zeit lege ich meinen Charakter ab. Was ich aber nicht ablege ist meine Selbstbestimmung. Was ich nicht ablege, sind mein Recht auf körperliche Grenzen und Respekt.
Du meinst, das ist doch klar? Aber ist es das?
Wieso ist es dann für XY in Ordnung einer 13-Jährigen ungefragtan die Brüste zu fassen – weil sie aus demselben Anime cosplayen? Solltest Du, XY, es nicht besser wissen – als Frau, als Cosplayerin? Oder hast Du vergessen, dass das wahre Leben kein Anime ist und jemanden an die Brüste zu fassen kein stilistisches Mittel für Komik ist? Und wieso steht der Rest nur herum und lacht, während eine 13-Jährige schamlos in der Öffentlichkeit begrabscht wird?
Aaach, das ist die Community – war doch nur ein Witz. Reg Dich doch nicht auf, Du siehst das viel zu eng. Das war doch nur Spaß. Sieh doch nicht immer nur das Schlechte.
Alles, was ich sehe ist ein 13-Jähriges Mädchen, das sich jetzt bestimmt zum tausendsten Mal im Spiegel betrachtet. Nur diesmal ist der Glanz aus den Augen verschwunden. Die Vorfreude dieses Cosplay zu tragen, zu ihrem liebsten Charakter zu werden… die ist weg. Was bleibt ist ein bitterer Beigeschmack. Das Cosplay wird in den Schrank geworfen. Die Frage, ob es eine gute Idee war sich die Brüste abzubinden und diesen Charakter zu cosplayen schwebt über ihrem Kopf wie eine dunkle Regenwolke. Das nächste Mal wird sie wohl etwas anderes tragen… denn ihr Cosplay war Dein Freifahrtschein.
Ach, das war bestimmt nur die Ausnahme. Die ist halt an jemand Aufgedrehten geraten..
Wieso geht eine junge Frau dann nur noch mit Männern auf Conventions, weil sich XY nicht zurückhalten konnte und ihr gefolgt ist? Sie an den Oberschenkeln anfasste, immer ein Grinsen auf dem Gesicht. Wieso kann sie keinen Schritt machen, ohne sich unwohl zu fühlen? Solltest Du, XY, es nicht besser wissen? Als potenzieller Vater, Ehemann, Bruder? Dann soll sie sich anders präsentieren, anders anziehen? Das schreit danach, dass Du Dich nicht mehr kontrollieren kannst? Es ist wohl ein Trend geworden andere für die eigenen Probleme verantwortlich zu machen.
Nein, nicht sie muss sich umziehen. Nicht sie muss sich anders präsentieren. Du musst über Deine Taten nachdenken. Du musst Dich zur Verantwortung ziehen. Denn Deine Berührung hat sich in ihr Cosplay eingebrannt und, wenn sie das nächste Mal vor dem Spiegel steht, wird sie fragen, ob sie es nochmal anziehen kann… denn ihr Cosplay war Dein Freifahrtschein.
Was ging Dir, XY, durch den Kopf als Du dem 15-Jährigen Cosplayer erneut von hinten die Arme umgelegt hast, um seine Körperhaltung für das Foto zu korrigieren? Als Du ihm wieder an die Beine gefasst hast, aus genau dem gleichen Grund? Ohne um Erlaubnis zu bitten? Solltest Du es nicht besser wissen? Als Mensch? Denn beim nächsten Mal wird der junge Mann sich fragen, ob er wirklich Fotos von seinem Cosplay haben möchte. Ob er das Cosplay nochmal anziehen möchte… denn sein Cosplay war Dein Freifahrtschein.
XY kann jede Geschlechtsidentität haben, kann jedes Alter haben, kann Cosplayer*in sein oder Fotograf*in. Kann Dir in der Realität begegnen oder auf Social Media.Es ist nicht wichtig, ob Dein Cosplay freizügig ist oder nicht. Ich kenne fast niemanden ohne eine Geschichte von XY.
XY ist allgegenwärtig. XY ist die Variable einer Formel, die sich mir nie erschließen wird.
Das gerade waren drei Formeln aufgestellt von drei unterschiedlichen Personen. Alle hatten ein*e XY-Variable. Unser Kopfkino von diesen Situationen sind ihre Erinnerungen. Es sind die Schattenseiten der Cosplaywelt. Es sind Formeln, die sich eingebrannt haben. Lies es nochmal. Auch, wenn es unangenehm ist.
Das hier ist definitiv kein Liebeslied. Das hier ist eine Erinnerung. Daran, dass Cosplayer*innen Menschen sind und keine Spielzeuge. Sie cosplayen für sich und nicht für Dich.
Du hast es ans Ende geschafft. Vielleicht steckt Dir jetzt ein Kloß im Hals. Danke, dass Du es gelesen hast. Danke, dass du nicht weggesehen hast. Dazu gehört viel Mut.
Lasst uns alle mutig sein und aufeinander aufpassen.
Großes Dankeschön an die 3 Cosplayer*innen, die mich ihre Erlebnisse haben schildern lassen. Fühlt Euch gedrückt, ihr seid tapfer.
Vielen Dank an alle, die mir angeboten haben den Text nochmal auf Instagram zu posten und mir damals zugesprochen haben.
Danke an alle Cosplayer*innen und Fotograf*innen, dass ich die Fotos verwenden durfte.
Und natürlich Danke an Svenja, die Bühne gehört wieder ganz Dir!
Die großartige SajaLyn hat mich gebeten, einen kleinen Gastbeitrag zum Thema Beauty Retusche und Make-Up in der Fotobearbeitung zu verfassen. Da konnte ich selbstverständlich nicht nein sagen. Ich habe das große Glück, dass in diesem Feld meine Hobbys Fotografie und Cosplay und auch mein erlernter Beruf Mediengestalter zusammenlaufen – gepaart mit meiner Abneigung, Make-Up aufzutragen.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Auch als Cosplayer mag ich es nicht, Make-Up zu tragen und ich muss gestehen, dass ich nicht einmal Foundation besitze. Natürlich finden sich in meinem Badschrank eine kleine Sammlung von Lippenstiften und auch ein paar Lidschattenfarben. Aber in vielen Fällen ziehe ich es vor, mein Make-Up in der Post- Production “aufzutragen”, wenn es für das Cosplay nötig ist.
Dieser Gastbeitrag wurde von Chrissi geschrieben. Du kennst Chrissi noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: chrissi.cosplays
Wie das geht? Nun, dazu führe ich euch am besten einmal durch den gesamten Ablauf einer Beauty Retusche Routine, die ich mir in meinen 10+ Jahren als Fotografin angeeignet habe.
Dabei ist es mir sehr wichtig, keine unrealistischen Erwartungen zu wecken. Natürlich könnte ich meine Nase verkleinern, meine Taille schmaler machen und meinem Gesicht eine andere Form geben. All das ist in Photoshop möglich und nicht einmal besonders schwer. Dennoch ziehe ich es vor, meine natürlichen Gesichtszüge zu erhalten und nur “Schönheitsfehler” auszugleichen, die durch ungünstiges Licht entstehen oder von der Tagesform abhängig sind.
Sowohl bei meinen Models als auch bei mir selbst, entferne ich lästige Schatten unter den Augen, behebe kleine Hautunreinheiten und setze ein paar Schatten und Highlights. So wie man es auch durch Make-Up tun könnte. Und ja, manchmal füge ich im Photoshop Lidschatten oder Lippenstift hinzu. Auch die Augenfarbe zu ändern, ist kein Hexenwerk und spart jede Menge Geld für farbige Kontaktlinsen bei der nächsten Cosplay Session.
Das Equipment
Was benötigt ihr dazu? Adobe Photoshop – ich selbst nutze für dieses Tutorial die 2021 Version – und ein Foto, welches ihr bearbeiten wollt. Ein Grafiktablett mit Stift ist von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Ich persönlich ziehe es vor, da ich mit einem druckempfindlichen Stift ein besseres Gefühl für die Bearbeitung habe. Wenn ihr gern und oft mit Photoshop arbeitet, kann diese Anschaffung durchaus Sinn ergeben.
Es muss dabei kein teures Wacom Tablet sein, denn auch ein günstigeres Huion Tablet erledigt den Job sehr gut. Diese sind ab ca. 55€ auf Amazon und eBay erhältlich. Trotzdem könnt ihr all diese Bearbeitungen auch mit einer Maus durchführen.
RAW vs. JPG – Camera Raw Feld in Photoshop
Es ist wichtig, zu erwähnen, dass jeder Fotograf seinen eigenen Ablauf hat und es deshalb niemals die eine Routinegeben wird. Besonders günstig ist es, von einer RAW-Datei auszugehen, aber das ist absolut kein Muss.
Das Rohdatenformat ist sehr groß, nimmt jede Menge Speicherplatz ein und nicht jede Kamera kann esausgeben. Aber es bringt auch viele Vorteile mit sich. Ein JPG wurde immer bereits von der Kamera optimiert, aber das Optimum der Kamera entspricht nicht immer den Vorstellungen des Fotografen. Eine nachträgliche verlustfreie Bearbeitung ist hier nicht mehr möglich.
Kleine Fehler, wie z.B. die Unterbelichtung, können im RAW-Format auch im Nachhinein noch ausgeglichen werden. Öffnet man ein RAW-Foto in Photoshop, öffnet sich das Camera Raw Feld. Dort korrigiere ich zuerst die Belichtung, gleiche Highlights und Schatten aus, bessere die Schärfe nach und passe andere Kleinigkeiten, wie z.B. Objektiv-Verzerrungen oder Chromatischer Aberration an.
Habt ihr “nur” das JPG zur Verfügung, könnt ihr trotzdem über Filter -> Camera Raw Filter auf die Camera Raw Einstellungen zugreifen. Über Verzerrung oder chromatische Aberration müsst ihr euch hier oft keine Gedanken mehr machen, denn eure Kamera hat diese Korrekturen bereits automatisch vorgenommen. Auch wenn ihr nicht die volle Breite des Rohformats zur Verfügung habt, könnt ihr hier ganz einfach in nur wenigen Schritten die Belichtung korrigieren. Auch Color-Grading ist eine tolle Funktion, um bereits im ersten Schritt Farbanpassungen vorzunehmen. Sind eure Bearbeitungen in diesem Feld abgeschlossen, öffnet ihr das Foto in Photoshop. Keine Sorge – ob RAW oder JPG – das Camera Raw Feld könnt ihr jederzeit über den angegebenen Pfad wieder öffnen.
Frequency Separation
Es gibt viele verschiedene Methoden, um eine Beauty Retusche durchzuführen, doch mein Favorit ist eine Variante, die sich “Frequency Separation” nennt. Sobald man sie einmal verinnerlicht hat, ist sie eine fantastische Möglichkeit Portraitfotos zu bearbeiten, Highlights und Schatten auszugleichen, Augenringe zu entfernen und auch Make-Up hinzuzufügen. Hierbei werden beim Foto Farbe und Struktur getrennt, sodass die Farbe in allen Teilen des Fotos verändert und angepasst werden kann, ohne die Struktur der Haut zu zerstören – und natürlich auch anders herum.
Dazu müssen die folgenden Schritte durchgeführt werden:
1. Die Hintergrundebene wird zweimaldupliziert.
2. Auf die untere der beiden Ebene wird eine Unschärfe angewendet. Dazu geht ihr auf Filter -> Gaußscher Weichzeichner. Den Radius wählt ihr so, dass die Hautstrukturen im Gesicht gerade so nicht mehr erkennbar sind, aber die Farben nicht zu sehr ineinander verlaufen. Hier gibt es keinen optimalen Zahlenwert, denn das ist von Foto zu Foto unterschiedlich.
3. Bei der oberen der beiden Ebenen geht ihr auf Bild -> Bildberechnungen, wählt aus dem Dropdown Menü die Ebene aus, auf die ihr den Weichzeichner angewendet habt und wählt beim Mischmodus “Subtrahieren”. Bei Skalieren tragt ihr eine 2 ein, beim Versatz 128. Habt ihr dies auf die Ebene angewendet, setzt ihr sie in der Ebenenübersicht anstatt auf “Normal” auf “Lineares Licht”.
4. Im letzten Schritt erstellt ihr eine neue, leere Ebene zwischen den beiden duplizierten Ebenen. 5. Die Farb- und Strukturebenen in Kombination sollten nun genauso aussehen wie das Bild vor der Bearbeitung.
Retusche
Nun kommen wir zur spannenden, kreativen Seite der Fotobearbeitung, die je nach Foto ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. Als kleiner Vergleich: Ich benötige für ein Foto je nach Umfang 5-30 Minuten pro Bild. Für eine aufwendige Bildkomposition können das schon einmal 1-3 Stunden sein. Das erklärt auch den Preis, den professionelle Fotografen für eine Fotosession nehmen. Macht euch also keine Gedanken, wenn der Bearbeitungsprozess vor allem zu Beginn recht lange dauert, denn das ist völlig normal.
Die Bearbeitung eures Fotos findet auf der leeren Ebene statt, die sich zwischen der verschwommenen Farbebene und der Strukturebene befindet, wo ihr quasi über die Farbebene malt, um den Effekt zu erzielen, den ihr haben wollt. Dazu nehmt ihr einen runden Standard-Pinsel, stellt den Fluss auf 5% und die Härte im unteren Bereich ein. Die Größe variierte je nach Region, die ihr bearbeiten wollt. Um z.B. Augenringe zu entfernen und Highlights zu setzen, nehmt ihr in Photoshop die Farbe aus einer benachbarten Region des Gesichts ab. Bei Windows ALT + Pixel anklicken, bei Mac Command + Pixel anklicken.
Anschließend zeichnet ihr mit dem Pinsel über die Region, die ihr überdecken wollt, z.B. die Schatten unter den Augen. Das könnt ihr so lange und in allen Regionen des Gesichts tun, bis ihr das optimale Ergebnis erreicht habt. So überdeckt ihr ganz leicht Rötungen, Schatten oder Augenringe. Ihr könnt Augenbrauen ausfüllen, das kleine Fleckchen Lippenstift ergänzen, das ihr übersehen habt, den Eyeliner verlängern oder auch die Wangenknochen mit Highlights und Schatten hervorheben. Wie weit ihr mit dieser Bearbeitung gehen wollt, ist ganz allein euch überlassen und hängt auch vom Motiv ab. Wenn ihr auf dieser Ebene einen Fehler macht, könnt ihr den Bereich mit dem Radiergummi korrigieren. Manchmal macht es auch Sinn, mit der Deckkraft dieser Ebene zu experimentieren. Probiert es einfach aus und schaut, welches Ergebnis euch am besten gefällt.
Schärfe
Ihr wollt die Schärfe eures Fotos verbessern? Auch das geht mit Frequency Separation ganz einfach. Dazu dupliziert ihr die Ebene, welche die Struktur enthält und nehmt die Deckkraft nach unten, bis euch das Resultat gefällt.
So könnt ihr natürlich kein Foto retten, welches falsch fokussiert wurde, aber einige Objektive nehmen schärfere Bilder auf als andere. Mein kleines 35mm Samyang Objektiv z.B. ein ein wahres Schärfewunder, während mein 50mm Sony eher auf der “weichen” Seite liegt und die Hautstruktur nicht ganz so stark darstellt.
Wollt ihr die Schärfe nur auf einige Regionen anwenden, klickt auf “Ebenenmaske hinzufügen” bei der duplizierten Strukturebene und zeichnet auf der Maske alles schwarz, was nicht besonders scharf sein soll. Oder wenn ihr nur kleine Bereiche, z.B. die Augen, besonders scharf haben wollt, füllt ihr die Maske mit der Farbe Schwarz und zeichnet im Anschluss die Augen auf der Maske weiß. So ist nur dieser Bereich der Ebene sichtbar und die Augen werden hervorgehoben.
Lidschatten, Lippenstift und Augenfarbe
Wie bereits erwähnt, füge ich in diesem Schritt auch oft Lidschatten hinzu. Man kann die Technik ebenfalls benutzen, um die Lippenstift- oder Augenfarbe zu ändern.
Ich erstelle für das Make-Up und größere Änderungen meist eine neue Ebene über der Ebene, auf der die Beauty Retusche vorgenommen wurde, um meine bisher erreichten Resultate nicht zu ruinieren, denn hier kommen oft weniger natürliche Farben zum Einsatz, die sich nicht im Bild finden.
In meinen Yennefer Fotos füge ich oft grünen Lidschatten hinzu, den sie in der Serie trägt. Habe ich selbst grünen Lidschatten? Ja. Bin ich oft zu faul, ihn in Wirklichkeit aufzutragen? Auch ja.
Zum Glück kann ich mir in Photoshop einfach einen Pinsel schnappen, einen hübschen Grünton auswählen und diesen in der neuen Ebene auf einem Augenlid auftragen. Das ist meist etwas schwieriger als die reine Beauty Retusche und benötigt ein wenig Fingerspitzengefühl. Ich habe in diesem Feld aber mehr Talent als mit einem realen Schminkpinsel und ich kann einfach die Zurück-Taste drücken, wenn ich mich vermale. Ich besitze ebenfalls keine lila Kontaktlinsen, weshalb ich auch die Augenfarbe für Yennefer in Photoshop anpasse. Das ist ebenfalls mit Frequency Separation möglich. Eine weitere Möglichkeit, diesen Effekt zu erzielen oder auch die Lidschattenfarbe anderweitig zu ändern, erkläre ich euch später.
Seid ihr mit euren bisherigen Ergebnis zufrieden, aber ein paar lästige Hautunreinheiten sind noch zu sehen? Kein Problem, um die kümmern wir uns im nächsten Schritt. Ich schließe zuerst den Bereich der Frequency Separation komplett ab, denndanach dupliziere ich alle Ebenen und füge diese zu einer Ebene zusammen. Ich behalte dabei immer die einzelnen Ebenen der Frequency Separation für den Fall, dass ich doch noch einmal zurückgehen und etwas bearbeiten möchte.
Weitere Korrekturen
Der nächste Schritt könnte auch zuerst durchgeführt werden. Ich sehe aber lieber erst einmal, welche Probleme ich mit Frequency Separation beseitigen kann, bevor ich Farbe und Struktur gleichzeitig bearbeite. Manchmal lässt sich ein Pickelchen oder ein Augenring allein durch Frequency Separation nicht bereinigen, weshalb ich manchmal im Anschluss auf der zusammengefügten Ebene zum Bereichsreparatur-Pinsel oder Reparaturpinsel greife. Aber das kommt ganz auf das Foto an. Die Struktur kann auch direkt auf der Strukturebene mit den verschiedenen Reparaturpinseln bearbeitet werden, ohne die Ebenen zusammenzufügen.
Ihr habt die Ebenen dupliziert und zu einer Ebene zusammengefügt und wollt nun eure Augen oder den in Photoshop hinzugefügten Lidschatten hervorheben? Dann sind das Scharfzeichner-, Abwedler und Nachbelichter-Werkzeug eure guten Freunde.
Den hellen Bereich des Lidschattens mit dem Scharfzeichner zu bearbeiten, gibt eine Art “Glitzereffekt”, aber man sollte es natürlich an dieser Stelle nicht übertreiben. Der Scharfzeichner macht ein Bild nicht wirklich schärfer, aber er verstärkt den Kontrast dieser Pixel, sodass der Eindruck entsteht, dieser Bereich wäre gestochen scharf.
Mit dem Abwedler-Werkzeug könnenBereiche aufgehellt und mit dem Nachbelichter-Werkzeug verdunkelt werden.
Augen hervorheben
Einige Teile der Augen aufzuhellen ist auch ein beliebter Trick, um diese hervorzuheben. Das geht mit Frequency Separation, indem man einfach eine etwas hellere Farbe auswählt, mit dem Abwedler-Werkzeug oder mit diesem Trick:
Ihr erstellt eine neue Gradationskurven-Ebene und hellt diese soweit auf, bis euch die Augen hell genug erscheinen. Auch hier kann natürlich im Nachhinein die Deckkraft angepasst werden. Im Anschluss erstellt ihr eine neue Ebenenenmaske, füllt diese komplett mit Schwarz und zeichnet mit einem weißen Pinsel auf der Maske über die Augen, sodass nur dieser Bereich aufgehellt ist – oder alle anderen Bereiche, die ihr sonst auch noch aufhellen wollt. Ist der Effekt zu stark im Vergleich zum restlichen Bild, nehmt ihr einfach die Deckkraft nach unten.
Augen- und Lidschattenfarbe – Alternative Variante
Ich habe euch versprochen, noch einen weiteren Trick zu verraten, wie die Augen- oder Lidschattenfarbe angepasst werden kann und das Versprechen möchte ich auch halten: Dazu erstellt ihr eine neue Ebene und setzte diese auf “Farbton”. Dann nehmt ihr den Pinsel mit einer Farbe eurer Wahl, erhöht den Fluss je nach Belieben und zeichnet über den Teil, den ihr einfärben wollt. Auch hier kann mit der Deckkraft gespielt werden, um das optimale Ergebnis zu erzielen.
Eine weitere Möglichkeit, Farbe und Lidschatten hinzuzufügen, ist es, den Bereich mit dem Lasso- Werkzeug einzurahmen, eine neue Farbton-Ebene zu erstellen, den passenden Farbton auszuwählen und in der Maske die weiche Kante anzupassen.
Es gibt viele verschiedene Wege einen bestimmten Effekt in Photoshop zu erreichen. Das ist bei der Beauty Retusche nicht anders als bei anderen Bearbeitungsfeldern. Es lohnt sich immer, einen Blick auf die vielseitigen YouTube Tutorials zu werfen, um etwas Neues zu lernen.
Meine ersten Schritte in der Bildbearbeitung habe ich damals noch mit Photoshop 7, anschließend mit Photoshop CS2 unternommen. Seitdem hat sich natürlich auch im Programm selbst eine Menge verändert. Vieles ist einfacher geworden und neue Bearbeitungsmethoden sind möglich. Was die Bildbearbeitung angeht, so lernt man tatsächlich niemals aus.
Nachdem ihr all diese oder auch nur ein paar dieser Schritte unternommen habt, ist eure Beauty Retusche erfolgreich abgeschlossen. Auch wenn das erste Resultat vielleicht kein Meisterwerk ist, solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen, denn Übung macht bekanntlich den Meister. Dank der vielen Online Tutorials und den unendlichen Möglichkeiten, die Photoshop heutzutage bietet, macht es auch einfach großen Spaß, herumzuprobieren und neue Fähigkeiten langsam zu entwickeln.
Seid ihr mit eurem Resultat zufrieden, so könnt ihr die Bearbeitung an dieser Stelle gern fortführen und die Farbe eures Bildes anpassen. Ob das mit den diversen Farbkorrekturen, mit dem in Camera Raw möglichen Color Grading oder mit LUTs geschieht, ist allein euch überlassen. Dieser Prozess macht, genau wie die Beauty Retusche, jede Menge Spaß.
[Werbung] Für viele ist Cosplay ein Hobby, für einige ein Job und manche würden gerne ab und an einfach in die Welt von Kooperationen, Produkttests und Reviews eintauchen. Egal aus welchem Grund du dich für eine Kooperation interessierst, die folgenden Tipps werden dir auf dieser spannenden Reise behilflich sein!
Während sich meine anderen Beiträge zum Thema Sponsoring überwiegend um internationale Cosplay-Shops drehen, habe ich mich für diesen Beitrag mit Voxler, Ravenscourt und Koch Media zusammengeschlossen. Denn nicht nur im engeren Sinne des Cosplay-Kosmus gibt es spannende Kooperationspartner und Social Media Kampagnen zu entdecken. Anhand der Gewinnspiel-Kooperation zum Karaoke-Spiel “Let’s Sing 2022” gebe ich dir in diesem Beitrag konkrete Tipps und Denkanstöße für deine nächste Kooperation mit auf den Weg.
Wie vielfältig unser Hobby ist, muss ich dir nicht erklären. Neben Kostümen, Stoffe, Craftingmaterialien, Kosmetik, Perücken und Kontaktlinsen gibt es zahlreiche weitere Verknüpfungen, die für dich und deine potentiellen Kooperationspartner interessant sein können. Das wiederum führt mich direkt zum ersten wichtigen Punkt auf meiner Liste.
Brücken bilden und Verknüpfungen finden
Du bist auf ein interessantes Produkt, eine spannende Marke oder einen vielversprechenden Ansprechpartner gestoßen? Super! Bevor du überhaupt an eine Kooperation denkst, solltest du dir folgendes klar machen: Wo liegt die Verbindung zwischen deinem Account und dem zu bewerbenden Produkt.
Als Cosplayer liegt für mich die Verknüpfung zwischen Gaming und Cosplay glasklar auf der Hand. Viele Cosplayer suchen sich nicht nur ihre Wunschcharaktere aus vielfältigen Spielgenres aus, sondern sind oft auch selbst Gamer oder Spielbegeisterte. Während für uns diese Verbindung mehr als offensichtlich ist, solltest du nicht davon ausgehen, dass der Kooperationspartner deiner Wahl weiß, was Cosplay überhaupt ist.
Während ich mich und meinen Account im Anschreiben an das Unternehmen kurz vorstellte, erwähnte ich im gleichen Zuge auch die gegebene Verbindung zwischen Gaming und Cosplay, sowie potentielle positive Effekte im Falle einer Buchung.
Die Marke passt, aber passt auch das Produkt?
Gaming und Cosplay gehören einfach zusammen. Aber bedeutet das auch, dass jedes Spiel für eine Kooperation geeignet ist? Die wichtigste Frage, die du dir zum Einstieg stellen solltest, ist: Passt das Spiel zu dir und deiner Zielgruppe? Erst, wenn du diese Frage mit Ja beantworten kannst, solltest du dir überlegen, ob sich das Produkt auch im Kontext Cosplay passend zu deinem Social Media Auftritt vermarkten lässt.
Vermarktung planen und Angebot schaffen
Zugegeben, der Titel dieser Überschrift klingt etwas hochgestochen. Vereinfacht gesagt bedeutet “Vermarktung planen” nichts anderes als dir zu überlegen, wie du das Spiel auf Social Media in Szene setzen wirst. Was kannst du deinem Kooperationspartner, aka deinem Kunden, anbieten?
Üblicherweise bietest du deinem Partner die Vermarktung über die gängigsten Kanäle an. In Frage kommen hierfür unter anderem beispielsweise Facebook, Instagram, YouTube, TikTok, Twitch oder dein eigener Blog. In der Regel finden Social Media Kampagnen wohl am häufigsten über Instagram statt. Biete nur Plattformen an, die du regelmäßig bespielst und auch nutzt. Krame keine alten stiefmütterlich behandelten Accounts aus, nur damit es nach “mehr” aussieht.
Nachdem du dir überlegt hast, welche Plattformen für eine Kooperation interessant sind, geht es an die Definition. Instagram ist nicht gleich Instagram. Jede Plattform bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die du kennen und auch für dich selbst definieren solltest. Bleiben wir für dieses Beispiel bei Instagram, denn hier bieten sich unter anderem folgende Vermarktungsmöglichkeiten:
Post (Bild oder Video) – Produktvorstellung, Gewinnspiel oder darf’s etwas ganz anderes sein?
Story – Wie viele Sequenzen beinhaltet deine Story? Biete mindestens 3-5 Sequenzen an!
Reel – Eine Möglichkeit auf andere Art und Weise kreativ zu werden!
Natürlich kannst du auch verschiedene Pakete schnüren und Plattformen sowie Veröffentlichungsformen miteinander kombinieren. Am Ende sollte dein Angebot nicht zu überladen oder unübersichtlich wirken. Hast du das alles für dich definiert, musst du dir noch über deinen Preis klar werden und das Angebot in Form bringen.
Werde konkret und sei offen für Vorschläge
Je besser du dir vorab überlegst, was du anbieten kannst, was du im Gegenzug möchtest und vor allem, wie du das Produkt in Setze setzen möchtest, desto besser sind natürlich auch deine Chancen gebucht zu werden. Die Spanne reicht hier von einfachen Produkttests, im Austausch Review gegen Waren, bis hin zu bezahlten, groß angelegten, Kampagnen.
Und ab die Post!
Hast du alle Vorbereitungen getroffen, genug recherchiert und dich für ein passendes Medium – Kontaktformular, Mail, Direktnachricht auf Social Media, etc. – zum Einreichen deiner Bewerbung entschieden, dann heißt es ab damit und Daumen gedrückt!
Hast du jetzt auch Lust auf eine Kooperation mit Voxler, Ravenscourt und Koch Media bekommen? Dann kannst du dich hier bewerben: PR-Kontakte
Während ich beim letzten Jahresrückblick noch kryptisch von Pausen und Änderungen sprach, so bist du mittlerweile voll im Bilde! Das Jahr 2021 hatte für uns, neben den Herausforderungen der Pandemie und den üblichen Risiken und Chancen, eine weitere bedeutungsvolle Änderung in petto.
Während ich also die eine Hälfte des Jahres 2021 schwanger verbracht habe, musste ich mich in der anderen Hälfte den neuen Herausforderungen des “Du bist jetzt Mama!”-Seins stellen.
Sicher war es für dich aber keine Überraschung, dass ich keine lange Pause vom Cosplayer-Dasein nehmen konnte. So gab es im Zuge der Schwangerschaftsverkündung, gleich die Ankündigung für mein zweites Buch “Posing für Cosplayer” direkt mit!
Verrückt, wenn man bedenkt, dass es ohne die Pandemie vielleicht noch gar keines meiner Bücher geben würde. Tatsächlich gibt es direkt zwei weitere Themen, die ich gerne im Form eines Buches veröffentlichen möchte. Da aber beide Themen auf andere Art aufwändig sind, kann ich aktuell noch nicht sagen, ob es in 2022 eine weitere derartige Veröffentlichung geben wird. Aber wer weiß, das Jahr ist lang und manchmal geht einiges doch schneller als man denkt!
Änderungen auf sajalyn.com
Das Jahr brachte auch so einige Änderungen für meinen Blog mit sich. Ich bin tatsächlich sehr Stolz, dass ich den angekündigten Veröffentlichungsrhythmus konsequent beibehalten konnte. Natürlich war das nicht ohne deine Hilfe möglich! Denn dieses Jahr gab es besonders viel Beteiligung in der Kategorie “Gastbeitrag”. Ich freue mich, schon jetzt, ankündigen zu dürfen, dass bereits die ersten Gastbeiträge für 2022 eingeplant sind und nur auf ihre Veröffentlichung warten. Einige weitere Themen sind ebenso im Gespräch. Ich kann es kaum warten und möchte Danke sagen! Danke, dass du den Blog so bereicherst und dein Wissen mit der Community teilst.
Du möchtest auch einen Gastbeitrag schreiben und den Blog um ein wichtiges Thema ergänzen? Dann schreib mir unbedingt eine PN auf Instagram oder melde dich per Mail: info@sajalyn.com
Eine weitere große Änderung gab es zum Ende des Jahres. Die lang geplante Übersichtsseite Cosplay-Tipps & Infos ging an den Start! Sie vereint diverse Unterseiten mit Shoplisten, Tipps, Tricks und einen Online-Cosplay-Convention-Kalender. Diese Seiten solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Besonderes, da ich noch lange nicht damit fertig bin.
Und sonst?
An der Cosplayfront gab es überraschenderweise weniger “Einbußen” als gedacht. Zwar konnte ich dieses Jahr kein Kostüm komplett selbst machen, doch gab es immerhin mit Schneewittchen ein Hybrid aus Selfmade und Gekauft. Das Jahr besticht also vor allem mit Kostümen aus Kooperationen und einigen wenigen gekauften Cosplays hervor.
Auch an der Businessfront gab es einige News. So ging ich endlich wieder mit Patreon an den Start und bestückte meinen etsy Shop mit Prints, meinen Büchern und einigen Resin Kunstwerken. Vorbeischauen lohnt sich!
What’s next?
Du siehst, es ist wahnsinnig viel passiert und auch für das kommende Jahr habe ich einige konkrete Pläne und Wünsche:
Ausbau der Seite “Cosplay-Tipps & Infos”!
Selfmade Cosplays und deren WiP-Dokumentation exklusiv auf Patreon.
Wiederaufnahme des “All About Cosplay” Podcast – wenn es die Zeit (bzw. das Kind) erlaubt!
Recherche und Vorbereitung für die kommenden Bücher.
SajaLyn’s Cosplay Convention Kalender 2022 – der Diesjährige ist noch in geringer Auflage hier erhältlich.
Weiterbildung in der Fotografie, vor allem im Composing.
Besuch einer Convention – wenn die Pandemie es zulässt.
Und jetzt bin ich auf deine Pläne und Wünsche für das Jahr 2022 gespannt! Berichte mir doch gerne in den Kommentaren davon.
Hi, ich bin Ojo Saiba – zumindest kennt man mich eher unter meinem Künstlernamen. Ich bin 20 Jahre alt und cosplaye seit ca. 2 Jahre.
Dieser Gastbeitrag wurde von Ojo Saiba geschrieben. Du kennst Ojo Saiba noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: ojosaibacosplay
Da ich ohne Social Media aufgewachsen bin, war ich völlig überfordert ein Cosplay Profil auf Instagram zu managen. Dabei habe ich viele dumme Dinge angerichtet und meinen Account dabei geschädigt. Damit du nicht die gleichen Fehler machst, werde ich dir von meinen Erfahrungen erzählen und dir ein paar Tipps mit auf dem Weg geben.
Fehler 1: Gekaufte Follower
Wer kennt es nicht, man möchte sein Cosplay Stolz präsentieren und kaum jemand sieht es, geschweige denn liket es. Man fängt ganz schnell an zu denken man sei nicht gut genug. Gerade als Anfänger ist es schwierig aufzufallen aufgrund schlechterer Qualität und wenig Shooting Erfahrung. Hinzu kam, dass ich keine Erfahrung mit Social Media hatte und dementsprechend unrealistische Erwartungen hatte. Ich sah nur wie viele Follower und Likes andere haben und das wollte ich auch.
Deshalb habe ich meinen Laptop aufgeklappt und gegoogelt wie man an Follower kommt. Ich fand eine Agentur, die echte Follower mit Interesse an meinen Bildern anbieten. So naiv und jung wie ich damals war, habe ich mir 100 Follower gekauft. Wie sich kurz nach dem Kauf herausstellte, abonnierten tote und fake Accounts mein Profil innerhalb von wenigen Minuten. Keine aktive Nutzer, keine Interaktion mit meinen Inhalten…
Also kurz gesagt, kaufe niemals Follower! Ich kann den Frust verstehen, aber gekaufte Follower werden dein Bedürfnis nach Sichtbarkeit nicht stillen. Ganz im Gegenteil: Instagram ist dabei Bots zu löschen und Accounts mit außergewöhnlich starker Zu-/Abnahme an Interaktionen und Followern einzuschränken, da ein Verdacht auf Boting besteht.
Fehler 2: f4f und l4l
Kennt ihr noch f4f und l4l? Das steht für “follow for follow” und “like for like”. Früher waren diese Methoden sehr beliebt um auf Social Media Plattformen zu wachsen, doch das funktioniert nur kurzfristig. Häufig entfolgt eine Person der anderen nach einigen Tagen, in der Hoffnung , die andere merkt es nicht. Des Weiteren interagieren diese Leute nicht mit dir, weil sie dich mögen, sondern nur weil sie etwas dafür bekommen haben.
Schlussendlich investierst du viel Zeit darin andere Profile durchzuliken oder zu folgen, damit diese das selbe tun und am Ende hat man nur einen Anteil an Followern und Likes zurückbekommen, die teilweise eher aus Zwang-/Pflichtgefühl entstanden sind. Ich empfehle immer echte Kontakte in der eigenen Nische aufzubauen und zu pflegen. Eine Followerschaft aufzubauen ist nicht einfach, aber es lohnt sich Follower zu haben, die dich auch wirklich feiern. Und als kleiner Nebeneffekt: einige dieser Follower könnten deine Cosplay Freunde werden. Ich war immer eine Einzelgängerin und habe die meisten meiner jetzigen Freunde auf Instagram kennengelernt.
Fehler 3: Boting
Unter Boting versteht man das Kaufen oder das Benutzen von automatisierten Prozessen, die programmiert wurden. Um andere auf mich aufmerksam zu machen, habe ich am Anfang so viele Bilder geliket und kommentiert, dass Instagram diese Aktionen temporär für mich gesperrt hat. Doch so viel Zeit hatte ich neben meiner Ausbildung nicht um stundenlang auf Social Media zu verbringen.
Mein Trick war ein Programm, das mir Bilder aus einem bestimmten Hashtag angezeigt hat. Ich konnte bis zu 50 Bilder mit einem Klick liken und kommentieren. Dass das keine gute Idee war, habe ich erst bei meiner Sperre gemerkt und daran wie meine Posts danach angekommen sind – nämlich gar nicht. Also Finger weg von solchen Programmen oder Bots! Investiere die Zeit wie es dir Spaß macht und schreibe ernst gemeinte Kommentare, am Ende wird sich das auszahlen.
Aus Fehler 2 leitet sich auch die Regel her, nicht mehr #f4f und #l4l zu verwenden. Aber es gibt auch andere Hashtags vor denen du dich in Acht nehmen solltest: temporär gesperrte Hashtags. Wenn du sie verwendest, dann wird dein Beitrag eingeschränkt. Machst du das regelmäßig, kannst du damit deinen Account mittelfristig schädigen. Am Besten verwendest du nur Hashtags, die von Instagram selbst als Vervollständigungsvorschlag angezeigt werden. Außerdem solltest du nicht immer die gleichen Hashtags verwenden, da auch hier ein Verdacht auf Boting entstehen kann.
Bei der Hashtagwahl ist auch wichtig, dass du weder zu große noch zu kleine Hashtags verwendest. Bei zu großen Hashtags gehen deine Beiträge unter, da die Konkurrenz viel größer ist. Bei zu kleinen Hashtags erreichst du kaum Nutzer, weil der Hashtag zu unbekannt ist. Daher ist es meist zu empfehlen Hashtags mit ca. 10k-50k Beiträge zu verwenden, dennoch ist das in der Cosplayszene manchmal schwierig. Aus dem Grund habe ich vor einiger Zeit einen Hashtag Template für meine Community erstellt, den du auch benutzen kannst. Das Allerwichtigste ist aber, dass deine Hashtags immer zu deinem Beitrag passen.
Fehler 5: Support Gruppen
Support Gruppen auf Instagram hören sich erstmal sehr gut an: andere Cosplayer kennen lernen und gegenseitige Unterstützung. Bei Letzterem müsste es bei dir Klick gemacht haben: l4l und f4f. Auch wenn du zumindest eine Sicherheit hast, dass auch die andere Person dir folgt und deine Beiträge liket, kommentiert, etc. hilft dir das nur kurzfristig. Hier muss man auch etwas unterscheiden: Bist du in mehreren Gruppen? Was ist alles Pflicht? Wie viel Engagement bekommst du aus Support Gruppen?
Meine Erfahrung diesbezüglich: ich war schon in mehreren Support Gruppen, allerdings immer nur in einer gleichzeitig. Insgesamt konnte ich feststellen, dass sich nicht alle an die Regeln halten und oft nur wegen den Regeln interagiert wird. Irgendwann habe ich erfahren, dass es Leute gab, die mich nicht mochten, aber mich wegen der Gruppe weiter verfolgen.
Zum einem macht es wenig Sinn gezwungene Follower zu halten, zum anderen schränkt das deine Reichweite ein. Die Verweildauer ist ein extrem wichtiger Faktor, wenn es um die Reichweite geht. Wenn jemand den Beitrag schnell durch liket und weiter scrollt, dann ist der von Instagram berechnete Score, wie relevant dein Post ist, niedriger.
So kannst du deinen geschädigten Account heilen
Solange du dir keine permanente Sperrung von Instagram holst, kannst du alles wieder gut machen. Der erste Schritt ist es Klarheit über deine Ziele und Vorhaben auf Instagram und Co. zu haben. Möchtest du nur große Zahlen sehen, oder willst du dein Hobby mit realen Cosplayern teilen? Möchtest du eine echte Community aufbauen oder eher doch nur mit Freunden und Bekannten Kontakt halten?
Ich bin mir sicher, wenn du dir ernsthafte Gedanken darüber machst, fällt es dir leichter dich nicht vom Social Media Druck einnehmen zu lassen. Ein erster Tipp um deinen Account zu bereinigen, ist die ganzen Fake- und Ghostfollower zu beseitigen. Achte bitte darauf, dass du nicht alle auf einmal aussortierst, sondern Stück für Stück. Dann interagiere mit anderen Accounts aus deiner Nische, z.B. anderen Cosplayer. Lies dir Captions durch, schreibe liebevolle und ernst gemeinte Kommentare und mache ab und zu Shoutouts. Im Grunde tust du einfach das, was du dir von anderen selber wünschst.
Oder lieber ein neuer Account?
Viele – auch ich – überlegen sich einfach wieder neu anzufangen. Ich habe mich persönlich für einen neuen Account entschieden. Dafür hatte ich 2 Hauptgründen:
1. Ich konnte nicht herausfinden, ob meine 250 Follower mir wirklich folgen wollten und 2. Mein ganzer Inhalt hat sich verändert.
Nur 96 Follower von 250 haben mich weiter verfolgt. Zudem war mein neuer Account eingeschränkt: Funktionen wie Bilder in der Story hinzufügen oder Guides zu erstellen waren bei mir nicht vorhanden und meine Reichweite ließ auch zu wünschen übrig. Am nervigsten war allerdings das Verknüpfen mit Facebook oder Planoly. Irgendwie konnten beide Programme nur meinen alten Account finden und das hat 4 Stunden gebraucht bis ich irgendwie alles glatt bügeln konnte. Dennoch kann es trotzdem sinnvoll sein ein neues Profil anzulegen wie es bei mir der Fall war. Aber bitte mache dir Gedankenüber die Vor- und Nachteile, sei fair zu dir und erwarte nicht zu viel.
Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass du dich nicht übernehmen sollst. Der Druck auf Social Media ist enorm und deshalb musst du dir selber Grenzen setzen. Um meinen Followern den Druck und die Angst vor Instagram zu nehmen, teile ich mein Wissen auf meiner Cosplay Seite und versuche so gut wie es geht Tipps mit auf den Weg zu geben. Ich hoffe dir hat mein Beitrag gefallen, bei Fragen kannst du mir gern eine Nachricht schreiben.
XOXO ojosaibacosplay
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Vielleicht kennst du das ja auch? Du scrollst durch Instagram und bemerkst ein dir bekanntes Bild, welches auf einem fremden Kanal ohne Credits veröffentlicht wurde. Sicher kennst du den ein oder anderen Cosplayer, dem das passiert ist und der darüber berichtet hat. Oder es ist dir selbst schon einmal passiert? Normalerweise würde man jetzt das Profil melden und hoffen, dass Instagram etwas tut. Häufig bekommt man aber nur die Meldung, dass das gemeldete Profil nicht gegen die Nutzungsrichtlinien verstößt und das wars dann auch schon. Uncool, oder?
Was kannst du also tun?
Beitrag prüfen
Bevor du dich sofort als “Justice Warrior” in den Kampf stürzt, solltest du vorab prüfen, ob der entsprechende Beitrag tatsächlich ohne Credits veröffentlicht wurde. Wurdest du oder der betroffene Cosplayer / Fotograf im Text erwähnt oder verlinkt? Erscheint eine Verlinkung auf dem Bild, wenn du dieses anklickst?
Mach dir am besten auch klar, ob es für dich in Ordnung geht, dass dieser Account Bilder von dir veröffentlicht hat. Handelt es sich nicht um deine Bilder sondern die eines bekannten Cosplayers / Fotografen? Dann mach einen Screenshot des Beitrags und des Accounts und sende diesen an die betroffene Person mit der Info, dass auf einem anderen Kanal Beiträge ohne Credits veröffentlicht wurden.
Oft bekomme ich Nachrichten mit Infos, dass jemand dieses oder jenes getan hätte. Leider fehlt häufig der Beleg dazu. Deshalb ist es immer ratsam einen Screenshot zu machen! Damit kannst du deine Aussage untermauern und der andere weiß sofort worum es geht und kann die Situation wesentlich besser einschätzen.
Fragen kostet nichts
Bevor du dich direkt an Instagram wendest, kannst du dich immer zuerst direkt an den Repost-Account wenden. Einige Accountinhaber sind überraschend einsichtig oder wussten es sogar nicht besser. Natürlich gibt es aber auch genügend Accounts, die gar nicht erst auf deine Nachricht oder deinen Kommentar reagieren.
Trotzdem sollte man das nicht unversucht lassen und den Account mit einer Nachricht und einem Kommentar konfrontieren. Besonders bei anonymen Accounts bzw. Sharingseiten, die im großen Stil Beiträge von anderen ohne Credits reposten, ist es ratsam sowohl eine Nachricht als auch Kommentare, mit der Bitte die Bilder zu entfernen, zu posten.
Instagram um Hilfe bitten
Dauert dir das alles zu lange oder es ist keine Reaktion bzw. Einsicht zu erwarten, dann kannst und solltest du dich auf jeden Fall an Instagram wenden. Tatsächlich gibt es ganz konkrete Möglichkeiten Beiträge, die ohne dein Einverständnis repostet wurden, zu melden. Diese Meldung kannst du allerdings nicht über die Instagram App finden. Am besten schaltest du deinen PC an, um das entsprechende Formular in Ruhe auszufüllen. Am Handy könnte es nämlich etwas fummelig werden.
Urheberrechtsverletzung melden – Schritt für Schritt
Wenn du nach den Worten “Instagram Urheberrechtsverletzung melden” googelst, wirst du schnell fündig und landest direkt mit dem ersten Ergebnis im Facebook bzw. Instagram Helpcenter. Im folgenden zeige ich dir die einzelnen Schritte. Lies dir die Texte und Hinweise von Instagram aufmerksam durch, um zu verstehen, was genau du tust.
Dort klickst du einfach auf das blau hinterlegte Wort “Formular”, um mit deiner Urheberrechtsverletzungsmeldung zu beginnen.
Anschließend wählst du den Punkt “Ich bin Rechteinhaber/in”, sofern dies zutrifft. Wenn du das getan hast, erscheint das vollständige Formular. Dieses gehen wir nun Schritt für Schritt gemeinsam durch. Denn nun musst du umfassende Informationen zu deiner Person angeben. Unter anderem auch deine Anschrift. Dieses Formular ist also wirklich nicht dafür gedacht um Unfug zu treiben! Instagram weist dich am Endes des Formulars auch explizit darauf hin. Spätestens jetzt sollte dir das aber bewusst sein.
Sobald du alles ordnungsgemäß und vor allem wahrheitsgemäß ausgefüllt und beantwortet hast, geht es weiter. Jetzt musst du den betroffenen Inhalt melden und deine eigenen Inhalte als Referenz / Beweis angeben. Öffne hierzu am besten Instagram direkt über den PC, damit du die Links zu den jeweiligen Beiträgen direkt kopieren und in das Formular einfügen kannst.
Zunächst gibst du dein urheberrechtlich geschütztes Material an. Im besten Fall sind das die Links zu deinen Instagram-Posts. Achte darauf alle betroffenen Beiträge sowohl bei “Inhalt, den du melden möchtest” als auch bei “Füge Links zum urheberrechtlich geschützten Inhalt ein…” anzugeben.
Wenn du die Zeit hast, dann schreibe am Ende noch ein paar Worte und erkläre die Situation. Kurz und knapp, sodass klar wird, was passiert ist, aber ohne, dass du einen ganzen Roman erzählen musst.
Um die Meldung absenden zu können, musst du noch deine Erklärung bestätigen und an Eides statt versichern, dass alles rechtmäßig und wahrheitsgemäß ist und du im Sinne des Eigentümers handelst.
Ist das Formular abgesendet, erhältst du in der Regel per Mail eine Bestätigung über den Eingang des Formulars. Im Regelfall dauert es nun ein paar Stunden bis Tage, bis Instagram sich um dein Anliegen kümmert. Bisher hat es bei mir immer innerhalb eines Tages und innerhalb von wenigen Stunden geklappt. Wurde deine Anfrage bearbeitet, wirst du darüber erneut per Mail informiert. In dieser Mail erhältst du auch Auskunft darüber, ob Instagram die Beiträge entfernt hat oder ob diese vielleicht schon vorher vom gemeldeten Account-Inhaber entfernt wurden.
Sind alle Beiträge entfernt, solltest du den entsprechenden Account auf jeden Fall blockieren, damit dieser nicht wieder problemlos auf deinen Content zugreifen kann. Diese Methode hat für mich bisher immer zuverlässig funktioniert! Jetzt hoffe ich natürlich, dass du dieses Wissen nie benötigst, aber wenn doch, bist du jetzt bestens ausgerüstet!
Um ein Thema kommt man als Frau beim Cosplayen von männlichen Charakteren fast nicht herum und das ist das Abbinden der eigenen Oberweite. Hierfür gibt es mehrere Techniken und es lohnt sich auf jeden Fall auszutesten, was für einem persönlich am besten funktioniert. Und dies am besten VOR der Convention. 🙂
Dieser Blogeintrag beinhaltet die Erfahrungen die ich bisher mit meinem B-Körbchen gemacht habe. Dies heißt nicht, dass es universell für jeden genau gleich funktioniert.
Dieser Gastbeitrag wurde von Robin geschrieben. Du kennst Robin noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: m2.cosplay
Bitte beachte, dass unsicheres und häufiges Abbinden deinem Körper schaden kann. Seien es permanente Verformung der Brüste, Narbenbildung oder das Einschränken der Atmung, wenn du dich zu eng abbindest. Es gibt noch keine Langzeitstudien über die gesundheitlichen Auswirkungen beim Abbinden, daher ist es absolut wichtig, dass du auf deinen eigenen Körper hörst.
Methoden
Bandagen
Irgendwie haben wir fast alle mit Bandagen angefangen, oder? Es ist eine günstige und einfache Methode mit einem kleinen Haken…. Sie haben die Tendenzen runterzurutschen und dies meist im unpassendsten Moment. Auch sind sie nicht die sicherste Abbindmethode, denn das Risiko besteht, dass man sie zu eng bindet. Dies kann zu Atembeschwerden und Hautirritationen führen.
Bandagen wurden entworfen um die Bewegung einzuschränken, wenn du also atmest, werden sie enger und enger. Nicht zu vergessen sind die Sicherheitsnadeln und die Haken mit denen man die Bandagen befestigt, da diese aufgehen und einem verletzten könnten. Für ein kurzes Photoshoot ist diese Methode durchaus denkbar.
Sport-Tape
Bitte benutzt auf KEINEN Fall Produkte die nicht für den direkten Hautkontakt gemacht worden sind! Also auf GAR KEINEN FALL Klebeband, Malertape oder Klebestreifen benutzen. Denn diese können die Haut, das Brustgewebe und sogar deine Rippen verletzen. Benutze stattdessen eigens dafür designte Produkte wie Sport Tape oder Trans Tape. Bitte denk daran, deine Brustwarzen vorher mit einem Pflaster zu schützen, denn das Abziehen des Tapes kann sonst schmerzvoll werden und dich verletzen, da das Gewebe sehr sensibel ist.
Schritt für Schritt
Herkömmliches Pflaster auf den Brustwarzen anbringen.
Nicht nach unten drücken, sondern Brust nach oben heben! Dies ist schonender für das Brustgewebe.
Klebe das Tape vorne fest, dann ziehe es über die Brust, unter dem Arm hindurch bis ca. zum Schulterblatt und drücke es fest. Das Tape auf keinen Fall um den ganzen Oberkörper kleben, denn dies schränkt Atmungsfreiheit und Bewegungen ein.
Wiederholen. Ich brauche etwa 3-4 Schichten.
Teste immer wieder den Tragekomfort, schließlich wirst du darin einige Zeit verbringen.
Um das Tape wieder loszuwerden, gehe bitte vorsichtig vor und ziehe das Tape langsam Stück für Stück ab. Beim Lösen des Tapes kann auch etwas Öl helfen. Youtube bietet hier etliche hilfreiche Step by Step Tutorials an unter den Begriffen Chest Taping, Trans Tape Binding oder Brüste Abbinden mit Tape.
Bisher habe ich die Methode für zwei Makeup Tests benutzt und es hat für eine Stunde gehalten. Für eine Convention wäre mir die Methode persönlich zu unsicher und unbequem. Je größer der Brustumfang, desto schwieriger, unbequemer und riskanter wird es.
Open Chest Binding mit Brusttoupet
Eine Methode die ich noch nicht persönlich ausprobiert habe, sind muskelbepackte Oberkörper aus Silikon. Was ich von anderen Cosplayern gehört habe, ist, dass Babypuder hilft beim Rein- und Rauskommen, ebenso ein Helfer, da der Suit die Bewegungsfreiheit ein wenig einschränkt und er durch das Schwitzen gerne am Körper klebt. Dieses Produkt ist leider nicht ganz billig, das Lesen von Reviews ist hier also wichtig.
Günstiger kommst du definitiv mit dieser Methode: SajaLyn hat hier in diesem Tutorial gezeigt, wie du mit einem einfachen hautfarbenen Body das Open Chest Binding umgehen kannst, dieses findest du hier: Crossplay Body anstatt Open Breast Binding
Abbindweste
Die bisher beste Abbindmethode für mich ist die Abbindweste, Binder genannt im englischen Sprachraum. Es gibt sie in verschiedenen Modellen:
Lange Abbindwesten ohne Verschluss (sehen aus wie ein Unterleibchen)
Trägerlose Abbindweste
Abbindweste mit Trägern
Wasserdichte Abbindwesten zum Schwimmen
Abbindwesten sind geeignet für die Waschmaschine und bestehen aus atmungsaktiven Stoffen. Zwar teurer als Bandagen oder Tape, aber dafür langlebiger und genau für diesen Zweck entworfen. Es gibt sie mit verschiedenen Verschlussmethoden: Haken, Klett oder Reissverschluss.
Bei Abbindwesten gilt die Faustregel, je grösser die Brüste, desto stabiler sollte der Stoff und der Verschluss sein. Kaufen kannst du sie auf Trans Websites wie z.B. T-Kingdom, Transmanshop oder auch amazon und ebay.
Tipp: Falls du es dir leisten kannst und du weißt, dass du dich an mehreren Tagen abbinden musst, kaufe dir am besten eine zweite Abbindweste.
Bitte unbedingt dran denken:
Brust nach oben heben, nicht nach unten drücken
Abbindweste zum Schlafen ausziehen
Nie länger als 8 Stunden am Stück tragen
Höre auf deinen Körper
Ich persönlich benutze seit ca. 7 Jahren das model-801 von T-Kingdom und bin sehr zufrieden damit. Super praktisch zu schließen mit einem Reissverschluss vorne, rutscht nicht dank der breiten Träger, ist bequem und bindet gut ab. Ich vergesse meist nach wenigen Minuten, dass ich überhaupt eine Abbindweste trage. Ca. all 5 Jahre tausche ich ihn aus, da die Spannkraft nachlässt. Solltest du die Abbindweste enger nähen wollen, tu dies am besten auf der Außenseite, da die Nähte auf der Innenseite auf die Haut drücken.
Wie sind deine Erfahrungen beim Abbinden? Schreib gerne einen Kommentar und berichte uns davon!
Auf meine Frage, welche weiteren Themen du gerne auf meinen Blog sehen möchtest, kam das Thema “Hype-Cosplays” auf. Unter anderem, ob meiner Meinung nach Hype-Cosplays andere verdrängen würden. Bevor ich aber auf diesen Punkt eingehe, möchte ich grundsätzlich über meine Erfahrungen mit Hype-Cosplays und wie sie teilweise in der Szene gesehen werden, sprechen.
Genervt vom Hype?
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie und wieder andere finden sie mittelmäßig. Wie das immer so ist im Leben, bleiben oft eher die negativen Dingen im Gedächtnis. So schreien gefühlt die Cosplayer am lautesten, die genervt vom Hype sind. Sogar so laut, dass andere Cosplayer sich dadurch eingeschüchtert fühlen und bewusst den Hype meiden.
Wenn du etwas unbedingt cosplayen möchtest, dann lass dich nicht von einem Hype aufhalten. Oder von den Gegenstimmen, die genervt davon sind. Natürlich kannst du auch warten, bis der Hype etwas abgeflacht ist und du dich damit wohler fühlst. Manchmal springt der Funke ja auch erst über, wenn der Hype schon wieder am abflachen ist. Tatsächlich habe ich häufig ein Talent dafür, dann auf Hypes aufzusteigen, wenn sie schon wieder am abflachen sind.
Je nachdem wann du ein Hype-Cosplay umsetzt, kommen unterschiedliche Vor- und Nachteile damit. Cosplayst du einen Charakter, wenn der Hype ganz am Anfang steht, dann hast du die Chance, dass viele andere diesen Charakter in Zukunft vor allem mit dir in Verbindung bringen werden. Cosplayst du zum Hype-Höhepunkt, ist es wahrscheinlich, dass du in der Menge “untergehst”. Genauso gut ist es aber auch möglich, dass du aus der Masse herausstichst. Cosplayst du einen Charakter erst gegen Ende eines Hypes, stehen die Chancen gut, dass du das ganz in Ruhe ohne Hype im Nacken tun kannst.
Eene mene… ich entscheide, wer was cosplayen darf…
Ein Phänomen, das ich im Zusammenhang mit Hype-Cosplays erlebt habe, war, dass einige Cosplayer öffentlich über andere geurteilt hatten. Gut, das passiert leider auch unabhängig von Hypes. In diesem Fall waren es aber Aussagen und Annahmen, man würde den jeweiligen Charakter nur aufgrund des Hypes / des Aussehens / der Beliebtheit etc. cosplayen. Man wisse ja gar nichts über den Charakter. Man hätte ihn vorher gar nicht gekannt oder gemocht.
Solche Äußerungen habe ich vor allem dann mitbekommen, wenn ein Charakter plötzlich schnell an Beliebtheit gewann. Mal ehrlich: Wer kann von außen schon beurteilen, wer warum welchen Charakter cosplayed? Sicherlich kann das niemand. Egal mit wie vielen “Argumenten” man um sich wirft. Ganz davon abgesehen… was genau ist schlimm daran einen Charakter erst seit dem Hype zu kennen? Als ob es eine Rolle spielen würde, wie lange man den Charakter kennt, wie sehr man ihn liebt oder aus welchem Grund man ihm am Ende cosplayed.
An dieser Stelle kommt mir immer das Meme “Let People Enjoy Things!” in den Kopf. Denn mal ehrlich, genau so ist es doch auch!
Verdrängen Hype-Cosplays, andere Cosplays?
Nachdem wir bei diesem Blogeintrag nun schon wieder fast am Ende angelangt sind, kannst du dir bestimmt denken, wie meine Antwort zu dieser Frage ausfallen wird. Vielleicht erinnerst du dich aber auch an meinem Blogeintrag zum Thema “Sexy Cosplayer haben Schuld daran, dass du zu wenig Aufmerksamkeit bekommst! Oder etwa nicht?” – dann wirst du meine Antwort sicher kennen!
Aber jetzt mal Klartext: Nein, ich bin absolut nicht der Meinung, dass Hype-Cosplays andere Cosplays verdrängen würden. Warum auch? Es gab schon immer und es wird auch immer Trends bzw. Hypes geben.
In jedem Bereich gibt es etwas oder jemand, der bei einer äußerst großen Anzahl von Personen extrem gut ankommt. Das ist völlig normal. Wer mit Hype-Cosplays ein Problem hat, sollte sich lieber Gedanken machen, warum das so ist. Denn das Problem kommt selten vom Hype, sondern viel eher von der eigenen Einstellung zu den Dingen.
Du musst Hypes nicht gut finden oder mitmachen – aber genauso wenig musst du dich davon belästigt oder angegriffen fühlen. Auch hier kann ich dir nur mein Lieblingsmotto ans Herz legen: Wenn dir was nicht gefällt, dann scroll weiter. Und wenn es für dich ganz besonders schlimm ist, dann kannst du immer noch bestimmte Accounts blockieren. Das ist auch vollkommen ok! Blockiere Accounts, die dir ein schlechtes Gefühl vermitteln und mach deinen eigenen Account zu einem Happy-Place.
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